Bandscheiben-Forum

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> Reichen Medikamente und Muskeltraining?
baba
Geschrieben am: 14 Sep 2009, 16:28


Öfter dabei
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Hallo zusammen

Bin neu hier bei euch und brauche Rat von Leidensgenossen...

Mitte August hatte ich ein MRT der LWS, nachdem meine Schmerzen im April dieses Jahres begonnen hatten. Erst im Juli ging ich zur Hausärztin, die dann nach meinem Urlaub recht schnell das MRT anordnete. Heraus kam Folgendes: Bandscheibenvorwölbung Niveau L4/5 und L5/S1, wobei ich eine angeborene Hemilumbalisation habe. Ausserdem ist meine Bandscheibe auf LWK1/2 hochgradig höhengemindert, jedoch ohne Neurokompression.

Ich gehe zur Physiotherapie, muss Bauchmuskelaufbautraining machen und kriege Tonnenweise Medikamente (zur Zeit bin ich auf Tradonal, da Irfen Retard 800 nicht so sehr wirkte bzw. ich mit Irfen noch Tramal nahm). Tradonal hat die ersten 4-5 Tage gut gewirkt, nun bin ich gestern aus der Hängematte geflogen (zu meiner Verteidigung: ich wurde gekippt...) und seither könnte ich die Wände hoch... :traurig2
Wenn Tradonal nicht wirkt, sagte mir die Ärztin, soll ich noch Optifen (Generikum von Brufen, soweit ich weiss) nehmen. Ich bin eigentlich gegen so viele Medikamente, nehme sie aber, da ich sonst gar nichts tun könnte... weder länger sitzen noch länger stehen noch länger gehen...

Vergangenen Mittwoch hatte ich wieder Termin bei ihr; nachdem die Physiotherapie nichts bringt und die Medis nicht wirken, kommt sie plötzlich darauf, dass ich eigentlich einen Haltungsschaden habe, denn der Befund der MRT ist eigentlich gut. Die Begründung dafür: Studien zeigen, dass sehr viele "gesunde" Menschen eine Bandscheibenvorwölbung haben und die haben keine Symptome... Muss ich mich damit abspeisen lassen?? :braue

Ich bin Studentin, schreibe gerade meine Abschlussarbeit. Ich sitze Tag für Tag, bin es gewöhnt, lange vor dem PC zu sitzen - es geht etwa 2 Stunden, dann muss ich aufstehen. Nur 5 Minuten gehen reichen nicht und ich kann nicht alle 2 Stunden für 30 Minuten spazieren gehen, dann komm ich ja überhaupt nicht vorwärts... Habt ihr mir einen Tipp, wie ich, ohne mehr Medis zu schlucken, besser zurecht komme? (ich benutze etwa 4 Stunden am Tag das TENS, das hilft aber nur begrenzt und auch nur solange es läuft...)

Vielen Dank für eure Antworten
Gruss
Barbara
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chrissi40
Geschrieben am: 14 Sep 2009, 16:48


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Halo baba,

Willkommen im Forum :sonne

ausgerechnet aus einer Hängematte mit dem superentspannenden Effekt gekippt zu werden ist ja schon traurig, schade,

soweit ich weiß soll das Tens-Gerät nicht am Stück sondern immer nur eine halbe Stunde benutzt werden und dann eine Pause gemacht werden,
die eben solange dauert wie die vorherige Dauer der Behandlung.

Zitat:
kommt sie plötzlich darauf, dass ich eigentlich einen Haltungsschaden habe, denn der Befund der MRT ist eigentlich gut. Die Begründung dafür: Studien zeigen, dass sehr viele "gesunde" Menschen eine Bandscheibenvorwölbung haben und die haben keine Symptome... Muss ich mich damit abspeisen lassen??


Na klar,
wenn sie plötzlich nicht mehr wissen, wie sie dem Patienten helfen können gibt den Haltungsschaden oder die psychische Schiene.
Übliches Gehabe der Ärzte.

Du hattest doch vorher auch keine Haltungsschaden, wieso denn aufeinmal.

Da wird schon etwas gereizt sein, vermutlich ein Nerv der getroffen wurde , denn Protrusionen können genauso schmerzen wie ein Vorfall. Das ist ja das Fatale.
Das dauert seine Zeit.

Allerdings sage ich dir ganz ehrlich,
würde ich lieber die Zeit investieren einen geeigneten Steh-Arbeitsplatz zu besorgen, dann kannst du dir schon mal Abhilfe schaffen mit dem Zeit-Prob.

LG chrissi :angel
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Jürgen73
Geschrieben am: 14 Sep 2009, 17:09


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Hallo Baba,

willkomen im Forum.

