Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


  
 
Reply to this topicStart new topic

> Schmerzen nach LWK OP - Hilfe
TomBandi
  Geschrieben am: 14 Nov 2009, 07:07


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4
Mitgliedsnummer.: 15.104
Mitglied seit: 12 Nov 2009




Hallo miteinander, :winke

ich wurde am 5.11.09 an der Uni Tübingen am LWK4/5 operiert. Da ich heftigste Schmerzen und schon neurologische Ausfälle hatte war diese leider unumgänglich. Der MRT Befund zeigte einen 8mm grossen BSV an LWK4/5 und einen 4mm grossen an LWK5/SWK1. Operiert wurde letztendlich nur der 4/5er. Die Ärtzterunde hat beschlossen den LWK5/S1 konservativ zu weiterzubehandeln.

Im Operationsbericht wurde über Abtragungen von Spondylophyten berichtet. (Hab ich in dem umfangreichen Lexikon hier nachgelesen was das bedeutet :up :up :up )

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Heute ist der 8. Postoperative Tag. Seit gestern früh hab ich heftigste Schmerzen, jedoch nur beim Anspannen der Rückenmuskulatur. :B Manchmal ist es so als rammt mir hinten jemand ein Messer rein.

Hängt das vielleicht mit den Abtragungen der Spondys zusammen?:frage
Ist das ein normaler Heilungsverlauf (vorrübergehender Reizzustand)?
Deutet das vielleicht schon auf ein Rezidiv hin(bibber)?

Au mann, bin echt verunsichert, da ich eigentlich schon auf mich aufpasse, hier zuhause bis es endlich zur REHA geht.
Ich halte eigentlich alles ein was mir die im KH gesagt haben.


Wie waren denn eure Erfahrungen so in den ersten 3 Wochen nach OP?


im vorraus, danke für eure Antworten...:hallo

glg Tom
PM
Top
joggeli
Geschrieben am: 14 Nov 2009, 07:52


Never give up!! "Albright"
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4.462
Mitgliedsnummer.: 5.453
Mitglied seit: 22 Apr 2006




Hallo Tom,

willkommen im Forum!

Ich bin zwar nicht operiert - aber ich denke, die OP ist erst eine Woche her - das gesamte Gewebe, sei es oberflächlich oder in der Tiefe ist noch angeschwollen - das braucht seine Zeit, bis das besser wird.

Zitat

Seit gestern früh hab ich heftigste Schmerzen, jedoch nur beim Anspannen der Rückenmuskulatur


Ich würd da nicht unbedingt an einen Vorfall denken - vielleicht ist die Muskulatur einfach nur verspannt, wenn du sie anspannt kommt noch mehr Zug drauf - und schon hast du das Geschenk.

Versuch doch am Montag den Operateur zu kontaktieren, vielleicht kannst du etwas zu Muskelentspannen bekommen.

Alles Gute

joggeli

P.S. Schön, dass Du mit dem Lexikon was anfangen konntest :up
PM
Top
TomBandi
Geschrieben am: 15 Nov 2009, 15:15


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4
Mitgliedsnummer.: 15.104
Mitglied seit: 12 Nov 2009




Hallo joggeli,

danke für die schnelle Antwort. Glaub es ist jetzt auch schon besser. Hab jetzt mal die Physio Übungen die ich zuhause machen soll etwas zurückgeschraubt. Heute isses echt besser. Hab bemerkt das der Schmerz nur Sticht wenn ich ausversehen ne Torsion in die Wirbelsäule bring, oder nach rechts oder links kippe.

Ja, ich denke da hast du recht. Das muss alles erst heilen. Hab da halt voll die Panik. Möchte das nicht nochmal durchmachen was ich im letzten halben Jahr durchgemacht hab.

gruss Tom
PM
Top
marenotti
Geschrieben am: 15 Nov 2009, 19:02


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3
Mitgliedsnummer.: 14.408
Mitglied seit: 20 Jul 2009




Hallo Tom,

danke für Deine eMail. Sorry, dass ich erst jetzt antworte.
Wir waren am Wochenende auf einem
Qi Gong Seminar und ich bin erst seit ein paar Minuten online.

