Bandscheiben-Forum

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> Osteochondrose TH 11 / 12, Eure Meinung
ursi75
Geschrieben am: 25 Mai 2009, 13:42


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Hallo Zusammen,

ich habe schon mehrfach zu meinen Problemen bzgl. der Osteochondrose geschrieben, habe jetzt aber eher eine allgemeinere Frage.

Mich würde mal eure Einschätzung interessieren, wie stark oder leicht ausgeprägt die Osteochondrose bei mir ist. Ich habe dazu mal ein Bild aus meinem letzten MRT angefügt. Ich weiß leider nicht wie es funktioniert, mehrere gleichzeitig anzuhängen?!

Vielleicht könnt ihr mir eine Einschätzung geben, da ich von verschiedenen Docs unterschiedliche Aussagen erhalten habe.

LG Ursi

Bearbeitet von ursi75 am 25 Mai 2009, 13:43

Angefügtes Bild
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MartinaW
Geschrieben am: 25 Mai 2009, 18:38


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:; Hallo Ursi,

offensichtlich hat dir ja noch keiner was antworten wollen, oder können.

Dann schreib ich mal was zu deinem angehängten Bild.
Und da ich ja schon sehr sehr viel eigene und andere MRT-Bilder, vor allem der BWS gesehen habe, vergleiche ich mal.

Die Osteochondrose scheint bei Th11/12 schon recht deutlich ausgeprägt zu sein.
Alle anderen angrenzenden Segmente sehen im direkten Vergleich dazu besser bis ziemlich gut aus.
Es gibt keine Knickbildung bei Th11/12, die WS scheint eine recht normale Kyphose der BWS und Lordose der LWS aufzuweisen.
Was mir wichtig erscheint ist, dass es (zumindest beim angehängten Saggital-Schnitt) keine Einengung des Spinalkanals gibt!

Was hast du denn für Beschwerden?

Bei fortgeschrittener Osteochondrose, kann es durch ventrale Anbauten zur Einengung des Spinalkanals (Stenose) kommen, ebenso auch zu Neuroforamenstenosen. Durch die Abnahme der Höhe des Bandscheibenfaches/Reduktion der Höhe des Zwischenwirbelraumes oder Intervertebralraumes kann es auch zu einer Überlastung der Facettengelenke mit Facettengelenksarthrose (und dann wieder Spinalkanalstenose) kommen.

Nervenschmerzen (meist ringförmig um den Brustkorb) durch Neuroforamenstenosen könn(t)en mit PRTs behandelt werden, während an Schmerzen beteiligte Facettengelenke infiltriert und denerviert werden könn(t)en.



Und hier noch mal zum Vergleich meine Spinalkanalstenose Th10/11 durch Facettengelenksarthrose und ventrale Spondylophyten ausgelöst:
(Bilder vom User gelöscht)

Und hier nach der Spondy Th10/Th11 mit Knickbildung im Segment (im CT):
(Bilder vom User gelöscht)

Und jetzt Spondy Th9-Th12(im CT):
(Bilder vom User gelöscht)

Da ist überall im BWS-Bereich Osteochondrose mit Randzackenbildung/vorwiegend ventral Spondylophyten, zu erkennen.
Ich habe jetzt häufiger Schmerzen thorakolumbalen Übergang und meine L3/L4-Region (Black Disk) macht auch Probleme :B

Ich finde deine WS im Vergleich dazu noch recht i. O. :z


Was sagen denn deine Docs so an unterschiedlichen Sachen? :kinn

LG Martina :streichel

Bearbeitet von Harro am 19 Nov 2013, 08:51
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ursi75
Geschrieben am: 26 Mai 2009, 10:27


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Hallo Martina,

erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Du hattest gefragt, welche Beschwerden ich habe.

