Bandscheiben-Forum

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> Neues Mitglied - mit alten Knochen
pibi
  Geschrieben am: 12 Dez 2009, 20:51


Neu hier
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Guten Abend, werte Bandies,

auch ich möchte nicht unhöflich erscheinen und mich vorstellen, ich bin der Peter aus dem
Ostwestfälischem Lipperland, Nähe Bielefeld und habe mich heute bereits als Gast für Std.
in Eurem Forum eingelesen - Fazit: ich war erschrocken!

Erschrocken darüber, wieviele Leidensgenossinnen und -genossen hier aktiv sind, die weit
jünger sind, als meine Wenigkeit.

Das Thema 'Bandscheibe' wurde für mich erstmalig 2007 akut, chronisch, so der damalige
Befund - ist damals schnell in der Versenkung geraten, weil's mir nach 1 WO besser ging.

Schon vor ca. 40 Jahren wurde mir bei der Einmusterung (Bund) zugerufen, daß meine
Wirbelsäule einer alpinen Serpentine gleicht - aber die damalige 'Sturm & Drangzeit'
verdrängte jegliche Vernunft.

Heute kann man einerseits froh sein, daß das Internet für jedes Thema der Welt Foren
beinhaltet, um an Erfahrungsberichten und am Meinungsaustausch teilzuhaben.
Was ich hier so toll finde, ist u.a. das Lexikon, um Befunde besser zu verstehen.

Apropos Befund - meiner (CT) sah so aus und wurde mir auch so vorgelesen: :frage

unveränderte netzförmige Torsionsskoliose ausgeprägt rechtsconvex in Höhe L3 und 4.
Im Segment L2/3 kommt es zu einem Wirbelkörpergleiten nach lateral links um ca.8mm.
Alle erfassten Bandscheibenfächer zeigen eine deutliche Höhenminderung.

Bei L2/3, L3/4 und L4/5 zeigt sich zusätzlich ein deutliches Vacuumphänomen.
Die Grund- u. Deckplatten sind irregular konfiguriert und vermehrt subchondral sklerorsiert.
Ausgeprägtes Schmorl'sches Knötchen in der Grundplatte von L1.

Inbesondere im Bewegungssegment L4/5 kommt es anlagebedingt durch kurze Pedikel
und durch eine Hypertrophie der kleinen Facettengelenke sowie einer Verkalkung
des Ligamentumflavum rechts zu einer Verschmälerung des knöchernen Spinalkanales mit
Verschmälerung des Recessus zu einer Verbreiterung des Querdurchmessers.

Die Restanteile des Bandscheibenmaterials überragen die Wirbelkörperhinterkante breitbasig.
Die übrigen Bandscheiben schließen weitgehend bündig mit der Wirbelkörperhinterkante ab.
Im Bewegungssegment L5/S1 medianer Bandscheibenprolaps.
Hier werden die Nervenaustrittspunkte beidseitig kontaktiert.

------------------------------------------------------------------------------------------------

Erst mein NC hat Hochdeutsch mit mir gesprochen und es plausibel erklären können.

Ich habe Ausstrahlung im linken Bein (Oberschenkel), die im Stehen und längerem Laufen
zeitweise sehr schmerzhaft sind, wobei Tilidin-Dragees und Metamizol-Tropfen das Ganze
nur für Stunden erträglich machen - ist aber kein Dauerzustand.

Reha-Sport (50 Anwendungen) mache ich 2x die Woche, je 45min lang.

Vom PRT hat mein NC abgeraten, das würde die Ursache nicht aus der Welt schaffen,
stattdessen eine OP (Erweitern der Kanäle) empfohlen. Bedenkzeit über Weihnachten.
Im Januar 2010 sollte ich bereit sein und es nicht auf die lange Bank schieben.

Wichtige Kriterien, wie REHA oder AHB habe ich mir schon notiert, sicher, der Befund
nach der OP ist maßgeblich, wie' s weitergeht. Eigentlich möchte ich noch bis 65 arbeiten.

Es wird sich zeigen, Geduld ist gefragt bzw. erforderlich ebenso, daß das vorweihnachtliche
Geschehen nicht allzusehr darunter leiden muß - es liegt auch an mir.
Ein bißschen Bammel vor der OP habe ich ja schon........................................

Danke für's Lesen (oder evt. Kommentieren), Euch einen angenehmen 3.Advent,
danke für's Dabeisein ... manche führen ja hier richtig 'Tagebuch' ....

LG von Peter




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Eisvogelsche
Geschrieben am: 12 Dez 2009, 21:08


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Hallo Peter,

Ein Herzliches Willkommen von meiner Seite aus und viel Spass und viele hilfreiche Tipps wünsche ich Dir.

Was Deine Reha Übungen angeht ist ja ne Menge, also richtig fleissig :).

Was mir zu Deinen Medikamenten aufgefallen ist, schlage ich Dir vor mit Deinem ( Einem ) Schmerztherapeuten das mal durchzusprechen. Tilidin ist auf Dauer nicht so das Wahre in meinen Augen und die Nebenwirkungen sind oft nicht ohne. Metamizol okay, als zusätzlicher Wirkstoff bei Schmerzspitzen, wenn es unerträglich wird. Doch solltest Du vielleicht mit Deinem Doc über ein retadiertes Grundmedikament z.B. ein Opiod der Stufe 3 besprechen.

