Bin total verunsichert

[leseratte]

Guten Morgähn ;-)

das stimmt allerdings, man hat permanent ein schlechtes Gewissen ( ich zumindest) und halt irgendwie immer das Gefühl, man wird komisch angeguckt, weil man ja eigentlich "nichts" hat.

Vor einiger Zeit, da war bei mir selber noch überhaupt nichts zu spüren, hatte auch jemand aus meinem Kollegenkreis einen BSV, der kämpft da wohl schon länger damit, ist aber noch nicht so lange bei uns in der Firma. Da sagt doch tatsächlich eine Kollegin vor versammelter Mannschaft, der soll sich nicht so anstellen, sie hatte das schließlich auch schon und wenn man die Zähne zusammenbeißt, dann geht das schon. aber es gibt eben Leute, die immer krankmachen wollen....Ich fand das damals schon unverschämt, vor allem ist sie eine, die bestenfalls leichte Helfertätigkeiten machen muß und nicht den ganzen Tag rumbuckeln und Tonnen Papier bewegen. Könnt mich schon wieder aufregen!!!

Außerdem hab ich da immer noch etwas im Hinterkopf, was eine ehemalige Kollegin immer gesagt hat. Deren Mann war Arzt und hat Karriere gemacht, ist ziemlich aufgestiegen in eine Führungsposition und hat eben so einiges mitbekommen, was andere Ärzte im Landkreis so machen. Und sie hat dann oft den Kommentar abgegeben, wenn jemand längere Zeit in Behandlung wegen was-auch-immer war: naja, was sollen die armen Ärzte auch immer machen, wenn die eingebildeten Kranken immer kommen, man kann ihnen ja nicht auf den Kopf zusagen, das sie viel Theater um nichts machen....Und noch weitere so Nettigkeiten. Hört sich vielleicht blöd an, aber ich habe das immer noch so im Kopf und verinnerlicht, das es mir immer unheimlich peinlich ist, einen Arzt aufzusuchen, egal mit welchem Problem...

Aber momentan bin ich froh, wenn ich endlich wieder liegen kann, das ist am angenehmsten. Das stimmt schon, so könnte ich auch nicht arbeiten, denn du sollst ja doch immer Vollgas geben.....

Alles Gute euch auf jeden Fall, bis denne Nicole

[leseratte]

Hallo an alle,

bei mir gibt es was Neues, das muß ich jetzt gleich schreiben, weil ich zwischen aufregen und entsetzt-sein hin und hergerissen bin.
Ich bin jetzt bei der Krankengymnastik, was mir auch gut tut und danach mußte ich gleich wieder zum Orthopäden. Er hat gefragt, was die denn machen und was ihre Meinung ist. Aber irgendwie hat er dann die Antwort gar nicht abgewartet....

Er hat dann gefragt, wie es mir denn geht. Ich meinte, nicht gut, im Gegenteil, mich strengt schon an, wenn ich in die Praxis rübermuß (und die ist nur ums Eck rum) und außerdem fängt der stechende Schmerz, der vom Rücken links ins Knie runterfährt auch rechts an....

Er hat dann nur skeptisch geschaut. Dann hab ich mir ein Herz gefasst und gefragt, ob es denn sein kann, das irgendwas auf die Blase drückt, weil ich es oft fast nicht mehr bis zur Toilette schaffe. Und das ist mir nun wirklich nicht leichtgefallen (ist halt irgendwie unangenehm). Da hat er nur genervt geschaut und hat gemeint, es müßte auch schon längst besser sein. Er kann es sich nicht erklären, das es mir so schlecht gehen soll...gerade mit der Rückenbandage müßte ich richtig super gehen können (ich bewege mich momentan gebeugt vorwärts, weils anders zu schmerzhaft ist).

