Bandscheiben-Forum

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> Prolaps L4/L5 und Sport, brauch ein paar Tipps
Beezle
Geschrieben am: 16 Nov 2009, 09:20


Öfter dabei
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Hallo Forum.

nachdem es mich auch erwischt hat, Befund steht im Profil, habe ich jetzt ein paar Fragen. In der Hoffnung, jemand kann mir die beantworten werde ich das mal versuchen in Worte zu fassen.

Nachdem ich drei Wochen krankgeschrieben war, bin ich jetzt seit zwei Wochen wieder arbeiten. Seit drei Wochen bekomme ich 2x in der Woche Krankengymnastik. Wird also konservativ behandelt.

Mir geht es an und für sich gut. Ich kann ohne Probleme sitzen und liegen. Stehen ist schlecht und ganz schlecht ist laufen. Nach ca. 10Minuten beginne ich zu humpeln und der Schmerz ist kaum auszuhalten. Zieht dabei ins Bein.

Ich bin, bis ich nicht mehr konnte ( :hair ) Rennrad gefahren. Das ist auch meine Passion. Meine Haltemuskulatur ist eigentlich relativ ausgeprägt, da ich im Winter diese Muskelgruppen speziell trainiert habe. Allerdings habe ich nie besonders viel Wert auf eine gesunde Haltung gelegt. Wohl mit ein/der Grund für meine Probleme heute.

Am Samstag habe ich mein Rennrad auf die Rolle gespannt, habe einen Tria Auflieger montiert und bin 1,5 Stunden ohne Probleme radgefahren. Auch heute, Montag, habe ich keine Probleme, die daraus resultieren könnten. Allgemein hat sich mein psychisches Befinden verbessert weil ich schon befürchtet hatte, niemals mehr Rennrad fahren zu können. :D

Was ist davon zu halten? Ich habe viel gelesen hier. Viele Leute können bei LWS Prolapsen gar nicht mehr vernünftig sitzen. Das ist bei mir anderes. Zumindest dann, wenn ich mich auf die Haltung konzentriere. Das ging mir jetzt auch auf dem Rad so. Fakt ist, an meiner Haltung muss ich arbeiten. Fahre ich mit geraden Rücken, darauf habe ich mich konzentriert, habe ich keinerlei Probleme. Falle ich in alte Muster zurück, wenn der Film besonders spannend war ;), bekomme ich wieder Probleme.

Ist es unvernünftig bereits jetzt wieder radzufahren?(Das CT welches den BSV diagnostizierte, liegt jetzt vier Wochen zurück.) Ist jede (sportliche) Bewegung, die schmerzfrei durchgeführt werden kann legitim?

Wie lange dauert es eigentlich, bis sich ein sequestrierender Prolaps wieder von allein zurückgebildet hat? Was mich nervös macht ist die Tatsache, dass ich ca. drei Liter am Tag trinke. Die Bandscheibe bildet sich doch deswegen hoffentlich trotzdem zurück?

Und dann noch eine Frage an die, die durch Änderung ihrer Gewohnheiten "gesundet" sind. Wenn die auslösenden Faktoren, ungesunde Haltung (Rundrücken) ist bei mir dabei an erster Stelle zu nennen, behoben sind, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit in Prozent, dass es wieder zu einem Vorfall kommt? Ich habe ja schon seit Jahren Probleme mit der LWS (Ischialgie). Meist ausgelöst durch beinahe triviale Tätigkeiten, einmal z.B. beim Aufheben einer Zeitung vom Hocker :rolleyes:, habe ich schon eine ganze Weile Probleme. Kann man das durch konsequentes Training wieder wegbekommen?

Viele Grüße

Ingo
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joggeli
Geschrieben am: 16 Nov 2009, 18:48


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Hallo Ingo,

Zitat

Ist es unvernünftig bereits jetzt wieder radzufahren?(Das CT welches den BSV diagnostizierte, liegt jetzt vier Wochen zurück.) Ist jede (sportliche) Bewegung, die schmerzfrei durchgeführt werden kann legitim?


Mein Doc sagt dazu immer "mach, was dir gut tut, dein Körper sagt schon stopp" und so verhalte ich mich.
Ich kenne inzwischen die Dinge, die mein Rücken nicht "lustig" findet, angefangen von Inliner aufgehört beim Skifahren - also ist das gestrichen.
Wichtig ist einfach, dass Du neben Deinem rennradsport auch Muskelaufbau für die tiefe Rückenmuskulatur machst - nur die hilft in Zusammenhang mit der Bauchmuskulatur, Deine Wirbelsäule zu stabilisieren.

Zitat

Wie lange dauert es eigentlich, bis sich ein sequestrierender Prolaps wieder von allein zurückgebildet hat? Was mich nervös macht ist die Tatsache, dass ich ca. drei Liter am Tag trinke. Die Bandscheibe bildet sich doch deswegen hoffentlich trotzdem zurück?