Die Dragees sind irgendwie nicht das Beste, schon gar nicht auf Dauer. Die Sachen helfen über ein paar Stunden und lassen nach in der Wirkung.
Wichtig ist ein retadiertes Medikament, was über den Tag die Schmerzen nimmt und regelmässig eingenommen wird. Nur bei regelmässiger und pünktlicher Einnahme kann ein Retard richtig wirken und Dir die Schmerzen Tag und Nacht lindern. Normale Filmtabletten, Dragees oder Tropfen lösen das Problem nur kurzzeitig und man nimmt sie meist wenn die Schmerzen schon da und stark sind und das ist weniger sinnvoll.


Was die Restanteile der Bandscheibe angeht, ist damit ein Sequester gemeint, sprich Material was abgerissen oder vorgeschoben im Spinalkanal hängt ?

Hole Dir auf jeden Fall mind. eine zweite Meinung ein von einem NCH. Viele sehen es sicher auch so, denn gerade bei solch Operationen finde ich es persönlich wichtig, denn aufpassen muss man ja heutzutage überall und lieber eine Meinung mehr und einen Arzt der zusätzlich noch mal Befunde und Bilder anschaut kann nie falsch sein.


Soviel mal von meiner Seite. Fühl Dich hier wohl und in unserer netten Runde wirst Du sicher viele Infos bekommen :).

Alles Gute für Deinen Rücken und ein schönes Wochenende wünsche ich Dir.
PM
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joggeli
Geschrieben am: 12 Dez 2009, 21:16


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Hallo Peter,

willkommen hier im Forum und danke für Dein Lob!

Bei Dir scheint ja das Hauptproblem bei L4/L5 zu liegen.
wenn der recessus zu eng wird, kann man meist ohne OP nicht allzuviel machen.
Trotzdem würd ich Dir unbedingt empfehlen, zu versuchen noch einen anderen NC aufzusuchen und Dich nicht unter Druck setzen zu lassen, dass Du Dich bis nach Weihnachten entscheiden musst.

Du wirst ja auch kein Auto kaufen und nur in ein Autohaus gehen, oder? Also, nimm Dir die ZEit, Dir noch eine andere Meinung einzuholen. Mir kommt es immer etwas komisch vor, wenn ein Doc sagt, bis dann und dann entscheiden - vor allem, wenns ja schon was langwieriges ist - meist kommt es dann nicht auf eine Woche mehr oder weniger an.
Klar bei plötzlichen Lähmungen etc, muss sofort gehandelt werden, aber sonst.....

Dann denke ich, dass Du medikamentös nicht sehr gut eingestellt bist. Das solltest Du mit Deinem Doc mal besprechen.

LG und alles Gute

joggeli
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pibi
Geschrieben am: 08 Mär 2010, 20:03


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....ups...vorab vielen Dank für die netten Willkommensgrüße sowie die gutgemeinten Ratschläge.

Gut 2 Monate war ich hier nicht präsent, habe mir auch derweil eine 2. Meinung eingeholt, die wie ein Blitz eingeschlagen hat.
Ursprünglich hatte ich mich nur auf eine Erweiterung des Recessuses eingestellt, damit die Nervenaustrittspunkte
wieder frei werden.

Nun ließ aber der nette Herr NC nach langen Überlegungen verlauten, daß eine wirbelsäulenversteifende OP (Spondylodese)
zusätzlich erforderlich sei, um meine bereits sehr fortgeschrittene Skoliose einzudämmen.
Natürlich mußte ich diese neue Aussage erstmal verarbeiten und versuche, mich zu beruhigen....

Für eine Korsett-Therapie mit intensiver Krankengymnastik ist die Skoliose zuweit fortgeschritten, da kommt nur eine OP in Frage.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, auf was ich mich da einstellen muß.... :sch
Termin hätte ich Mitte Juni 2010 im St.Franziskus Hospital in Münster, ein angeblich renommiertes Haus.

Seit einem Monat bin ich überraschenderweise Stoma-Patient, Auslöser war ein Darmbruch, der durch Abführmittel,
viel Sitzen und zu wenig Flüssigkeit hervorgerufen wurde.
Durch den KH-Aufenthalt bin ich zum Nichtraucher geworden, was mir natürlich merklich gut tut.

Da ich nun seit Weihnachten krankgeschrieben bin, habe ich zusätzlich meinen geliebten Minijob verloren, was auch schmerzt.
Es ist nicht nur der 'Winter-Blues', der uns alle fertig macht, hinzu kommt die Erkenntnis, nicht mehr der 'Alte' zu sein.....

In letzter Zeit werde ich leicht depressiv, worunter die Familie leidet, das möchte ich gerne ändern, weiß aber nicht wie....
Im Familien- und Freundeskreis versucht man mich mit frühlingshaften Themen zu motivieren, klappt natürlich nicht.
....es wird schon wieder.... die alt bewährte, meist hilflose Standard-Aussage bekommt man oft zu hören.

Sicherlich hat jede® Einzelne hier ein Recht auf Klagen und Jammern, mal aus sich heraus kommen, was bedrückt.
Leider weiß ich jetzt noch nicht, wie's um mich zum Jahresende steht. Aber vllt. habe ich bis dahin wieder neue Perspektiven,
um hinzu kommende Bandies Mut zu machen bzw. Erfahrungen weiterzugeben.

LG & danke für's Lesen

Peter








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