Er hat außerdem gesagt, irgendwie passt das ja alles nicht zusammen bei mir, der Befund und die Beschwerden decken sich nicht (das hat er schon öfter fallen lassen...) und sowas hat er sowieso noch nie erlebt. Aber er schickt mich jetzt halt mal zum Neurologen, auch wenn er mir eigentlich schon sagen kann, das nichts dabei rauskommt...Zum Schluß meinte er noch, er müsse mal schauen, wielang er mich jetzt noch "beurlaubt" hat (bin bis 5.4.krankgeschrieben)

Also ich war sprachlos, ich komme mir so blöd vor, genau das was ich immer vermutet habe, hat er heute ausgesprochen. Ich könnte grad nur noch heulen, teils aus Verzweiflung, teils aus Wut. Das Schlimme ist, auch das Arzt-wechseln bringt wahrscheinlich nicht viel, dasselbe was ich von meinem jetztigen Orthopäden schon immer gehört habe, hört man auch von den anderen zweien hier vor Ort (ist so ein Klüngel....) und alle anderen sind schwer erreichbar wenn man nicht Autofahren bzw länger sitzen kann.

Was soll ich denn jetzt nur tun, wenn mir niemand glaubt? Ich simuliere doch nichts, mir gehts doch echt beschissen....

Viele Grüße, Nicole

[Conny42]

Hallo Nicole !

Laß Dich mal vorsichtig drücken ! :trost

Ist denn kein Arzt auf die Idee gekommen ein MRT zu machen ?
Bekommst Du keine Schmerzmittel ?
Ist bei Euch kein gescheiter Neurochirug in der Nähe ? Versuche es dort mal, am besten als Notfallpatient. Ansonst schau doch mal, ob ihr in der Nähe ein Krankenhaus mit Neurochirugischer Ambulanz habt. Dann halt dorthin . Oder zumindest ein vernünftiger Hausarzt ? der kann auch so einiges veranlassen.
Laß nicht den Kopf hängen. Man bildet sich die Schmerzen nicht ein. Viele hier mussten hart drum kämpfen, bis endlich etwas passierte.

DU SCHAFFST DAS !!!!!!!

l.G.
Conny

[Kapulli]

Hallo Nicole! :;

Mir gruselt es gerade bei Deinen Berichten über die praktizierende Ärzteschaft. Einen guten Mediziner zu finden, der sich auch in der Lage sieht, eine vernüftige Diagnosestellung zu leisten ist wirklich schwer. Hier im Forum können sicher einige ein Lied davon singen.
Was mich gerade sehr schockiert ist die Aussage des Orthopäden bezüglich Deiner "Beurlaubung". Wo Dich doch eh das schlechte Gewissen plagt.

Hast Du einen vertrauensvollen Hausarzt? Ich finde, dass das schon die halbe Miete in puncto AU sein kann. Bei meinem HA brauche ich mir keine Sorgen zu machen. Der schaut mich nicht schief von der Seite an, wenn ich alle 3 Wochen mit einem neuen Auszahlungsschein der KK auf der Matte stehe. Mich beruhigt das sehr, da ich jobmäßig lange nicht loslassen konnte. Nun bin ich seit 3 Monaten krank geschrieben und werde es wohl auch noch länger sein. Ich kann in Ruhe meine Therapien durchführen und das ohne Druck seitens des Arbeitgebers oder der Kollegen.

Zu Deiner Diagnosestellung: Hast Du schon einmal daran gedacht, einen Neurochirurgen der sich mit der Behandlung von komplexen WS-Erkrankungen auskennen wird, aufzusuchen? Vielleicht hat der nochmal eine andere Idee. Außerdem kann er Dich auch schmerztherapeutisch einstellen.

L.G. Kapulli

[leseratte]

Hallo
gerade komme ich vom Neurologen und bin schon wieder am Boden zerstört. So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt und ich dachte, das Verhalten von meinem Orthopäden wäre schon schlimm gewesen....

Ich geh da rein, er hat mich nur angeblafft und mich auch gar nicht nicht ausreden lassen. Kurze Untersuchung der Reflexe, dann mußte ich ein Stück gehen und er blaffte wieder, ich soll doch jetzt mal aufrecht gehen. Ich meinte, es geht nicht, weil ich so Schmerzen hätte, da greift er hin und drückt meinen Rücken gewaltsam hoch und sagte :"So meine ich, wieso geht das denn nicht?" Und ich hab dann nur schon fast geschrien, "Weil es mir wehtut". Wie gesagt, er hat mich gar nichts sagen lassen, immer unterbrochen, als wenn es ihn überhaupt nicht interessiert.

