Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


2 Seiten: 12 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> Peek-Cages, Schmerzen und Lähmung nach OP
Kosima
Geschrieben am: 29 Jun 2009, 10:16


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3
Mitgliedsnummer.: 14.279
Mitglied seit: 28 Jun 2009




Ein herzliches Hallo @ All,

möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Kosima, bin 31 lebe und studiere in Kiel (sollte gerad an meiner Dipl. Arbeit schreiben). Ich habe einen Mann und eine kleine Tochter die in wenigen Tagen 2 Jahre wird.

Nun zu meinem Problem. Ich bekam vor 3 Wochen heftige Rückenschmerzen, bin dann nochmal bei meinem Orthopäden vorbei (bei dem ich zuvor erst einmal war...bin nicht so die Othopäden-Freundin, da bis jetzt fast nur schlechte Erfahrungen gemacht), der behandelte mich auf meine Beschwerden hin chiropraktisch. Die Schmerzen wurden schlimmer über Nacht und ich konnte meinen linken Arm nicht mehr spüren und bewegen. :hair .
Ich bin dann am nächsten Morgen gleich wieder bei dem Otho aufgeschlagen und stellte ihn zur Rede, er meinte dann nur :"oh mist, das hört sich nach Bandscheibenvorfall an, sie müssen so schnell wie möglich ins MRT" gab mir nen Spritzencoctail und schickte mich wieder Heim (das MRT sollte dann am 26.6 stattfinden). Ich bin dann 4 weitere Tage unter Schmerzen in die Praxis um mir die Spritzen abzuholen.

Habe den Arzt dann nochmal darauf angesprochen, dass ich wirklich die Schmerzen kaum noch aushalten würde, sitzen ging nicht, stehen kaum und liegen nur bedingt. Daraufhin meinte er nur: "im Krankenhaus machen die auch nicht mehr mit ihnen und sie bekommen weniger Medis"....aha, okeee. :kinn

Ich bin dann zu meinem Hausarzt schilderte ihm die Situation (heulend vor Schmerzen) und der wies mich dann postwendend in die Neurochirurgie Uni-Kiel ein, da angekommen nahm dann alles schnell seinen Lauf, ich wurde stationär aufgenommen, bekam ausreichend Schmerzstiller und am nächsten Morgen wurde dann ein MRT gemacht und dabei zeigte sich ein links medio-lateraler Bandscheibenprolabs in Höhe HWK 7/BWK1 mit Kompression von C8 links.
Alternativ nicht mehr zu behandeln, da ja die Lähmung schon aufgetreten ist. OP wurde dann auf den 22.6 angesetzt. Dabei wurde durch einen Schnitt im Hals operiert, es fand eine ventrale Dekompression und Fusion in Höhe HWK7/Th 1 mit Peek-Cages statt.

Ich habe sie gut überstanden, habe jedoch jetzt nach einer Woche immer noch ziemliche Schmerzen, an der operierten Stelle, fühle mich immer noch dort "eingeklemmt", noch nicht so richtig frei wieder, der Halsschnitt heilt ganz gut, bis auf die Stimme und bissel erschwertes Schlucken gehts bergauf. Ab und zu beschleicht mich mal depressive Verstimmung. :nein
Habe heute meine 1. Physiostunde und hoffe ich bin dort in guten Händen, ich merke wie sich meine Muskeln im linken (gelähmten) Arm immer mehr verkürzen, und ich allgemein sehr steif und verspannt bin.

Meine Frage nun, bin ich zu voreilig, ist es normal, dass ich noch die "eingeklemmt" Schmerzen habe? Wie lange hat es bei euch gedauert bis die Lähmung wegging? Hat jemand von euch auch diese Peek-Cages?

An Medis nehme ich 2 mal Diclo und 3 mal Musaril nach Bedarf Novalgin-Tabs.

Vielen Dank für evtl. Antworten

Liebe Grüße und Gute Besserung an die, die auch schmerzgeplagt sind :;
PMEmail Poster
Top
vivien-m
Geschrieben am: 29 Jun 2009, 10:45


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 133
Mitgliedsnummer.: 13.996
Mitglied seit: 14 Mai 2009




Hallo,

ich habe am 19.6. einen MC+ Cage bekommen. Alles bestens verlaufen. Schluckbeschwerden hatte ich nur am 20. 6. morgens, danach deutl. rückläufig und abends ganz weg.
Nach etwa 4 tagen habe ich ein leichtes "Ziehen" auch etwa als wenn etwas eingeklemmt ist bekommen und den Doc drauf angesprochen, weil ich auch etwas Schiss hatte das der Cage verrutscht sein könnte.
Er hat mich aber beruhigt (Röntgenkontrolle war einwandfrei). Durch die vorangegangene Fehlhaltung sind noch Verspannungen da, und durch die OP kommen noch erhebliche dazu, weil zur OP die Arme extrem nach unten gezogen und fixiert werden, um besser auf den OP-Bereich zugreifen zu können. Diese Schmerzen sollen auch einige Zeit anhalten.
Vielleicht sind deine Beschwerden ja auch daher.....

vivien-m
PM
Top
ashley
Geschrieben am: 29 Jun 2009, 10:46


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 47
Mitgliedsnummer.: 10.610
Mitglied seit: 19 Jan 2008




Hallo Kosima!

