Bandscheiben-Forum

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> HWS Bandscheibenprothese, Entfernung oder besser nicht...?
Eddy_68
Geschrieben am: 02 Mär 2010, 12:14


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Hallo zusammen,

ich habe hier seit einiger Zeit viel mitgelesen, aber da ich vor einer (aus meiner Sicht) schweren Entscheidung bzgl. meiner Bandscheibenprothese stehe, würde ich Euch gerne um Eure Meinung bzw. eigene Erfahrung bitten.

Kurz zu meiner Geschichte: Ich, männlich, 41 Jahre, hatte 2007 einen BSV in C6/C7 mit kompletter Lähmung des linken Armes. In einer "Not-OP" wurde versucht, den Nerv zu befreien, was nur z.T. gelang, worauf man mir 2 Wochen später in einer 2. OP die Bandscheibe entfernte und eine Prothese "Prodisc" einsetzte. Soweit war ich zufrieden, die Lähmung war verschwunden, nur der linke Zeigefinger ist wohl auf Dauer taub. Aber so richtig gut fühlte sich der Nacken-Schulter-Gürtel seitdem nicht mehr an: ständig starke Verspannungen und Schmerzen. Die Nachuntersuchungen im Krankenhaus zeigten (angeblich) keine Auffälligkeiten.

Da die Symptomatik immer stärker wurde, ging ich nun auf Ärzte-Wanderschaft, bis mir eine sehr glaubhafte Orthopädin sagte, sie hätte genau das selbe Prothese und keinerlei Beschwerden. Inzwischen habe ich ein ständiges Pulsieren und Brennen in Höhe der Prothese, jede Kopfbewegung knackt und knirscht innerlich sowie regelmäßig Schmerzblitze in beide Arme. Mein aktuell behandelnder Neurochirurg sagte nun gestern mir telefonisch nach mehreren CT- und Röntgenaufnahmen, die Prothese wäre nicht (mehr?) lagegerecht und einem "Einbruch" der Halteplatten (was das genau heissen soll, lasse ich mir am Donnerstag anhand der Aufnahmen zeigen). Er sprach weiterhin von einer evtl. Entfernung der Prothese, was (O-Ton) "weder mir noch dem Operateuer" Freude machen wird.

Ich bin jetzt total "durch den Wind" und weiss nicht, was ich tun soll und mir stellen sich tausend Fragen, wie z.B.
Welche Risiken sind mit einer Prothesen-Entfernung verbunden?
Ist nach der Entfernung und ggf. Versteifung mit einer Besserung zu rechnen?
...

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir Informationen gleich welcher Art geben könntet, die mir bei Entscheidung helfen.
Vielleicht hat ja sogar jemand von Euch ähnliche Erfahrungen?

Vielen lieben Dank im Voraus für jede Antwort!

Edgar
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chrissi40
Geschrieben am: 02 Mär 2010, 19:08


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Hallo Eddy,

Herzlich Willkommen hier bei uns,

hier fehlen die Langzeiterfahrungen bei Bandscheibenprothesen, leider ist es eben nicht so, dass immer nur der alte und evtl poröse Knochen schuld ist.
Materialermüdung und mechanische Überbelastung durch nicht richtig passende Prothesen (zu groß / zu klein) können mit ein Grund sein.

Zitat

und einem "Einbruch" der Halteplatten


Das sind die Endplatten von der Prothese, die Prodisc hat ja eine Endplatte mit"Kiel" zum Halten am Knochen,
fraglich nur wie sie einbrechen können, theoretisch nur, wenn der Kiel nicht mehr hält aus irgendeinem Grund und in den Knochen einbricht.

Nun, ich wünsche dir einen fähigen Arzt, denn Prothese raus, bedeutet nur Versteifung,
allerdings ist dann fraglich welche Art der Versteifung.
Wenn nämlich der Knochen tatsächlich eingebrochen ist, dann wäre Verplattung und Verschraubung ja fatal.

LG chrissi :angel
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Panthercham
Geschrieben am: 03 Mär 2010, 06:20


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Hallo Eddy,

es gibt hier im Forum 2-3 Mitglieder, denen das selbe passiert ist.

Versuch es mal über die Suche mit "eingebrochen" etc.

Hab grad leider wenig Zeit danach zu suchen.

Ansonsten wie es Chrissi schon schrieb.

Gruß

Markus :winke

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Zitrus
Geschrieben am: 03 Mär 2010, 20:19


Boardmechaniker
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Hallo Eddy, :;

ich habe einen Prothesenwechsel hinter mir, da die ersten um mindestens 30° schief eingesetzt wurden. Erfahrene Operateuere haben kein Problem damit, Prothesen zu entfernen - aber nicht alle machen so eine OP.