Die Osteochondrose hatte mir Rückenschmerzen bereitet, die auch schon bei relativ geringer Belastung ziemlich stark wurden. Essen kochen, längeres stehen, Rotationsbewegungen wie Schulterblick beim Autofahren usw. waren mehr als unangenehm. Allerdings muss ich sagen, dass die Schmerzen nicht statisch sind - heißt im Laufe der Zeit sich immer wieder veränderten sowohl in der Intensität als auch in der Lokalisation zu mindest teilweise. Was aber geblieben ist - wenn auch mit unterschiedlicher Intensität ist das Gefühl, dass da einer mit wie mit dem Finger immer auf die WS drauf drückt - sehr mittig in der WS in entsprechender Höhe der WS.

Nun habe ich seit 9. April (weiß ich so genau, weil es da im Rücken knack gesagt hat) auch noch einen kleinen BSV in gleicher Höhe. Dieser wurde zunächst "nur" mit Schmerzinfusionen, Schmerzmedis usw. behandelt, da davon ausgegangen wurde, dass die Schmerzen von der Osteochondrose kommen. Da die Schmerzmedis nicht anschlugen, wurde ein MRT angefertigt, welches den BSV zu Tage förderte. Hier waren die Schmerzen tatsächlich ringförmig um den Körper, entlang des Rippenbogens, krampfartiges Ziehen bis in den Unterleib und starke Rückenschmerzen. Das wird nun mit PRT's behandelt. Nach der ersten geht es mir sehr viel besser - aber leider nur in Bezug auf die ausstrahlenden Schmerzen. Die nächste habe ich nächsten Dienstag. Ich hoffe, dass es damit noch besser wird.

Eine weitere Baustelle in meinem Rücken ist meine LWS. Nach der BSV-OP war zunächst Ruhe bis ich in die Reha ging. Dort hatte ich teils so starke Schmerzen, dass ich Anwendungen abrechen musste. In der IRENA ging es auch nicht viel besser weiter. Ich denke, dass hier eine Vermischung der Schmerzen zusätzlich stattgefunden hat, da ich zu dieser Zeit schon immer auf Schmerzen im BWS-Bereich hingewiesen habe, mich aber keiner ernst genommen hat. Die Schmerzen im LWS-Bereich treten auch immer verstärkt bei bzw. nach Belastung auf, ähnlich wie die BWS-Schmerzen. Ich denke, die Schmerzen gehen ineinander über und begünstigen sich auch gegenseitig. Verspannte Muskulatur = mehr Schmerzen, Schmerzen = verspannte Muskulatur. Ist ja nicht so weit auseinander.

Hinsichtlich der LWS-Problematik soll jetzt herausgefunden werden, ob evtl. die Facettengelenke die Ursache sind. Sollte dies nicht der Fall sein, soll weiter geschaut werden, ob evtl. die Bandscheibe selber der Schmerzverursacher ist.

Was die Ärzte mir zu meiner BWS gesagt haben:

- Da haben Sie aber einen kackigen Befund - Wir behalten Sie hier (KH) zur Schmerztherapie.

- Vor 30 Jahren hatten wir auch noch kein MRT und die Menschen hatten auch die gleichen Probleme nur konnten wir das nicht herausfinden. Schlucken Sie Tabletten und leben Sie damit. Sie werden keinen Finden, der Ihnen das operiert!

- Das sieht ja halb so wild aus. Ja klar, man sieht eine Knickbildung in dem Bereich. Aber woher die kommt kann ich nicht sagen. Und operieren?! Wenn ich das in der Röntgenbesprechung anspreche werde ich sofort zu hören bekommen, dass das kein operationswürdiger Befund wäre.

- Es ist schon zu sehen, dass die Degeneration schnell voran schreitet. Ich würde mich nicht operieren lassen (Stand auch nicht zur Debatte). Es ist ja schon eine Spange zu sehen. Das ist bald miteinander verwachsen und somit "natürlich" versteift. Dann haben Sie keine Schmerzen mehr.

