Bandscheiben-Forum

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> Reha nach OP, Verhaltenstipps
Braderup
Geschrieben am: 16 Feb 2010, 10:16


Neu hier
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Hallo Guten Morgen,
ich bin neu hier, bin auf Empfehlung von "Leidensgenossen" auf die Page gestossen und habe schon sehr viele gute Tipps hier bekommen. Nun kurz zu meinen Problem. Habe im letzten Sommer einen ziemlich heftigen Bandscheibenvorfall bekommen, der mich immerhin zu ca. 8 Wochen Krankenstand und danach Reha in der Argenthaltklinik in Isny im Allgäu gebracht hat. Dass es sich bei dem Vorfall um einen Massenprolaps L4/L5 gehandelt hat, hat mir damals niemand gesagt und ging auch aus dem MRT-Bericht nicht unbedingt hervor. Kurzum die zunächst konservative Behandlung durch Cortison, Phyisotherpie und Bewegung hat mit Unterbrechungen geholfen und ich kam sogar schmerzfrei in die Reha. Dort hat mir der Arzt nach Auswertung des MRT Bildes dazu gratuliert, dass ich schmerzfrei bin und mich animiert so viel Muskelaufbau wie möglich zu betreiben. Man muss dazu sagen, dass ich nach 25 Jahren Chefsekretariat in verschiedenen Firmen zwar zu viel Zeit i.d.Regel mehr als 8 Stunden täglich sitzend verbracht habe, ich habe aber immer Ausdauersport getrieben und dass mindestens 2 - 3 Stunden in der Woche teilweise sogar in der Mittagspause. Der Arzt war der Meinung dass ich eine verschlissene verkürzte Muskulatur habe und deswegen die Probleme kämen aber neurologisch alles in Ordnung sei. Ich habe dann die Weisung des Arztes befolgt, viel Muskelaufbau betrieben und darüber hinaus in der freien Zeit, Nordic Walking, Jogging, Aquajogging, Crosstraiing, Schwimmen etc. gemacht und dies mindestens 2 Stunden pro Tag. Ich muss dazu sagen, dass ich mich wirklich gut gefühlt habe. In der letzten Woche jedoch konnte ich nicht mehr laufen, hatte starke Schmerzen und war wirklich fast bewegungsunfähig. Die Ärzte und Physiotherpeuten waren der Meinung dies käme von der Überbelastung ich sollte mich schonen und haben mir jede Menge Schmerzmittel verschrieben. Es hat kein einziges Schmerzmittel geholfen und ich wurde ohne Abschlusssgespräch als arbeitsfähig aus der Reha entlassen, mit dem Hinweis die Beschwerden könnten noch ca. 14 Tage dauern. Die Beschwerden gingen bis Weihnachten ich hatte aber meinen Jahresurlaub genommen und so war ich halbwegs wieder ok um im Januar wieder zur Arbeit zu gehen. Dies die etwas ausführliche Vorgeschichte und nun zu meiner Frage.
Nach genau 14 Tagen Arbeit war ich fast laufunfähig und voller Schmerzen, eine verordnete Infiltrationstherapie wurde vom Röntgenfacharzt abgelehnt mit dem Hinweis, dass er mir eine sofortige OP empfiehlt. Die Neurochirurgen haben dies bestätigt. Man hat sich nur die Bilder des MRT vom Juli angesehen. Die OP hatte ich vor einer Woche, ich habe es sehr gut überstanden und gehe nächste Woche in die ambulante Reha. Da ich aber seit zwei Tagen wieder Schmerzen habe, regelrechte Wundschmerzen und mich alles andere als fit fühle, meine Frage was muss ich tun damit ich in der Reha nicht wieder das gleiche erlebe, dass man mich sportlich versucht fit zu machen mich danach wieder arbeitsfähig schreibt und mein Leidensweg weiter geht. Ich will mich nicht kränker machen als ich bin habe aber wirklich Angst davor, dass ich wieder vorzeitig fit geschrieben werde und hinterher mit den Folgen zu leben habe. Hat jemand ähnlich Erfahrungen machen müssen?
Gruß Anne
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vrori
Geschrieben am: 16 Feb 2010, 14:28