Im Grunde teile ich die Meinung von Joeggeli und möchte Dir darüber hinaus noch einiges
aus meiner Erfahrung berichten.
Du hattest ja mein Tagebuch nach meiner OP in der Rubrik der "glücklich operierten"
schon gelesen. Ich habe versucht mir aus den vielen prima Beiträgen und Erfahrungsberichten
hier im Forum ein Bild zu machen darüber was ich ab wann machen darf und was ich vermeiden
muss. Besoders geholfen hat mir der hier im Formu veröffentlichte Leitfaden und der "Therapieplan
nach Bandscheiben OP" (sende ich Dir per eMail). Ich meine den Therapieplan habe ich auch hier aus dem Forum,
bin mir aber nicht sicher. Ich schicke Ihn Dir vorsichtshalber später via eMail.

Wie Du schreibst, hast Du ja auf anraten von Jöggli Deine Physioübungen "zurückgeschraubt".
Das war genau richtig. Höre auf Deine eigenen Körper Signale. Was Dir bei den Übungen nicht gut tut lasse einfach weg.
Ich würde auch in der ersten Phasen nach der OP (Ruhephase min. 2-3 Wochen) kein allzu belastendes Rückentraining
machen. Allenfalls isometrische Spannungsübungen und leichte (hubfreie !) Übungen zur Mobilisation der Wirbelsäule.
Unbedingt rückengerecht verhalten. In der ersten Zeit sind Drehbewegungen, Heben und vor allem langes Sitzen
absolut tabu. Für mich war dieses "konzentriertes nichtstun" in den ersten Wochen die schwierigste Übung. Es bleibt ja
letztlich nur das "Rumliegen oder Spaziergänge machen (langsam steigern, anfangs 10 min.).

Wenn Dein Neurochirurg Dir allerdings in Deinem persönlichen Fall aufgrund z.B. neurologischer Ausfälle
gezielte KG anrät, dann solltes Du dem folgen. Besser nicht selbst probieren, sondern nur unter Anleitung
einer guten Physiotherapeutin. Darf auch männlich sein, Hauptsache sie/er versteht sein Fach.
Nach den Berichten hier im Forum, wollen die Therapeuten oft zu viel des guten tun.

Drum höre auch in der REHA Pahse unbedingt auf Deine eigenen Körper-Signale und sage dem Therapeuten ggf. mit
Nachdruck was Dir nicht bekommt, bzw. was Dir Schmerzen bereitet.

Übrigens, ich bin jetzt in der 15. Woche nach OP und seit 1 Woche arbeite ich wieder in Vollzeit. Zuvor hatte ich eine Wiedereingliederung
(14 Tage 4Std/Tag dann 14 Tage 6 Std./Tag). Längeres Sitzen ist mir noch äußerst unangenehm. Ich habe allerdings einen
elektrisch verfahrbaren Steh-Schreibtisch. Damit komme ich ganz gut über den Tag, für Überstunden reicht es allerdings noch
nicht :-). Ob unsere OP's (und unser Verhalten danach!) letztlich erfolgreich waren, können wir vermutlich erst nach
einem 3/4 oder 1 Jahr sagen.

Ich wünsche Dir gute Gesundheit und die nötige Geduld bei Deinem Heilungsprozess.
Drücke Dir alle Daumen für die nächsten Wochen, Monate und Jahre ....
Wäre prima, wenn wir von Deinen Erfahrungen hier im Forum wieder etwas hören, bzw. lesen.

marenotti










PMEmail Poster
Top
TomBandi
Geschrieben am: 16 Nov 2009, 11:56


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4
Mitgliedsnummer.: 15.104
Mitglied seit: 12 Nov 2009




Hallo marenotti,

ui... Mensch danke für den riesen Beitrag. Ja, das mit dem "konzentrierten Nichtstun" ist wirklich so ne Sache. Haben nen kleinen Sohn der jetzt 8 Monate alt ist. Es fällt mir echt total schwer nicht mit ihm rumzutollen, oder ihn wenigstens mal zu halten. Auch das meine Frau nun den ganzen Haushalt alleine managen muss ist nicht leicht. Komm mir manchmal echt wie ne Last vor. Aber nun gut. Auch das wird vorbei gehen.

Ich lese immer wieder in manchen Beiträgen das für einige Sitzen überhaupt nicht geht. Also ich hab da absolut keine probleme was die Schmerzen angehen. Könnte glaub ewig sitzen.
Hab in dem Therapieplan gelesen, 30min. sitzen. Heisst das über den Tag verteilt oder max. 30min. mit einer Liege- oder Stehphase dazwischen?!
Mich würde jetzt speziell noch interessieren wie der Schmerzverlauf war. Hattest du auch so ein zwicken bei manchen bewegungen? Bis auf das gehts mir eigentlich echt gut...


