Bandscheiben-Forum

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> Entschluss zur Prothesen-OP, Zu jung dafür?!
snowwhitesoul
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 15:08


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Hallo ihr :; ,

hmm, ich fang am besten am Anfang an:

Vor zwei Monaten bin ich von meinem Handchirurgen des Vertrauens zum Neurologen mit V. a. Karpaltunnel-Syndrom überwiesen. Nach einer ausgiebigen Untersuchung des N. überwies dieser mich zum MRT mit V. a. Nervenwurzelkompression. Bei dem MRT stellte sich raus, dass ich einen schweren BSV in C5/6 habe. Nun, das MRT musste ich abbrechen - wegen Panikattacke. Ich ging also wieder zum Neurologen zurück, der mir nicht wirklich helfen wollte/konnte und meinte ich solle doch bitte meinen Handchirurgen fragen. Mein Handchirurg hat sich die Bilder angeguckt, mich angeguckt und gemeint, er würde mich jetzt zum NC überweisen, weil er meinte, es müsse op werden. Also bin ich zum NC gerannt, der sofort sein OP-Plan zückte - ohne weitere Erklärung. Da ich aber kein vollständiges MRT hatte und ihm die X-Ray-Bilder auch nicht gefielen, wollte er "anständige" Bilder. Also, da ich ja brav bin, hab ich mich letzten Freitag unter Sedierung nochmal ins MRT gelegt (boa, Scheiß-Tavor, da reagier ich paradox drauf. Hat ich Lachanfälle.... Meine Mutter hat mich nach Hause gebracht und irgendwann standen wir beide laut lachend an der Treppe... :tanz) und der Radiologe hat dann meiner Mutter erklärt (ich war zu "drauf"), dass das gar nicht gut aussehe und der NC nun wirklich entscheiden müsse, ob es op wird.
Gestern bin ich dann wieder zum NC gerannt. Erst hat mir der AIP´ler mal ganz lieb die Bilder erklärt. Der entgültige Befund:
ein schwerer BSV in C5/6 (dieser engt das Nervenmark bereits ein, was bei mir Symptome im linken Arm verursacht)
ein leichter BSC in C6/7 (der macht noch keine Symptome)
und darunter 4 Vorwölbungen die im Schweregrad nach unten abnehmen.

Beim ersten Besuch hatte ich mich mit dem NC darauf geeinigt mich in 3-4 Wo. erneut vorzustellen, wenn es nicht besser wird. So, ich hab das Vergnügen, dass alles immer schlimmer wird. Das Kribbeln und einschlafen im Arm, die Schmerzen im Nacken, die Bewegungseinschränkungen. (Hab auch feuchtfröhlich weiter gearbeitet). KG, Schmerzmittel haben nichts gebracht, außer eine fette Magenschleimhautentzündung. :traurig

Der NC meinte dann, dass ich jetzt lange genug "hin und her überlegt" habe und eigentlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe. Deshalb schlug er eine OP vor. Nach Abwägung, ob Versteifung oder Prothese, habe ich mich für eine Prothese entschieden. Ich bin mir zu 95 % sicher, dass es die "richtige" Entscheidung war. Die anderen 5 % zweifeln aber noch, weil ich noch so jung bin. Ich frage mich, ob ich mich mit 23 Jahren so einer OP unterziehen sollte. Bisher haben mir ganz viele Mut zugesprochen und meinten, es sei "richtig". Sie haben alle miterlebt, dass es mir immer schlechter ging.

Der NC hat die OP ganz gut erklärt, trotzdem hab ich eine riesengroße Angst, dass etwas schief gehen könnte. Meine Hand- und Fuß-Op´s hab ich ganz locker mal nebenbei gemacht. Aber so eine Op hat doch ein anderes "Kaliber".

Jedenfalls habe ich diese Woche noch Freizeit, ab nächste Woche arbeite ich nochmals 2 Wochen und am 30.07. ist die OP angesetzt. Der NC meinte, dass, wenn ich mich nicht op lassen würde, die Gefahr einer vollständigen Lähmung ab HWS abwärts möglich sei, das Nervenmark weiter beschädigt werden könne, die Vorwölbungen bei jedem leichten Sturz oder dummen Bewegung zum BSV werden könnten, Wirbel brechen könnten und hat noch einiges mehr aufgezählt... Natürlich will ich das nicht... Trotzdem regt sich da noch eine kleine Stimme in meinem Oberstübchen die ein leises aber stetiges "Aber" von sich gibt. Die Röntgenbilder, die er noch bei sich gemacht hat, zeigen, dass die HWS sehr instabil ist. Er meinte, es sei vllt nötig, die Prothese zu verschrauben, damit sie auch da bleibt, wo sie hingehört.

Ich hab mich schon durch einige Threads durchgeklickt und gelesen, aber ich würd mich soooooo doll freuen, wenn ihr, als bestimmt weitaus erfahrenere Bandis mir ein paar Erfahrungen mitteilen könntet. :ap Das wäre wirklich lieb von euch.

Im Voraus schon mal ein herzliches Danke!

