Bandscheiben-Forum

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> Nach einiger Zeit ich auch wieder
elkwei
Geschrieben am: 23 Jun 2009, 14:46


Stammgast
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Hallo liebe Leidensgenossen,

nach einiger Zeit muss ich mir mal wieder bei euch ein paar Streicheleinheiten und etwas Trost holen.

Nachdem meine 50 Mikrogramm Fentanyl-Pflaster nicht mehr wirkten hat mein HA (leider durch Umzug ein neuer) mich zum Orthopäden überwiesen (der erste Orthopäde der auf meinem jetzt 20jährigen Leidensweg meine Beschwerden ernst genommen und nicht runter gespielt hat).........hatte unser Umzug wohl doch etwas gutes.

hier Diagnose, Befunde und Auswertung vom Röntgen:

Diagnose:
Spondylolisthese L4\5 Grad I n. Meyerding; lumbales Facettensyndrom mit radikulärer Schmerzausstrahlung bei NPP bds.; V. a. M. Bechterew (Spondylitis ankylosans);

Befunde:
LWS: Beckengeradstand; lotgerechte Stellung d. WS ohne Anhalt für Skoliose; deutl. Hohlkreuz; mäßig/deutl. Klopfschmerz bei L5 und am oberen IS-Gelenk bds.; Reklination o.B.; keine Irritation; Beweglichkeit deutl. eingeschränkt; Hüfte bds.: inspektorisch unauffällig; kein wesentlicher Druckschmerz; freie Beweglichkeit der Hüfte bds.; 4-Zeichenbds. neg.; Rotationsschmerz; unauffälliger Laseguebds.; keine sensiblen oder motorischen Ausfälle; Muskeleigenreflexe seitengleich unauffällig;

Röntgen:
Hüfte bds.: gute Kongruenz der gelenkbildenden Knochenteile; gute Überdachung des Hüftkopfes; normale Weite des Gelenkspalts bds.; LWS: massiv. Bandscheiben-Verschmälerung L4/5L5/S1; Spondylolisthese L4/5 Grad I n. Meyering; LWS: massiv. Spondylarthrose L4 bis S1; deutl. Arthrose IS-Gelenk bds.;

Ich wünsche mir jetzt natürlich ganz viele Antworten die mir sagen alles nicht so schlimm (nutzt mir aber nix wenn es nicht so ist), ich weiß auch das es der Mehrheit hier im Forum bestimmt noch viel schlechter geht.

Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Befund? was gibt es für Therapie Möglichkeiten?

Ich muss jetzt am Montag nochmal zum MRT und dann nochmal zum Orthopäden. In der zwischen Zeit hat mein HA mich von Fentanyl 50 Mikrogramm auf Oxycodon 20mg 3X1 alle 8Stunden und ab Freitag 30mg 2X1 alle 12Stunden umgestellt, mit dem Erfolg, das ich jetzt mehr Schmerzen habe als vor der Umstellung. Ich denke zur Zeit ernsthaft darüber nach den HA zu wechseln, den Mann hört mir nie richtig zu, macht was er will und zu allem Überfluss stimmt die Chemie auch nicht.

So jetzt hab ich aber genug gejammert

lieber Gruß
Elke

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joggeli
Geschrieben am: 23 Jun 2009, 16:14


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Hallo elke,

Zitat

Ich wünsche mir jetzt natürlich ganz viele Antworten die mir sagen alles nicht so schlimm


Also sagen, dass es nicht schlimm ist, kann ich Dir nicht, aber ich denke man kann mal einiges an Therapie versuchen.

Zuerstmal zum Verdacht Morbus Bechterew:
Die Arthrose in den ISG kann - muss aber nicht - darauf hindeuten. Wichtig wäre es ein MRT der ISG mit Kontrastmittel zumachen um auch evtl bestehende entzündungen sehen zu können.
Dann wäre eine Blutuntersuchung auf HLAB-27, wobei es Menschen gibt (ca.2-3% der Bevölkerung meines Wissens), die einen postiven HLAB-27 Marker haben und keinen MB, anders rum aber auch MB-Kranke(ca. 10% der MB-erkrankten) ohne Markernachweis im Blut.
Typisches Zeichen von MB wären Schmerzen an den Sehnenansätzen, wiederkehrende Augenentzündungen etc.
Morbus Bechterew

Dann zu Deinen Facettenarthrosen - hat man mal die Facetten via Spritzen blockiert? Wenn das nämlich was nutzt, könnte man über eine Denervierung nachdenken.

Das andere was mich interessieren würde:
Was machst Du an Übungen/Gymnastik in eigenregie?

Den egal, ob Du noch einen MB hast oder nicht, um tägliche trainingseinheiten wirst Du nicht drumrum kommen.

Wie äussern sich den deine Schmerzen?

