Bandscheiben-Forum

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> Verlauf meiner BSV OP L4/L5
marenotti
Geschrieben am: 15 Sep 2009, 20:45


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Verlauf meiner BSV OP L4/L5 vom 27.07.2009

Hallo zusammen :; ,

mir ist es als erstes ein besonderes Bedürfnis mich bei allen Forumteilnehmern und vor allem den Betreuerinnen und Betreuern in den betreffenden Themenkategorien zu bedanken. Ihr seid einfach Klasse.
Bis jetzt habe ich mich eher als Schmarotzer gefühlt, der Euch ohne eigenen Beitrag laufend "anzapft". Dafür möchte ich mich mit einem kurzen Tagebuch versuchen zu revanchieren.
Als es mich erwischt hat, wusste ich nicht mal wie BSV geschrieben wird.
Nur mit euren zahlreichen Infos war ich in der Lage so etwas wie eine eigene Meinung zu finden und in relativ kurzer Zeit Entscheidungen zu treffen.
Auch mein weiteres Verhalten nach der OP orientiert sich an den zahlreichen Erfahrungsberichten aus Euren mehr als wertvollen Beiträgen.

Hier mein "Logbuch"

13.07.2009 / 0630 Uhr / Schmerz: 10 (aus der Skala von 1-10)
Rolle um 0630 Uhr noch mopsfidel aus meiner Koje. Unerträgliche Schmerzen im LWS Bereich und vor allem dem rechten Bein lassen mich nahzu bewegungsunfähig auf dem Boden zusammensinken. Kurz gesagt, ich kann mich nicht mehr rühren.
Mein Orthopäde versorgt mich gegen 1200 Uhr mit 2 Spritzen plus einer Schmerzspritze. Diese bringen an diesem und den folgenden Tagen jedoch kaum Linderung. Versuche es mit Ruhe und Moorkissen.

15.07.2009 / 1200 Uhr / Schmerz: 8-10
Erneut 3 Spitzen beim Orthopäden, bleiben jedoch nahezu ohne Wirkung.
Weiterhin Schmerzen im rechten Bein, aufrechtes gehen und stehen nicht möglich.
Nehme erstmalig Voltaren Resinat und Noraminsulfon.
Mache alle Wege mit Rollator (Bordsteinporsche). Übrigens, sehr entlastend für die nötigen Wege zu den Ärzten, sehr empfehlenswert.

17.07.2009 / 0300 Uhr / Schmerz 8-10
Blasenstörung. Trotz Harndrang kein Wasser lassen möglich.

17.07.2009 / 1100 Uhr / Schmerz: 6-10
Termin bei Schmerztherapeutin: Diagnose BSV L3 / L4

19.07.2009 / 0300 Uhr / Schmerz: 8-10
Erneut Blasenstörung. Trotz Harndrang kein Wasser lassen möglich
(wie am 17.07.2009 / 0300 Uhr).
Nehme weiterhin Voltaren Resinat und Noraminsulfon

20.07.2009 / 0800 Uhr / Schmerz: 4-8
Orthopäde veranlaßt CT am selben Tag und MRT am 21.07.2009

21.07.2009 / 0800 Uhr / Schmerz: 6-8
MRT Befund:
Im Segment L3/L4 leichtgradige Bandscheibenprotusion
Im Segment L4/L5 leichtgradige Höhenminderung und Signalminderung der Bandscheibe. Bandscheibenisointenses Gewebe ragt nach rechts intraforiminal auf 1,8 cm Breite um bis zu 5 mm nach intraforaminal vor. Die langgestreckte Nervenwurzel wird wird intraforaminal dorsal verlagert und komprimiert.
Bei dem im CT gesehenen Frendgewebe im re. Neuroforamen L4/L5 handelt es sich um einen ausgeprägten breiten intra- und extraforaminalen sowie präforaminalen BSV.. Di re. Nervenwurzel ist verdickt, wird intraforaminal verlagert und komprimiert.
Mein Orthopäde empfielt daraufhin:
6 x Krankengymnastik und 6 x Fango ????
Bei mir kommen erste Zweifel auf, meine neurologischen Störungen (siehe oben) sind meines Erachten nichts unerheblich.
Wieder lerne ich im Forum neues und zum erstenmal erfahre ich mehr über das Berufsbild des "Neurochirurgen".

