Protrusion L4/5 und Schmerzen im Bein, Oder andere Ursache?

[Knobi]

Hallo liebe Leute,

ich bin wieder daheim und in etwa auf dem gleichen Stand, wie vorher auch.
Die Operation selbst verlief wohl ganz hervorragend und ich bekam beinahe ein Kompliment von meinem Chirurgen für diese Problemlosigkeit.
Bereits im Aufwachraum hatte ich wieder volles Gefühl im linken Fuß, sogar ein wenig kitzlig, ebenso in der Wade, und auch wieder die volle Kontrolle über das ganze Bein.
Wunderschön, ich habe mich so gefreut.
Gegen Nachmittag wurde der Fuß leider wieder taub, die Wade ebenso und beides schließlich schlimmer, als je zuvor.
Ebenfalls am Nachmittag hatten mich zwei völlig unterbelichtete Schwestern mithilfe des Bettes aufzurichten versucht, solche Schmerzen hatte ich noch nie zuvor und hätte fast eine Wasserflasche nach den beiden geworfen. Um das Chaos komplett zu machen, hat die Nachtschwester dann einfach mal kommentarlos das Kopfteil schräg gestellt und so gelassen, die Fernbedienung fehlte leider an meinem Bett und ich musste heftig meckern.
Der Fuß war allerdings schon vor diesen Dingen wieder sonderbar, das mit dem Bett also nicht die alleinige Ursache dafür.
Die typischen Ischias-Schmerzen waren ja zuletzt sowieso fast verschwunden, dazu kann ich also nichts sagen. Sind nach wie vor weg.
Auf den tauben Fuß usw. reagierte mein Chirurg bei der Besprechung doch etwas überrascht und will das ganze in einigen Tagen noch einmal per MRT kontrollieren, falls etwas "nachgerutscht" sein sollte. Übrigens ein ganz lieber Mensch, immer ruhig, entspannt und mit genügend Zeit.
Kann natürlich auch eine ganz normale Schwellung sein, ein wenig Kortison hat wohl seinen Zweck erfüllt und etwas Gefühl ist seit letzter Nacht auch wieder drin, eher besser, als vor der OP.
Kraft in Bein und Wade? Nicht besser, aber auch nicht schlechter als vorher.
Wir werden sehen.

Vielen Dank und bis bald,
Sven

Bearbeitet von Knobi am 27 Jun 2010, 15:59

[masumol]

Hallo Sven,

ich weiß gar net so recht, was ich Dir schreiben soll, weil es einfach so ungewiss klingt, was den Fortgang der Dinge angeht. Auf jeden Fall meinen Glückwunsch zur überstandenen OP und ich hoffe einfach mal, das es der Nerv sich irgendwann wieder erholt. Das ist ja abhängig davon, wie lange und wie stark er bedrängt war und kann Wochen, auch Monate dauern.

Was mich stutzen lässt, ist Deine Beschreibung des plötzlich auftauchenden erneuten Schmerzes, das klingt fast ein bissl so, als wenn in dem Momnet wieder Bandscheibengewebe nachgerutscht ist. Ich will ja den Teufel nicht an die Wand malen, aber ich vermute mal, Du hast eh die selben Befürchtungen.

Ach Mensch, komm, wir hoffen jetzt einfach mal, das es eine Schwellung in Folge der OP ist und das sich diese in einiger Zeit wieder ganz von allein wieder zurückbildet - und Kontroll-MRT hat man Dir ja schon angeboten. So, soll ich Dir jetzt noch Verhaltensvorschriften machen? Nee ich lasse es, wenn Du Fragen hast, wirst Du schon nachhaken.

Alles genieße ganz in Ruhe diesen hoffentlich weiter gut verlaufenden Fußball-Nachmittag zu Haus beim Bierchen oder Erbeertorte.

