Bandscheiben-Forum

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> Idet/ Elektrothermale Therapie, ... Wer hat Erfahrungen
Ave
Geschrieben am: 28 Mai 2009, 01:11


Querulantin aus Überzeugung
****

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Hallo Kempa

Ich bin auf Höhe L5/S1 versteift worden und bei mir ist leider der GAU eingetreten: Mir geht es nach der Versteifung schlechter als vorher (habe das KH auf Krücken verlassen müssen, weil ich ohne nicht laufen konnte. Die Krücken brauche ich nach wie vor noch).
Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich auf Grund meiner Problematik schon ein Jahr früher versteift hätte werden sollen/müssen.
Ca 6 Wochen nach der Versteifung hatte ich allerdings zwischendurch (allerdings unter 100 mg Oxycodon) längere schmerzfreie Abschnitte.
Leider schickte man mich dann viel zu früh, nämlich 3 Monate nach der Versteifung (idealerweise sollten zwischen Versteifung und Reha 6 Monate liegen), auf Reha. Und von da an wurde es wieder ganz schlimm.
24 h-Dauerschmerz, meine Facettengelenke und ISG drehten total durch usw) Was bei mir noch dazu kommt, ich habe ja auch ein chron. Schmerzsyndrom nach Gerbershagen Stufe III - und das schon vor der OP!
Von daher bin ich nicht das Maß aller Dinge :z

Ich wurde mittels TLIF-Technik versteift, dabei geht man von hinten aus in den Rücken und arbeitet an der linken Seite der WS.
Ich bekam einen Titancage (7 mm Höhe) als "Bandscheibenersatz", der mit Spongiosa (Knochenspänen), die sie aus meinem teilweise weggefrästen linken Facettengelenk "gebastelt" haben, gefüllt. Es wurden 4 Pedikelschrauben eingesetzt und ich habe 2 Stäbe als Fixateur im Rücken.
Die Wunde (12 cm) wurde schichtweise verschlossen und wurde dann geklammert.
Die ersten 24 Std nach der OP fand ich nicht gerade prickeln. Falls Du Interesse hast - ich habe KH-Tagebuch geführt, ich kann es Dir gerne per Mail zuschicken. Ist aber etwas viel zu lesen, mir war ja viel langweilig und es gab immer etwas zu schreiben. :z
Ich habe meinen KH-Aufenthalt ziemlich ironisch genommen, so war es erträglicher.

Nach ca 5 Wochen begann ich mit leichter KG, machte isometrische Übungen. Ansonsten drehte ich kurze Runden um den Block, mehr ging ja leider nicht.

In der Reha hatte ich mit weiten Wegen zu kämpfen, die Therapien selbst waren sehr gut - hatte überall Einzeltherapie.
Ich habe aber auch nur das gemacht, was ich konnte. Was zu starke Schmerzen verursacht hatte, habe ich abgelehnt und mir Alternativübungen zeigen lassen - das ist ganz wichtig, dass man in der Reha nicht zu viel macht.
Aber im Speisesaal und in den Wartezonen vor den Anwendungen gab es keine Stehtische bzw Stehhilfen.


Aber nun weg von mir, hin zum "Normal-Procedere"
Was man so allgemein mitbekommt, ist, dass S1-Versteifte über eine längere Zeit Probleme mit dem Sitzen haben.
Was auch vorkommt, ist, dass nach einer Versteifung die ISG (Iliosakralgelenke) gerne mal streiken und blockieren (dafür gibt es aber physiotherapeutische Übungen, mit denen man die Blockaden, je nach Stärke, sehr gut in Schach halten kann).
Weiter kommt es vor, dass die Facettengelenke der nicht versteiften Segmente überbelastet werden (können).
Hier kann man mit Facetteninfiltrationen/denervierung gute Ergebnisse erzielen.

Um das Risiko einer Anschlussdegeneration zu verringern und allgemein die WS gut zu entlasten, ist konsequente Krankengymnastik immens wichtig!

Ich möchte niemanden verschrecken, aber Du musst Dir im Klaren sein, dass eine Versteifung kein Spaziergang ist.
Es wird ganz schön rumgefräst und gemeisselt, weshalb die Schmerzen nach der OP nicht von Pappe sind.
Das gibt sich aber!!!! Ich fand die ersten 24 Std schlimm, bekam aber immer ausreichend Medikation per Infusion, die es erträglich machten.

Obwohl es mir leider (noch) nicht besser geht (meine OP ist jetzt bald ein Jahr her), würde ich mich in der gleichen Situation wieder für eine Versteifung entscheiden.

Für Dich ist es wichtig, dass Deine Ärzte Dich umfassend aufklären, mit welcher Technik Du versteift werden sollst.
Ob nur von hinten oder auch mit von vorne, ob die Cages mit Spongiosa befüllt werden sollen usw.

Wichtig ist wirklich, dass Du diese OP in einer WS-Fachklinik machen lässt!

Falls Du noch Fragen hast - immer wieder gerne, kein Problem!
Kannst Dich gerne auch per PN an mich wenden, ich habe auch kein Problem damit, Dir Deine Fragen am Telefon (falls gewünscht) zu beantworten.

Liebe Feenstaub

Mir geht es so lala. Lasse mich nicht unterkriegen, bin ja ein großes, starkes Mädchen :z
Find ich wirklich lieb, dass Du nachfragst.

Euch beiden
GlG
Maria




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Gwyneth
Geschrieben am: 19 Aug 2009, 18:46


Neu hier
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Hallo,

mein Name ist Gwyneth und bin ganz neu im Forum. Heute wurde zum zweiten Mal das IDET- Verfahren an der Bandscheibe L5/S1 bei mir ambulant durchgeführt. Hatte bisher an dieser Bandscheibe leider schon drei Vorfälle.

Ich habe mit dem Verfahren gute Erfahrungen gemacht, bekam jedes Mal eine örtliche Betäubung. Leider muss ist sagen, dass es trotzdem sehr schmerzhaft ist, allerdings auch nicht lange dauert. Am Tag der OP sollte man ruhig liegen.
Im Vergleich zu den Schmerzen bei akuten Beschwerden lässt es sich mit Zähne zusammenbeißen aber durchhalten ;-)

Nach dem ersten Eingriff ging es mir sehr gut, keine Schmerzen und ich hatte auch ungefähr zwei Jahre Ruhe. Leider hält die OP, wie man leider sieht, nicht unbedingt ewig. Das Verfahren kann aber wohl beliebig wiederholt werden.
Allerdings gibt es wohl noch keine Langzeitstudien zu dem Verfahren.


Wer Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden.

Viele Grüße
Gwyneth



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