Meine OP hat fünfeinhalb Stunden gedauert und die erste Narbe wurde nochmals um etwa zwei Zentimeter vergrößert. Nach der OP hatte ich praktisch keinen Hals mehr, so zugeschwollen war alles. Im Großen und Ganzen ist die Re-OP allerdings gut verlaufen. Zwar steht eventuell noch eine Versteifung an - die Prothesen sollen dann allerdings als Platzhalter fungieren und die Wirbelkörper nur miteinander verplattet werden.

Ich kann Dir nur raten: Lass erst einmal den Termin bei Deinem NCH auf Dich zukommen und genau erklären, was Sache ist. Dann erst könnt Ihr gemeinsam überlegen, was das Beste für Dich ist!

Liebe Grüße :winke
Zitrus
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Eddy_68
Geschrieben am: 05 Mär 2010, 09:00


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Hallo zusammen,

so: ich war jetzt inzwischen beim Neurochirurgen und habe mir alles erklären lassen.

Die Prothese ist nach oben und unten in die Wirbelkörper eingebrochen und ragt zudem etwas in den Spinalkanal (aktuell aber ohne Probleme). Man könnte diese jetzt operativ entfernen, dabei müssten neben der Prothese beide Wirbelkörper sowie angrenzende Bandscheiben mit entfernt werden - grausige Vorstellung... Ein größerer, zu verschraubender Cache würde die Lücke füllen. Mein NC meinte, die nächsten Probleme mit den angrenzenden Wirbeln wäre dann aber vorprogrammiert.

Sein Vorschlag: es besteht gute Hoffnung, die beiden defekten Wirbelkörper würden sich (da die Einbrüche relativ tief sind) in den nächsten Monaten wahrscheinlich um die Prothese herum (deren Funktion jetzt eh hinfällig ist) von alleine verknöchern und die Region somit stabilisieren.

Begleitend wird eine Gelenkfacettenblockade (also gezielte Spritzen unter Röntgenüberwachung) durchgeführt um die Nerven in dieser Region zu beruhigen.

Abgesehen davon, dass ich die Gesamtsitution zum Heulen finde, klingt das für mich alles durchaus schlüssig.

Was meint Ihr?

Viele Grüße
Edgar
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Bandixx
Geschrieben am: 05 Mär 2010, 10:15


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Hallo Edgar,

für mich liest sich das auch schlüssig.
Nur würden bei einer natürlichen Versteifung der eingebrochenen Wirbel die angrenzenden Segmente ebenfalls mehr belastet, genauso wie nach einer "operierten" Versteifung.
Ich würde dem Rat Deines NCH erst mal folgen, und falls das nichts bringt oder zu langsam geht eine OP machen lassen.

Gruß Bandixx
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meron
Geschrieben am: 05 Mär 2010, 11:09


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Hallo Eddy,

ich kann gut nachvollziehen, dass Du die Situation zum Heulen findest... Es ist schwer jemandem in dieser Situation einen
Tipp zu geben, sicherlich kommt es darauf an, welche Beschwerden Du hast etc.

Ich stehe vor einer ähnlichen Situation. Die Prothese, welche bei mir eingesetzt wurde, ist zu groß. Dadurch ist das
Segment nun in Fehlstellung klammerhaft (nach vorn und hinten) überbaut. Dies hat ebenfalls zur Verschlechterung
aller HWS Segmente (inkl. kyphotischer Fehlstellung) geführt.
Nach einer Diagnostik-Woche in einer bekannten Klinik wurde die Indikation zur langstreckigen Versteifung (von vorn und hinten)
von C3 bis TH1 gestellt. Mein Neurochirurg schlägt eine Entfernung der Prothese mit Entfernung beider Wirbelkörper plus Einsatz
einer passenden Prothese im darüberliegenden Segment vor.

Ich weiß schon seit einiger Zeit um diese Situation und scheue mich vor einer Entscheidung. Allerdings werden die Beschwerden
trotz diverser Therapien schlimmer.

Der Vorschlag Deines Neurochirurgen hört sich ganz gut an, es ist sicherlich angezeigt abzuwarten, ob durch die Verknöcherung und
begleitende Therapien eine Besserung eintritt. Operieren kann man immer noch. Solltest Du Zweifel haben, ist es unter Umständen
ratsam eine weitere Meinung einzuholen - doch eine weitere Meinung kann bedeuten, dass Du einen komplett anderen Vorschlag
erhältst. Letztlich wird Dir niemand diese Entscheidung abnehmen können.