- Ich operiere Ihnen das sofort - wenn sie wollen, aber eigentlich sind sie dafür zu jung. Wenn Sie 70 wären sofort aber nicht in ihrem Alter. Aber daran tun kann man auch nichts. Ist ja nicht so schlimm, wenn Sie ab und zu jeden Monat mal ein paar Schmerzmedis nehmen. (Fragestellung war unter anderem die Möglichkeit einer Schwangerschaft mit meinem Rücken)

Also du siehst, viele Meinungen, die teilweise unterschiedlicher nicht sein können. Und ich stehe nun mit meinem Wissen oder auch nicht Wissen da und weiß eigentlich nicht so richtig weiter.

Klar, operieren lassen möchte ich mich nach Möglichkeit nicht, ist also die letzte Möglichkeit für mich. Aber ich möchte auch nicht in meinem noch relativ jungen Jahren mir ständig die Dröhnung geben müssen, um auch nur Ansatzweise meinen Altag geregelt zu bekommen - ganz abgesehen von dem Wunsch nach einem Kind. Aber eine Alternative wird mir von keinem der Ärzte aufgezeigt.

Ich fühle mich da ziemlich alleine gelassen und auch zu mindest im Moment nicht in der Lage, eine Entscheidung treffen zu können und zu wollen (steht auch nicht wirklich akut an aber ich brauche meist auch etwas länger, um mich zu entscheiden - vor allem wenn es um solch große Entscheidungen geht und da mache ich mir jetzt schon Gedanken).

Ich hoffe ich konnte dir damit ein Bild machen und vielleicht kannst du mir ja noch ein paar Tipps geben, was dir geraten wurde noch vor deinen OP's.

LG
Ursi

p.s. Wie kann man eigentlich mehrere Bilder an einen Beitrag anhängen?
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Harro
Geschrieben am: 26 Mai 2009, 10:59


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Moin Ursi,
Zitat

Wie kann man eigentlich mehrere Bilder an einen Beitrag anhängen?

Das geht nicht, es geht immer nur eins, es sei denn du bist so Firm und machst aus 4 Bildern eins wie ein Mosaik.

Bitte aber dran denken, die maximale Dateigröße (in Bytes): 600k nicht überschreiten.

Alternativ kannst du es so machen wie Martina, Bilder auf einen Webserver hochladen und dann verlinken.
http://i44.servimg.com/

LG Harro :winke

Bearbeitet von Harro am 26 Mai 2009, 11:01
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MartinaW
Geschrieben am: 26 Mai 2009, 11:30


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:; Hallo Ursi,

bei mir war das Problem ja hauptsächlich die absolute Spinalkanalstenose, die mein RM schon auf 50% eingeengt hatte.

Das wollte mir jeder Neurochirurg und WS-Chirurg im Umkreis von 200 km (ich hatte 5 Meinungen: u. a. INI, MH-Hannover, Klinikum Hildesheim ...) mittels Dekompressions-OP operieren.
Das weitere Procedere war dann unterschiedlich geplant, also nur von hinten dekomprimieren, von hinten und von vorne,BS entfernen oder nicht, eine Spondy Th10-Th11 sofort oder in Folge-OPs, Mitbehandlung des BSV Th11/Th12 usw. ...

Da ich mehrere OPs vermeiden wollte (ist mir ja besonders gut gelungen :B ), hatte ich mich dann für das volle Programm mit Dekompression des RM von dorsal und ventral, Entfernung der BS, Ersatz durch 2 Titan-Cages und Spondy Th10/Th11 entschieden.
Ging post-OP ja auch ca. 6 Monate gut. Dann kam ja Instabilität, Pseudarthrose und Anschlußdegeneration dazu ...

Ach ja, die OP hab ich erst machen lassen, als ich neben den lokalen Schmerzen und den strumpfförmigen Sensibilitätsstörungen an beiden Unterschenkeln (Kälte, Wärme, Nässe und v. a. Oberflächen-Sensibilität) zunehmend Gangunsicherheit und Schwächegefühl nach kurrzer Gehstrecke hatte.

Ich hatte also schon noch etwas andere Beschwerden als deine ...