Dann hat er meine Bilder angesehen und gelacht und gesagt, da ist überhaupt nichts, ich weiß nicht, was sie haben sollen. Er hat dann meinen Orthopäden angerufen und gefragt, oib er noch Bilder in der Praxis hat, obwohl ich ihm gesagt habe, dass das alle Bilder sind und dann hat er laut gesagt, also er weiß nicht, was ich haben sollte, seiner Meinung nach fehlt gar nichts und anscheinend hat das der Orthopäde bestätigt. Dann hat er zu mir gesagt, sie wissen nicht, was mir fehlt oder ob mir überhaupt was fehlt, aber naja....Ich hätte nie gedacht, das es so etwas gibt, das ist mir schon fast wie Hass vorgekommen....

Jetzt muß ich morgen zum Hausarzt, Blut- u. Urinprobe abgeben, am liebsten würde ich sagen, es ist schon gut, mir fehlt nichts mehr und das einfach nur noch ertragen. Ich bin nur noch am Heulen grad, weil ich überhaupt nicht mehr weiß, was ich machen soll. Mein Hausarzt ist zwar total nett und hilfsbereit, aber ich hab da jetzt echt schon einen Knacks weg, das ich denke, vielleicht denkt der genauso über mich.

@Conny + Kapulli: doch, ich hatte schon ein MRT, aber niemand erkennt etwas auf den Bildern, es dürfte eigentlich nichts sein. Nur der Arzt im Krankenhaus hat einen kleinen BSV diagnostiziert. Ansonsten sind sich momentan alle anderen einig, das mir eigentlich nichts fehlt....es ist zum Verzweifeln. aber danke für euren Zuspruch, das tut mal gut!

Liebe Grüße, Nicole

[Ave]

Hallo

Ja, mit Neurologen hab ich auch so ähnliche Erfahrungen wie Du...
Mir hat auch einer gesagt, er könne an meinen MRT-Bildern nichts sehen, was mein Schmerzbild bestätigen würde (ja ne is klar, es war nur ein raumfordernder Prolaps mit Bedrängung der Wurzelabgänge zu sehen. Ich hab da meine Unterlagen gepackt und habe die Praxis verlassen, mittlerweile lass ich mir nichts mehr gefallen).
Tut mir leid für Dich Nicole, aber Du wirst wohl in den sauren Apfel beißen müssen und Dir Ärzte außerhalb suchen müssen.

Ich brauch hier in der (Klein)Stadt auch weder zu Ortho noch NCH gehen wg meinem Rücken. Zu meinem NCH fahr ich auch einfach 35 km (bzw werde gefahren).

Hast Du denn einen Schmerztherapeuten? Im Umkreis von 30, 40 km müsste es doch noch Fachärzte geben, die Dir helfen können und die Dir vor allem glauben.
Was nützen Dir denn Ärzte vor Ort, wenn Du von denen auf die Simulantenschiene geschoben wirst?

Lieber ein paar Unanehmlichkeiten in punkto Fahrerei auf sich nehmen und dafür vernünftige Ärzte, die sich Zeit nehmen und einem Glauben schenken, finden.

Ich drück Dir die Daumen, dass Du bald gute Ärzte findest.

Lass Dich mal :streichel


Lg
Maria

[Kapulli]

Hallo Nicole!

Maria hat genau das geschrieben, was ich denke: Suche Dir neue Ärzte. Es ist wirklich unglaublich was einem Menschen widerfahren kann - dass muss wirklich nicht sein. Vielleicht findest Du hier in der Forumsdatenbank einen guten NCH in Deiner Nähe, eventuell auch etwas weiter weg. Und denk immer dran: Auch die Damen und Herren kochen nur mit Wasser, lass Dich nicht unterbuttern!

L.G. :trost

Kapulli