Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibenvorfälle HWS, Diagnose steht, wie gehts weiter?
redflower
Geschrieben am: 15 Mär 2009, 12:54


Öfter dabei
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Hallo zusammen!!
Seit ca. 3 Wochen steht meine Diagnose, "Multiple BSV von HWK 3/4 - 6/7. Alles fing mit Schmerzen im Halswirbelsäulenbereich an, dann Schulter bis hin in den linken Arm, Taubheitsgefühl Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger linke Hand. Ach sicher nen Nerv eingeklemmt, dachte ich. Brav weiter arbeiten gegangen (Erzieherin Waldkindergarten, also mit schwerer Belastung auf Wirbelsäule, durch Rucksack, Handkarre, Kids usw.) :B Nach ca 2 Wochen dann doch zum Doc, nach MRT feste Diagnose. Mein Doc riet gleich zur OP. Ich war total geschockt und fragte nach Alternativen, so wurde erstmal KG und Strecken verordnet. 6x Strecken und 4x KG sind nun durch. Schmerzen sind Gott sei Dank weniger geworden, leider ist das Taubheitsgefühl unverändert. Vor zwei Tagen wurden nun die Nerven beim Neurologen durchgemessen und auch der Neurologe riet zur OP.

Ich bin total verzweifelt und weiß wirklich nicht was ich machen soll. Nach lesen von anderen Berichten hier muss ich sagen, dass ich wohl noch Glück gehabt habe!!! Meine Schmerzen würde ich nicht annähernd wie Eure beschreiben. Nichts desto trotz steht die Diagnose und 2 Ärzte raten nun zur OP. Ich habe furchtbare Angst vor der OP, bin noch nebenbei MS krank und daher ist jede OP auch in diesem Bereich ein Risiko. Dann bekommt mir die Nakose nicht, da ich immer den Tag danach mich ständig übergeben muss. Wenn ich dann denke frische Narbe am Hals durch die OP und ständiges Übergeben................oh Gott es macht mich fertig. Dauernd stellt sich mir die Frage, soll ich mich so schnell operieren lassen, obwohl meine Symtome meiner Meinung nach noch "human" sind??

Wer kann mir Erfahrungen mit konservativen Therapien schildern, wie sind sie angeschlagen? Wer hat sich zur OP entschieden, wie ist alles verlaufen? Wie lange seit ihr beruflich ausgefallen? Wie schnell wart ihr nach der OP wieder "beweglich".

Liebe Grüße
Anja
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roll1964
Geschrieben am: 15 Mär 2009, 13:05


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Hallo redflower :;
Erst mal willkommen im Forum.
Ich selbst habe 2 Prothesen C5/C6 und C6/C7 bekommen hatte auch sehr grosse Angst vor der OP.
Meine Frage du sagst du hast die Meinung von zwei Docs waren das NC oder Ortho., zweite Frage wann hast du die letzte Narkose bekommen, habe selbst damit Probleme aber heute können sie die Narkose ganz anders dosieren als noch vor Jahren.
Es gibt viele Therapien bei mir wurden Infiltrationen im Ct gemacht um die Entzündungen in den Griff zubekommen.
Mein Rat erst zum NC , dann alles ausprobieren an Möglichkeiten, ausser der NC sagt dir dass Handlungsbedarf vorliegt.

Grüsse aus Luxemburg
Roland
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Fitze
Geschrieben am: 15 Mär 2009, 13:10


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Hallo redflower,

hast Du denn große BSV oder sind sie nur klein?

Allein wegen des Taubheitsgefühls müßte man nicht gleich operiere, weil man durch OP nicht 100%ig garantieren kann, daß Taubheit weggeht.
Wichtiger ist, ob Du Kraftverlust im Arm und beginnende Lähmungserscheinungen hast. Muskelschwäche. Kribbeln in den Fingern?

Man könnte ggf. noch PRT = Spritzen an die Nervenwurzel ausprobieren. Da werden kortisonhaltige Medikamente und Schmerzmittel gespritzt, damit die hervorgetretenen Bandscheiben und die gereizten Nerven abschwellen können. Bei ganz großen Bandscheibenvorfällen geht das meistens nicht mehr. Aber Versuch macht klug. Vielleicht beruhigen sich dann ja die Nerven wieder. Wenn dann auch neurologisch nichts mehr nachweisbar ist, dann dauert es aber eine Weile bis auch die Taubheit wieder weggehen kann. So ein Nerv regeneriert nur etwa 1 mm pro Tag.

