Bandscheiben-Forum

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> Dorso-ventrale Versteifungs-OP, Warum dorsal und ventral u. warum 2 OP?s
Angua
Geschrieben am: 10 Mai 2010, 10:05


Neu hier
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Lieber Mike/Splittersack, lieber Mario/Masumol, lieber Karsten/Malteser,

ganz ganz ganz herzlichen Dank für Eure tröstlichen Worte und guten Wünsche!!!
Die kann ich wirklich brauchen. :winke

Jetzt geht es mir schon etwas besser, weil ich glaube, MEINEN Arzt gefunden zu haben. Und dann hätte ich auch schon einen Termin - am 23. Juni ...

Ich hab mich jetzt irgendwie mit der OP abgefunden. Ich sehe es jetzt so: Dieses Lebensjahr steht für mich unter dem Motto, dass ich mich ganz "egoistisch" um meinen Körper kümmere und den so gut es geht "saniere". Ich versuche mich jetzt auf die Hoffnung / Aussicht zu konzentrieren, dass ich danach wieder mehr Lebensqualität habe und wieder mehr spazieren gehen kann und Canadier fahren, zu zweit und mit Freunden, was alles in letzter Zeit wegen meiner Schmerzen etwas eingeschlafen ist!

Nochmals vielen Dank Euch und ich wünsche auch Euch von Herzen, dass es immer besser wird. Mit einer Freundin hab ich kürzlich ein Motto vereinbart, mit dem wir jetzt immer unsere Telefonate beenden: "Ab jetzt geht`s aufwärts!"

Liebe Grüße
Angua
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masumol
Geschrieben am: 10 Mai 2010, 12:48


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Zitat (Angua @ 10 Mai 2010, 10:05) 

"Ab jetzt geht`s aufwärts!"


Hallo Angua,

besondere Zeiten erfordern natürlich besondere Maßnahmen und warum solltest die nicht unter das o.a. Motto stellen.

Irgendwie gilt dieses Motto bei mir ja täglich, wenn ich unten vorm Haus stehe und an die fünf Etagen denke, welche ich dann hochklettern muss.

Find ich aber gut, das Du Dir jetzt schon ein genaueres Bild machen konntest und Dir vor allem auch die notwendige Auszeit nehmen willst, um Deiner Gesundheit zuliebe etwas tun zu lassen bzw. selbst etwas zu tun. Denn Geduld wird garantiert das bestimmende Motto der ersten Wochen und Monate nach der OP sein. Und lebe in dieser Zeit Deinen "Egoismus" ruhig voll für Dich aus.

Für die OP und das Daumendrücken wird sich hier zweifellos eine größere Gemeinde zusammenfinden.

LG Mario

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tdg
Geschrieben am: 12 Mai 2010, 13:50


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Hallo,
habe nun mein Ergebnis.
Rezidiv-ProlapsL4/L5 bei Z.n.bisher 2-fachen Mikrodisketomien L4/L5 links mit hochgradiger Oesteochondose und entsprechender Endplattenveränderung. :frage
Es soll bei mir eine Dekrompression und TLIF-Spondylodes L4/L5 durchgeführt werden mit einer kompletten bandscheibenausräumung.
Kann mir einer Tips geben
OP ist für den 07.06 terminiert.
Vielen Dank
tdg
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masumol
Geschrieben am: 12 Mai 2010, 14:02


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Hallo tdg,

also ein klassischer Spondy-Befund, nicht schön, aber eben auch nicht zu ändern. Zu der Art der OP findest Du im Spondy-Unterforum LWS garantiert einiges an Beiträgen, aber wenn Du spezielle Fragen hast, immer raus damit, irgendwer kann sie bestimmt beantworten. Der Klinikaufenthalt wird sicher so acht bis zwölf Tage ausmachen, danach ist sehr viel Geduld und Ruhe angesagt, an eine Reha solltest Du nach Möglichkeit erst drei Monate nach der OP denken. Das für's Erste.

Endlich mal wieder was zum Daumendrücken. :D

LG Mario
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tdg
Geschrieben am: 12 Mai 2010, 14:08


Öfter dabei
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Hallo Mario,
wie siehts denn nach ein paar Wochen mit der arbeit aus?
Als Koch ist dieser Mist nicht gerade prickelnd.
Gruß
tdg
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masumol
Geschrieben am: 12 Mai 2010, 14:24


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Hallo tdg,

also ich sag mal so, es gibt einige, die wirklich nach wenigen Wochen wieder arbeiten gehen, aber das sind die Wenigsten. Hab schon gelesen, das Du Koch bist und da bist Du ja ständig auf den Beinen. Liegen und Laufen ist ja das Ideale in der ersten Zeit, das Stehen allerdings schon nicht mehr.