Gruss Tom
PM
Top
marenotti
Geschrieben am: 20 Nov 2009, 20:16


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3
Mitgliedsnummer.: 14.408
Mitglied seit: 20 Jul 2009




Hallo Tom,

oh jeh, was wird Dein Sohneman nur denken wenn der Papa "so faul" ist.

Sitzen oder nicht sitzen und wenn wie lange, das ist hier die Frage ...
Schön, dass Du damit keine Problem hast. Trotzdem würde ich Dir raten
die sitzenden Perioden nicht allzu lange auszudehnen. Ich habe gelernt, dass
wohl bis zu 180 kg Last auf unseren Badscheiben im Sitzen liegt.
Da erschien es mir logisch, dass der frisch operierte Bereich beim Heilungsprozess
beeinträchtigt ist, wenn wir das Sitzen zu lange ausdehnen.

Kurz ich wollte es nicht darauf ankommen lassen und habe versucht mich an dem
Leitfaden und dem Therapieplan zu orientieren.
Wenn der Therapieplan von 30 min. "spricht", dann meine ich es sind wohl 30 min am Stück
gemeint. Ich habe darauf hin anfangs recht konsequent versucht nicht mehr als 3 x 30 min
(später 45-60 min) am Tag am Stück zu sitzen um so dem operierten Bereich die nötige Ruhe
zum Ausheilen zu geben. Ich hielt dies für wichtig, weil sonst die Narbenbildung ungünstig
verlaufen könnte, was später zu erneuten Irritationen der Nervenwurzel führen kann.
Sorry, es klingt so als würde ich "recht schlau daherreden", aber meine "Weisheiten" basieren
eigentlich nur auf den Erfahrungsberichten hier im Forum.
Auch längeres Stehen habe ich vermieden. Überwiegend Liegen und die Spaziergänge langsam steigern
waren die Tipps, denen ich gefolgt bin. Iss ja auch nich schwer :-).

Meinen Schmerzverlauf habe ich im "Tagebuch" hier im Forum unter der Rubrik der "glücklich
operierten" versucht darzustellen, möchte aber einges ergänzen.
Habe dazu gerade nochmal mein "Schmerztagebuch" konsultiert.

1. Woche nach OP:
Nahezu schmerzfrei, Schmerzen zu Beginn eher nachts und beim Liegen. Aufrecht stehen und gehen
ohne Schmerzen. Leichte Taubheit / Kribbeln Zehen rechts morgens, tagsüber leichtes Kribbeln

2. Woche nach OP:
überwiegend schmerzfrei, leichte Taubheit Zehen Kribbeln rechter Fußballen - aber geringer als in der Vorwoche

3. Woche nach OP:
Überwiegend schmerzfrei
Weiterhin je nach tageszeit Kribbeln rechter Fußballen /Zehen, selten auch links.
Verspannungen, leichter Rückenschmerz nach längerem (zu langem !) Spaziergang.

4. Woche nach OP:
Kribbeln, Taubheit rechts Fußballen / Zehen deutlich weniger, tritt seltener auf.
Mit leichter KG unter Anleitung begonnen.
Rücken-, Lendeschmerzen im OP Bereich nach längerem (zu langem !) Sitzen.

usw ...

Wenn ich mich recht entsinne, hatte ich das von Dir beschriebene "Zwicken" nur bei übertriebenen
ruckartigen Drehbewegungen (sollten wir ja nicht machen !) und bei zu starkem seitlichen Beugen/Dehnen des
Oberkörpers verspürt. Bei frisch Operierten und den ersten Wochen nach OP ist das vermutlich kein Wunder,
aber man möchte ja immer wieder mal probieren "was geht". Geht Dir wahrscheinlich auch so, gell.
Das habe ich dann allerdings strikt vermieden.
Diese Einschränkungen kenne ich so jetzt (16 Wochen nach OP) nicht mehr. Seitliches Dehnen und Drehen des Oberkörpers
ist im Moment schmerzfrei möglich (ist Teil meines allmorgentlichen Übungsprogramms).

Ich arbeite jetzt seit 3 Wochen wieder in Vollzeit und einzig längers Sitzen ist noch unangenehm, aber etwas besser als in der Vorwoche.
Mein elektrisch verfahrbarer Steh- Schreibtisch hilft mir ganz gut über den Tag.

Wünsche Dir weiterhin gute Besserung.

Nochmal großes Lob an das Forum und die vielen hilfreichen Beiträge.
Weiter so.

Marenotti

























PMEmail Poster
Top

Topic Options Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.1809 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version