Bandscheiben-Forum

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> relative oder absolute OP - Indikation?, schwerer Vorfall L4/L5 - Paresen
fredrik
Geschrieben am: 13 Dez 2009, 11:17


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Hallo an Alle,

Soll kommende Woche operiert werden und es palgen mich noch Restzweifel.
Habe eine Vorfall L4 /L5 seit mindestens einem Jahr (wurde erstmals im Jan 09 per MRT festgestellt). Bis September 09 hielten sich die Beschwerden im Rahmen (gel. leichter Schmerz oder Ziehen im rechten Oberschenkel) - versuchte das zunächst mit Osteopathie in den Griff zu bekommen u. manuellr Therapie, was nur anfangs etwas erfolgreich war. Seit Oktober 09 nahmen die Probleme kontinuierlich zu. (Schmerzen strahlten in den Oberschenkel bis ins Knie aus) Anfang November konnte ich nicht mehr ohne Manschette länger als 5 min stehen und nur noch in Seitenlage schlafen. Mitte November, keine 50 m mehr gehen, starke schnmerzen im Oberschenkel, teilw. Schlafprobleme u. Aufstehen in der Nacht teilw. unmöglich). Sitzen ging noch einigermaßen. Vor zweieinhalb Wochen nochmal akute Verschlechterung - unerträglicher Schmerzeinschuß beim Versuch aufzustehen, danach leichte Taubheit im re Fuß und re Außenseite Unterschenkel. Deutliche Zehenheberschwäche und leichte Fußheberschwäche wurde diagnostiziert. Bekam am selben Tag eine PRT, die alle Schmerzen wundersam weggeblasen hatte, ich konnte wieder gerade stehen, Spaziergänge machen,... nur die Ausfallerscheinungen gingen nicht weg. Für mich bleiben sie subjektiv gleich (kann auf Zehen u. Fersen stehen), der Neurologe hat aber elektromyographisch eine Verschlechterung festgestellt (mittelgradig ausgeprägte pathologische Spontanaktivität am M. extensor des longus links). Vor zwei Tagen noch mal Kernspin gemacht, der Befund ist auch ziemlich massiv: "deutliche Kompression des Thekalsacks und der Nervenwurzel L% rechts. Teil des Vorfalls würde nach kranial sequestrieren"
Neurochirurg, Neurologe, Orthopäde und Radiologe raten zur baldigen OP.
Hausarzt würde sich nicht operieren lassen, Physiotherapeut auch nicht.
Im Prinzip denke ich zwar, dass ich das konservative Spektrum noch nicht ganz erschöpft ist, wie gesagt von der Schmerzen ist es zweieinhalb Wochen nach PRT noch immer gut, nur die Ausfälle machen mir sorgen und dass der Neurologe (dem ich auch recht vertraue) eine Verschlechterung feststellt.
Wie sind Eure Erfahrungen??? Insbesondere bei denen die trotz ärztlichem Rat und Paresen sich nicht operieren ließen. Hat jemand mit Parese bereut, keine OP gemacht zu haben?? Wann gingen die Ausfälle ohne OP wieder zurück?
Danke für Eure Antworten

Fredrik
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KleineHexe1973
Geschrieben am: 13 Dez 2009, 12:08


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hi fredrik,

willkommen hier im forum.

ich kann deine zweifel verstehen.
plage mich auch seit über einem jahr mit einem BSV L5/S1 herum. alle haben gesagt keine OP, da ich ich keine ausfälle habe. nun sind alle behandlungsmethoden ausgeschöpft und es wird mir doch zur OP geraten. termin ist der 6.1. je näher der tag rückt, umso mehr mache ich mir gedanken, ist es das richtige, habe ich wirklich alles probiert?
ich kann halt nicht lange sitzen oder stehen, wie du.
man tut sich halt auch schwer, wem glaubt man jetzt, wie macht mans richtig. aber ich denke mal, das heutzutage nicht so leichtfertig operiert wird.
bei nervenausfällen denke ich wird man um eine OP auf dauer nicht drumherum kommen. bei mir handelt es sich eher um knochenverschleiß aufgrund einer bestrahlung, der weiter voranschreitet. man fühlt sich irgendwie hilflos.
was soll denn bei dir gemacht werden für eine OP?
erst einmal gute besserung und einen schönen 3. advent.