Hoffentlich hast du denjenigen der dich aus der Hängematte befördert hat, kräftig irgendwo hin getreten. Zumindest solltest du es bei Gelegenheit nachholen.

Chrissi hat ja schon alles angesprochen.

Ich könnte dir noch diese Massagedüsen im Schwimmbad empfehlen. Die haben mir im Akutfall schon etwas geholfen.

Und versuche deine Tastatur und deinen Bildschirm in Stehhöhe zu benutzen evtl. mit sitzend abwechseln.
Mit Sicherheit kannst du auch nicht lange stehen.
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baba
Geschrieben am: 14 Sep 2009, 19:24


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Liebe Chrissi, lieber Jürgen

Danke für eure Antworten.
Naja, der "Rauswurf" war nicht böse gemeint, halt so passiert. Ein schlechtes Gewissen hat er schon...

Meine Ärztin hatte mich mal gefragt, wie oft ich das Tens brauche und als ich sagte, so ca. 3 Mal pro Woche, meinte sie, es sei eher für 3 Stunden pro Tag gedacht. Das sei wie ein Medikamenten-Ersatz. Seither benutze ich es oft. Sie hat nichts von Einschränkungen gesagt - aber ich probiere es mal aus, vielleicht hilft es dann mehr.

Ja eben, ich kam mir auch so vor als wüsste sie nicht mehr weiter und rumms: da ist der Haltungsschaden. Naja, zugegeben: ich habe nicht eine wunderbar gute Haltung und sitze (berufsbedingt) halt auch den ganzen Tag. Aber alleine davon kann ich wohl kaum so unerträgliche Schmerzen haben und der MRT-Befund sagt ja auch nicht, dass meine Wirbelsäule gesund ist.

Guter Hinweis für den Steharbeitsplatz, danke. Wenn ich in der Bibliothek arbeite, geht das, dort hat es Regale :z Sieht halt komisch aus, dafür ist es bequem für eine Stunde.

Wie sind so eure Erfahrung bezüglich Therapie? Gibt es irgendwelche Alternativen zu Physiotherapie, Muskeltraining und Medi?
Meine Ärztin meinte, falls es nach diesem (zweiten) Block Physio nicht besser wird, schickt sie mich ins Schmerzzentrum für eine Cortison-Spritze. Sie hätte häufig die Erfahrung gemacht, dass danach der Schmerz völlig weg sei... Eine Illusion, oder??

lg
Baba
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chrissi40
Geschrieben am: 14 Sep 2009, 19:32


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Hallo Baba,

Zitat
Meine Ärztin meinte, falls es nach diesem (zweiten) Block Physio nicht besser wird, schickt sie mich ins Schmerzzentrum für eine Cortison-Spritze. Sie hätte häufig die Erfahrung gemacht, dass danach der Schmerz völlig weg sei... Eine Illusion, oder??


nein das ist kein scherz, die meint PRT = Periradikuläre Therapie,

ist eine Injektion an die Nervenwurzel mit Cortison, und ggf Betäubung vorweg = Localanästhesie.

bei LWS wird häufig keine Betäubung vorweg gemacht, auf Verlangen aber immer,
meist schmerzt es fast gar nicht .
Das Cortison läßt die Nervenwurzel abschwellen.

LG chrissi :angel
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baba
  Geschrieben am: 14 Sep 2009, 21:58


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Hi Chrissi

Zitat (chrissi40 @ Montag, 14.September 2009, 20:32 Uhr)

< nein das ist kein scherz, die meint PRT = Periradikuläre Therapie >


Okay. Aber das heisst, dass der Schmerz nur für eine gewisse Zeit ausgeschaltet wird, sofern ich das richtig recherchiert habe?! Die Angaben online sind ein bisschen unterschiedlich, was die Dauer angebelangt...
Hast du schon mal eine PRT gehabt? Tönt ja echt "verlockend", ohne OP schmerzfrei zu werden... Was ist der Haken?

LG
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Rückeningenieur
Geschrieben am: 14 Sep 2009, 23:46


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Hallo Barbara

Sie sitzen viel und haben trotz Ihres wohl jungen Alters schon Rückenprobleme. Das ist kein Zufall. So können Sie nicht weitermachen, weder mit noch ohne Medikamente. :kinn

Leider hat es den Anschein, dass Sie nicht den allerbesten Rücken von der Natur mitbekommen haben - wie die meisten hier im Forum. Über die Bedeutung der Genetik in der Wirbelsäulenmedizin habe ich bereits in anderen Threads gepostet. Wenn Sie dann noch den Grossteil der Jugendjahre mit Sitzen (Abi, Studium, womöglich noch sitzende Hobbys) verbracht haben, ist der "Haltungsschaden" die logische Folge. Wobei dieses Wort ein wenig angestaubt ist. Anyways - jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, Schadensbegrenzung ist angesagt. :traurig2

Vorwölbungen können übrigens sehr wohl grosse Schmerzen verursachen.