Du darfst nicht vergessen, durch die ausgeräumte Bandscheibe wird das ganze Gebilde LWS erst mal instabil und bis die Knochen mit dem Cage endgültig verwachsen sind, kann ein Jahr und mehr Zeit vergehen. Klar sind da noch die Schrauben, welche die Stabilität gewährleisten, aber je nach Tangierung von Muskel- oder vor allem Nervenstrukturen kann die Ausheilung Wochen und Monate dauern.

Man muss da wirklich in Äpfel und Birnen unterscheiden und die lassen sich eben so schlecht vergleichen. Also es kann sein, das Du bald wieder arbeitsfähig bist (idealerweise über Wiedereingliederungsmaßnahmen), aber die Mehrheit braucht doch beträchtliche Zeit zur Rückkehr in den Beruf.

Hab hier noch was zu Deiner OP-Methode gefunden:

Bei manchen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule ist nach erfolgloser konservativer Therapie eine Fusionsoperation nicht vermeidbar. Häufig muss neben dem Einbringen von Schrauben auch die degenerierte Bandscheibe entfernt werden. Anstelle der Bandscheibe werden dann Titankörbchen zur Stabilisierung des Bandscheibenfaches und Wiederherstellung der Bandscheibenhöhe platziert. Je nach Platzierung der Körbchen unterscheidet man zwischen ALIF (anteriore lumbale intersegmentale Fusion), PLIF (posteriore lumbale intersegmentale Fusion) oder TLIF (transforaminale lumbale intersegmentale Fusion). Dieses Operationsverfahren kann auch auf mehreren Etagen Anwendung finden und dient unter anderem der Korrektur von degenerativen Lumbalskoliosen.

LG Mario
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tdg
Geschrieben am: 12 Mai 2010, 14:50


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Danke für die prompte Antwort.
tdg
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Malteser
Geschrieben am: 12 Mai 2010, 16:37


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Hallo tdg

Die Arbeit wird wohl einige Monate ruhen müssen, nach einer dorsoventralen Fusion an der LWS, rechne mal mind. 6 Monate und das ist glaube ich noch sehr optimistisch.

Ich selbst bin fast 18 Monate ausgefallen.

Bearbeitet von Malteser am 12 Mai 2010, 16:48
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splittersack
Geschrieben am: 12 Mai 2010, 16:42


Boardmechaniker
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Hallo tdg,

ich wurde am 26.3.10 über zwei Etagen mit der TLIF Technik + einbringen zweier Titancages versteift ( L4 L5 und L5 S1 ). L3 L4 hat man dynamisch mit einem Coflex versteift.

An arbeiten ist im Moment nicht zu denken. Mehr als etwas spazieren gehen und 2 x in der Woche KG darf ich nicht. Auto fahre ich auch noch nicht.

So wie ich das gelesen habe wird bei dir nur ein Wirbel ( L4 L5 ) versteift werden. Was ja auch schon reicht.

wünsche dir alles Gute für die OP

Gruß
Mike :;
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Ave
Geschrieben am: 13 Mai 2010, 00:48


Querulantin aus Überzeugung
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Hallo tdg

Ich wurde vor knapp 2 Jahren an L5/S1 mittels TLIF versteift. Auch bei mir wurde die komplette Bandscheibe entfernt und ein bananenförmiger Titancage von 7 mm Höhe (gibt es auch noch in 13 mm Höhe, aber der Zwischenwirbelraum war bei mir schon so weit abgesenkt, dass nur der 7 mm Cage gepasst hat) als "Platzhalter" - man kann das Bandscheibenfach ja nicht einfach leer lassen, sonst würden die Wirbel aufeinander sacken - eingebracht und mit eigenen Knochenspänen befüllt. Die Knochenspäne nahmen sie von dem Facettengelenk, das sie wegschneiden mussten, um an die Bandscheibe ranzukommen.

