Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


  
 
Reply to this topicStart new topic

> Glaubwürdigkeit des Arztes und Knieprobleme
mela
  Geschrieben am: 24 Jun 2009, 09:07


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 99
Mitgliedsnummer.: 8.381
Mitglied seit: 14 Mär 2007




hallo ihr lieben,

wieder mal bitte ich m eure hilfe, wie ich ja bereits gepostet habe, hatte meine mutter (75 jahre jung) vor 2 jahren zwei op´s an der lws, zweimal wurde der nervenkanal frei gemacht und einmal zusätlich die wirbel L4/L5 mit einem fixateur interne fixiert.

nach der ersten minimal invasiven op war sie kurzzeitig GANZ schmerzfrei, aber bereits in der REHA begannen wieder Schmerzen, schon im Sommmer wurden die Beschwerden so massiv, dass eine zweite OP (versteifung) nötig war. eine reha schloss sich unmittelbar an, die allerdings schlecht lief, weil man ihr falsche therapien verordnete. die schmerzen und die beschwerden wurden immer schlimmer, bis sie irgendwann so massiv waren, dass meine mutter (geistig total fit und lebensfroh) immer öfter von ihrer todessehnsucht sprach. die hausärztin unternahm wenig bis nichts, sie bekam tramal, was nicht ausreichend war. ich besorgte ihr dann einen termin in einem wirklich sehr guten schmerzzentrum, dort wurde sie auf morphin (30) und targin(20) 3 x täglich, eingestellt. beides wirkte zunächst gut, leider nur bis zur nächsten heftigsten schmerzattacke.

diese attacken sind so heftig, dass sie tage- und nächtelang weint, bei jeder bewegung schreit, die stärksten beschwerden treten dabei (von jeher) im linken knie auf, sie sagt darin explodiere der schmerz. gegen diese schmerzen hilft nichts, weder eine erhöhung der dosis noch die zusätzliche gabe von celebrex. zudem wurde ihre laufstrecke imer kürzer und die fußhebeschwäche schlimmer.

wir hatten uns jetzt entschlossen, wieder einen neurochirugen aufzusuchen, meine mutter wollte keinesfalls wieder zu dem arzt, der sie vor 2 jahren operiert hatte, weil es so wenig erfolgreich war. wir suchten also einen anderen niedergelassen neurochirugen auf. seine häufigste frage war: "warum gehen sie nicht wieder ins gertraudenk...?" bei dem ersten besuch ließ er sie aber noch vorlaufen und übberwies zum ct und zum röntgen in zwei Schichten. das ergebnis lt. befund des radiologen war habe ich schon gepostet, aber nun der einfachheit halber noch einmal:

Zitat

Hier der Befund:

- Die rechte obere transpedikuläre Schraube des Fixateur interne ist nicht fest im 4. LWK verankert, sie liegt partiell im Bereich einer intraspongiösen Schmorl`schen Hernie der Deckplatte.

- Die ventrale Dislokation des 4ten gegenüber dem 5. Lendenwirbel hat sich nicht wesentlich verringert.

- In Höhe LWK 3/4 Nachweis einer damals nicht vorhandenen rechtsbetonten Bandscheibenprotrusion, die zusammen mit einer  degenerativen Hyperplasie der Ligamenta flava die Cauda equina einschnürrt mit Impression der L 4 Wurzeln in der Recessus und L 3 Wurzeln in den Foramina.

- Die L 4 Wurzeln werden in den knöchern stenosierten Foramina intervertebralia LWK 4/5 imprimiert

- Rechtsbetonte Bandscheibenprotrusion LWK 5/SWK 1 mit Kontakt zur S1 Wurzel rechts


Das Urteil des neurochirugen (werde ihn in der arztsuche benennen!!!) auf diesen befund war:

- der radiologe hat keine ahnung (obwohl auch hier sehr positiv bewertet!)
- nichts ist locker, nur falsch gerängt
- meine mutter leidet an osteoporose (lt. knochendichtemessung vor 1,5 jahren nicht!)
- man könne nicht mehr machen, es wäre schicksal, sie solle sich abfinden
- sie habe depressionen (sie weinte nach dieser diagnose)
- sie sollte wieder zum arzt, der operiert hat

was sollen wir nun bloss machen, ich habe große angst um meine mutter, die ihren ganzen lebensmut verloren hat und sich aufgegeben hat. jetzt ist wieder ein attacke dazugekommen. nach wie vor schmerzt das knie (wurde NIE untersucht, am allermeisten).

ich warte wirklich sehr auf eure tipps und ratschläge!!! entschuldigt bitte, die länge des textes!

die traurige mela
PMEmail Poster
Top
Ave
Geschrieben am: 24 Jun 2009, 14:42


Querulantin aus Überzeugung
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.605
Mitgliedsnummer.: 8.716
Mitglied seit: 25 Apr 2007




Hallo mela

Du schreibst, Deine Mutter wurde versteift?
Ist denn in dem versteiften Gebiet auch eine Verknöcherung eingetreten? Hat das mal irgendjemand als notwendig erachtet, es zu überprüfen.

