Bandscheiben-Forum

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> Schmerzen ändern sich oft
Matthes
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 13:00


Öfter dabei
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Hallo Ihr Mitleidenden,

nachdem ich mir hier so einige Beiträge im Forum durchgelesen habe und viele interessante Tipps und Hinweise gefunden habe, möchte ich mich mit einer Frage an Euch wenden:

Bei mir ist es so, dass sich die Schmerzen oft ändern, mal stärker mal weniger stark sind. Es pocht im rechten Oberschenkel, dann piekt es abartig im rechten Unterschenkel oder es kribbelt im rechten Fuß. Dann war es zwischendurch schon mal ganz erträglich, dann wieder unmöglich.

Frage ist jetzt, da ich hier auch oft auf den Hinweis gestoßen bin, dass sich "wieder was verschoben" haben könnte, wie lange man diese MRT-Aufnahmen noch als aktuell ansehen kann.

Bei mir wurde ja vor 3 Wochen (5.5.) ein BSV L5/S1 festgestellt. Passiert ist mir das Malheur wohl schon Anfang April, zuerst wurde es auch besser. Seit Anfang Mai ist es jedoch schon ziemlich schmerzhaft. Aktuell fühlt es sich eigentlich jeden Tag ein bißchen anders an.

Wie schnell bzw. wodurch kann es denn zu Verschiebungen kommen? Meine Physiotherapeutin meinte, ein BSV wäre irgendwann sozusagen abgestorben und wenn man Glück hätte, dann hätte der sich dadurch sogar verkleinert und würde überhaupt keinen Ärger mehr machen.

Zumal viele ja wohl auch BSVs haben, die davon aber nichts wissen, weil der Ischias- oder sonst ein Nerv nicht davon betroffen ist.

Wird die ganze Wirbelsäule durch einen BSV so instabil, dass woanders auch was durcheinander geraten sein kann.

Oder ist das normal dieses ständige Auf und Ab?

Infos wären nett...

Danke Euch allen!

Matthes

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rUSSA
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 13:13


Neu hier
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Hallo Matthes,

durch die Fehlhaltung (durch Schmerz) verspannt sich der ganze Rücken einschl. ISG. Auf und Ab´sind normal . Wenn du Pech (oder Glück) hast - dann wird das ein Prolaps mit auslaufendem Sequester (wie bei mir) dann wird operiert und alles ist wieder gut.Bei mir jedenfalls..

Sorry wollte dir keine Angst machen. ist aber so

Gruß Russa

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Ave
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 13:25


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Hallo Matthes

Nun, das Auf und Ab ist nicht unnormal - um es mal so zu formulieren.
Wenn ein Nerv durch einen BSV bedrängt wird (und diese Bedrängung kann mal mehr mal weniger betragen, je nach Körperlage bzw Belastung), dann kann es schon sein, dass Beschwerden mal hier, mal da auftreten.
Bekommst Du gegen diese Schmerzen im Bein Medikamente?

Ein 3 Wochen altes MRT kann man eigentlich schon noch als aktuell bezeichnen.
Sicherlich können sich durch z. B. Stürze, ungelenke Bewegung, zu starke Belastung etc innerhalb kürzester Zeit Veränderungen/Verschlechterungen ergeben, aber die Regel ist es nicht unbedingt.

Zitat


Wird die ganze Wirbelsäule durch einen BSV so instabil, dass woanders auch was durcheinander geraten sein kann.


Das die Wirbelsäule als "ein Ganzes" zu sehen ist, kann es schon sein, dass sich z. B. nach einer LWS-Problematik nach einiger Zeit auch eine HWS-Problematik einstellt und umgekehrt. Aber das muss nicht so sein.

Instabilitäten treten an Schwachpunkten der Wirbelsäule auf. Das können degenerierte Bandscheiben, die z. B. so ausgetrocknet sind, dass sie keinerlei Funktion mehr erfüllen (black disc) sein, starke Gleitwirbel etc.

Zitat

Meine Physiotherapeutin meinte, ein BSV wäre irgendwann sozusagen abgestorben und wenn man Glück hätte, dann hätte der sich dadurch sogar verkleinert und würde überhaupt keinen Ärger mehr machen.


Ausgetretenes BS-Gewebe kann eintrocknen und wird dann vom Körper resorbiert - eine zeitliche Eingrenzung gibt es dafür aber nicht.

Damit Deine Wirbelsäule gut gestützt und gerüstet ist, ist gezieltes Training der Rücken- und Bauchmuskulatur mit das Wichtigste überhaupt.

Vlt konnte ich Dir ein klein wenig helfen

Lg
Maria

PS:
Zitat

Auf und Ab´sind normal . Wenn du Pech (oder Glück) hast - dann wird das ein Prolaps mit auslaufendem Sequester (wie bei mir) dann wird operiert und alles ist wieder gut.Bei mir jedenfalls..


Eine OP sollte immer das letzte Mittel der Wahl werden. Der vermeintlich schnelle Weg über eine OP (bei einem Sequester ist eine OP-Indikation in vielen Fällen gegeben) ist nicht immer der schnellere!
Auch nach einer OP ist nicht immer alles wieder gut und auch nach einer OP gilt: tägliche KG!!!

Und nicht jeder Vorfall sequestriert sich!!!!



Bearbeitet von Ave am 27 Mai 2009, 13:29
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Matthes
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 13:25


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Hallo rUSSA

naja, Operation klingt ja erstmal nicht so doll.

