Bandscheiben-Forum

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> Starke LWS-Schmerzen nach OP - Dornfortsätze?, Hilflos hilflos hilflos
Jazzybee
Geschrieben am: 02 Apr 2009, 11:46


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Hallo zusammen,

meine Frau wurde Anfang 2008 in München an der Bandscheibe L4/L5 operiert und ein Sequester entfernt. Nachdem die ersten Wochen danach soweit okay verlaufen sind wurde es nach einer ambulanten Reha, die ca. 3 Wochen nach OP anfing, deutlich schlechter mit zurückkehrenden Schmerzen in der LWS. Eine Rückkehr in die Klinik Anfang Dezember brachte nicht den gewünschten Erfolg. Ein neues MRT brachte die Erkenntnis dass außer dem Narbengewebe, das aber unproblematisch war, hinten alles i.O. war. Eine leichte Protrusion an L5/S1 war festzustellen, die sei aber ebenfalls ohne Nervenwurzelkontakt und nicht schlimm.
Seit ca. Anfang Januar werden die Schmerzen in der LWS aber immer mehr und sind heute laut meiner Frau fast nicht mehr auszuhalten. Sie nimmt täglich eine recht hohe Dosis Valoron plus Metamizol um die Schmerzen auszuhalten. Wir waren bei verschiedenen Orthopäden, darunter ein sehr kompetenter, der nur privat behandelt. Seine Diagonse war - nach einer Röntgen-Funktionsaufnahme - dass die Dornfortsätze L5/S1 aufeinander laufen und diese Schmerzen verursachen. Das sah man auch im Röntgenbild. Er verordnete KG um die Muskeln rund herum zu stimulieren und die Haltung der LWS zu verbessern. Hat meine Frau dann probiert mit dem Erfolg, dass die Schmerzen noch stärker wurden und die KG eher negativ zu verbuchen war.
Gestern waren wir nun wieder dort und mein Eindruck ist, dass der Orthopäde jetzt auch nicht mehr weiter weiss. Er sagt, die Muskeln außen herum sein wohl entzündet, so dass KG dann doch nichts bringen würde und meine Frau erst mal gar nichts machen sollte - außer für ein paar Tage Cortison zusätzlich einwerfen.
Trotz Valoron und Novalgin (Metamizol) ist meine Frau nicht mal annähernd schmerzfrei und kommt mit der Lage nicht mehr klar. Ich bin mit meinem Latein auch am Ende und weiss auch nicht mehr weiter.

Meine Fragen:

Was würdet ihr als nächstes tun? Noch mal zu einem anderen Orthopäden? Hat jemand Erfahrungen mit sich berührenden Dornfortsätzen? Können die sich auch entzünden und solche Schmerzen verursachen dass nicht mal Schmerzmittel die komplett ausschalten? Wie wahrscheinlich ist es dass ein Auftrainieren der Muskulatur hier wirklich Abhilfe schaffen würde?

Ich weiss, viele Fragen, aber das sind noch nicht mal alle. Die Lage ist echt prekär und wir sind für jede Hilfe dankbar. Wenn jemand schon mal in einer ähnlichen Situation war würde uns total interessieren, was er/sie als nächstes gemacht hat. Wir wissen es echt nicht mehr....

Beste Grüße an alle

Jazzybee.
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isab
Geschrieben am: 02 Apr 2009, 14:54


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Halla Jazzybee,

nehmt Eure MRT Bilder und holt Euch
eine zweite Meinung in einer großen
Wirbelsäulenchirurgie.

Dort findet Ihr die Fachärzte für die
Wirbelsäule (Knochen).

Die Wirbelsäulenchirurgien sind meistens
an die Unikliniken angegliedert und
haben ambulante Sprechstunden.

Gute Besserung!

LG Isab :;
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Fitze
Geschrieben am: 02 Apr 2009, 15:53


BoardIngenieur
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Hallo Jazzbee,

hat Deine Frau auch Osteochondrose? Dann fände ich das mit dem aufeinanderreiben der Dornfortsätze logisch.

Vielleicht besteht ja aber auch eine Blockierung, die die Schmerzen verursacht. Habt Ihr in der Richtung schon mal geforscht?

Wenn Abnutzungserscheinungen bestehen, dann kommt es sicherlich häufiger zu Blockierungen. Schmerzmittel dürften in dem Fall wenig helfen. Gute Muskulatur ist die eine Sache, aber das muß man eben auch erst mal hinbekommen. Wenn die Abnutzung aber schon zu weit fortgeschritten ist, dann werden solche Symptome wie Blockierungen, Muskelverspannungen sicher immer wieder kommen.

Aber ein Versuch wäre es ggf. nochmal wert bevor man wieder anfängt rumzuschnippeln. Ich würd deshalb mal einen Osteopathen aufsuchen, falls noch nicht geschehen. Die haben ein super feines Fingerspitzengefühl und können so Blockierungen lösen, viel besser als chiropraktisches Einrenken beim Orthopäden.

