Bandscheiben-Forum

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> Meine neueste Erfahrung, konservative stationäre Behandlung
maeusi
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 12:16


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Hallo Bandis :winke

Nachdem ich mich jetzt eine Weile nicht hab blicken lassen, werde ich mal berichten, wie es mir erging.

Jetzt hab ich mich einmal stationär behandeln lassen, habe täglich Tramal-Kurzinfusionen und ne Menge anderer Schmerzmittel bekommen, dazu täglich 15 min Rückenschule und 15 min Strombehandlung.

Soweit ganz gut, ja das dachte ich auch!
Ich werde Euch einfach einmal den Brief kopieren, den ich heute an den Chefarzt des Krankenhauses geschrieben habe, wo ich behandelt wurde.

Sehr geehrter Chefarzt Dr. XXX,

vom 28.01. bis 06.02.04 befand ich mich in der Abteilung 04 - 2B zur konservativen Behandlung (stationäre Schmerzbehandlung - Radikularsyndrom bei NPP L5 / S1).
Bei der Aufnahmeuntersuchung wurde ich sehr gründlich untersucht, der Aufnahmearzt stellte keine neurologischen Defizite fest und er konnte auch auf den CT-Bildern nichts "Ernsteres" deuten. Daraufhin bemerkte ich, dass es meinem ambulant behandelten Orthopäden genauso erging und er deswegen ein MRT anordnete, welches am 08.12.03 in der Radiologie in Greiz durchgeführt wurde. Bei diesem MRT war zweifellos ein breitbasiger NPP L5 / S1 zu sehen und mein Orthopäde sprach von einem "größeren" Vorfall.
Da ich leider den MRT-Bericht nicht mit ins Krankenhaus brachte, bat ich den Aufnahmearzt, ihn in der Radiologie in Greiz anzufordern. Dies wollte er auch machen. Desweiteren sprach er auch davon, dass ich mindestens 2 Wochen hier bleiben müßte, damit die Schmerztherapie einen Erfolg zeigen würde.

Nun aber komme ich einmal zu dem, warum ich Sie anschreibe. Bei der Visite am 05.02.04 erzählte ich dem Arzt, dass ich in der Nacht starke Schmerzen hatte und zudem ein unangenehmes Kribbeln im gesamten rechten Bein..
Aber was mir dann dieser Arzt antwortete, verschlug mir die Stimme! Er sagte wort wörtlich "Frau XXX, sie bekommen heute noch eine Spritze und bevor die Schmerzen schlimmer werden, werden sie morgen lieber entlassen!"
Im Entlassungsbrief stand dann auch noch "bei subjektiven Wohlbefinden entlassen wir die Patientin".

Mein behandelnder Schmerztherapeut sagte mir gestern auch, das ich im Krankenhaus als Simulant hingestellt wurde, und das, obwohl ein handfester Befund vorliegt!

Natürlich ist es nicht alltäglich, das eine 22-jährige Patientin einen Bandscheibenvorfall hat, aber habe ich kein Recht darauf, ordentlich behandelt zu werden?
Der einzigste Grund, warum wir eine stationäre Behandlung in Erwägung zogen, war das mein Orthopäde und Schmerztherapeut (beide in einer Praxis) über 40 km entfernt sind, und ich nicht täglich dorthin fahren konnte um mir Infusionen geben zu lassen. Zumal ich bis zu diesem Zeitpunkt voll gearbeitet habe, leider nicht im Fahrdienst, aber im Disponentenbereich (Rettungsdienst).

Ich bin schwer enttäuscht und ich bin mir sicher, das ich in jedem anderen Krankenhaus eine bessere Behandlung bekommen hätte. Ich bedanke mich hiermit auch noch, das ich jetzt wieder die gleichen Beschwerden habe - mir also die Behandlung nichts genützt hat (wobei nicht alle Behandlungen unternommen wurden - von der Spritze unter CT-Sicht wurde mir z.B. nur erzählt, angewandt wurde sie nicht), und das, obwohl es mir die ersten Tage deutlich besser ging. Ein Entlassungsgespräch habe ich übrigens auch vermisst.

