Ich habe Schmerzen!

[Supernaut]

Also liebe Mitleser!

Willkommen zu meinem ersten Beitrag hier, den ich nicht mit unnötigen Vorreden vertüdeln will und danke schonmal für Eure Hinweise und Anregungen!

Also, ich hatte meinen Bandscheibenvorfall am 13.05.05 an L4/L5. Nach einer halbjährigen Ärzteodyssee wurde ich mittels PRT und Krankengymnastik wieder schmerzfrei, wenn ich danach auch etwas hüftsteif war, bis zum 18.03.09.

Seit dem habe ich wieder ständig Schmerzen, mal mehr mal weniger. Der Schmerz springt und ich fresse Ibuprofen 800 wie Bonbons.
Da das kein Zustand ist, war ich natürlich beim Arzt, also Hausarzt und Orthopäde.
Ich mache jetzt Krankengymnastik, benutze ein Tens-Gerät und hatte am Montag eine PRT, wobei ich seit der PRT das Gefühl habe, dass der Schmerz eine "Etage" tiefer gewandert ist, die Wirbelsäule hinunter. All das hat mir auch keine Linderung verschafft.
Ich bin inzwischen wirklich verzweifelt, schon wegen dieser ständig wechselnden Intensität der Schmerzen, dass ich bitte allgemeinen Rat hätte, wie ich damit jetzt umgehen soll und was ich für den Fortgang meiner Behandlung wohl erwarten darf.

[joggeli]

Hallo supernaut,

willkommen hier :winke

Du schreibst Du hattest den BSV 13.05.05 - das heisst vor vier Jahren!!
Wurden in der Zwischenzeit mal neue Bilder gemacht?

Zitat

Seit dem habe ich wieder ständig Schmerzen, mal mehr mal weniger. Der Schmerz springt und ich fresse Ibuprofen 800 wie Bonbons.

leider ist "ibus 800 fressen wie Bonbons" keine sinnvolle Schmerztherapie :hair
Wenn Ibu nicht hilft, dann muss auf andere Schmerzmittel umgestiegen werden. Vielleicht auch mit Hilfe eines Schmerztherapeuten!

Zitat

war ich natürlich beim Arzt, also Hausarzt und Orthopäde.

Vielleicht solltest Du mal bei einem neurochirurgen vorstellig werden, denn das sind die Speziallisten für die WS.
Und Chirurg heisst nicht gleich OP!

Zitat

Ich bin inzwischen wirklich verzweifelt, schon wegen dieser ständig wechselnden Intensität der Schmerzen, dass ich bitte allgemeinen Rat hätte, wie ich damit jetzt umgehen soll und was ich für den Fortgang meiner Behandlung wohl erwarten darf.

Leider ist es so, dass es ein Auf und Ab geben kann - einmal Bandi immer Bandi.
Du hast ja schon viel an Therapie - hat man mal eine Reha angesprochen? Gleichzeitig frag ich mich, hast Du "nur" einen BSV oder noch Arthrose an den Gelenken z.B. :kinn


Hast Du seit 2005 als der BSV das erste mal auftratt, regelmässig und das heisst täglich Deine Übungen zuhause gemacht? Das ist das A und O und wird es auch bei diesem BSV sein.


LG und alles Gute

Joggeli :sonne

[Nicoline]

Hallo supernaut, :;

ich kann gut verstehen, dass Dich die Schmerzen wahnsinnig machen. Trotz alledem solltest Du jetzt nicht den kopf in den Sand stecken, sondern die Motivation und Hoffnung bewahren.

Solange Du keine neurologischen Ausfälle hast, solltest du den konservativen Weg gehen, sprich Physiotherapie, Medikamente gegen die Schmerzen und PRT's.
Ibuprofen ist ein schwach wirksames Medikament gegen Schmerzen und wirkt in erster Linie bei entzündlichen Schmerzen.
Bei Dir ist es anzunehmen, dass Deine Schmerzen eher von einem vom BSV irritierten Nerv herrühren. Gegen diese Nervenschmerzen gibt es eine Vielzahl gut wirksamer Medikamente, wie zum Beispiel diverse Antiepileptika (Lyrica, Gabapentin, Lamictal, Carbamazepin, Oxcarabazepin...), Antidepressiva (Amitryptilin, Cymbalta, Doxepin..) und natürlich die Gruppe der Morphinderivate. Letztere Gruppe unterteilt man in schwach wirksame Opioide (Tramal, Tillidin, Codein) und stark wirksame Opioide (Morpium, Oxycodon, Hydromorphon).
Häufig macht es Sinn, eine Kombination von Medikamenten aus den unterschiedlichen Medikamentengruppen zu wählen, z.B. Lyrica und Oxycodon. Wichtig ist es dabei auch, ein retaridiertes Produkt zu wählen, welches den Wirkstoff gleichmäßig über viele Stunden abgibt.
Das reduziert Nebenwirkungen und die schmerzstillende Wirkung hält über einen langen Zeitraum gleichmäßig an.