lg diana
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mei_ling
Geschrieben am: 13 Dez 2009, 18:30


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Ja diese Zweifel kenne ich. Ich werde übermorgen operiert und mir ist schon ganz schlecht. Plötzlich bekommt man Zweifel, ob es wirklich nötig ist oder nicht. Muss sagen, daß es Phasen gab, da ging es mir viiiiiel schlechter, fast so, wie du auch beschrieben hast. Bin nachts aufgestanden, weil ich vor Schmerzen nicht mehr liegen konnte und brauchte mind. 2 Stunden, bis ich mal ein paar Schritte machen konnte. Nun geht es mir viel besser. Ich stehe nachts zwar noch 1 bis 2x auf, weil ich einen unangenehmen Schmerz habe, aber ich kann dann gleich laufen und mich bewegen. Und trotzdem lasse ich mich jetzt operieren. Ich plage mich seit 3 Monaten mit den Schmerzen rum. PRT und KG hat nichts gebracht. Das Leben so ist kein Dauerzustand.

Aber klar hab ich Angst, daß nach der OP alles nur noch viel schlimmer ist.

Aber auch ich hatte solche und solche Meinungen. Die einen sagten: Um gottes Willen NICHT operieren (KG und Osteopath) und die NC's rieten dazu. Hab dann mal den Fachleuten vertraut und bin nun froh, wenn ich die nächste Woche überstanden habe.

Gute Besserung!

LG, Mei
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Eisvogelsche
Geschrieben am: 13 Dez 2009, 19:31


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Hallo zusammen,

ich denke so geht es fast jedem vor Operationen, denn man plagt sich schon oft Wochen und Monate vorher und auf einmal heisst es OP und dann fängt die Gedankenmühle an zu rattern.

Als ich damals meine Mini OP an der Hand hatte, war meine Erste mit Vollnarkose, ging es mir auch nicht anders und dabei war es nix Grosses. Lag vor dem OP mit meinen Unterlagen auf dem Bauch und neben mir noch nen anderer Patient der auch wartete. Ich war nervös und überspielte es mit ein paar witzigen Bemerkungen und dann kam die Schwester und wollte mich mitnehmen. Ich sagte vor Schreck das ich nochmal aufs Klo muss und sprang wankend auf und ging los :D.

Als es dann losgehen sollte sagte ich sie möchten noch warten, da ich nochmals den Operateur sprechen wollte :D. Wollte ihm eigentlich nur sagen das er meine Hand nur etwas eingipsen soll und nicht den ganzen Arm. Mir ging es eigentlich gar nicht darum, sondern einfach um irgendein Gefühl weil ich irgendwie nervös war und dann gings mir besser.

Wenn man die OP gut vorbereitet bekommt und am Abend vorher einen guten Eindruck vom Anästhesisten hat und den mit allen Fragen in Ruhe löchern kann und zusätzlich noch ein - zwei Gespräche mit dem Operateur gemacht hat, dann ist das die halbe Miete :up.

Auf jeden Fall immer mehrere Meinungen von Ärzten einholen Peter, denn mehrere Meinungen sind wichtig für das persönliche Bild, was man sich dann schafft und das beruhigt zusätzlich.

Gute Besserung wünsche ich.
PM
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fredrik
Geschrieben am: 15 Dez 2009, 18:14


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Vielen Dank für Eure Antworten,

spüre eine ganz leichte Besserungstendenz, was die Paresen betrifft, habe die OP nochmal verschoben, allerdings hat der Neurologe mir deutlich gemacht: entweder noch diese Woche, sonst ist der Nerv zu sehr geschädigt. und auch mit OP kommt der Zehenheber nicht zurück.

Grüße
Fredrik
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marieluise
Geschrieben am: 15 Dez 2009, 19:14


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hallo fredrik,
Deine Zwickmühle kann ich gut verstehen. Ich weiß nicht, was man da raten sollte.