Rotationsbewegungen haben mir vor der ersten OP (UND VOR DER DIAGNOSE!) auch immer große LOKALE Schmerzen bereitet, ich hatte auch phasenweise massive Herzrhytmusstörungen direkt nach Rotation, was damals als "A N G S T S T Ö R U N G" von meinem HA interpretiert wurde :nein

Mir ist aufgefallen, dass du eben noch keine Facetteninfiltrationen der BWS hattest! Solange der Bereich nicht wirklich versteift ist, können doch die Facettengelenke extrem überlastet sein. (In Langensteinbach haben sie sogar am Tag vor der OP noch testweise das Rippenwirbelgelenk infiltriert, kann wohl auch Probleme bereiten?)

Daher würde ich auf jeden Fall bei deinem Behandler (der die LWS hoffentlich erfolgreich therapiert) Facetteninfiltrationen ansprechen!

Mit einer Fusions-OP der BWS wäre ich, ohne signifikante neurologische Ausfälle, EXTREM zurückhaltend.

Aber vielleicht helfen dir ja die PRTs in Kombination mit Infiltrationen, oder eine anschließende Denervierung (bis zur natürlichen Versteifung des Segmentes) :kinn

Dann wäre auch eine Schwangerschaft sicher kein so großes Problem mehr.



Mehrere Bilder kann man z. B. einstellen, wenn man sie in Forentaugliches Maß umwandelt (z.B.: www.servimg.com), dann kopiert und über die Taste Bild einfügt.
Sehe gerade hat Harro ja schon geschrieben ...

LG Martina :winke

Bearbeitet von MartinaW am 26 Mai 2009, 11:36
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ursi75
Geschrieben am: 26 Mai 2009, 12:09


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Hallo Harro,
Hallo Martina,

ich werde mir das mit den Bildern mal zu Gemüte führen.

Bzgl. der Schmerzen und Ausfallerscheinungen (habe ich keine) bin ich zum Glück nicht mit dir vergleichbar und ich stehe einer OP auch sehr sehr skeptisch gegenüber.

Bzgl. einer "natürlichen" Versteifung und Schwangerschaft läuft mir die Zeit davon. Es kann mir keiner (bis auf einen) sagen, wie lange so etwas dauert, auch keine Erfahrungswerte. Der eine der mir eine ungefähre Zeitspanne nannte, hat ca. 10 - 15 Jahre angesetzt aber die Wahrscheinlichkeit sehr stark eingegrenzt, das diese Versteifung überhaupft stattfindet. Und dann wäre ich ca. 45 - 50 Jahre, also nicht das ideale Alter, um ein Kind zu bekommen (Ironie). Ich weiß, dass mir da keiner was wirklich zu sagen kann denn der Spruch, den ich am meisten bisher zu hören bekommen habe ist, das keiner in die Zukunft blicken kann .....

Ist es denn wirklich so, dass nichts anderes helfen kann außer KG, Schmerzmedis und ggf. OP?

LG Ursi

Bearbeitet von ursi75 am 26 Mai 2009, 12:35
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MartinaW
Geschrieben am: 26 Mai 2009, 12:41


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Hallo Ursi,

wenn du jemanden findest der dir eine Spondy macht, was in deinem Fall dann ja auch besonders gut von ventral transthorakal thoraskoskpisch ginge, "könntest" du halt relativ kurzfristig schmerzfrei werden.

Was dir natürlich niemand garantieren kann und was ebenfalls nicht so bleiben muss (Anschlußdegeneration und Pseudarthrose lassen grüßen).

Ich stimme dir zu, dass 45-50 kein günstiges Alter mehr zum Kinderkriegen wäre, habe aber auch für mich (40) diesbezüglich noch keine Lösung gefunden. :sch
Ich nehme immer noch hochdosierte Analgetika und im Moment ist eine Reduktion des Ganzen irgendwie auch nicht in Sicht.

Es ist also für uns beide schwierig :frage

Allerdings meinte ich auch, dass du Glück haben könntest und mit PRT und Facetteninfiltration (vielleicht auch intradiskalen Infiltrationen?)
und spezifischer KG, die Zeit bis zur natürlichen Versteifung deiner BWS überbrücken könntest.