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Hallo Anne,


ganz einfach eigentlich : übertreibe es nicht wieder.....nach deiner Schilderung habe ich einfach den Verdacht, dass du in deinen Aktivitäten übertrieben hast.
Mir ging es ähnlich, 8 - 10 Stunden, dann noch ins Fitness - anschließend nach Hause, da noch schnell schnell den Haushalt gemacht und am nächsten Tag wieder das gleiche..
wenn nicht Fitness dann Nordicwalking und alles immer unter Zeitdruck...

versuch du, auch in der REHA nicht noch das allerletzte zu machen - versuche zu merken, wann dein Körper genug hat - ansonsten sagt er dir das mit vermehrten Schmerzen - glaub mir, ich weiß es - ich bin seit Ende Febr.2009 !! krank zu Hause - mein Körper will nicht mehr....
sobald ich etwas mache was meinem Körper und meiner Seele nicht behagt, gibt es einen Schuß vom Körper, das geht über vermehrte Schmerzen bis zur Schlaflosigkeit...

ich habe 38 Jahre Büro hinter mir, davon 15 Jahre in führender Position - tja und jetzt sitz ich zu Hause....

pass auf dich auf..

Liebe Grüße
Vrori
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manu3
Geschrieben am: 16 Feb 2010, 15:26


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Hallo Anne,

ich denke, dass du in der Reha nach der OP gar nicht so viel machen DARFST, die Voraussetzungen für deine beiden Rehas sind ja ganz andere. Reha ohne OP, da kann durch "Überbelastung" kaum etwas kaputt gehen (solange du keine Schmerzen bei den Übungen hast). Nach der OP darfst du erst mal nicht so viel machen, da hier wohl die Gefahr der übermäßigen Narbenbildung besteht.
Das wurde zumindest mir gesagt. Ich war so 2 Wochen nach OP zur Reha weg, die erste Woche durfte ich nicht viel machen- Massage, Luftperlbad, Wassergymnastik und Einzelkrankengymnastik, und das sehr vorsichtig.
Vor 3 Jahren war ich auch in der Argentalklinik zur Reha, ohne OP, da hab ich mich auch betätigt von morgens um 7 bis 16 bzw. 17 Uhr, hab mitgenommen was ging und wurde dann auch erfolgreich arbeitsfähig entlassen.
Ich war übrigens total begeistert von der Reha dort, bis auf den Arzt, den ich dort hatte- aber mit dem hatte ich weiter nix zu tun außer zum Aufnahmegespräch und zum Abschluss und psychologische Betreuung war bei mir auch ein Schuss in den Ofen.
Bei dir hört sich die Erfahrung dort nicht ganz so gut an? Mit solchen Schmerzen als arbeitsfähig entlassen zu werden halte ich ja für unverständlich. Aber das geht halt gegen deren "Ehre", dass sich dein Zustand in deren Klinik deutlich verschlechtert hat- so seh ich das.
Jetzt wünsch ich dir, dass deine ambulante Reha erfolgreich ist und dass auch das Drumherum stimmt (das war nämlich in meiner stationären Reha in Baden-Baden :r )

Machs gut

Manu
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Braderup
Geschrieben am: 16 Feb 2010, 17:51


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Hallo Vori und Manu,
ihr habt natürlich beide recht. Ich habe es wohl total übertrieben aber nicht aus falschem Ehrgeiz sondern weil es mir wirklich gut ging und ich die Zeit dort in der Argenthalklinik nutzen wollte um physisch und vor allem wieder psychisch fit zu werden. Denn ich war der Meinung dass ich gar nicht so krank bin, hat mir ja auch keiner gesagt und dass die vielen Schmerzen nur von " Verspannungen" her kommen und wie mein Arzt so schön sagte mehr ein "muskuläres Problem" darstellen würden. Dass sich die Gallertmasse der Bandscheibe total rausgedrückt hat und voll auf meinen Nervenkanal gedrückt hat ist ja alles wohl erst später rausgekommen. Ich war übrigens mit der Behandlung in der Argenthalklinik sehr zufrieden, bin nur im Nachhinein sauer, dass die meine schlimmen Schmerzen in der letzten Woche ignoriert haben, die hätten zumindest mich mal zum CT schicken müssen. Aber ansonsten kann ich mich über die Behandlung in der Argenthalklinik nicht beschwerden, denn ich bin dort ja schmerzfrei reingekommen, also hatte sich zu dem Zeitpunkt der Vorfall wohl ja auch zurückgebildet, es muss dort wohl durch die Überbelastung etwas wieder passiert sein. Bin im Moment nur etwas ängstlich dass mir wieder dasselbe passiert, denn die Physiotherapeuten im Krankenhaus tun gerade so als könnte ich Morgen wieder Arbeiten gehen bzw. direkt nach der Reha und diesmal habe ich mir vorgenommen, das wirklich auszukurieren, habe schliesslich noch 25 Jahre vor mir und mein lieber Chef hat sich mal gleich eine neue Sekretärin gesucht, für mich gibt es nach Berufsrückkehr eine neue Aufgabe. In Anbetracht der Tatsache was heute im Berufsleben so alles los ist darf ich mich darüber fast ja gar nicht beschweren obwohl ich die Art und Weise natürlich total unter der Gürtellinie finde aber so ist es nun mal heuzutage. Wenigstens bin ich jetzt den Druck los unbedingt sofort wieder gesund werden zu müssen, aber dass es mir 2 Wochen nach der OP gar nicht gut geht macht mir natürlich schon Sorgen zumal ich im Krankenhaus viel fitter war und ja immer noch die gleichen Schmerzmittel wie im Krankenhaus nehme.
Gruß Anne
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manu3
Geschrieben am: 16 Feb 2010, 20:58