Wenn ich so lese, was in der Radiologie rauskam, dann steht zu befürchten, dass nichts verknöchert ist und dass Deine Mutter eine sog. Pseudoarthrose hat -----> kann starke Schmerzen verursachen

Weiter ist die Frage: Wie sehen die Facettengelenke in den nicht versteiften Segmenten aus? Die können durch die zu frühe Reha und der dortigen falschen Reha-Behandlung arg in Mitleidenschaft gezogen worden sein und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie stark Schmerzen in den Facettengelenken sind!

Was die Beurteilung des Radiologen betrifft und die Reaktion des Arztes -----> leider ist es oft so, dass der Zusammenhalt unter Ärzten sehr stark ist, weshalb "Behandlungsfehler" gerne untern Tisch gekehrt werden.

Ich denke, Du solltest mit Deiner Mutter in einer wirklich guten WS-Fachklinik vorstellig werden! Auch wenn das eine längere Fahrt bedeuten sollte (ich denke jetzt entweder an Langensteinbach oder Neustadt/Holstein). Es kann ja nicht sein, dass der Arzt dem Radiologen jetzt unterstellt, er hätte falsch geröntgt und hätte das dann auch noch falsch interpretiert.
Also sorry.... wenn man falsch rötngt, dann werden Bilder unbrauchbar, aber man sieht nicht auf einmal Schrauben, die da sind, wo sie nicht hingehören.

Bekommt Deine Mutter Mittel gegen Nervenschmerzen? So wie sich der Befund ließt, sind ja einige Nerven betroffen/eingeengt, was wiederum zu starken Schmerzen führen kann.
Bei Nervenschmerzen helfen "normale" Schmerzmittel wie Celebrex oder auch solch starke wie Targin bzw Morhphin nur bedingt, deshalb gibt es ja die sog. Antikonvulsiva - für Bandis sind die bekanntesten aus dieser Produktfamilie Lyrica und Gabapentin.

Ich kann Deiner Mami nur gute Besserung wünschen und einen fähigen Arzt, der sie kompetent behandelt.

Lg
Maria

PS: Auch ich habe nach meiner Versteifung teilweise starke Schmerzen in den Knien - woher das kommt, will kein Arzt wissen :rolleyes:

Bearbeitet von Ave am 24 Jun 2009, 14:43
PMEmail PosterICQ
Top
mela
Geschrieben am: 24 Jun 2009, 15:55


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 99
Mitgliedsnummer.: 8.381
Mitglied seit: 14 Mär 2007




Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)


Du schreibst, Deine Mutter wurde versteift?
Ist denn in dem versteiften Gebiet auch eine Verknöcherung eingetreten? Hat das mal irgendjemand als notwendig erachtet, es zu überprüfen.


Nein, bislang hat das niemand geprüft, warum weiß ich auch nicht!

Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

Wenn ich so lese, was in der Radiologie rauskam, dann steht zu befürchten, dass nichts verknöchert ist und dass Deine Mutter eine sog. Pseudoarthrose hat -----> kann starke Schmerzen verursachen


Da habe ich auch schon dran gedacht.

Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

Weiter ist die Frage: Wie sehen die Facettengelenke in den nicht versteiften Segmenten aus? Die können durch die zu frühe Reha und der dortigen falschen Reha-Behandlung arg in Mitleidenschaft gezogen worden sein und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie stark Schmerzen in den Facettengelenken sind!


Auch davon wurde nichts gesagt.


Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

Was die Beurteilung des Radiologen betrifft und die Reaktion des Arztes -----> leider ist es oft so, dass der Zusammenhalt unter Ärzten sehr stark ist, weshalb "Behandlungsfehler" gerne untern Tisch gekehrt werden.



der operateur bzw. der verantwortliche ist so eine arte godfather der berliner neurochirugie und ist auf dem gebioet der hirn-chirugie auch wirklich ganz große klasse, nur hat er auch nicht selbst operiert.


Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

Ich denke, Du solltest mit Deiner Mutter in einer wirklich guten WS-Fachklinik vorstellig werden! Auch wenn das eine längere Fahrt bedeuten sollte (ich denke jetzt entweder an Langensteinbach oder Neustadt/Holstein).



an neustadt habe ich auch schon gedacht.


Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

Es kann ja nicht sein, dass der Arzt dem Radiologen jetzt unterstellt, er hätte falsch geröntgt und hätte das dann auch noch falsch interpretiert.
Also sorry.... wenn man falsch rötngt, dann werden Bilder unbrauchbar, aber man sieht nicht auf einmal Schrauben, die da sind, wo sie nicht hingehören.



dabei hat diese radiologie einen exellenten ruf und empfand sie auch als sehr kompetent (jüdisches kh, berlin)


Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

Bekommt Deine Mutter Mittel gegen Nervenschmerzen? So wie sich der Befund ließt, sind ja einige Nerven betroffen/eingeengt, was wiederum zu starken Schmerzen führen kann.
Bei Nervenschmerzen helfen "normale" Schmerzmittel wie Celebrex oder auch solch starke wie Targin bzw Morhphin nur bedingt, deshalb gibt es ja die sog. Antikonvulsiva - für Bandis sind die bekanntesten aus dieser Produktfamilie Lyrica und Gabapentin.



sie hat schon lyrica bekommen, aber überhaupt nicht vertragen, ihr war ständig übel und sie hat nur noch geschlafen.


Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

Ich kann Deiner Mami nur gute Besserung wünschen und einen fähigen Arzt,  der sie kompetent behandelt.



ganz lieben dank, maria


Zitat (Ave @ Mittwoch, 24.Juni 2009, 15:42 Uhr)

PS: Auch ich habe nach meiner Versteifung teilweise starke Schmerzen in den Knien - woher das kommt, will kein Arzt wissen  :rolleyes:


genauso geht es ihr auch, meistens hat sie keine rückenschmerzen sondern eben so schlimme knieschmerzen
PMEmail Poster
Top
Ave
Geschrieben am: 25 Jun 2009, 00:59


Querulantin aus Überzeugung
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.605
Mitgliedsnummer.: 8.716
Mitglied seit: 25 Apr 2007




Hallo Mela

Ohje... Also wenn der Operateur eine "Koryphäe" ist, dann ist relativ klar, warum da der Arzt nicht mit der Sprache rausrücken möchte.
Da schiebt man es lieber auf den Radiologen ab.. :nein

Ich bin auch nur Laie, aber aus meiner Sicht würde ich als erstes versuchen, heraus zu finden, ob das versteifte Gebiet verknöchert ist.

[Es könnte sein, dass Du, wenn Du beim Radiologen, der die Bilder gemacht hat, nachfragst, die Antwort bekommst "Verknöcherung? Da muss doch nichts verknöchern, deswegen sind doch die Schrauben drin" - wäre nicht der erste Radiologe, der diese Aussage tätigt (ist mir selber schon passiert bei der Verknöcherungskontrolle und auch einer Bekannten hier ausm Bandiforum :B ).
Diese Aussage stimmt nicht, das weißt Du selbst ja am besten :z ]

Mich würde es echt nicht wundern, wenn da eine Pseudoarthrose bei rauskommen würde - Deine Mama müsste sich zwar der OP dann nochmal unterziehen (dann am besten im WS-Zentrum in Neustadt, wenn Du eh dahin tendierst), damit da endlich Stabilität reinkommt und endlich was verknöchern kann.

Der nächste Schritt (für mich) wäre, zu überprüfen, in welchem Zustand die Facettengelenke sind. Und eben ggf Infiltrationen machen, hoffen, dass diese anschlagen und danach die betroffenen Facetten denervieren. Das würde Deiner Mama schon mal einen Teil der Schmerzen nehmen.
Die Infiltrationen könnte ja evtl der Radiologe machen, bei dem ihr gewesen seid?


Wenn Deine Mama Lyrica nicht verträgt, dann könnte man ja probieren ob sie andere Präparate aus dieser Familie verträgt?
Lyrica ist halt hochpotent, wirkt sehr gut, aber jede Medaille hat ihre 2 Seiten.
Man könnte Deiner Mum Gabapentin anbieten oder z. B. Trileptal (Wirkstoff Oxcarbazepin - dies ist ein Abkömmling des Oxcarmazepins, welches auch zur Familie der Antikonvulsiva gehört).
Wichtig wäre hier halt, dem Arzt klar zu machen, dass er mit einer sehr geringen Anfangsdosis das Einschleichen beginnt.
Je niedriger die Dosis, umso besser. Und dann halt in kleinen Schritten hochdosieren (und wenn nicht mehr benötigt, auch so langsam wieder ausschleichen - wie bei Opioiden und Morphinen auch)

Ich vermute mal, man hat Deiner Mum Lyrica gleich von Anfang an in einer Dosis von mind. 150 mg gegeben?

*seufz*

Ich drück euch ganz feste die Daumen, dass ihr schnell Hilfe bekommt! :up

Alles Gute
Lg
Maria




PMEmail PosterICQ
Top

Topic Options Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.1844 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version