Taube Finger, daß hat bei mir beim ersten Mal etwa 3 Monate gedauert.
Beim zweiten Mal ist es leider erstmal gar nicht mehr weggegangen, bis ich dann nach "2 Jahren" doch noch Glück hatte.

Warst Du denn mit Deinen Bildern bei einem Neurochirurgen? Hab keine Angst, die schneiden nicht sofort, wenn noch keine Lähmungen, Kraftverlust usw. da sind, aber die können die Lage am differenziertesten einschätzen.

Beobachte es halt und bleib am Ball. Ich drück die Daumen.

Viele Grüße
Fitze

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redflower
Geschrieben am: 15 Mär 2009, 13:15


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Hallo Roland,
lieb, dass du gleich geantwortet hast. Ich habe die Meinung von einem Orth. und einem Neurologen. Denke auch, dass die nächste Anlaufstelle der Neurochirug ist. Kann man denn im Quartal z.b. einfach noch nen zweiten orth. aufsuchen??
Meine letzte OP war vor ca. 5 Jahren, immer habe ich mitgeteilt, dass ich Probleme mit Erbrechen habe. Sie wollten dafür sorgen, dass es nicht dazu kommt, leider jedesmal ohne Erfolg. Wie lange warst du arbeitsunfähig?

Gruss Anja
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roll1964
Geschrieben am: 15 Mär 2009, 13:22


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Hallo Redflower :D
Hier in Luxemburg wirst du 3 Monate krankgeschrieben eine Reha wie in Deutschland gibt es nicht (armes Luxemburg).
Wie du schon selbst sagst als nächstes würde ich auch einen NC aufsuchen. Halte uns auf dem laufenden
Roland
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redflower
Geschrieben am: 15 Mär 2009, 13:58


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Hallo Fitze,
nein ich war noch nicht beim Neurochirugen. Habe erst seit Fr. den zweiten Ratschlag vom Neuroglogen operieren zu lassen.
Meine Symtome sind "nur" ertragbare Schmerzen im linken Schulter/Armbereich, Kribbeln im Unterarm und Taubheitsgefühl in Daumen-, Zeige- und Mittelfinger. Aber noch keine Muskelschwäche oder Lähmung. Bei mir wurden 2 kleine und ein großer BSV festgestellt. Der große ist der 6/7 HWK.

Habe ich aus deinen Worten richtig gedeutet, dass du nicht operiert worden bist?

Lg
Anja
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Fitze
Geschrieben am: 15 Mär 2009, 17:44


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Hallo redflower,

ja Du hast richtig gedeutet. Ich bin bis dato noch nicht operiert worden. Jedenfalls keine offene große HWS-OP.

Das mit den Ausstrahlungen ist bei mir 2 x prima mit diesen Spritzen (PRT) weggegangen. Ich habe aber auch nur 2 kleine BSV.

Leider habe ich permanent und hatte auch damals extreme Nackenschmerzen, die auf gar keine Behandlung angesprochen haben. Somit habe ich im laufe der Jahre nun schon weitere Verschleißerscheinungen entwickelt. Die Facettengelenke fangen an kaputt zu gehen.

Habe vor etwa 2 Jahren dann noch einen minimal-invasiven Eingriff (Nucleoplastie) machen lassen. Hat bei mir aber leider nichts gebracht. Man sagt im allgemeinen eigentlich auch, daß sowas eher bei frischen Bandscheibenvorfällen helfen kann. Meine waren zu dem Zeitpunkt ja auch schon alt und ich bin mir mittlerweile sicher, daß die Bandscheibenvorfälle bei mir auch gar nicht mehr das Problem sind, sondern eher der daraus resultierende Verschleiß. Ich hatte es aber ausprobiert. Dachte immer noch besser als richtig aufschneiden.
Bei diesem Verfahren wird eine Sonde in die Bandscheibe eingeführt. Am Hals geht das nur unter Vollnarkose. Dann wird das Bandscheibengewebe unter Hitzeeinwirkung eingeschrumpelt. Das Risiko ist eigentlich genauso groß wie bei einer richtigen OP, so sagt man jedenfalls. Aber ich hatte einen sehr geübten Neurochirurgen. Am Hals trauen sich das auch nicht besonders viele zu.
Und es ist noch zu beachten, daß nur ein kleiner Teil der Patienten für das Verfahren in Frage kommt.
So darf die Bandscheibe noch nicht allzuviel an Höhe verloren haben und der Vorfall darf nicht so riesig groß sein. Ist ja auch einleuchtend, da man mit so einer kleinen Aktion nicht soviel wegschrumpeln kann.

Huch, nu hab ich wieder einen Roman geschrieben, der Dich vielleicht gar nicht interessiert. Versuch es halt erst mal mit den gängigen Verfahren.