Wie schnell sich ein Sequester resorbiert, kann man pauschal nicht sagen - mir sind keine Studien darüber bekannt, auch hab ich nichts entsprechendes im Netz gefunden.
Wieso meinst Du, dass das viele trinken einen Einfluss auf die Resorbtion hat? Ist es neu, dass Du soviel trinkst, oder normal?

Zitat

Und dann noch eine Frage an die, die durch Änderung ihrer Gewohnheiten "gesundet" sind. Wenn die auslösenden Faktoren, ungesunde Haltung (Rundrücken) ist bei mir dabei an erster Stelle zu nennen, behoben sind, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit in Prozent, dass es wieder zu einem Vorfall kommt?


Auch dazu gibt es leider keine Zahlen. Das ist auch abhänig von der genetischen Disposition etc. Klar ist, dass man mit einem rückengerechten Leben/Alltag dazu beitragen kann, dass es stabil bleibt.
Grundsätzlich muss man sich bewusst sein, da ist ein Schaden und das wird immer die Schwachstelle bleiben.

alles gute

joggeli
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barbara57
Geschrieben am: 16 Nov 2009, 19:34


...
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Hi,

jetzt war Joggeli schon wieder schneller. :)

Zitat

Ist es unvernünftig bereits jetzt wieder radzufahren?(Das CT welches den BSV diagnostizierte, liegt jetzt vier Wochen zurück.) Ist jede (sportliche) Bewegung, die schmerzfrei durchgeführt werden kann legitim?


Ich halte Radfahren in einer LWS-schonenden Weise nicht für unvernünftig. Ich habe zwar immer gedacht, Rennradfahren sei total Sch... für die LWS, habe mir dann aber mal die Profis angesehen, die im Gegensatz zu Laien, die man so im Sommer auf der Straße beobachten kann, ihre LWS anders positionieren. Ich vermute mal, dass Du das auch so machst.

Insgesamt würde ich sagen: Wenn Du die LWS nicht verdrehst, und das machst Du auf dem Rad nicht - sollte das gehen. Aber ich bin kein Physiotherapeut.

Was sonstige Bewegungen angeht: Ich würde auf jeden Fall eine Verdrehung von Schultergürtel zu Becken vermeiden, vor allem unter Belastung.

Vielleicht hilft Dir auch die Stufenlagerung für zwischendurch weiter, wenn Du so Probleme hast (Suche ist rechts oben).

Was das Austrocknen angeht: Das rechnet man soweit ich weiß eher in Jahren als in Monaten.

Gruß
Barbara
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Jürgen73
Geschrieben am: 16 Nov 2009, 21:11


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Hallo Ingo,
willkommen im Forum.

Ich fahre mit meinen ganzen Problemen auch noch Fahrrad. Allerdings auf einen gefederten Rad.

Auf einem Rennrad bekommst du sämtliche Erschütterungen ab. Ob das für deinen Rücken ist hier die Frage.
Diese Erschütterungen hast du auf der Rolle nicht gehabt.

Ich bin aber auch was radfahren anbelangt verwöhnt.
Auf einem normalen Ergometer halte ich es keine 10 Minuten aus. Das liegt hauptsächlich am Sattel.

Aber mit meinem Fahhrad strampel ich locker 60km ab.
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Beezle
Geschrieben am: 17 Nov 2009, 07:29


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Hallo,

vielen Dank schon mal für die Antworten.
Das beruhigt mich dann schon wieder. Es ist ja teilweise erschütternd, was man hier mitunter so zu lesen bekommt. Manchmal fragt man sich natürlich wie es soweit nur kommen konnte.
Zitat

Mein Doc sagt dazu immer "mach, was dir gut tut, dein Körper sagt schon stopp" und so verhalte ich mich.
Ich habe jetzt so viel gelesen, teilweise sind die Ansichten da schon ziemlich radikal. Aber das^^ entspricht dann eher auch meiner Meinung.
Zitat

Ist es neu, dass Du soviel trinkst, oder normal?
Nein, soviel trinke ich eigentlich immer. Ich dachte nur, der Kern besteht ja zum größten Teil aus Wasser. Das muss ja zumindest zum Teil da raus, damit sich die Bandscheibe zurückbilden kann. Oder sehe ich das total falsch? :kinn Ich hatte mal einen Muskelbündelriss im Oberschenkel. Da bekam ich so ein Zeugs verschrieben, welches die Abbauprodukte ausschwemmen sollte. Nützt sowas bei der Resorbtion auch?
Zitat

Ich vermute mal, dass Du das auch so machst.
Ja, genau so. Man muss eine Weile in sich hineinhorchen. Man merkt während des Fahrens relativ schnell welche Haltung belastet und welche diese Belastung löst. Das ist ein Spiel und endet wohl in einer Konditionierung. Das muss/will ich jetzt mal versuchen gezielt zu trainieren.
Zitat

Insgesamt würde ich sagen: Wenn Du die LWS nicht verdrehst, und das machst Du auf dem Rad nicht - sollte das gehen. Aber ich bin kein Physiotherapeut.
Bei dem bin ich eh heute nachmittag. Da frage ich dann noch mal explizit nach. Der meinte während der ersten Sitzung ich müsste meine Fahrerei ziemlich einschränken. Er fragte mich dann, wieviele Kilometer ich wohl so im Jahr führe. :D Nachdem ich ihm dann sagte, dass ich so ca. 12000 bis 16000km fahre, war er dann auch wieder eher meiner Meinung.
Zitat