Ich bin auch Besitzer eines Peek-Cages! Schmerzen hatte ich nach der OP nicht mehr, aber die Paresen, das Kribbeln und die Taubheit verloren sich erst nach ca. 9 Monaten. Mir sagte man damals, dass das ca. 1 Jahr dauern kann bis sich der Nerv der eingeklemmt wurde wieder erholt hat. Ich wünsche dir viel Geduld und trotzdem baldige Besserung!

LG

ashley
PMEmail Poster
Top
Shiba
Geschrieben am: 29 Jun 2009, 12:43


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 10
Mitgliedsnummer.: 14.243
Mitglied seit: 23 Jun 2009




Hallo Cosima,

ich habe auch einen Peek-Cage. Wurde am 19.März operiert.
Ich habe leider enorme Muskelverspannungen und hatte auch schon bedenken, ob da nicht was verrutscht sei. Aber keine Bange der Cage sitzt fest. Schmerzen hatte ich nach der OP keine. Ca. eine Woche Schluckbeschwerden, weil die ja die Speiseröhre zur Seite legen um operieren zu können. Meine Schmerzen kommen scheinbar nur von den Muskeln. Ich arbeite daran und hoffe, dass es besser wird. Ende Juli komme ich auch deswegen auf Reha.

Deine Physiotherapeutin wird dir dabei sehr behilflich sein. Ich habe eine wunderbare gefunden, die sich meine Röntgenbilder genau ansah und dann erst behandlete. Wird bei mir ein langer Weg werden, weil ich ja schon sehr lange eine Schutzhaltung angenommen hatte.

Alles Gute wünscht dir
Astrid/Shiba
PMEmail Poster
Top
Rückeningenieur
Geschrieben am: 30 Jun 2009, 22:56


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 167
Mitgliedsnummer.: 13.668
Mitglied seit: 17 Mär 2009




Guten Abend,

ich bin entsetzt. :kopf Ihr Orthopäde hätte wissen müssen, dass bei Lähmungen auf der Stelle operiert werden muss, um Nervenschäden abzuwenden. Hier reden wir von Stunden. Es liegt also eine klassische Notfallindikation vor.

Nun hat Ihr Nerv Schaden erlitten. Ob und wieweit er sich wieder erholt, wird abzuwarten sein. Hier reden wir nun von Wochen, oder Monaten. Die Lage ist aber nicht hoffnungslos, solange der Nerv nur komprimiert, jedoch nicht durchtrennt wurde. Ein Neurologe ist hier der geeignete Fachmann.

Was zeigt sich denn in der Bildgebung - ist der Nerv jetzt frei?

Schade auch, dass keine Bandscheibenprothese eingesetzt werden konnte. Bei einem Notfalleingriff kann man aber nicht wählerisch sein.

In den Tagen nach dem Eingriff ist das Gewebe noch geschwollen und dies kann die Schmerzen erklären. Diclofenac ist dafür ausgezeichnet geeignet, es wirkt nämlich gleichzeitig abschwellend. Noch stärker wäre Toradol, jedoch darf das nur für wenige Tage genommen werden. Zur Analgesie könnte man auch an Tramal denken, welches mir persönlich sympathischer ist als Novalgin (Stichwort Blutzellenschädigung).

Gute Besserung. :z

Freundliche Grüsse
Rückeningenieur
PMEmail Poster
Top
joggeli
Geschrieben am: 01 Jul 2009, 08:01


Never give up!! "Albright"
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4.462
Mitgliedsnummer.: 5.453
Mitglied seit: 22 Apr 2006




Hallo Rückeningenieur,

meines Wissens ist Toradol resp Ketorolac in Deutschland nur als Augentropfen in der Augenheilkunde zugelassen.
Oder hat sich das in der Zwischenzeit vielleicht geändert?

Gibt es ein ähnliches Präperat auf dem Markt?

LG und besten Dank

Joggeli
PM
Top
Aventurin
Geschrieben am: 01 Jul 2009, 11:51


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 425
Mitgliedsnummer.: 6.059
Mitglied seit: 29 Jun 2006




Hallo Kosima,

solche Geschichten machen mich immer und immer wieder fassungslos und wütend und traurig. Da wird tagein tagaus in Deutschland von Orthopäden ohne vorherige genaue Diagnostik einfach munter an Patienten rumgerenkt - ohne Verantwortungsbewußtsein oder Gedanken darüber, was man da beim Patienten alles kaputt machen kann.

Bitte melde das wenigstens Deiner Krankenkasse (na ja, jede interessiert sich nicht dafür - musste ich auch schon feststellen) und der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung mit (die wird sich auch nicht dafür interessieren, aber der Arzt wird das munter so weiter machen).