Was einem wirklich Sorgen macht ist, dass so nichts was bisher versucht wurde, längerfristig was gebracht hat. Manchmal hatte es zwar den Anschein und man war schon richtig euphorisch, dann ging es aber wieder ziemlich bergab. Ok, drei Wochen seit Diagnose sind ja noch überschaubar, war auch nur 10 Tage krank geschrieben. Im April konnte ich es insgesamt noch passabel aushalten, konnte noch ganz gut sitzen (nicht stundenlang aber immerhin) und hab mich immer moderat aber regelmäßig bewegt (wie eigentlich immer).

Aber mittlerweile machen einen jedenfalls diese verdammten Schmerzen so langsam mürbe. Zumal wenn man bisher im Leben von schwerwiegenden Erkrankungen glücklicherweise verschont geblieben ist. Wenn man mal was hatte und Medizin nehmen mußte, war man längst wieder fit und die Resttabletten, die man noch hatte, mußten irgendwann entsorgt oder in einer Apotheke wieder abgegeben werden.

Alles, was mir bisher verschrieben wurde (Katalodon, Keltican forte, Muskelrelaxans) habe ich jeweils komplett aufgebraucht. Das ist mir wie gesagt in 46 Jahren noch nie passiert und sagt schon alles.

Klar, Geduld ist das Lieblingswort... das hab ich mittlerweile auch gelernt aber wann kann bzw. muß man von "Sequester" (soweit ich weiß, ist das ja wohl der abgestorbene Teil der Bandscheibe, der immer noch auf den Nerv drückt) sprechen bzw. ab wann ist die konventionelle Therapie am Ende?

Wie gesagt, bei mir gab es bis jetzt
- die erwähnten Medikamente
- 3 x Infusionen
- 1 x PRT
- 1 x Akupunktur
- manuelle Therapie, Gymnastik

Mit vielen Grüssen von

Matthes


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Ave
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 13:39


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Hallo Matthes

Wie sieht es denn aus mit Gabapentin, Lyrica oder ein anderes Präparat aus der Gruppe der Antiepileptika/Neuroleptika?
Diese Medikamente helfen gegen Nervenschmerzen - und so wie ich es heraus lese, hast Du ja auch Nervenschmerzen im Bein?

Von dem Sequester lass Dich jetzt mal nicht beunruhigen, hättest Du einen, wäre der auf dem MRT festgestellt worden!

Ich weiß nicht, ob Du bei einem Neurochirurgen in Behandlung bist?
Evtl solltest Du einen Facharzt für spezielle Schmerztherapie hinzuziehen.

Wie ich in meinem ersten editierten Beitrag schon schrieb, ist der vermeintlich schnelle Weg über die OP nicht immer der Schnellste!
Solange keine OP-Indikation vorhanden ist, sollte konservativ alles ausgeschöpft werden.

1 x PRT ist noch nichts.
1 x Akupunktur auch nicht!

Man muss diesen Therapien auch eine Chance geben.

Ich bekam z. B. 10 x Akupunktur und es ging mir hinterher jedes Mal bescheiden. Nach 10 x verspürte ich keine Besserung.
Erst 2 Wochen nach der letzten Aku-Sitzung ging der Schmerz im Bein deutlich zurück!

Manche Sachen brauchen auch Zeit!

Und eines ist ganz wichtig: Nicht hängen lassen! Trotz Schmerz auch mal was Schönes unternehmen.
Sich was Gutes tun, sich ablenken!

Man läuft nämlich immer Gefahr, Gefangener seiner Krankheit zu werden - man muss seine Krankheit "managen", aber sich nicht davon versklaven lassen.
Es klingt sauschwer - ist es auch.

Aber es geht. Ich weiß wovon ich spreche, ich ringe meinem Körper trotz Schmerz immer ein Stückchen mehr "Bewegungsfreiheit" ab.
(Zur Info: Ich bin an der LWS versteift, habe ein chron. Schmerzsyndrom, brauche Krücken und habe durchaus Tage, an denen ich nur liege, weil nix mehr geht. Aber an guten Tagen gehe ich wieder Reiten - allerdings nur ca 1 Std., ich fahre 20 km auf dem Hometrainer - trotz Schmerz!!! Gehe mal aus, treffe Freunde)

In diesem Sinne

Lg
Maria
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rUSSA
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 13:42


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Hallo Matthes,

Geduld ist immer gut... Mann... ich hatte genau die gleichen Beschwerden wie du...

Sequester ist die Bandscheiben "Flüssigkeit" die aus dem Gallertring ausläuft und dann (wie bei mir) in den Wirbelkanal läuft -dann geht nichts mehr. Bein total taub -Schmerzen noch schlimmer und dann Not OP innerhalb von 48 Stunden....dann ist die Therapie am Ende.

Ich hoffe du hast Glück. Bei mir war auch ganz viel die Seele Schuld die gedrückt hat. Mama an Brustkrebs verstorben Papa an Pankreaskarzinom verstorben...das alle drückt auf den Rücken... Und falsches Sitzen auf deinem Bürostuhl.

Will dich mit meinem Kram nicht nerven... musste aber raus -damit du vielleicht mal einen anderen Gedankenansatz bekommst...und immer wieder Bauch - und Rückentraining,.... wenns geht..

Ich hoffe dir geht es bald besser...

Gruß Russa
PM
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Matthes
Geschrieben am: 27 Mai 2009, 13:50


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Hallo rUSSA und Maria,

bedanke mich für Eure Tipps und die Zeit, die Ihr Euch genommen habt.

Und danke fürs Mut machen!

Und Maria, Du hast Recht: Das was bisher mit mir angestellt wurde, ist wirklich nichts im Vergleich zu dem, was viele hier mitmachen mußten.

Ich werde versuchen, Eure Ratschläge anzunehmen und melde mich bestimmt bald wieder.

Wünsche Euch auch alles Gute und trotz allem noch einen schönen Tag!

Matthes

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