Alles Gute & liebe Grüße,

meron

:sonne
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chrissi40
Geschrieben am: 05 Mär 2010, 16:31


fleißiger Engel
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Zitat (Eddy_68 @ 05 Mär 2010, 09:00) 


Die Prothese ist nach oben und unten in die Wirbelkörper eingebrochen und ragt zudem etwas in den Spinalkanal (aktuell aber ohne Probleme).
Sein Vorschlag: es besteht gute Hoffnung, die beiden defekten Wirbelkörper würden sich (da die Einbrüche relativ tief sind) in den nächsten Monaten wahrscheinlich um die Prothese herum (deren Funktion jetzt eh hinfällig ist) von alleine verknöchern und die Region somit stabilisieren.
Begleitend wird eine Gelenkfacettenblockade (also gezielte Spritzen unter Röntgenüberwachung) durchgeführt um die Nerven in dieser Region zu beruhigen.
Was meint Ihr?



Hallo Eddy,

so sehr ich dir dies auch wünschen würde dass es funktioniert wie sich der Arzt das vorstellt, dies wird auf Dauer so nix,

wenn die Prothese in den Spinalkanal ragt ist das nächste Problem vorprogrammiert. Und das Metall ist hartnäckig und weicht nicht aus.

Hole dir eine zweite Meinung aus einem KH das oft an der HWS operiert, eine objektive Meinung, sie wird von jeder KK akzeptiert.

Ist meine Meinung, und ich meine es nur gut.

LG chrissi :angel
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piniwini2005
Geschrieben am: 06 Mär 2010, 12:29


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Hallo Eddy :;

ich hatte leider das gleiche problem wie du,habe 2006 2 implantate bekommen C5-C7.
2009 bekam ich dann leider wieder vermehrt schmerzen in der hws und zwar die gleichen beschwerden die du auch hast.
man hat bei mir dann ein wirbeleinbruch in C6 gefunden,die ärzte sagten gleich das das eine implantat entfernt werden muß und dann versteift wird.das andere implantat sitzt noch gut :hair

Am 4 januar bin ich dann in die klinik gegangen und am 5 dann op.voher hat man aber noch ein mrt gemacht und gesehen das das andere implantat auch nicht mehr richtig sitz und dazu kommt noch das der wirbelknochen auch so defekt war das dieser entfernt worden ist. :weinen

meine op ist jetzt ca 9 wochen her und mir geht es sehr gut,habe kaum noch beschwerden ausser das wetter weiß nicht was es will,sowie gestern und heute habe ich wieder probleme aber es hat ja auch geschneit. bin wohl sehr wetterfühlig

ich weiß nicht ob das bei dir auf dauer so gut ist ,es so zu lassen :frage wie chrissi es schon geschrieben hat.hol dir eine zweitmeinung ein.

na klar wäre es toll nicht operiert zu werden,hätte ich auch lieber gehabt.aber wenn es nur von kurzer dauer ist das du keine schmerzen mehr hast oder weiterhin mit schmerzen rum läufst.

leider kann dir keiner die entscheidung abnehmen :sch

drücke dir aber ganz fest die daumen das du die für dich richtige entscheidung triffst. :streichel
gebe dir auch gerne weiter infos von meiner op :D



LG Silvia
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karo2211
Geschrieben am: 06 Mär 2010, 19:13


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Hallo

bei soll auch evtl eine Re-Op stattfinden, meine Prothese ist zu groß gewählt, zudem wurde die falsche Seite operiert. Und man sagte mir auch das die Wirbel unter und über der Prothese wenn mit raus müssen und das ganze Versteift wird per Verplattung.
Aber was ich dir eigentlich sagen wollte ist folgendes: Ich habe mich an die Firma Spinal Kintics gewand auf Rat eines Arztes und habe mir durch die Firma Krankenhäuser nennen lassen, die sich mit der M 6 sehr gut auskennen und diese regelmäßig einsetzen. Mir wurden mehrere Kliniken genannt, ich suchte mir eine in meiner Nähe aus, und fühle mich dort sehr gut aufgehoben. Ich mußte jetzt für den dort behandelnden Arzt noch eine Funktionsmyelographie machen lassen und eine andere Untersuchung wird jetzt am 11. noch dort gemacht. Er stellte auch fest das das Implantat zu groß ist und die falsche Seite operiert wurde. Ich renne seit einem Jahr von Arzt zu Arzt hier in Dortmund, dann war ich schon in Köln und Recklinghausen. Dies weil ich aus der OP wach wurde und seitdem taube Arme heba,auch bei mir ragt die Prothese in den Spinalkanal hinein. Am 11. entscheidet sich nun wie es weitergeht, Re-Op oder was anderes. Ich kann dir sehr gut nachfühlen. Bei dem Gedanken mit der Verplattungen wurde mir schlecht.

Gruß
Karo
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