Ach übrigens, wegen der Schmerzen. Auch wenn die im Moment erträglich sind. Behalte das im Auge. Wenn man zu lange mit Schmerzen rumläuft, dann wird das chronisch und dann wird es schwierig zu therapieren. Laß Dir unter Umständen dagegen was geben.

Viele Grüße
Fitze
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volki
Geschrieben am: 16 Mär 2009, 02:05


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Zitat (Fitze @ Sonntag, 15.März 2009, 17:44 Uhr)

Ach übrigens, wegen der Schmerzen. Auch wenn die im Moment erträglich sind. Behalte das im Auge. Wenn man zu lange mit Schmerzen rumläuft, dann wird das chronisch und dann wird es schwierig zu therapieren. Laß Dir unter Umständen dagegen was geben.

Fitze, du weißt viel und hast mir auch schon hilfreiche Info gegeben. Aber hier bin ich anderer Ansicht.

Da ich mich hier vor ein paar Tagen registriert habe, hab ich natürlich auch einige Threads anderer Betroffener gelesen. Ich war schockiert, wie viele hier Schmerzmittel nehmen. Und ich habe den Eindruck gewonnen, dass keiner von ihnen irgendwelche Genesungsfortschritte macht. Ganz im Gegenteil, die Schmerzmittel scheinen süchtig zu machen, man braucht immer mehr, damit sie noch Wirkung zeigen.

Schmerzmittel bekämpfen nicht die Krankheitsursache. Schmerzmittel zu nehmen, ist wie in einem Auto eine aufleuchtende Warnlampe einzuschlagen und weiterzufahren in dem Glauben, dass nun alles gut ist. Das natürliche Feedback auszuschalten, ist meiner Meinung nach das Schlechteste, was man tun kann. Schmerzen können einem sagen, welche Haltung oder Tätigkeit gesund ist und welche schädlich. Diese Erfahrung macht man nicht immer sofort, sondern manchmal erst am nächsten Tag. Aber irgendwann merkt man, was einem gut tut. Mit Schmerzmitteln ist das nicht möglich, da bleibt man in den gewohnten Fehlhaltungen und macht alles immer schlimmer.

Von entzündungshemmenden Mitteln (z.B. Corticoide), die oft durch Infusionen oder Infiltrationen verabreicht werden, halte ich auch nichts. Wie der Schmerz ist auch die Entzündung nicht die Krankheitsursache. Eine Entzündung ist ein Notprogramm. Wenn ein Prolaps auf die Nervenwurzel drückt, entzündet sie sich, um mit dieser Situation fertig zu werden. Sie schwillt an und wird besser durchblutet(?). Was kann einem Prolaps besser standhalten - eine dünne, zarte Nervenwurzel oder eine dicke, angeschwollene? Wenn die Schwellung künstlich beseitigt wird, fährt der Prolaps über die Nervenwurzel drüber wie eine Dampfwalze.

Also bitte legt euren Augenmerk darauf, etwas gegen die Ursachen zu tun. Physiotherapie, Ergonomie, Sport, wenn's sein muss eben auch OP.
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redflower
Geschrieben am: 16 Mär 2009, 10:46


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Hallo Volki,
erstmal vielen Dank, dass du dich an der Diskussion beteiligt hast. Ich bin in vielen Dinger deiner Meinung, da ich in anderen medizinischen Bereich leider auch schon Erfahrungen sammeln konnte. ( z.b. die meine MS Erkrankung) Bisher habe ich wirklich gute Erfolge erzielt nicht alternativen Behandlungsmethoden, sprich Hömophatie. Der Körper ist sehr oft, mit etwas Geduld zur Selbstheilung fähig. Nur habe ich auf dem Gebiet der Bandscheiben einfach noch zu wenig Erfahrung. Wie schon gesagt, komme ich im Moment ohne Schmerzmittel aus, nur leider das Taubheitsgefühl in den Finger nimmt zu und macht mich halt unsicher.
Heute morgen hab ich mir einen Termin beim NC besorgt, habe jedoch die Befürchtung, dass die Ärzte gleich operieren wollen. Dennoch denke ich, sie sind die Fachleute auf dem Gebiet.

Gruß
Anja
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volki
Geschrieben am: 16 Mär 2009, 12:21


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Zitat (redflower @ Montag, 16.März 2009, 10:46 Uhr)

Heute morgen hab ich mir einen Termin beim NC besorgt, habe jedoch die Befürchtung, dass die Ärzte gleich operieren wollen.

Warum Befürchtung? Ich würde darauf hoffen!
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