Mein Schmerztherapeut und mein Orthopäde hatten mir Ihre Einrichtung wärmstens empfohlen - aber davon habe ich leider nichts gemerkt!

Danke das Sie sich die Zeit genommen haben, um das zu lesen.


Mit freundlichen Grüßen

XXX

So, und jetzt könnt ihr Eure eigene Meinung bilden...ich bin jedenfalls super enttäuscht! :klatscht

Liebe Grüße maeusi

Bearbeitet von maeusi am 10 Feb 2004, 12:19
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parvus
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 12:37


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Hallo maeusi,

na bravo! :klatscht

Was war jetzt Sinn und Nutzen der ganzen Therapie??

Hast Du mit Deinen anderen Ärzten gesprochen? Was sagen die zu der Geschichte?

Ich denke vom Chefarzt wirst Du keine Antwort bekommen.
Selber habe ich einmal einen Brief an einen Professor (Neurochirurgen) geschrieben und der hat sich nicht gemuckst. Mein Mann sagte damals zu mir: " Was hast Du davon dem zu schreiben?"
"Seelenfrieden", war meine Antwort.
Meinem Hausarzt habe ich davon eine Kopie gemacht, der hat sich einen abgelacht und gesagt, das geschieht dem Recht.

Gell, es tut gut :boxen :tritt

Lass von dir hören, ob eine Antwort kam!

Alles Gute wünscht
parvus :winke
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maeusi
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 12:49


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Was der Nutzen war? Ich weiss jedenfalls, wohin ich nimmer gehe, falls ich mich stationär behandeln lassen muß ???
Mit meinem Schmerztherapeut habe ich gestern gesprochen und er hat mir zugestimmt, das ich als Simulant hingestellt wurde. Ansonsten hat er erst einmal wieder alle Tabletten abgesetzt (von dem Tramal war mir eh nur den ganzen Tag schlecht - aber das interessierte die Ärzte dort auch nicht), hat mir meine alten Medikamente wieder verschrieben, zudem soll ich weiter Sport machen und darf auch arbeiten gehen.

Ja, schauen wir mal - schlimmer kann es nicht mehr werden... :D

Liebe Grüße

maeusi
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Bobbylein
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 17:26


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Hallo Mäuschen!

Ja, Frust ablassen tut wirklich gut, bin auch gerade in der Ablaßphase, aber ich glaube nicht, das der Chefarzt den Brief überhaupt zu sehen bekommt. Meistens würgen die Tipsen sowas gleich ab.
Blöd ist nur, das du jetzt genauso dastehst, wie vor dem Krankenhaus, also gebracht hat es nichts.

Schade, das sich unsereins so den tag um die Ohren schlagen muß und man ist zum Zugucken verdammt!

HilflosmitdenSchulternzuckt Bobby

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maeusi
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 17:48


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Habe eben eine Mail aus dem Krankenhaus bekommen, ich kopiere einfach mal:

Sehr geehrte Frau XXX,
ich bin für Ihre Mail sehr dankbar. Besonders die Auswertung von Negativerlebnissen unserer Patienten sind für die Qualitätskontrolle der Klinik sehr
wichtig. Besser wäre allerdings, sie treten nicht ein.
Ihre Beschreibung und Einschätzung des stationären Aufenthaltes in unserer Klinik wird Gegenstand einer ausführlichen Auswertung sein.
Ich bin überzeugt, dass medizinische Behandlungsqualität und Patientenführung bei uns normalerweise ein deutlich höheres Niveau haben.
Ich biete Ihnen im Rahmen meiner Sprechstunde einen Termin an, den Sie - sollten Sie das Vetrauen noch nicht völlig verloren haben - bitte mit meiner Sekretärin Frau XXX Tel. XXX vereinbaren.

Mit freundlichen Grüßen
XXX

und das nachdem ich die Mail erst heute Morgen an das KH geschrieben habe, und das sich der Chefarzt selbst zu Wort meldet, hätte ich nun wirklich nicht gedacht!
Jetzt habe ich meinen Seelenfrieden!