Frag 10 Ärzte und Du wirst 10 verschiedene Meinungen haben.
Ich habe keine Operation, obwohl damals als es akut war von der Beschwerdesymptomatik her eigentlich eine OP unumgänglich gewesen wäre.
Ich war zuerst akut für 2 Tage in einer großen Klinik mit u. a. Orthopädie und Neurochirurgie (notfallsmäßig) ,dann für 3 Wochen in einer anderen orthopädischen Klinik und 4 Wochen in einer Reha-Klinik und anschließend nochmals in einer neurologischen Klinik. Irgendwie wurde mir überall was anderes gesagt.

Zuletzt in der Neurochirurgie wurde mir erklärt, dass meine Zehenheberschwäche keine OP-Indikation darstellt, da es (ca. 9 Wochen nach dem BSV) sehr unwahrscheinlich sei, dass die Nervenschädigung reversibel sei und ich ohnehin mit einer Schädigung des Nerven bei der OP rechnen müsste. Was also heißt, dass es evtl. hinterher noch schlimmer sein könnte als ohne OP.

Inzwischen ist über 1 Jahr vergangen. Mir geht es mit viel Muskeltraining aller Art wieder recht gut.
Die Lähmung ist nach wie vor vorhanden und zwar mehr oder weniger unverändert.
Zwar ist das Gelenk wieder stabiler, ich knicke nicht mehr um auf unebenem Boden, aber Fersengang ist nach wie vor unmöglich, auch "klappt" mein Fuß beim Gehen ständig runter (der Schlappi halt) und ich habe entsprechende Beschwerden durch den Schlappfuß (derzeit fersenspornähnlich, da ich gewaltsam versuchte, den Fuß voll in Betrieb zu nehmen, was ihm nicht gefiel).

Bei meinem letzten Besuch beim Neurologen meinte dieser, er würde mir zu einer Op raten, um den Nerv zu entlasten und evtl. wieder eine Regenerierung anzubahnen.

Was soll ich da sagen ??
Neurochirugie gab dem Nerv 9 Wochen nach dem Vorfall keine Chancen durch OP und jetzt meint der Neurologe, ich soll nach 1 Jahr operieren lassen ????

Dies wiederum habe ich meinen (neuen) Orthopäden erzählt und dieser riet mir total von einer OP (obwohl die Praxis eine auf OP´s spezialisierte orthopädische "Klinik" ist , sie führen selber OP´s in eigenen Räumen durch und haben auch einige Betten im Haus).

Ich kann Deine Zwickmühle verstehen.
Jeder muss für sich selber entscheiden, das Angebot ist heute so vielfältig wie die Meinungen dazu.

Mein Weg ist klar, der ohne OP, obwohl ich sehr viele kenne, die heute munter nach OP rumspringen und wieder (fast) so wie vorher drauf sind.

Bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich auch noch eine Spinalkanalstenose habe und somit von allen Seiten die Versteifung im Falle einer OP angedroht wurde. Was ich aber so ganz auch nicht verstehen kann, denn ich habe von meiner Stenose bis zu meinem Vorfall überhaupt nix bemerkt, hatte niemals Rückenbeschwerden im LWS-Bereich (nur immer HWS- und BWS).
Auch jetzt habe ich keine Beschwerden dadurch, lediglich die neurologischen Ausfälle, bzw. deren Folgen machen mir zu schaffen. Aber die sind eindeutig auf den Vorfall zurückzuführen und auch dem Vorfall entsprechend lokalisiert.
Somit wäre es für mich nur logisch, einfach den Vorfall zu entfernen und nicht gleich die Versteifung durchzuführen ???


Lies Dich einfach durch´s Forum und konsultiere auch noch einen anderen (oder mehrere ) Ärzte, vielleicht hilft es Dir bei Deiner Entscheidungsfindung.
Mir ist einfach das Risiko zu groß, jetzt wo ich so weit ohne OP gekommen bin, dass ich nachher wieder so schlecht beinand bin, und zudem: OP kann im Falle einer Wiederverschlechterung immer noch gemacht werden.

viele Grüße
und gute Besserung
marieluise


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