LG Mario

[Knobi]

Nun ja, ich glaube fast, bei den Schmerzen im hochgeklappten Bett ging es eher darum, dass ich mit einer Mischung aus Schweiß, Verband und was-auch-immer regelrecht auf dem Bettlaken festgeklebt war und mein Gewicht einfach kräftig an der Wunde gezerrt hat. Bis dahin hatte ich mich ja insgesamt noch gar nicht bewegt und hatte dieses "Festkleben" auch erst abends richtig verstanden und vorsichtig behoben.
Im Moment fühlt sich der Fuß jedenfalls ganz gut an und mit nachgerutschtem Gewebe hätte ich vermutlich ja auch wieder die typischen Schmerzen.

Im Grunde genommen hatte ich ja sowieso mit vielen Monaten Regeneration gerechnet, den tauben Fuß samt Kraftverlust in der Wade hatte ich schon eine knappe Woche lang mit steigender Tendenz, aber zum Glück ohne Totalausfall.
Wäre also alles einfach durchgehend so gewesen, wie es jetzt ist, hätte das durchaus meiner Erwartung entsprochen.
Irre fand ich halt das Gefühl, nach der OP für ca. 4-5 Stunden wieder "wie neu" zu sein und sofort überall volles Gefühl zu haben. Damit hatte ich nicht gerechnet und war überrascht, dass es auf diese Art wohl "Standard" ist und auch erwartet wurde. Ich bin ja mal gespannt und eigentlich ganz guter Dinge.

[Knobi]

Erdbeertorte gab es tatsächlich gerade, aber Fußball?
Neeee...

[masumol]

Hallo Sven,

na so im Detail hört sich's ja doch etwas besser an bei Dir, solch "Festklebeschmerz" ist dann sicher auch eine ganz besondere seltene Art von Schmerz und mir bisher noch nicht untergekommen. Aber wenn Du schon jetzt wieder ein besseres Gefühl im Fuß/Bein hast, na da kann man doch hoffen. Ich hatte es zunächst doch eher so verstanden wie nachgerutschtes Gewebe.

Dieses Gefühl der "totalen Befreiung" direkt nach der OP stell ich mir auch ganz wunderbar vor, ist irgendwie faszinierend und so wird es der Nerv auch erst mal gesehen haben, bevor ihm einfiel, das er doch vorgeschädigt ist und sich wieder auf seine Vorschädigung besann, welche er erst auskurieren muss. Klingt sicher etwas lax die Umschreibung, aber ich denke, Du weißt, was ich damit meine. Da Du diesen tauben Fuß auch "nur" eine Woche hattest, bin ich ganz optimistisch für Dich, das eine völlige Wiederherstellung möglich ist. Bei mir war damals ein Nerv rund neun Monate zwischen zwei Wirbeln eingeklemmt und der ist leider bis heute - rund 5 Jahre später - immer noch taub.

Und wie jetzt kein Fußball? Gehörst Du zur "Minderheit" von 50 Millionen in Deutschland, die da jetzt nicht schauen, die klare "Mehrheit" von 30 Millionen sieht da wie ich aktuell ein 4:1 gegen die Engländer. Aber leider hab ich keine Erdbeertorte dazu.

LG Mario

Bearbeitet von masumol am 27 Jun 2010, 16:35

[Knobi]

Nee, ich sag ja auch: Das wird wieder ganz okay.
Selbst die humpelige Wade, wenn sie so bleiben sollte, könnte ich wohl im Laufe einiger Monate anderweitig kompensieren, das hat mir in den letzten 2 Wochen schon der Muskelkater an den entsprechenden Stellen gezeigt.
Darf ich hier eigentlich "Arschbacke" schreiben? Selbige lässt sich nämlich wieder ohne dieses zittrige/zuckende Gefühl der letzten Wochen anspannen.

Ach ja, Fußball und so: Ich bin "Ball-Legastheniker" und kann Sport im Fernsehen auch sonst nicht viel abgewinnen. Hinzu kommt, dass ich gar keinen Fernseher habe, auch kein Handy und außer Radio/CD-Spieler keinerlei Unterhaltungselektronik. Ein Computer ist für mich in erster Linie Arbeitsgerät und ich mag nach Feierabend oft keinen mehr sehen, habe bis heute auch kein einziges Spiel oder mp3 besessen. Andererseits ist das Internet ein echter Segen und durchaus unterhaltsam.

