Bandscheiben-Forum

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> werde ich nach Versteifung wirklich schmerzfrei?, Stabilisierung brachte keinen Erfolg
Ducky-Duck
Geschrieben am: 11 Nov 2009, 21:28


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Ich habe vor 7 Monaten im Lendenwirbelbereich DSS Implantate (Bild) bekommen. Von Anfang an hatte ich Schmerzen in die beide Beine ausstrahlend. Ich brauche immer noch starke Schmerzmittel. Eine Bekannte meinte, dass diese Art von Stabilisierung für ältere Leute nichts ist, da der Bewegungsapparat schon auf eine Art eingelaufen ist und das auseinanderspannen nur Schmerzen bringt.
Nun sollen die Implantate wieder raus und 4/5 versteift werden. Ist das wirklich DIE Lösung? Ich weiss, dass man dann in der Beweglichkeit eingeschränkt ist, aber das würde ich in Kauf nehmen, wenn ich keine Schmerzen mehr hätte. Ich habe aber gehört, dass dann nach und nach auch die anderen Bandscheiben rauskommen und die Operationen kein Ende nehmen? Wer kann mir Tips geben?
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Ralf
Geschrieben am: 12 Nov 2009, 00:48


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Zitat (Ducky-Duck @ 11 Nov 2009, 21:28) 

Nun sollen die Implantate wieder raus und 4/5 versteift werden. Ist das wirklich DIE Lösung? Ich weiss, dass man dann in der Beweglichkeit eingeschränkt ist, aber das würde ich in Kauf nehmen


Hallo Ducky-Duck,

zunächst einmal wäre es nett von Dir, wenn Du Deinen Beiträgen eine Begrüßung und einen Gruß hinzufügen würdest, das nimmt schon mal den "Kaufhauscharakter" aus den Beiträgen. :z

Wenn nur zwei Wirbelsäulensegmente miteinander versteift werden, dann sollte es normalerweise keine Bewegungseinschränkungen geben (von den OP-Folgen mal abgesehen), denn die Funktion wrd von den anderen Wirbelsäulenabschnitten übernommen.

Man kann auch noch mittels eines Korsetts prüfen, ob eine Versteifung den gewünschten Effekt hat.

Ist denn bei Dir überhaupt schon geklärt, ob die Schmerzen und Taubheit von den Dynesis-Implantaten herrührt? Sitzen die Schrauben ordnungsgemäß? Wird ein Nerv evtl. gereizt? So lange das nicht geklärt ist, lohnt es sich auch nicht, über eine Versteifung nachzudenken, denn auch da können die Schrauben/Stäbe Probleme bereiten. Allerdings kann man, falls eine Durchbauung (Fusionierung) stattgefunden hat und nach ca. 1 Jahr immer noch Beschwerden vorhanden sind, auch die Versteifung wieder herausnehmen, denn die natürliche Versteifung macht die Stabilisierung überflüssig.

Sicherlich gibt es das Risiko, daß die benachbarten Bandscheiben einer höheren Belastung unterliegen und ebenfalls defekt werden, doch es gibt genügend Erfolge auch mit Versteifung, was Du hier nachlesen kannst.

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf :winke

P.S. Lasse die Versteifung unbedingt von einem Fachmann durchführen!
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Ave
Geschrieben am: 12 Nov 2009, 01:10


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Hallo

Also: Es kann Dir leider niemand garantieren, dass Du nach einer Versteifung absolut schmerzfrei wirst. :braue
Da kommen viele Faktoren zusammen, z. B. wie lange Du insgesamt schon Schmerzen hast, ob Du eine chron. Schmerzkrankheit entwickelt hast und falls ja, in welchem Stadium (nach Gerbershagen gibt es 3 Stadien).
Weiter ist die Frage wie Deine Wirbel und Bandscheiben aussehen, die nicht versteift werden sollen.
Besteht in diesen Segmenten bereits auch schon eine Vorschädigung? Also z. B. ein BS-Vorfall oder eine BS-Vorwölbung, Osteochondrose, Facettengelenksarthrose/Spondylarthrose?

Zitat

. Eine Bekannte meinte, dass diese Art von Stabilisierung für ältere Leute nichts ist, da der Bewegungsapparat schon auf eine Art eingelaufen ist und das auseinanderspannen nur Schmerzen bringt.