Liebe Grüße maeusi

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parvus
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 17:53


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Hallo maeusi,


SSSSSSSUUUUUUUUUPPPPPPPPIIIIIIIII :klatscht

Gratuliere zum Erfolg, hätte ich absolut nicht gedacht!

Erzähle mal wie Du Dich weiter verhalten wirst.

:winke parvus
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Ursel
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 18:19


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Hallo meausi!

Und was machst Du jetzt?
Gehst Du dorthin?

Ist schon mal interessant, dass man auf solche Post auch mal Antwort bekommt!

Es grüßt Dich
Ursel :winke
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Isi
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 21:54


Öfter dabei
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Hallo meausi!
Hallo Bandis!

Auch ich komme gerade aus einer Klinik und habe mich 2 Wochen konservativ behandeln lassen, wie ihr vielleicht noch wisst, HWS 5/6

Meine Erfahrungen sind sehr positiv, was nicht unbedingt heißt, dass das Ganze zum absoluten Erfolg führte.
Aber ich kann Ärzte und Klinik als Geheimtipp empfehlen.
Es handelte sich um das St.-Joseph-KH in berlin, Weißensee.
Ein Zentrum für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, technisch gut ausgestattet (MRT und andere Sachen), gute Physiotherapie, leider ohne Schwimmhalle, aber es ist ja auch keine Kureinrichtung, sondern ein KH
Aber super Personal, Ärzte, die dir zuhören, dich gut beraten und alles versuchen, nette Schwestern, tolles Essen usw.

Man hat mich mit einer kleinen Dosis Cortison behandelt, das Ganze wiederholt, da der erste Versuch nicht anschlug.
Parallel dazu jede Menge Physiotherapie, heiße Rolle, Strom, manuelle Therapie, Massage, Krankengymnastik, progressive Muskelrelexion und Akupressur, um Schmerzpunkte zu beseitigen.
Gestern fuhr man mich in eine ambulante Arztpraxis, wo mir unter CT-Kontrolle ein Medikament (Geheimrezept) direkt in die entzündete Nervenwurzel gespritzt wurde.

Da ich heute fast schmerzfrei war, wurde ich entlassen, aber eine AHB wurde beantragt in eine orthopädisch-neurologischen REHA, wobei man mir mehrere Vorschläge machte und ich mich für die Ostsee entschied.
Also rundum super beratung, Behandlung, versorgung. War nett und ist empfehlenswert.
Der Chefarzt Dr. Borch und der Stationsarzt der Station 10 Dr. Noll tun wirklich ihr Möglichstes.
Ach ja, katholisch, was aber für "Heiden" kein Hindernis ist

Isi
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parvus
Geschrieben am: 10 Feb 2004, 22:26


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Hallo Isi,
schön, dass es Dir dort so gut ergangen ist.

Hattest Du schon eine OP hinter Dir oder wurdest Du nun konservativ auf Deine Schmerzen behandelt?

Wünsche Dir weiterhin alles Gute
:winke parvus

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Hansi
Geschrieben am: 11 Feb 2004, 11:00


...ich bin dann mal weg!
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:D

Hallo Maeusi,

find ich gut von dem Chefarzt, dass er sofort reagiert hat. Ich persönlich würde jetzt wirklich einen Termin vereinbaren um dies abzuklären und vor allen Dingen um aufzuzeigen, dass der Entlassungsbericht ja wohl so nicht sein kann.
Und wenn er Dir einen termin anbietet solltest Du ihn schon allein deshalb annehmen weil ja eventuell die Möglichkeit besteht, dass er recht hat und dies Krankenhaus wirklich gut ist. Dann hast Du eben einen der "Jenseitsmechaniker" erwischt. Wenn er ihn durch Deine Aussage abmahnen, bzw. bei weiteren Vorfällen abschießen kann hast Du was erreicht!

Liebe Grüße

Hansi
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