Ansonsten gibt es auch Implantate, die die Dornfortsätze aufspreizen. Da ich aber von der HWS-Fraktion bin, kenne ich mich da nicht so aus.

Viele Grüße
Fitze
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Ave
Geschrieben am: 03 Apr 2009, 21:52


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Hallo Jazzbee

Wie hier schon geschrieben, ist Deine Frau bei einem NCH am besten aufgehoben.
Welche Ursache die sich berührenden Dornfortsätze haben, darüber kann man nur raten. Viellicht sind es sog. Kissing Spines, in der Humanmedizin Morbus Baastrup genannt?


Zitat

Ansonsten gibt es auch Implantate, die die Dornfortsätze aufspreizen.


Fitze meint vermutlich interspinöse Spreizer, aber ob die eine Linderung bringen, muss der Arzt herausfinden.


Zitat

Seit ca. Anfang Januar werden die Schmerzen in der LWS aber immer mehr und sind heute laut meiner Frau fast nicht mehr auszuhalten. Sie nimmt täglich eine recht hohe Dosis Valoron plus Metamizol um die Schmerzen auszuhalten.


Die Schmerzen sind ja nun auch schon mehrere Monate, je länger Schmerzen anhalten, desto mehr steigt die Gefahr einer Schmerzchronifizierung.
Zusätzlich zum Neurochirurgen solltet ihr noch einen Arzt für spezielle Schmerztherapie, einen sog. Schmerztherapeuten hinzuziehen.

Alles Gute und ich drück euch die Daumen, dass ihr kompetente Ärzte findet, die Deiner Frau helfen können. :up

Lg
Maria

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Jazzybee
Geschrieben am: 15 Jan 2010, 22:07


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hallo zusammen.

nach langer zeit melde ich mich nun persönlich.mein name ist claudia,bin fast 42 j und seit april ist einiges passiert.

im mai zunächst infiltrationen ,
im juni rezidiv.
im juli stat. infiltrationen.
dann meine zweite op anfang august:entfernung des narbengewebes.erweitwerung des foramen und ein coflex.
nach der op ging es mir anfangs deutlich besser.bis ca. drei wochen postop .denn mit steigerung der aktivitäten steigerte sich auch wieder der
schmerz!!!!!!!!
ende sept. suchte ich dann hilfe bei meinem privatarzt in der orthopädischen klinik. der meinte instabilität sei die ursache und ich müsste meine muskulatur mit hilfe eines schmerztherapeuten aufbauen.
der hätte mir wohl eine vollnarkose geben müssen und dann trainiert sich so schlecht.mittlerweile hatte ich beidseitige(vor op nur links)ausstrahlungen.taubheit.paresen(3/5)und heftige rückenschmerzen.

daraufhin habe ich ein up right mrt machen lassen.damit habe ich mich bei drei neurochirurgen vorgestellt und alle drei einschließlich radiologe waren derselben meinung.
der letzte weg :eine spondylodese (tlif)
diagnose:mikroinstabilität (lt.radiologe gleitwirbel) der 5er wirbel schiebt die bandscheibe gegen beide nervenwurzeln.

inzwischen habe ich mich ausgiebig über die op informiert.doch der termin (10.02.)rückt näher und ich habe tierisch angst.
außerdem werde ich das gefühl nicht los.hätten die ärzte im august genauer hingeschaut und erkannt ,dass der coflex nicht ausreicht(der ass-arzt wollte damals schon versteifen).gäbe es keine dritte op!!!!!!!
aber in dieser orthopädischen klinik infiltrieren am wochenende die ass-ärzte. op machen die oberärzte .indikation stellt der prof. der den kassenpatient gar nicht kennt.sondern nur dessen bilder.
ich komm damit nicht klar zumal mein nc meinte.wäre ich früher gekommen hätte es noch einfachere möglichkeiten gegeben(zb.stand alone bs -ersatz)

das problem, der oberarzt hatte gar nicht die zeit für meine details (warum, wie oft die bs rausrutschte)und mein privatarzt der ortho,schlecht kommuniziert.
aber es läßt sich nicht ändern,ich weiß!
bleibt nur die angst ;was wenn was schief geht ;oder wie man oft liest nur eine 50 % besserung eintrifft??????
um die hälfte besser,reicht bei weitem nicht!!!

zum glück hab ich einen tollen mann der zu mir steht und hilft so gut es geht(muss die hälfte des tages liegen). und drei mädels die mich zeitweise ablenken .aber dann kommt wieder die angst!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


so.nun ist gut.wollte eigentlich nur kurz info zur neusten lage abgeben.

schönes wochenende euch allen :D


claudia
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Rückeningenieur
Geschrieben am: 17 Jan 2010, 00:00


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Guten Abend

das ist sehr verwirrend. :frage :sch :frage

Stellen Sie doch mal die radiologischen Berichte hier rein, am besten auch die Bilder. Wo ist das Coflex, wo die Kissing spines usw.