Jetzt habe ich bezüglich der Medikamente schon mal einige Anregungen gegeben, aber letztlich musst du das natürlich zusammen mit Deinem behandelnden Arzt besprechen. Ich denke, Du musst damit nicht sofort zu einem Schmerztherapeut gehen. Zu Beginn kann auch ein Hausarzt oder Orthopäde diesen Part übernehmen. Sollte es aber zu Komplikationen kommen (starke Nebenwirkung und weiterhin unkontrollierbare Schmerzen), macht es durchaus Sinn, einen Schmerztherapeuten aufzusuchen.

Ansonsten nimmt die Physiotherapie eine ganz wichtige Rolle ein. Sinnvoll wäre eine Kombination aus manueller Therapie und aktiver Krankengymnastik am Gerät. Letztlich solltest du aber auch zu Hause was für Deinen Rücken tun. Bewegung ist extrem wichtig bei Bandscheibenproblemen, da dies die Beweglichkeit der Wirbelsäule erhält, Muskeln trainiert und die Bandscheiben entlastet.

Du solltest in Zukunft versuchen, Dein Leben rückengerecht zu gestalten, ohne dich dabei übermäßig in Watte zu packen.

Zitat

Leider ist es so, dass es ein Auf und Ab geben kann - einmal Bandi immer Bandi.

Letztere Aussage halte ich für sehr drastisch und pessimistisch und sie macht Betroffenen wenig Mut!
Ein beträchtlicher Anteil BSV's verschwindet auch spontan wieder, solange sich noch kein Sequester gebildet hat, oder der Vorfall verkalkt ist (betrifft aber nur ältere Vorfälle). Bei einem frischen Vorfall besteht also durchaus Hoffnung auf Heilung.
Zudem gibt es sehr viele Leute, bei denen ein BSV im Laufe der Zeit kleiner wird und den Betroffenen keinerlei Beschwerden mehr macht.
Ein BSV ist zwar lästig, aber es ist auch nicht das Ende der Welt....und es ist auch keine definitiv unheilbare Erkrankung.
Last but not least muss ein BSV auch nicht zu Einschränkungen im Alltag führen. Man darf mit einem BSV auch weiterhin ganz normal leben.

Vielleicht kannst du ja mal etwas mehr schreiben über die Art und Lage des BSVs?

Liebe Grüße von Nicoline :winke

[SILBERTRÄNCHEN]

Hallo supernaut
Hab gerade deinen Beitrag gelesen. Hast du denn an der selben Stelle wieder die SChmerzen?
Warst du schon beim Arzt, bzw, ist schon eine Diagnose gestellt worden?

Alles andere haben ja schon meine Mitbandis angeregt gefragt...
Wünsche dir schon mal alles gute

Ruth

[püppi28]

Hallo Supernaut, :z

oh jee du armer da hats dich aber nach langer zeit wieder ganz schön zerlegt hm? Aber das wird schon wieder. Mir stellt sich da die gleiche Frage wie Silbertränchen, ob du die Schmerzen wieder an der gleichen Stelle hast oder wo anders?

Oftmals folgt ja nach einem BSV leider der zweite, muss natürlich nicht sein!! Hast du dich denn irgendwie verhoben oder komisch bewegt in letzter zeit? Ich hab gelesen du bist Student da wirst du ja zwangsläufig viel sitzen müssen und das ist ja oft tödlich für die Bandscheiben. Vorallem wenn man ein gebranntes Kind ist.

Ich bin mir sicher wenn du dir einen Termin beim NCH geben lässt und ein aktuelles MRT erstellt wird wirst du auf jedenfall erstmal schlauer sein und kannst die Sache gezielt angehen.

Ibuprofen in großen Mengen ohne Magenschoner......da tust du dir keinen Gefallen. Ich hatte da immer tierische Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Vor allem hilft viel nicht immer viel, sondern bewirkt das Gegenteil. Lass dir bessere Medikamente geben dann musst du auch nicht überdosieren.

Alles in allem hoffe ich das es dir bald besser geht und meld dich doch wenn du mehr weisst.

lg Keksle :winke

[Harro]

Moin moin,

Zitat

Leider ist es so, dass es ein Auf und Ab geben kann - einmal Bandi immer Bandi.

Eine ehrliche und zutreffende Aussage, eine chronische Krankheit bleibt eine Chronische.
Erst wenn man sie verarbeitet hat gehts einem Mental besser, deswegen versteh ich diese Aussage nicht:

Zitat

Letztere Aussage halte ich für sehr drastisch und pessimistisch und sie macht Betroffenen wenig Mut!