Aber zurück zum Thema: Wie lange darf ich jetzt eigentlich stehen oder in der Wohnung rumlaufen? Laut Arzt ist das eigentlich okay, nur Sitzen halt nicht.
"Okay" ist bei mir natürlich so eine Sache, da fehlt mir jetzt der richtige Rahmen.

Grüße und besten Dank,
Sven

[masumol]

Hallo Sven,

ich muss zugeben, viele Leute ohne Fernseher kenne ich wahrlich nicht, aber von denen ist keiner wirklich unglücklich, also muss auch so ein Leben lebenswert sein. :D Und mit dem Internet bist Du von denen, die ich da kenne, fast schon fortschrittlich zu nennen. :z Ich könnte ohne Fernseher heutzutage sicher auch eher leben als ohne Internet.

Hm, naja, Arsc..... darfst Du sicher schreiben, so lange Du keinen damit direkt ansprichst weiß doch jeder, was Du damit meinst hier im Forum, an der bewussten Stelle sind halt oftmals Schmerzen bei Bandscheibengeschichten.

Nach meinem Wissen und meinen Erfahrungen gibt es beim Laufen keinerlei Vorgaben, weil Dir Dein Körper schon vorgibt, wann er seine Auszeiten braucht. Beim Sitzen und Stehen ist das schon etwas anders, weil das die Wirbelsäule doch mehr strapaziert. Ich würde auf das Sitzen schon drei bis vier Wochen weitgehend verzichten, ebenso auf längeres Stehen (teste das mal im Supermarkt an der Kasse, kann zur Qual werden) und danach steigere es langsam hoch. Du merkst es wirklich sehr schnell, wenn es in der LWS zu zwiebeln anfängt, da legst Du Dich dann freiwillig hin.

Insgesamt spricht man nach solcher OP von 6 bis 12 Wochen Genesungszeit, aber auch das kann man natürlich nicht verallgemeinern. Ach und noch eins, lass Dir nicht zu früh Krankengymnastik andrehen, am besten erst nach 4 bis 6 Wochen und dann vorsichtig mit isometrischen Dehnungsübungen beginnen.

LG Mario

[Burga]

Hallo Sven,

auch wen ich ein stiller Daumendrücker war,
hoffe ich doch das sich nun alles zum Guten wendet.

Drücke einfach mal weiter und wünsche dir alles Gute

LG
Burga

[Knobi]

So, Zwischenstand eine Woche nach OP:
- nix tut weh (zwickt nur manchmal in der Wade beim Rumwälzen im Bett)
- Druck und Spannung im Rücken lassen erwartungsgemäß nach
- Fuß immer noch teilweise pelzig, aber schwankend
- Kraft in Hintern und Oberschenkel wieder ganz okay
- Kraft in Wade fehlt noch

Ich sitze in meinem Dachgeschoss fest und laufe halt immer mal ein bisschen rum oder stehe vor dem Rechner, was sich problemlos anfühlt (große Fensterbank mit idealer Arbeitshöhe, ersetzt den Schreibtisch). Sitzen habe ich bislang fast völlig vermieden und gestern erstmals für eine Viertelstunde probiert, war auch okay.

Jetzt die Preisfrage:
Wie bekomme ich eigentlich meine Schuhe gebunden, wenn ich doch mal die Bude verlassen will?

[Katy]

Hallo Knobi,
beim Schuhe binden stellst du entweder deinen Fuß auf die Heizung oder einen Hocker und versucht diesen im stehen zu binden, oder setzt dich kurz hin, legst langsam den Fuß auf den Oberschenkel und bindest ihn dann und mit dem anderen Fuß genauso.
Du mußt eine Technik für dich entwickeln wie es am besten, ohne große Schmerzen geht.
Ansonsten Schuhe tragen, die hinten offen sind, wo man nur reinschlupfen braucht (z.B. Birkenstock).

Lg Katy