Gegen kissing spines würde ich den In-Space von Synthes empfehlen. Allerdings ist der Dornfortsatz auf S1 normalerweise nicht extrem gross.

Muskeltraining gegen kissing spines ist natürlich nutzlos, dadurch verschwindet doch der Knochenkontakt nicht! Eher bereitet die zusätzliche Reibung noch mehr Schmerzen.

Gruss
Rückeningenieur
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Jazzybee
Geschrieben am: 17 Jan 2010, 12:30


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Hallo Ingenieur,
ich habe die MRTs und Befunde leider nicht digital, werde das bei Gelegenheit aber mal nachholen.
Was ich hier anhänge ist der Bericht eines Upright-MRTs vom Oktober 2009, das zeigt das gesamte Ausmaß.
Der Coflex sitzt zwischen L4/L5, da war logischerweise auch der Morbus Baastrup.
Und da sitzt auch die beschädigte Bandscheibe, die immer wieder rausrutschte.
Man hätte in der Tat auch einen weiteren Coflex L5/S1 machen können, aber das geht ja aus besagten
S1-Gründen nicht.
Das Ziel des Muskeltrainings war eigentlich, dass die Tiefenmuskulatur dafür sorgt, dass die Dornfortsätze etwas
mehr Luft bekommen und das Ganze stabiler wird. Das Training ging aber schmerzbedingt leider überhaupt
nicht. Dazu kamen noch Narbengewebe, das die Wurzel bedrängte, sowie ein Rezidiv.

Gruß,
Claudia

edit- bitte keine persönlichen daten auf hochgeladenen dokumenten lassen, danke Harro

Bearbeitet von Harro am 17 Jan 2010, 21:56

Angefügtes Bild
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Rückeningenieur
Geschrieben am: 17 Jan 2010, 15:21


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Guten Tag,

ein hochwertiges Upright-MRI, besser geht es doch gar nicht :D

Der Coflex sitzt jedenfalls richtig, die Dornfortsätze küssen sich nicht mehr. Ein Baastrup auf L5S1 hätte mich auch erstaunt. :frage

Einige Anmerkungen:

- Die untere Muskulatur sollte in der Tat auftrainiert werden ("Athrophie") :kinn

- Die Restbandscheibe L45 macht Ärger :traurig2 . Ich bin kein Fan von Spacern, die hinter kaputte Bandscheiben geklemmt werden. Hier sieht man nun, warum. Ob langfristig eine Bandscheibenprothese nicht die bessere Lösung gewesen wäre, bleibt offen. Dies ist auch jetzt noch möglich, würde ich denken.

- ich vermute, dass L5S1 auch einen Beitrag zu den Beschwerden leistet :heul . Hier wären transforaminale Kortisoninjektionen an die Nervenwurzeln eine Möglichkeit. Auch eine Versteifung dieses Segments wäre kein Verlust, die Facetten sind nämlich nicht gut genug, dass sich ein Versuch mit einer Prothese lohnen würde.

So könnte man verfahren, L45 Prothese, L5S1 versteifen, das "verrottete" Bandscheibenmaterial würde dabei entfernt und die "Nachbarschaftsbeziehung" zu den Nerven hat ein Ende. Nervengewebe reagiert nämlich wenig freundlich auf diese Art der Nachbarschaft, um es mal allgemeinverständlich auszudrücken.

Freundlichen Gruss
Rückeningenieur
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Bumblebee
Geschrieben am: 17 Jan 2010, 19:48


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Hallo du Fachmann,
ich antworte jetzt mal unter meinem eigenen Account (habe bis vorhin den Account meines Mannes benutzt) :D

Zunächst vielen Dank für deine Antwort,du scheinst Ahnung zu haben,hast du beruflich in diesem Bereich zu tun?
Also der NC möchte nur auf 4/5 versteifen mit Cage.Ein anderer NC zog auch die Möglichkeit von beiden Segmenten in Betracht(Vorwölbung 5/1).
Er soll ein sehr guter "Verschrauber" sein,hoffe er hat Recht.
Kannst du mir deinen Standpunkt erklären?

LG Claudia
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Rückeningenieur
Geschrieben am: 24 Jan 2010, 20:29


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Guten Abend

im Bericht ist aber keine Instabilität zwischen S1 und L4 erwähnt, dies wäre ein Widerspruch zur Begründung für den geplanten Eingriff.

Aus meiner Sicht sind eher die Restbandscheiben das Problem. Dies könnte durch eine Versteifung L5S1 in Kombination mit einer bewegungserhaltenden Technik L45 beseitigt werden.

Ich befürchte, dass die Versteifung L45 das Problem nach oben und unten verlagert. Die Gefahr besteht, dass es im Verlauf nötig wird, L5S1 ebenfalls zu versteifen.

Freundliche Grüsse
Rückeningenieur
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