Also deutlich vor 45 schmerzarm zurechtkommen könntest ... :kinn

Mit BWS-Problemen den "richtigen" Ansprechpartner zu finden ist übrigens wirklich extrem schwer!
Dabei ist es egal, ob es sich um OP-Indikation abklären, oder die allgemeine konservative Behandlung handelt.
Mir wurde auch teilweise erzählt, dass es "nicht möglich sei PRTs der BWS durchzuführen", weil das zu gefährlich sei (->Lungenverletzungen /Pneumothorax) ???

Es ist für mich wirklich sehr anstrengend gewesen, die letzten 4,5 Jahre und alle BWSler die ich besser kenne, haben sehr ähnliche Erfahrungen gemacht. Traurig aber wahr ...


LG Martina :troest



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ursi75
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 07:55


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Hallo Martina,

ich wollte dir nicht zu nahe treten und mich als einzig zu bedauernden Menschen hinstellen. Falls das so rübergekommen ist tut es mir wirklich sehr leid! :troest

Die Situation ist nicht leicht, für keinen von uns. Ich denke, sonst würden wir hier nicht versuchen, uns auszutauschen und von anderen Betroffenen Rat und (mentale) Unterstützung suchen. Jeder hat seinen Lebensentwurf im Kopf der mal mehr, mal weniger umzusetzen ist. Bei nicht so entscheidenden Wünschen, Hoffnungen und Planungen ist es relativ leicht damit umzugehen, die Richtung wechseln zu müssen. Aber bei solch weitreichenden, richtungsweisenden Planungen, die auch noch den Lebensentwurf eines anderen, einem sehr am Herzen liegenden Menschen derart beeinträchtigen ist es verdammt schwer erst mal mit sich selbst klar zu kommen und auch den anderen dabei nicht zu vergessen und zu verlieren.

Mein mich zur Zeit behandelnder Doc betont immer, er würde mich operieren aber ich wäre zu jung und er wolle mir die OP ersparen - ich mir natürlich auch. Ich stelle mir natürlich auch die Frage, ob ich mich wirklich schlecht und beeinträchtigt genug fühle, um eine solche OP zu wagen. Im Moment würde ich eher sagen nein - aber halt nur in Verbindung mit der OP. Sonst sehe ich mich schon ziemlich eingeschränkt in meinem Leben und in Bezug auf die angesprochene Lebensplanung nicht in der Lage, das objektiv aber auch subjektiv beurteilen zu können.

Im Moment setze ich all meine Hoffnungen in die PRT und ggf. Facetteninfiltrationen. Das war ein sehr guter Hinweis, dass auch die Facettengelenke im BWS-Bereich die Schmerzen verursachen können und es auch dort möglich ist, ggf. eine Blockade / Denervierung durchführen zu können. Ich werde beim nächsten Termin mit meinem Doc darüber sprechen.

Intradiskale Infiltrationen? Das soll evtl. an der LWS gemacht werden, falls es nicht die Facettengelenke sind. Ist das auch an der BWS möglich? Was wird da eigentlich genau gemacht? Hat mein Doc mir noch nicht näher erklärt, da erst mal die Facetten im Verdacht sind.

Du hast noch was von spezifischer KG gesagt. Gibt es da für die BWS noch was besonderes? Ich habe natürlich schon KG in rauhen Mengen bekommen aber damit eigentlich die Schmerzen in der BWS immer nur gesteigert. Also habe ich nur relativ wenige Übungen, die mögich waren auch für die LWS, in meinem Repertoire.

Und den richtigen Behandler zu finden ist wirklich nicht einfach. Ich bin noch relativ neu bei meinem jetzigen Doc. Mein HA hat ihn mir empfohlen. Waren früher Kollegen im KH. Sie sagt er sei sehr gut. Mir fehlt da z. Zt. auch ein bisschen der Überblick. Nach so vielen Meinungen, die ich schon gehört habe, ist es sehr schwer einzuschätzen, wer wirklich Ahnung von der BWS hat und wer nicht.

