Befund bekommen - was bedeutet er?, LWS

[mela]

Hallo meine Mutter hat heute ihren Befund aus CT und Röntgen 2 Jahre nach einer Spinalkanalstenose-OP und einer Versteifung L4/5 mit Fixateur Interne bekommen, leider verstehen wir trotz hilfe des Lexikons nicht alles verstehen und wissen auch nicht was dieser befund nun eigentlich bedeutet, welche Auswirkungen er haben wird.

Meine Mutter ist 75 und leidet unter sehr starken Schmerzen, wegen denen sie auf Morphin eingestellt ist.

Hier der Befund:

- Die rechte obere transpedikuläre Schraube des Fixateur interne ist nicht fest im 4. LWK verankert, sie liegt partiell im Bereich einer intraspongiösen Schmorl`schen Hernie der Deckplatte.

- Die ventrale Dislokation des 4ten gegenüber dem 5. Lendenwirbel hat sich nicht wesentlich verringert.

- In Höhe LWK 3/4 Nachweis einer damals nicht vorhandenen rechtsbetonten Bandscheibenprotrusion, die zusammen mit einer degenerativen Hyperplasie der Ligamenta flava die Cauda equina einschnürrt mit Impression der L 4 Wurzeln in der Recessus und L 3 Wurzeln in den Foramina.

- Die L 4 Wurzeln werden in den knöchern stenosierten Foramina intervertebralia LWK 4/5 imprimiert

- Rechtsbetonte Bandscheibenprotrusion LWK 5/SWK 1 mit Kontakt zur S1 Wurzel rechts

Ich sage schon mal vielen Dank, bis zum Arzttermin dauert es einfach noch zu lange.

LG, Mela

[Jairdan]

Hallo mela,

Also 100% verstehe ich es auch nicht.., ich gebe hier keine Garantie...Ich habe nur Laienwissen, d.h. ein Anatomielexikon und das Buch der enge Spinalkanal gelesen...+ Wikipedia...

Aber soweit ich verstehe sitzt zum einen eine Schraube nicht richtig bzw. nicht fest, die in der vorangegangenen OP zur Versteifung verwendet wurde. Sie liegt in einem Teil , wo es massive Verschleißerscheinungen gibt...Ich glaube hier ist Bandscheibengewebe in Grund- und Deckplatten der angrenzenden Wirbelkörper "eingebrochen"... (aber das ist jetzt wirklich ne Interpretation)

Dann werden die Nerven massiv bedrängt...Die Cauda Equina ist ein großer Nervenstrang, der sich vom Rückenmark bis zum Kreuzbein zieht und diesen in Zwischenwirbellöchern (Foramina intervertebralia) dann weiter nach unten verlässt.

Die Bedrängung der Nerven hat zwei Ursachen:

Einerseits durch eine krankhafte Veränderung (Verdickung)von Gewebe des Ligamentum flavum. Das ist wohl ein Band was zwischen zwei Wirbeln liegt und die Wirbelsäule stabilisiert.

Andereseits durch eine "neue" Vorwölbung der Bandscheibe an der Lendenwirbelsäule...in Höhe lWK 4/5---Die ist rechtsseitig und drückt daher rechts die Nervenwurzel ab..

Außerdem ist die Foramina intervertrebiala krankhaft verändert (verknöchert) Wie gesagt sind das paarige Öffnungen des Wirbelkanals, die bei deiner Mutter wohl durch Knochenneubildungen massiv eingeengt ist...Und daher werden die Nervenwurzeln , die von L4 weiter nach unten gehen hier quasi gequetscht...

Da ich kein Arzt bin, kann ich nicht sagen, was hier als Therapiemethode vorgeschlagen werden sollte..Jedoch lassen sich die massiven Schmerzen hierdurch recht gut erklären...

LG,

J

[joggeli]

Hallo Jairdan,

Zitat

Ich glaube hier ist Bandscheibengewebe in Grund- und Deckplatten der angrenzenden Wirbelkörper "eingebrochen"... (aber das ist jetzt wirklich ne Interpretation)

ich nehm an, du beziehst Dich auf die Schmorl`schen Hernie?
Haste gut interpretiert :z

Der Schmorl´sche Knoten entsteht durch das Prolabieren von Nukleusgewebe in die Spongiosa des Wirbelkörpers bei entzündlich und/ oder degenerativ geschädigter Wirbelkörperabschlussplatte. (auch oft zu sehen bei Bechterew und Scheuermann-Pat.)
Im Wesentlichen tritt dabei ein Teil des Nukleus in Form eines weichen Knotens durch die pathologisch veränderte Wirbelkörperabschlussplatte. Ein Schmorl`scher Knoten ist somit als eine Hernie des Nukleus pulposus in den Wirbelkörper anzusehen.

LG

joggeli

[mela]

Vielen Dank, für einen Laien bist du ja echt gut, musst ganz schön fleiíg gelesen haben. LG, Mela

[mela]

Hat den jetzt noch irgend jemand eine Idee, was es für Therapiemöglichkeiten geben würde????