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Liebe Anne,

das ist wirklich nicht toll, was dein Chef da mit dir treibt...
Aber dass du nach der Reha sofort wieder arbeiten kannst halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Ich war ja 3 Wochen zur Reha und bin dort auch davon ausgegangen bei Entlassung arbeitsfähig zu sein (so wie eben vor 3 Jahren ohne OP bei der Reha in der Argentalklinik). Aber nach der OP dauert das schon länger. Mir hat der Reha-Arzt in Baden-Baden noch 5 Wochen "Schonfrist" nach der Reha genehmigt, ich sollte und wollte am 18.Januar mit der Wiedereingliederung anfangen (OP war am 6.11.09). Mir ging es in der Reha schon nicht so besonders, hatte wieder Schmerzen, die nach der OP weg waren und meine Belastbarkeit ließ sehr zu wünschen übrig.
Eigentlich ging ich davon aus, dass ich bis Januar doch wieder fit bin.
War aber leider nicht so. Ich hatte noch immer Schmerzen und nach einer Aktivität am Tag und wenn es nur ein Besuch war, musste ich mich hinlegen. Außer IRENA hab ich eigentlich nichts gebacken gekriegt.
Also wurde die geplante Wiedereingliederung aufgeschoben.
Meine Chefin sagte mir am Telefon, ich solle mir wirklich so viel Zeit zur Genesung nehmen wie ich brauche- aber wenn ich wieder anfange zu arbeiten muss ich wieder 100% bringen, Schonung sei nicht möglich...
Hört sich einerseits sehr verständnisvoll an, ist für mich aber auch eine gewisse Drohung ("es gab schon mehrer Gespräche mit ihren Vorgesetzten, wenn ich wieder ausfallen sollte, wird es Probleme geben").
Tja, Geld krieg ich ja nicht mehr vom Arbeitgeber sondern von der Krankenkasse, da ist es für meinen Arbeitgeber natürlich wirklich besser meine Vertretung zu bezahlen als mich solange ich noch nicht wirklich fit bin...
Ich muss dazu sagen, vor 3 Jahren war ich 9 Monate arbeitsunfähig (BSV konservativ) und im Frühjahr 09 war ich wegen dem Rücken auch etliche Wochen krank.
Bin noch immer krank geschrieben. Mit der Wiedereingliederung anzufangen, solange ich mir nicht sicher bin, die auch erfolgreich durchziehen zu können, trau ich mir nicht.
Manchmal denk ich, das wird gar nicht mehr, aber wenn ich mir vergangene 4 Wochen anschaue merke ich, dass es doch aufwärts geht- wenn auch langsam. Ich versuch meine Belastbarkeit aufzubauen, mache, wenn ich nicht beim IRENA bin, Ausdauersport wie immer längere Strecken laufen, immer ein wenig länger auf dem Crosstrainer u.ä. Das haut auch ganz gut hin- ich muss mich halt immer wieder hinlegen, weil ich einfach erschöpft bin...Aber ich denke, das krieg ich auch noch in den Griff...
Hmm, jetzt ist meine Ausführung aber schon sehr umfangreich geworden, ich hoffe, dass du für dich relevantes rauslesen kannst :-)

Alles Gute und liebe Grüße

Manu
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