Wie hast du denn einen fähigen Arzt gefunden. Natürlich sind Vertrauen und Sympathie sehr sehr wichtig und entscheiden auch viel aber ich meinte das Fachwissen. Woran erkennt man, ob ein Doc Ahnung hat oder nicht? Ich kann doch nicht erst selbst Medizin studieren um prüfen zu können, ob alles richtig ist was er mir erzählt! Und als Versuchskaninchen möchte ich auch nicht herhalten.

LG Ursi

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MartinaW
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 09:43


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Huhu Ursi,

du bist mir gar nicht zu nah getreten,

ich wollte lediglich beschreiben, dass WIR BWS-ler es einfach vergleichsweise schwer haben vernünftig behandelt und beraten zu werden.

Ich kenne ja inzwischen sehr viel "Krankengeschichten" von anderen hier im Forum und das zeigt, dass es fast allen sehr sehr schwer gemacht wurde :B

Du fragst wie man einen fähigen Behandler findet?

Tja, das ist eine sehr gut Frage!

Lies doch mal meinen Beitrag vom letzten Jahr dazu (Vorsicht lang!)
Kummerkastenbeitrag
Ich denke darin wird deutlich, dass man eigentlich nur ausprobieren kann :sch (obwohl ich mir schon sehr viel Medizinwissen erarbeitet habe).

Eigentlich bin ich immer noch auf der Suche nach einem Orthopäden, der was gegen meine Schulter-Arm-Schmerzen macht, oder Knie und Hüften unter die Lupe nimmt ...

Meiner schickt mich immer wieder weg und sagt was von abwarten und "kommen Sie wieder wenn das Problem länger anhält"

Einen NC hab ich jetzt gefunden, der versucht meine LWS einigermaßen hinzukriegen (danach kommt die HWS dran),

die BWS muß ich jetzt so nehmen wie es ist (also Erschütterungsschmerzen, Schmerzen nach längerem Sitzen und Stehen).


Ja und weil ich jetzt für die LWS eine intradiskale Injektion (nicht so erfolgreich) hatte, dachte ich, dass die ja auch in der BWS bei dir möglich wäre.

Meine BS (Th10/11) war schon zu kaputt (lt. Diskographie), um da noch was zu machen, aber vielleicht ist bei dir auch noch ein diskogener Schmerz vorhanden?

Die intradiskale Injektion wird wie eine Diskographie durchgeführt. D. h. eine lange dünne Kanüle wird unter CT-Kontrolle in den inneren BS-Bereich vorgeschoben und Kontrastmittel mit meist Lokakanästhetikum und Kortison gespritzt. Wenn dann ein Schmerz, ähnlich deinem üblichen Schmerz ausgelöst wird, handelt es sich um den durch die BS selber ausgelösen diskogenen Schmerz.

Die mit injezierten Substanzen sorgen dann dafür, dass dieser Schmerz nachlässt. Wie oft man sowas machen kann weiß ich aber nicht ...

Eigentlich kenne ich Diskographien nämlich nur zur Diagnostik der Funktionalität der BS.

Zitat

Du hast noch was von spezifischer KG gesagt. Gibt es da für die BWS noch was besonderes? Ich habe natürlich schon KG in rauhen Mengen bekommen aber damit eigentlich die Schmerzen in der BWS immer nur gesteigert. Also habe ich nur relativ wenige Übungen, die mögich waren auch für die LWS, in meinem Repertoire.


Zur KG frag doch lieber deinen Physio, aber denke selber daran dass du möglichst jede größere Rotationsbewegung vermeidest (das haben viele Physios nicht so verinnerlicht, dass so etwas der schon vorgeschädigten BWS gar nicht gut tut!) und auch so "tolle Sachen" wie "langsames Abrollen Wirbel für Wirbel" beim Hinlegen würde ich an deiner Stelle eher nicht mehr machen.
Ich kann das ja eh nicht mehr :z
Daher lieber mehr Spannungsübungen im Liegen einbauen z. B.