LG
snowwhitesoul
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_S_u_M_u_
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 15:17


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Hallo snowwhitesoul

ich bin (zum Glück) ein unerfahrener Bandi ;-).
Wenn du so zweifelst, dann würde ich doch eine Zweitmeinung von einem anderen NCh einholen.
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joggeli
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 15:23


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Hallo snowwhitesoul,

ich würd Dir auch empfehlen noch eine zweite Meinung einzuholen.

Was wurde den bisher alles an konservativer Therapie gemacht?

LG

joggeli
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snowwhitesoul
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 15:37


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Hallo ihr beiden,

also, das war schon die 3. Meinung.

Der erste Neurologe erwähnte es nebenbei im Gehen, mein eigener Chirurg meinte, er wolle mir keine Angst machen, aber seiner Meinung nach sei eine OP nötig und der NC und der Radiologe vom Freitag haben die ersten beiden bestätigt. Also, im Prinzip schon 4 Meinungen.

Es wurde gemacht:
KG, Massage, Wärmetherapie, Spritzen, Schmerzmittel, Schlafmittel, Einlagen für die Schuhe, flache Schuhe, allemöglichen Verbote/Gebote, Kräftigungstraining, der Versuch zur Gewichtsabnahme (leider bisher kläglich aufgrund meiner hartnäckigen Essstörungen gescheitert), Ernärungsberatung, Versuch einer Entspannungstherapie, was genauso kläglich gescheitert ist, Krankmeldungen...

Meine Thera ist OP-Schwester u. hat selbst mehrere BSV´s und meinte, nachdem sie sich die Bilder angeguckt hat, dass sie sich da auch op lassen würde.

Hab halt einfach ziemlich Angst davor. Vor der OP selbst und vor den Risiken. Vor allem, dass die Stimmbänder was abbekommen könnten oder das Rückenmark und Nerven...

...

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_S_u_M_u_
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 15:50


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Hallo snowwhitesoul,

hast du dich denn schon mal in einer Ambulanz einer NEuro-chirurgie vorgestellt und dich dort mal beraten lassen?
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snowwhitesoul
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 16:02


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Hey du,

das ist eine NC-Ambulanz am St-Josephs-Hospital in Wiesbaden. Nennt sich "Wirbelsäulenzentrum". Es gibt hierzu auch Beiträge im entsprechenden Forum mit guten "Noten". Der Prof ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber ich hab schon das Gefühl, dass er wirklich Ahnung von dem hat, was er so macht. Man wird erst einem AIP´ler vorgestellt und der war auch wirklich nett, hat mir die Bilder erklärt und die Entscheidungen trifft man mit Prof, AIP´ler und Krankenschwester gemeinsam. Also, vom "Fachlichen" vertraue ich ihm schon - glaube ich. Ich hab auch nochmals mit meinen eigenen Knochendoc gesprochen und er meinte, mal davon abgesehen, dass es ein guter Kollege von ihm ist, dass er schon mehrere Patienten mit sehr guten Ergebnissen dort hin geschickt hat.
Wie gesagt, der Prof hat auch gut die jeweiligen OP-Methoden erklärt und weitere andere Möglichkeiten, meinte aber, dass ich ja schon 2 Monate "damit rum mache" und "bisher nur Verschlechterungen eingetreten sind". Damit hat er absolut recht.

Ich weiß nicht mehr wie ich sitzen, gehen, stehen, liegen soll, weil alles schmerzhaft ist. Ich kann seit einiger Zeit nur noch mit Schmerz- und Schlaftabletten die Nacht überstehen und das ist für mich kein Dauerzustand... :heul
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_S_u_M_u_
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 16:04


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Hi
das liest sich ja so als ob du gut betreut wirst.
Das man Angst hat vor einer großen OP, ist auch normal.

Ich wünsche dir schon mal alles Gute!
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Fitze
Geschrieben am: 07 Jul 2009, 16:37


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Hallo snowwhitesoul,

ich glaube, Du hattest ja schon vor einiger Zeit berichtet, daß Du auch schon unter beginnenden Lähmungserscheinungen leidest. Dann ist die OP sicherlich der einzige Ausweg.

Deine Sorge und Angst kann ich nur zu gut verstehen. Habe selber enormen Respekt vor so einer OP und konnte mich meinerseits noch nicht dazu entschließen, aber die Vorzeichen sind bei mir auch andere.

Allerdings ist mir eins aufgefallen in Deinem letzten Thread.

Zitat

Er meinte, es sei vllt nötig, die Prothese zu verschrauben, damit sie auch da bleibt, wo sie hingehört.