Bei der TLIF-Technik wirst Du nur vom Rücken her operiert, der Schnitt wird normalerweise mittig am Rücken gemacht, Bandscheibe ausräumen, Cage einbringen etc wird alles von der linken Seite erledigt.
In die Wirbelkörper werden Pedikelschrauben eingebracht und an diesen werden dann die Fixierstäbe befestigt.
Es folgt schichtweiser Wundverschluss, Du wirst vermutlich einige Tage noch Redons (Wundschläuche) im Rücken haben, die dann gezogen werden, sobald keine Wundflüssigkeit mehr abgesondert wird.

Das mit Arbeit nach wenigen Wochen vergiss ganz schnell. Auch wenn Du nach dem Eingriff schmerzfrei sein solltest, ist das schlimmste, was Du dann tun kannst, Deinen Rücken schnell wieder zu belasten.
Schonung und Ruhe ist oberstes Gebot!!!!
Leichte Spaziergänge, nach ca 4 - 6 Wochen (je nach Befinden) kannst Du mit leichter Physiotherapie (isometrische Übungen, dabei arbeitest Du nur mit Deiner Muskelspannung) beginnen - aber gaaaaaaaaaaaaaaaanz langsam anfangen! Du musst ggf einen übereifrigen Physiotherapeuten ausbremsen können.
Der Köper muss langsam und schrittweise an Belastung gewöhnt werden.
Ich empfehle Dir auch, Dir mit einer Reha Zeit zu lassen! Zwischen OP und Reha liegen idealerweise mind 6 Monate.
Eine zu frühe Reha kann mehr schaden als nutzen (ich kann davon ein Lied singen).

Mit der Operation wird ja erst der erste Schritt zur Versteifung gemacht. Durch das Einbringen der Schrauben und Fixateure wird aus dem betroffenen Segment die Bewegung herausgenommen.
Jetzt hat der Körper die Aufgabe, diesen Bereich mit Knochenmaterial zu durchbauen, also den Cage im Bandscheibenfach (der meist mit Knochenspänen gefüllt wird) mit Knochen zu ummanteln, genauso wie an der Rückseite an den Facettengelenken Knochen anzubauen.
Den Fortschritt der Verknöcherung sollte man alle 6 Monate mittels Röntgen oder CT überprüfen lassen.
Es kann evtl bis zu 2 Jahre dauern, bis alles gut verknöchert ist.
Merkt der Arzt, dass die Verknöcherung nicht einsetzt, gestoppt hat oder eben nach 2 Jahren nicht vollständig ist, dann spricht man von einer Pseudoarthrose und das bedeutet, dass man nochmal von vorne anfangen muss = Re-spondy.

Die ersten Stunden nach der OP sind nicht gerade entzückend, mal eben ins KH um sich versteifen zu lassen - vergiss das mal ganz schnell!
Es ist ein enormer Eingriff für den gesamten Körper!!!
Durch die Versteifung verändert sich die Körperstatik, das dauert eine Weile, bis Dein Körper das schnallt.
Dann müssen die nicht versteiften Etagen die Bewegung des versteiften Segmentes mitübernehmen. Bei Dir wird L4/5 versteift, in dem Segment ist normalerweise viel Bewegung. Es wird dauern, bis Du Dich dran gewöhnt hast und bis sich Dein Körper dran gewöhnt hat.
Dadurch, dass andere Etagen die Bewegung übernehmen müssen, werden sie stärker belastet.
Deswegen ist ganz wichtig, dass Du - sobald es Dir gut genug geht - gezieltes Rückentraining (am besten die komplette Rumpfmuskulatur trainieren) machst. Und das täglich..lebenslang..
Eine gute WS-Stützmuskulatur (hier darf die tiefe, kleine Rückenmuskulatur nicht vergessen werden) verringert das Risiko von Anschlussdegeneration (also das benachbarte Bandscheiben den Geist aufgeben).

Ob Du Deinen Beruf als Koch wirklich noch weitermachen kannst? :kinn Du stehst auch viel in Zwangshaltung, das ist für den Rücken Gift!
Dann musst Du schwer heben (das ist in den ersten Monaten nach der Spondy sowieso passè) - für den Rücken Gift!
Vlt gibt es die Möglichkeit Deinen Arbeitsplatz etwas rückenfreundlicher zu gestalten, Du solltest Dich auf jeden Fall beraten lassen (Berufsgenossenschaft, Rentenversicherung o.ä.)

Ich wünsche Dir viel Glück für die OP und gutes Gelingen!
Falls Du noch Fragen hast - immer her damit :z
Gute Besserung
Lg
Maria

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