Hast du eine Orthese, die dir bei Belastungen Halt und Stabilität gibt?
Ich hatte post-OP eine SofTec dorso (Bauernfeindt), die aber bei dir vielleicht? etwas überdimensioniert wäre.

Jetzt laufe und sitze ich bei Anstrengungen mit einer SofTec lumbo in L (lang) rum. Diese Orthese ist eigentlich eine Lumbalorthese, die bis L3 Halt geben soll, aber sie reicht bis ca. Th10/Th11 und gibt auch meiner BWS noch genügend Unterstützung :rolleyes:

So, demnächst mehr, ich muss jetzt weg.


Bis bald,

lG Martina :winke



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ursi75
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 12:41


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Hallo Martina,

ich habe mal in deinen Beitrag reingelesen (Kummerkasten). Da bin ich ja noch gut bedient, da meine HA mich bis jetzt mit allen Mitteln unterstützt und ich mit allen kleinen und großen Probs zu ihr kommen kann. Sie stellt Kontakt zu Fachärzten her usw. Und so lange bin ich ja noch nicht in sagen BWS unterwegs (und möchte es auch nicht sein). Falls ein Arzt mal ein Reinfall war oder ist nimmt sie es sportlich und sucht weiter. Die Anzahl der aufgesuchten Fachärzte - noch auf eigene Faust ohne HA bzw. vorher mit anderem HA spricht allerdings für sich.

Ich gebe dir recht, es ist auch schwierig einen Behandler zu finden, der sich nicht nur einen Teil der WS anschaut sondern den Menschen bzw. die WS als ganzes sieht. Ich habe mir aber von einer Freundin, die Arzthelferin ist sagen lassen, dass das auch abrechnungstechnische Gründe hätte. Die Ärzte können (oder wollen = meine Interpretation) immer nur einen Teil abrechnen und somit geht alles nur nacheinander und nicht gleichzeitig.

Du hast die "Behandlung" der intradiskalen Injektion beschrieben. Hört sich schmerzhaft an. Ich hoffe, dass mir das erspart bleibt ... Die Zeit wirds bringen.

Bzgl. KG habe ich scheinbar auch relatives Glück gehabt. Von Rotationen und Wirbel für Wirbel abrollen wurde mir abgeraten und ich mache neben den bereits angesprochenen, möglichen Übungen noch Therabandübungen (mit dem leichten gelben) nach Brügger. Dies soll irgendwie entlastend wirken. Ist nicht spektakulär (die Übung meine ich) aber sie tun gut.

Eine Orthese habe ich auch bzw. sogar 2 :D War ein bisschen Chaotisch im KH wo ich sie verschrieben bekommen habe und somit ist die 1 nicht zurückgefordert worden und die andere habe ich noch zusätzlich bekommen - oder sollte es vielleicht so sein, dass ich beide bekomme ? :kinn Na ja, auf jeden Fall habe ich die LUMBOstar Plus von ORMED und Lumbotrain Lady von Bauerfeind, wobei ich eher die Lumbostar nutze als die Lumbotrain. Ist zwar nicht sehr komfortabel und nur möglich, über der Kleidung / Hose zu tragen aber wenns hilft nimmt man ja viel in kauf. Ich versuche allerdings die Orthese so wenig als möglich zu tragen, da ich Bedenken habe bzgl. der Rückenmuskulatur. Habe hier zwar auch unterschiedliche Meinungen gehört aber mein Bauch sagt mir so wenig wie möglich aber soviel als nötig. Wie hältst du es damit (natürlich geht Schmerzfreiheit/Schmerzarmut vor)?

LG Ursi

p.s. Du hast in deinem Beitrag im Kummerkasten davon gesprochen, dass du eine Liste von deiner KK bekommen solltest bzgl. absoluter WS-Spezialisten. Hat diese Liste dir etwas gebracht?

Bearbeitet von ursi75 am 27 Mai 2009, 12:42
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