Also zum einen wird da nix "auseinandergespannt". Wenn Dein Zwischenwirbelraum nur noch 7 mm beträgt, dann wird man den jetzt nicht auf 15 mm aufspreizen (zumindest mir ist keine solche Praktik bekannt).
Was allerdings stimmt, ist, dass sich der Körper nach einer Versteifung auf eine neue Statik einstellen muss. Das geht nicht mal eben in 4 Wochen, das dauert schon mehrere Monate.
Aber nach einer Versteifung ist gezielte Rückengymnsatik und auch regelmäßige Bewegung ein absolutes Muss!!!! Darüber musst Du Dir klar sein. Eine gewisse Eigenverantwortung hast Du auch und musst auch mithelfen. :z

Zitat

Ich habe aber gehört, dass dann nach und nach auch die anderen Bandscheiben rauskommen und die Operationen kein Ende nehmen?


Das stimmt so nicht ganz. Es gibt KEINE gesicherten (Langzeit)Studien darüber, ob die sog. Anschlussdegeneration durch Versteifungen kommen oder ob dieser Verschleiss auch ohne Versteifung eingetreten wäre.
Nach einer Versteifung müssen die nicht versteiften Segmente die Bewegung/Belastung der fusionierten Ebenen mit übernehmen.
Daher ist das Risiko natürlich schon höher, dass die nicht versteiften Regionen schneller verschleissen.
Aber durch den Aufbau und Erhalt einer guten Wirbelsäulenstützmuskulatur und rückengerechtes Verhaltenkann man dieses Risiko schon minimieren.

Zitat

Von Anfang an hatte ich Schmerzen in die beide Beine ausstrahlend.


In die Beine ausstrahlend? Das klingt ja nach einer Nervenkompression? Ausstrahlung in die Extremitäten sind meist Nervenschmerzen, ist das abgeklärt worden? War dieser Schmerz von Anfang an da oder erst seit dem DSS?
Warum bekamst Du das Implantat? Instabilität in der WS?

Zitat

Ich weiss, dass man dann in der Beweglichkeit eingeschränkt ist, aber das würde ich in Kauf nehmen, wenn ich keine Schmerzen mehr hätte.


Direkt nach der Operation ist man sowieso erst einmal stark in der Beweglichkeit eingeschränkt, denn eine Versteifung ist jetzt kein Spaziergang. Und auch die Wochen und Monate nach der OP sollte man sich zurücknehmen und erst nur ganz kleine Schritte machen :z
Bei L4/5 ist von Natur aus natürlich mehr Bewegung da als jetzt z. B. bei L5/S1.
Aber - wieder komme ich zu gezieltem Rückentraining und Bewegung - man kann das ganz gut kompensieren.
Es dürfte sich nicht anfühlen, als hättest Du einen Stock oder gar ein Brett verschluckt.

Die Entscheidung für oder wider einer Versteifung kann Dir niemand abnehmen. Was ich Dir nur empfehlen kann ist, dass Du Dir auf alle Fälle noch eine fachliche Zweit -, oder gar Drittmeinung einholst. Am besten bei einem Neurochirurgen.
Du solltest die Ärzte löchern, mit welcher Technik man Dich versteifen möchte, ob bei Dir ein sog. Cage als Bandscheibenersatz fungieren soll oder ob man Dir einen Knochenspan aus dem Beckenkam einsetzen möchte, ob die OP von hinten/dorsal oder vorne/ventral oder gar von beiden Seiten durchgeführt werden soll. Ob Du danach ein Korsett bekommst oder nicht usw.

Wenn Du weißt, mit welcher Technik (z. B. ALIF, PLIF, TLIF) Du versteift werden sollst, dann solltest Du Dir aber auf jeden Fall noch Bedenkzeit erbeten und dann kannst Du Dich durchs Internet googeln. Es gibt viele Studien zu entdecken, viele Animationen, die die Techniken erklären, noch mehr Erfahrungsberichte, Ärztemeinungen und und und....
Aber wenn ich Dir einen Rat geben darf: Grenze es zeitlich ein. Maximal 14 Tage Informationen sammeln und auch nicht den ganzen Tag, denn sonst bist Du so vollgestopft mit Infos - und kennst Dich gar nicht mehr aus.
Danach noch eine Woche Bedenkzeit, am besten einen Liste mit Pro und Contra und dann hör auf Deinen Bauch :z Und triff die Entscheidung ob ja oder nein.

Das würde ich Dir jetzt als Tip mit auf den Weg geben. So ähnlich bin ich auch vorgegangen, ich habe mich für eine OP entschieden (ausführlich kannst das auf meinem Profil nachlesen, falls Du magst).

Lg
Maria

PS: Ralf war schneller *schmoll* :D Das kommt davon, wenn frau auf 5 Hochzeiten gleichzeitig tanzt.

Bearbeitet von Ave am 12 Nov 2009, 01:11
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