Wünsch dir alles Gute

LG

Joggeli

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Ave
Geschrieben am: 23 Jun 2009, 22:47


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Hallo Elke

Hast Du mal daran gedacht, Dir einen Facharzt für spezielle Schmerztherapie zu suchen?
Ich möchte Deinem Hausarzt ja nichts unterstellen, aber der allgemein begriffliche Hausarzt ist vlt nicht so dafür geeignet, Schmerzpatienten zu behandeln - dafür gibt es ja die Spezialisten der Schmerztherapie. :z

Was Deinen Gleitwirbel angeht - Grad I ist der "schwächste", Grad III der schwerste Grad in der Einteilung nach Meyerding.
Operiert wird meist nur Grad III-Wirbelgleiten.

Du kannst Dein Wirbelgleiten mit einem gezielten Rückenprogramm "in Schach" halten - wichtig ist natürlich, dass man Dir speziell darauf abgestimmte Übungen zeigt, von daher wäre Physiotherapie angeraten. Und diese Übungen dann halt auch wirklich zuhause weitermachen.

Zu Deiner Spondylarthrose hat man Dir ja schon was geschrieben - dass die Facettengelenke durch den Gleitwirbel natürlich in Mitleidenschaft gezogen werden, bleibt nicht aus.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie stark Spondylarthrose-Schmerzen sein können. Und welch Segen Facetteninfiltrationen und Denervierung sind. :z

Gute Besserung

Lg
Maria
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elkwei
Geschrieben am: 24 Jun 2009, 08:20


Stammgast
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@joggeli

ich mache regelmäßig die Übungen die ich 2004 in der Reha gelernt habe, ausserdem habe ich zwei große und sehr gut erzogene Hunde mit denen ich regelmäßig Spaziergänge mache, sitze täglich auf dem Trimmrad und seit meinem Besuch beim Orthopäden trage ich auf dessen Anraten auch wieder meine Bandage.

Zu den Untersuchungen: Blutabnahme beim Orthopäden war am Montag, kommenden Montag geht es schon zum MRT, den Termin hat der Orthopäde für mich gemacht, sonst hätte ich eine Wartezeit von 8-12 Wochen gehabt, so sind es nur 14Tage.

Zu den Schmerzen: meistens habr ich das Gefühl als wenn mir jemand mit einem Vorschlaghammer von oben auf die WS geschlagen hätte im LW-Berich fühlt es sich an als wäre alles gestaucht. Wenn ich zu lange liege fangen meine Oberschenkelgelenke an wie verrückt zu schmerzen sodas ich aufstehen muss. Und wenn es ganz dicke kömmt bin ich noch nichtmal in der Lage eine Kaffetasse vom Sofatisch zu nehmen ohne das Gefühl zu haben das mir jemand ein Messer in den Rücken rammt.



@Ave

Wenn das mit den Schmerzthrapeuten hier mal so einfach wäre.........
Mit meinem jetzigem HA bin ich auch absolut nicht zufrieden und denke ernsthaft über einen Wechsel nach.

Noch eine Bitte, was ist Facetteninfiltrationen und Denervierung was genau wird da gemacht und wie genau wirkt es?

Ich habe am 03.07. den nächsten Termin beim Orthopäden und wäre da ganz gerne etwas vorbereitet was Therapie angeht.
Ich bin auch gerne bereit Theraphiemaßnahmen die nicht von der KK gezahlt werden aus eigener Tasche zu bezahlen, wenn es nur hilft.


lieber Gruß

Elke
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joggeli
Geschrieben am: 24 Jun 2009, 14:19


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Hallo elke,

Zitat

Noch eine Bitte, was ist Facetteninfiltrationen und Denervierung was genau wird da gemacht und wie genau wirkt es?


Bei einer facettenblockade werden die Nerven an den Facetten mit einem langwirkenden Lokalanästehtikum und ja nach Behandler auch noch Cortison behandelt.
Dabei soll erstens der Schmerzweiterleitung unterbrochen werden, damit der Patient sich wieder besser bewegen kann und seine muskelaufbauübungen machen kann und natürlich will man auch sehen, von welcher Etage die Schmerzen kommen.

Wichtig ist dabei, dass es unter Bildwander oder CT-Kontrolle gemacht wird, damit der Doc auch genau dahin spritzt, wo er hin muss.
Und zum anderen lese ich immer wieder, dass mehrere Höhen gleichzeitig gespritzt werden - wie bitte soll man merken, ob jetzt Höhe L4 oder L5 z.B. nicht mehr schmerzen? ???

Also immer nur eine Höhe, und da dann links und rechts, den links und rechts kann man unterscheiden.

Wenn das etwas bringt, wäre der nächste Schritt, die Nerven mit Hitze oder Kälte zum "schweigen" zu bringen. Das hält laut literatur 6-18 Monate - in der Zwischenzeit heisst es Muskeln stärken, damit diese die Facetten stützen können.

Ich hab mich im dezember dieser Prozedur unterzogen und bin zufrieden - hab immer noch schmerzen, alles zum aushalten, manche Tage sind halt immer noch Sch....e, aber damit kann und muss ich leben!

Alles Gute

LG

Joggeli
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