Man kann sich nicht aussuchen, ob Prothesen verschraubt werden müssen oder nicht. Es liegt am Modell der Prothese. Die Pro Disc hat z.B. einen Kiel auf der Oberfläche, der in die Deckplatte eingepaßt werden muß. Dazu wird eine kleine Rinne gefräßt. Andere Prothesenmodelle werden gar nicht befestigt, sondern nur zwischen die Wirbel geschoben. Diese Prothesenmodelle haben kleine Zacken auf der Oberfläche, die sich in die Wirbelknochen verankern. Durch den Druck, der auf der Wirbelsäule liegt, soll das ganze dann auch nicht verrutschen können und stabil bleiben. Die Geister scheiden sich, welches die bessere Version ist. Einerseits machen die Prothesen mit den Zacken weniger kaputt und sind ggf. auch leichter einzubringen, dafür gibt es Meinungen, die sagen, daß die Primärstabilität dort nicht so gut gewährleistet ist.
Dafür sind schon mehrere Operateure z.B. von der Pro Disc zu einem anderen Modell gewechselt, weil das fräsen einer Rinne unter Umständen auch Schäden am Knochen hinterlassen kann.

Wenn von verschrauben gesprochen wird, dann ist meist doch eine Versteifung im Spiel.

Erkundige Dich was für ein Modell Dein Arzt verwendet und wie oft er das schon implantiert hat und welche Erfolge er damit erzielt hat. Wenn es ein guter Arzt ist, wird er Dir darüber Auskunft erteilen.

Zitat

Wirbel brechen könnten


Wirbel brechen nicht so einfach. Entweder es ist schon ein Vorschaden vorhanden, und damit meine ich nicht einen Bandscheibenvorfall. Eher könnte ich mir vorstellen, daß ein Wirbel bricht, wenn man zu sehr an der Knochensubstanz "herumsägt" während der OP, wenn man die Prothese "festschrauben" will. Hatte mal einen Patienten in einem Wartezimmer getroffen, der schon mehrfach operiert war mit Prothesen und der nun Wirbelbrüche zu befürchten hatte.

Da Du ja noch sehr jung bist, halte ich Wirbelbrüche so aus dem heiteren Himmel für sehr unwahrscheinlich.

Viele Grüße
Fitze

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Ralf
Geschrieben am: 08 Jul 2009, 08:48


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Hallo snowwhitesoul,

aufgrund der Vorwölbungen auf den darunter liegenden Etagen solltest Du dem NC die Frage stellen, ob eine Prothese wirklich sinnvoll ist, weil beim Einsetzen doch ganz heftig gehämmert wird. Dies könnte in meinen Augen aus den Vorwölbungen Vorfälle werden lassen.

Zur Prothese selbst, solltest Du den Doc auch mal fragen, welches Modell für Dich geeignet wäre. Ich meine, ich kann mich entsinnen, daß es ein Prothesenmodell gibt, welches an der Vorderseite kleine Laschen hat, welche verschraubt werden können.

Die Entscheidung, ob Prothese oder Cage sollte in Abstimmung des NC und vor allen Dingen nach dem besten Ergebnis getroffen werden.

In guten Händen bist Du ja schon, also gilt es, das Optimum aus der OP herauszuholen.

Liebe Grüße und toi, toi, toi

Ralf :winke
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snowwhitesoul
Geschrieben am: 08 Jul 2009, 10:22


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Hallo ihr,

ich weiß nicht genau, wie man die Prothese nennt, die ich eingesetzt bekomme. Sie war aus leicht durchsichtigem Plastik mit einem beweglichen teil in der Mitte. Ich habs gerade mal gegooglet, aber nichts entsprechendes gefunden. Sollte da wohl wirklich nochmals nachfragen, wie die Prothese heißt. Ist es vllt. ein neueres Model?!? :sch

Der NC meinte, er würde mir, aufgrund von meinem Alter, zu einer Prothese raten. Er hat auch mir den Vorschlag einer Versteifung gemacht, meinte aber, dass es da sehr schnell zu Abnutzungen kommen kann. Ich habe schon Arthrose im Handgelenk. Das reicht mir schon.... Er meinte halt auch, das ich für eine Versteifung noch zu jung bin.

Lähmungserscheinungen direkt habe ich, noch, nicht. Es ist eher das ständige Einschlafen des Armes und der Finger. Ich kann schon lange nicht mehr mit Messer und Gabel essen und dünne Gegenstände fest halten. Ich hab auf der Arbeit schon mehr als eine Tasse fallen lassen, weil ich plötzlich keine Kraft mehr hatte, das fest zu halten. Bei Meetings hatte ich immer Angst, Besuchern oder meinem Chef mal nen Kaffee oder Ähnliches über zukippen.

Für mich ist dieses Gebiet der Chirurgie noch ziemliches Neuland. In der Hand- und Fußchirurgie kenne ich mich bedeutend besser aus. Da kann ich gut mit reden.

Muss man eigentlich nach der OP eine Nackenstütze oder Ähnliches tragen? Der NC meinte, ich könne und müsse am selben Tag der Op schon aufstehen. Das finde ich klasse. Das durfte ich bei meinen letzten OP´s nicht. Erst am nächsten Tag und das auch nur bei den ersten Malen mit Begleitung. Oftmals streikt mein Kreislauf nach Op´s.

Kann man mit einer solchen Prothese genauso wie vorher leben, oder hat man da Einschränkungen?

VLG

snowwhitesoul
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