:winke

Aventurin
(die, vom einem Orthopäden zum Krüppel gerenkt wurde)
PMEmail Poster
Top
Andrea42
Geschrieben am: 01 Jul 2009, 23:20


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 16
Mitgliedsnummer.: 14.298
Mitglied seit: 01 Jul 2009




Hallo an alle,

ich bin letzte Woche Donnerstag (am 25.06.2009) an einem Bandscheibenvorfall C5/C6 operiert worden. Mir wurde ein Palacos-Cage 6mm eingesetzt. Ich habe heute auch noch Schluckbeschwerden und meine Hals und Nackenmuskulatur fühlt sich an als wäre sie in einem Schraubstock. Die Schmerzen werden Schlimmer wenn ich laufe oder sitze. Beim liegen (wenn der Kopf anliegt) werden sie besser. Mir wurde vor der OP gesagt das diese Beschwerden nach OP sein können.
Die schlimmen Kopfschmerzen die ich vor der OP hatte waren sofort danach verschwunden.
Ich hatte 5 Jahre Beschwerden durch diesen Vorfall. Der Arzt meinte das der eingeklemmte Nerv genau so lange zur Erholung braucht wie er eingeklemmt war. Das Taubheitsgefühl ist aber schon besser. Ich hoffe nur das die Schmerzen die von der OP kommen jetzt auch bald vergehen.

Lieber Gruß
Andrea
PMEmail Poster
Top
Rückeningenieur
Geschrieben am: 02 Jul 2009, 00:09


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 167
Mitgliedsnummer.: 13.668
Mitglied seit: 17 Mär 2009




Zitat (joggeli @ Mittwoch, 01.Juli 2009, 09:01 Uhr)

Hallo Rückeningenieur,

meines Wissens ist Toradol resp Ketorolac in Deutschland nur als Augentropfen in der Augenheilkunde zugelassen.
Oder hat sich das in der Zwischenzeit vielleicht geändert?

Gibt es ein ähnliches Präperat auf dem Markt?

LG und besten Dank

Joggeli

Ja, das kann sein. Da ich in der Schweiz ansässig bin, habe ich das übersehen, hier ist Ketorolac zugelassen, jedoch nur für 7 tägige Einnahme, d.h. keine Wiederholungsrezepte.

Sofern verantwortungsvoll dosiert, ist es jedoch gut geeignet für postop. Schmerzen (NSAID mit morphinähnl. Potenz und antiphlog. Wirkung).

Die Substanz ist etwas umstritten, da es als Folge von Überdosierungen oder Langzeiteinnahme zahlreiche Fälle von Magenblutungen gegeben hat. Diclofenac können Sie Wochen oder Monate missbrauchen, bei Ketorolac haben Sie das "Loch im Magen" viel schneller :braue . Ist die Substanz deshalb schlecht? Meine ich nicht. Schliesslich steht das klipp und klar in der Dokumentation.

Etwas vergleichbares gibt es nicht. Da müssen Sie dann auf eine Kombination zurückgreifen, z.B. Tramal + Diclofenac.

Gruss
Rückeningenieur
PMEmail Poster
Top
Kosima
Geschrieben am: 02 Jul 2009, 21:52


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3
Mitgliedsnummer.: 14.279
Mitglied seit: 28 Jun 2009




Ersteinmal vielen Dank für die vielen Antworten,

ein MRT wurde nach der OP noch nicht wieder gemacht, nur eine Röntgenaufnahme um den korrekten Sitz des Cages festzustellen (das saß wohl da wo es sitzen sollte).

Schmerzen hab ich immer noch, an der operierten Stelle, Taubheit auch, vor allem oft Kopfweh. Es ist zur Zeit so das ein Tag relativ beschwerdefrei verläuft und der nächste Tag dann wieder nicht so dolle ist. :weinen.

Ich werde werde noch ein wenig warten, denke wie schon erwähnt is die OP ja noch recht frisch. Spätestens in 4 Woche muss ich in die Klinik (Abulanz) zur Kontrolle und dann ggf die Schmerzen nochmal ansprechen.

Ärzte-mässig häng ich gerad sehr in der Luft, habe keinen guten Orthopäden dem ich Vertrauen schenken würde. :sch
Meine Hausärztin ist sehr bemüht und baut mich echt toll auf und nächste Woche habe ich einen Termin bei meinem Nerologen/Schmerzspezialisten (bei dem ich wegen Mirgäne in Behandlung bin) dann werde ich mich mit ihm nochmal besprechen.

Medis nehme ich zur Zeit nur noch 2 mal Diclo oder Ibu (bei Kopfweh) und 2-3 mal Musaril. Tramal bekam ich gespritzt zusammen mit Cortison. Jetzt aber nicht mehr. Eine Zeit (vor der OP) bekam ich noch Tilidin, was mir aber nicht wirklich hilft (bin nur dösig, mallig im Kopf und mir wird schnell übel davon)
Ich hoffe es wird bald besser, bin schon echt bissel depri :traurig2

Danke nochmal und liebe Grüße Kosi aus Kiel
PMEmail Poster
Top

Topic Options 2 Seiten: 12 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.2112 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version