22.07.2009 / 1100 Uhr / Schmerz: 6-8
Termin beim Neurochirurgen.
Hier bekomme ich eine ausgezeichnete Beratung und umfangreiche Untersuchung. Habe nie den Eindruck, das man "automatisch" operieren möchte. Es liegt aus Sicht des Neurochirurgen jedoch eine eindeutige OP Indikation vor. Vereinbare OP Termin: 27.07.2009
Nehme weiterhin Voltaren Resinat und jetzt zusätzlich 50 mg Tramal, die Schmerzen werden erträglicher.

27.07.2009 / 1200 Uhr / Schmerz nach OP: 1-2 :up
Kann nach der OP kurz aufstehen und im Laufe der darauf folgenden 4 Tage im Krankenhaus kleinere Rundgänge machen.
Außer geringfügigen Beeinträchtigungen im operierten Bereich bin ich nahezu schmerzfrei.
Nehme jetzt Voltaren Resinat und OM 20 (für den Magen)

31.07.2009 / 0900 Uhr / Schmerz 1-2
Entlassung aus dem Krankenhaus. Ich kann aufrecht nach Hause gehen.

16.08.2009 / 1200 Uhr / Schmerz 0-3 / 3 Wochen nach OP
In den Tagen nach der OP halte ich mich strikt an die Empfehlungen des Neurochirurgen, dabei berücksichtige ich die Erfahrungen etlicher Forumteilnehmer und gehe eher auf die "sichere Seite", also nicht zu früh belasten. Am schwierigsten ist für mich das konzentrierte Nichtstun und Schonen. Dabei vermeide ich auch das Sitzen und achte darauf, dass
ich täglich nicht mehr als maximal 3 x 45-60 min sitze. Dies ist übrigens eine der schwersten "Übungen", doch meines Erachtens in diesem Stadium nach der OP mit die Wichtigste!
In der Zeit nach der OP habe ich mit kurzen (sehr kurzen) Spaziergängen begonnen und diese nach und nach gesteigert.
Dabei achte ich auf regelmäßige Ruhephasen.
Allmählich roste ich allerdings ein und spüre unabhängig von der LWS erste Bewegungseinschränkungen im Laufapparat. Es wird langsam Zeit mit der Krankengymnastik zu beginnen. Ich bin es gewohnt 3 mal wöchentlich ein Fitness- und Gymnastiktraining zu absolvieren und kann daher meinen Bewegungsdrang nur schwer drosseln. Habe aber eingesehen, dass es sein muss, werde mich also noch ein wenig in Geduld üben.
Erfreulich: Nehme seit 15.08. bis heute keine Medikamente mehr.

18.08.2009 / 0700 Uhr / Schmerz 0-2
Erste leichte Krankengymnastik unter Anleitung, die ich ab sofort täglich
durchführe. Frei nach dem Motto: Turne, turne von der Wiege bis zur Urne. Längeres Sitzen ist und bleibt äußerst unangenehm.

02.09.2009 / 0700 Uhr /Schmerz 0-2
Krankengymnastikprogramm unter Anleitung leicht gesteigert.
Längeres Sitzen weiterhin äußerst unangenehm.

15.09.2009 / 1200 Uhr / Schmerz 0-2 / 7 Wochen nach OP
Fortführen des täglichen Gymnastikprogramms. Seit ca. 1 Woche radle ich wieder 3 mal die Woche mit meinem Ergometer durchs Arbeitszimmer. Habe zunächst mit 10 min und etwa halber Last begonnen.
Längeres Sitzen ist diese Woche erträglicher geworden.
Am 18.09.2009 habe ich einen (hoffentlich letzten) Termin bei meinem Neurochirurgen. Wenn alles weiterhin so gut verläuft kann ich evtl. mit einer Wiedereingliederung (ca. 4 Std./Tag) schon in der kommenden Woche beginnen. Doch dies muss der Arzt entscheiden, vorausgesetzt mein Arbeitgeber stimmt dem zu.
Drückt mir die Daumen!

Alles in allem bin ich mit dem postoperativen Verlauf sehr zufrieden.
Für meinen Fall meine ich sagen zu können, dass sich das strikte und konzentrierte Beachten der im Forum beschriebenen Verhaltensmaßregeln (siehe Leitfaden) in der Entlastungsphase, der Heilungsphase und der Aufbauphase bis jetzt sehr positiv ausgewirkt haben. Meine Aufbauphase ist sicher noch lange nicht abgeschlossen und wird es vermutlich auch nie sein.
Nach einem BSV ist meines Erachtens die Wirbelsäulenstatik dauerhaft beeinträchtigt und darauf müssen wir uns wohl ein Leben lang einstellen.

Liebe Grüße und nochmal tausend Dank an alle

marenotti
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