Was das Austrocknen angeht: Das rechnet man soweit ich weiß eher in Jahren als in Monaten.
Na Prima..... :heul
Zitat

Auf einem Rennrad bekommst du sämtliche Erschütterungen ab. Ob das für deinen Rücken ist hier die Frage.
Diese Erschütterungen hast du auf der Rolle nicht gehabt.
Das stimmt natürlich auch wieder. Allerdings bin ich wegen der Schmerzen noch nicht wieder dazu gekommen, meinen Halteapperat weiter zu trainieren und diesbezüglich Muskeln aufzubauen. Ich denke/hoffe mit diesem Training kann ich dann Einiges kompensieren. Ich hatte ja auch schon in der Vergangenheit bemerkt, dass ich bei Problemen in der LWS nur aufs Rad zu steigen brauchte. Mir ging es dann nach ca. 10 Minuten wieder gut. Ich bin im September noch, da hatte ich bereits ein halbes Jahr Probleme bzw. Schmerzen, ca. 200km _ohne_ Probleme gefahren. Ich fühle mich wohl auf dem Rad. :sonne
Zitat

Auf einem normalen Ergometer halte ich es keine 10 Minuten aus. Das liegt hauptsächlich am Sattel.
Der Sattel ist natürlich die beinahe heikelste Angelegenheit auf dem Rad. Wenn der nicht passt, dann macht mir das auch keinen Spass. Bis ich den Passenden für mein Rad gefunden hatte, habe ich vier Sättel probiert. Und probieren heißt, einige 100 Kilometer damit fahren zu müssen. Ist nämlich auch eine Gewohnheitssache.
Ergometerfahren ist allerdings auch ne eigene Disziplin und erfordert selbige. Nichts ist langweiliger und frustrierender als sich auf der Rolle/Ergometer abstrampeln zu müssen, wenn man doch lieber draußen fahren möchte.

Also vielen Dank noch mal für die Antworten. :)

Jetzt habe ich dann noch eine klitzekleine Frage. ;) Mein Doktor meinte, wir sollten eine Reha beantragen. Ich habe ja nun schon seit Jahren Probleme. Vorausgesetzt diese würde bewilligt, wie könnte man mir in meiner Situation dort helfen? Was passiert dort überhaupt?

Achso....
Zitat

willkommen im Forum.
Danke auch dafür.

Viele Grüße

Ingo
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joggeli
Geschrieben am: 17 Nov 2009, 18:21


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Hallo Ingo,

Zitat

Ich dachte nur, der Kern besteht ja zum größten Teil aus Wasser. Das muss ja zumindest zum Teil da raus, damit sich die Bandscheibe zurückbilden kann. Oder sehe ich das total falsch?


Der kern besteht aus gallertatrigem Gewebe, das viel Wasser enthält, der Ring besteht aus kollagenen Bindegewebsfasern.
Nur wird die bandscheibe nicht durch trinken ernährt, sondern durch Be- und Entlastung. ich weiss nicht, ob man mit viel trinken die resorbtion wirklich beschleunigen kann :kinn
Wär aber mal ein guter Diskussionspunkt, den ich bei meinem Doc mal ansprechen werde.

Zitat

Mein Doktor meinte, wir sollten eine Reha beantragen. Ich habe ja nun schon seit Jahren Probleme. Vorausgesetzt diese würde bewilligt, wie könnte man mir in meiner Situation dort helfen? Was passiert dort überhaupt?


Die Meinung zur reha gehen sehr auseinander - ich gehöre zu denen, die von einer Reha extrem profitiert haben - erstmal in Bezug auch wieder Vertrauen in meinen Körper und seine Belastbarkeit zu bekommen, dann habe ich sehr viele kleine Übungen gelernt, die ich im Alltag "so zwischendurch" anwende und ich habe, trotz meines medizinischen Hintergrunds den ich hab, einiges neues gelernt.
Dazu muss ich sagen, ich war in einer extrem guten rehaklinik, Physios, Ärzte etc top ausgebildet und ungemein motiviert.

Alles Gute

Joggeli
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Jürgen73
Geschrieben am: 17 Nov 2009, 18:48


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Hallo Ingo,

eine Reha kannst du selbstverständlich beantragen.

Nur musst du Glück mit der Klinik haben sonst bringt es überhaupt nichts.

Bei deinem Antrag solltest du gleich deine Wunschklinik mit angeben.

Wenn dein Kostenträger die DRV ist solltest du vorher auf deren Seiten dich schlau machen welche Kliniken mit der DRV einen Vertrag haben.

Dann kannst du hier im Forum unter empfohlene Kliniken eventuelle Berichte lesen.

Oder eben hier nachschauen.

Ich weise deshalb darauf hin weil meine erste Reha Spitze war und die 2te man komplett in die Tonne kloppen konnte.
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