Es geht hier nicht um Mut machen sondern um Ehrlichkeit gegenüber dem Kranken und eine realistische Einschätzung der Lage.
Verlogene die die Situation verniedlichen gibts schon genug im Leben.

In diesem Sinne, Harro :winke

[Nicoline]

Hallo Harro, :;

Zitat

Eine ehrliche und zutreffende Aussage, eine chronische Krankheit bleibt eine Chronische.

Als chronisch wird eine Erkrankung eingestuft, wenn Beschwerden länger als 6 Monate bestehen.
Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Erkrankung lebenslänglich besteht.

Ein Beispiel: Ein Tennisellbogen verursacht nicht selten Beschwerden über einen Zeitraum von länger als 6 Monaten und ist somit als chronisch einzustufen. Dennoch verschwindet bei vielen Betroffenen nach entsprechender Behandlung der Tennisellbogen wieder komplett und sie können für den Rest ihres Lebens beschwerdefrei sein. Das ist jetzt nur mal so ein Beispiel dafür, dass chronisch nicht immer chronisch bleibt.

Chronisch bedeutet nicht gleich zwangsläufig unheilbar!

Bei Bandscheibenproblemen ist das im Prinzip nicht viel anders. Protrusionen können zum Beispiel folgenlos ausheilen.

Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass es auch eine Menge Bandis gibt, die tatsächlich bis an ihr Lebensende Probleme haben werden.

Mir ging es mehr darum, dass ich diese Aussage für nicht korrekt halte (das ist sie nämlich schlichtweg medizinisch nicht, sicher wenn man auch Betroffene mit Protrusionen zu den "Bandis" einrechnet) und außerdem ist sie sehr rigoros.
Da sollte man in meinen Augen schon ein wenig relativieren. Mit verniedlichen hat das nichts zu tun. :z

Ich hoffe, ich habe Dir hiermit mein anliegen verdeutlichen können. Im übrigen wollte ich damit niemanden persönlich angreifen. ???

Liebe Grüße von Nicoline :winke

[Ralf]

Liebe Madame Besserwisser,

vielen Dank für die vielen Belehrungen hier im Forum. Daß es sich dabei oft um das berühmte Wort auf der Goldwaage handelt, frage ich mich, welchen Nutzen die Mitglieder daraus ziehen sollen?

Ein Bandscheibenvorfall, und um diesen geht es hier (eigentlich) in diesem Thema, ist eine dauerhafte Schädigung des Anulus fibrosus, welcher durch den Vorfall gerissen ist und dauerhaft eine Schwachstelle im Bandscheibengefüge darstellt.

Vielleicht solltest Du es Dir mal angewöhnen, diesen "Besserwissermodus" abzuschalten.

Danke!

Ralf :winke

[Supernaut]

Danke, dass ich so nett aufgenommen wurde und für Eure Ratschläge.
Weil ich jetzt schon länger mit Schmerzen unterwegs bin ging hat die Rationalität etwas gelitten, aber Eure Beiträge haben mich da erstmal wieder auf Spur gebracht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass zur Zeit einfach nur an mir rumgedoktort wird, weil niemand sich mal die Mühe macht, mir zu erklären aus welchem Grund was mit mir gemacht wird und was dabei dann das Ergebnis sein soll. Nun ja, es ist eben frustrierend.

Also ich war heute bei meiner Hausärztin und hatte ein langes Gespräch mit der Dame, wo es hauptsächlich um meine Schmerzen ging. Ich habe Novaminsulfon bekommen und hoffe mal, dass es jetzt etwas erträglicher wird, bevor es weiter um die eigentlich Baustelle, meinen BSV, geht.

[SILBERTRÄNCHEN]

Hallo supernaut,
das mit dem Novamin, ist schon mal eine gute Idee, ich empfinde es auch als eine bessere Mdikation, das sie meines erachtens auch besser wirkt..
Aber scheu dich auf keinen Fall, wieder zur Ärztin zu gehen, wenn es nicht reichen sollte.... Es gibt da echt prima Medis, die deine Schmerzen abdecken können.
Wenn die Ärztin das nicht kann, dann soll sie dich zu einem Schmerztherapeuten schicken...

Eine Hausärztin ist ja schon ok, aber jeder hat halt sein Fachgebiet, und da ist man bekanntlich stärker...

Das mit dem rumdocktern, das kenne ich auch nur zu gut... Es gibt Tage an denen mich das richtig ankotzt... immer nur vom einem zum anderen Doc hetzen, aber keiner kann einem Helfen.
Aber geb die Hoffnung nicht auf... Irgendwann klappt es und dann gehts auch wieder besser. :trost

Ruth