Darf ich fragen, was Sie studieren - wird der angestrebte Beruf auch mit viel Stehen und Sitzen zu tun haben?

Gruss
Rückeningenieur
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chrissi40
Geschrieben am: 15 Sep 2009, 05:26


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Zitat (baba @ Montag, 14.September 2009, 22:58 Uhr)

Hi Chrissi

Zitat (chrissi40 @ Montag, 14.September 2009, 20:32 Uhr)

< nein das ist kein scherz, die meint PRT = Periradikuläre Therapie >


Okay. Aber das heisst, dass der Schmerz nur für eine gewisse Zeit ausgeschaltet wird, sofern ich das richtig recherchiert habe?! Die Angaben online sind ein bisschen unterschiedlich, was die Dauer angebelangt...
Hast du schon mal eine PRT gehabt? Tönt ja echt "verlockend", ohne OP schmerzfrei zu werden... Was ist der Haken?

LG

Hallo baba,

Haken gibts immer und überall,
wenn der BSV auch das Rückenmark bedrängt würde es ja nichts nützen an die Nervenwurzel zu injizieren und denn dadurch wird ja eben nicht der ganze BSV geschrumpft.
http://www.radiologie-hamburg-harburg.de/html/prt.html

Und ja Nebenwirkungen gibts auch, ich hatte keine, habe 4.PRT an die C 6 Wurzel (Hals) bekommen. Aber bei mir liegt der BSV auch am RM. Deshalb kurzfristig auch Besserung -aber auf lange Sicht (Jahre) gesehen keine.

LG chrissi :angel
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feiler4
Geschrieben am: 15 Sep 2009, 05:37


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Hallo Baba,

ja das stimmt, der Schmerz wird bei PRT´s ausgeschaltet! Aber Du machst ja begleitend dazu Deinen Rücken- und Bauchmuskelaufbau und wenn Du immer schön im Training bleibst kann es sehr wohl sein, daß sich die Vorwölbungen auch wieder zurück bilden! Bei einer Bekannten von mir ist das so, sie kommt schon Jahre ohne OP aus und hat vlt. einmal im Jahr einen kleinen Rückfall.

Drück Dir die Daumen, daß die PRT´s bei Dir anschlagen!

Lieben Gruß
Michaela

:troest
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baba
Geschrieben am: 15 Sep 2009, 08:54


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Lieber Rückeningenieur, liebe Chrissi und Michaela

Ich studiere Lehramt, bin im Dezember fertig. Das heisst, ab Februar werde ich voraussichtlich nur noch stehen und gehen (ich bin keine sitzende Lehrerin...). Ich unterrichte jetzt schon und merke, wie mir nur ein Tag (mit 7 Lektionen) zu schaffen macht... Allerdings bin ich als Lehrerin in der guten Position, dass ich zwischen Sitzen und Stehen abwechseln kann, was ich zur Zeit aber (aus logistischen Umständen des Schulungsraums) nocht nicht kann.

Meine Ärztin meinte, eine Kortison-Injektion wäre dann vor allem da, um mal zu schauen, woher der Schmerz überhaupt kommt. Irgendwie kann sie mir offenbar nicht recht glauben (obwohl sie das verneint), dass ich so starke Schmerzen habe mit diesem Befund (von dem sie regelrecht betont, dass der bei einer hohen Prozentzahl gesunder Menschen auch vorkomme).
So weit ich weiss, wird das Rückenmark nicht bedrängt, die Protrusion reicht ja auch nicht einmal zum Nerv. Ich habe auch keine Ausfallerscheinungen, kein Ziehen ins Bein/Po etc. Von dem her bin ich wohl eine der eher glücklichen hier im Forum...

Naja, heute Morgen war ich noch im Ultraschall, um das Ziehen im rechten Unterbauch abzuklären, welches offenbar nicht vom Rücken kommen kann (da auf einer anderen Ebene). Nichts zu finden. Was nach der bereits erfolgten gynäkologischen Untersuchung und dem US also noch fehlt ist der Darm... und eine Blutuntersuchung... Ob ich mich da einfach in was reinsteigere...?

Momentan hoffe ich einfach, dass bald was geschehen wird... Ob PRT oder nicht, Hauptsache es bessert, aber wenn ich die Entwicklung in den letzten Monaten Revue passieren lasse, ist da eigentlich nur das Gegenteil passiert... trotz Medikamenten und Therapie.

:braue

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