unfallfolgen, HWS Beweglichkeit in allen Richtg. einge

[bertel01]

Hallo, mein Name ist Wolfgang und bin Bj. 53
Seit einem schweren Autounfall im August 2008 habe ich unter anderen noch immer starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im HWS Bereich.
Ich werde fast jede Nacht wach weil ich mich im Schlaf falsch bewegt habe und kann danach selten wieder einschlafen. Ein Tinitus auch durch den Unfall
erschwert es. Ab und zu werden die 3 "kleinen" Finger taub oder schlafen ein teilweise sogar die Hände insbesondere links.
Ich habe eine stationäre sowie eine ambulante Reha (IRENA) und 20 KG/MAS hinter mir mit mäßigen Erfolg. Aussage des Reha- Arztes 50% Arbeitsunfähig
Aber diese Aussagen auch welsche Arbeit man noch ausführen kann kennen die meisten von Euch bestimmt. Jedenfalls kann ich meinen Job unter diesen Umständen nicht mehr
ausüben. Glück im Unglück es war ein Arbeitsunfall und ich war schuldlos. Ich warte noch auf eine Rehamaßnahme in der MHH Psychosomatik und eine Begutachtung (Auftraggeber Berufsgenossenschaft) in Kassel durch das Institut für med. Begutachtung Dr. Schröter. Es sieht alles nach Frührente aus.
Meine Fragen:
Wer kennt einen guten Orthopäden in Braunschweig oder Peine der mich auch im Bezug Frührente unterstützen kann.
Wer kann mir etwas über das Begutachtungsinstitut sagen.
Wer hat so etwas ähnlisches erlebt und möchte sich mit mir austauschen.
Danke für Eure Antworten von
Wolfgang

[Hermine]

Hallo Wolfgang,

herzlich willkommen bei uns im Forum, schön dass Du zu uns gefunden hast.

Als ich gerade Deine Geschichte las fiel mir wieder alles von meinem Unfall ein - ich habe die ganze Sache auch erst seit einem schweren Autounfall vor 14 Jahren. Ähnliche Beschwerden wie Du, aber niemand nahm sie und mich Ernst.

Erst ein 3/4 Jahr später kam ich ins Kernspin und da sah man was an der HWS los war (konnte Gott sei Dank noch als Unfallfolge geltend gemacht werden und ich habe auch durchbekommen, bei meiner Unfallversicherung und auch bei der gegenerischen Versicherung) - 3 Monate später wurde ich operiert und kämpfe heute noch mit den Folgeschäden.

Schwerbehinderung 70% und EU berentet bin ich auch nach langem Kampf (leider).

Zu dem Arzt und den Instituten kann ich Dir leider nichts sagen, sind mir nicht bekannt. Mache Dich aber vorsichtshalber auf einen langen Kampf bereit.

Uns wollte die gegnerische Versicherung sogar erst gar nicht das Auto ersetzen, der war Totalschaden (und der Autofahrer ist im übrigen gemütlich weiter gefahren als wir auf dem Dach im Graben neben der Autobahn lagen - ein LKW Fahrer und ein PKW sind hinterher und konnten ihn noch anhalten, andere Leute haben angehalten und sich um mich, meinen Mann und unseren Jungen gekümmert bis der RTW und die Polizei kam) ich bin den Menschen heute noch dankbar weil sie sich lieb um meinen damals 2 jährigen Sohn gekümmert haben, während andere mich versorgten und versuchten "wachzuhalten nachdem ich in ein anderes Auto gelegt und zugedeckt wurde und die Augen wieder etwas offen gemacht habe)- zig "Gaffer" krachten noch in die Leitplanken weil sie gucken mussten, ich werde das Bremsenquietschen und das Krachen glaube ich niemals nie vergessen.

Naja, lassen wir es dabei, kommt wieder zu viel hoch, das fasst mich doch immer sehr an .... verarbeite das ganz noch obwohl es schon so lange her ist.

Was wurde denn bisher bei Dir gemacht an Diagnostik und was wurde genau festgestellt?

LG
Hermine :winke

[bertel01]

Hallo Hermine
Zum Unfallgeschehen, ich bin mit ca. 70 auf der Landstr. auf dem Weg nach Hause und ein Autofahrer wollte unbedingt links abbiegen. Ich habe es noch Wahrgenommen
und gedacht sieht der mich nicht? Bin danach gegen ein Baum auf der Seite zum stehen gekommen, habe den Motor abgeschaltet und mich abgeschnallt und rausgeklettert.
Was ich dann erst so halb mitbekommen habe waren die Zuschauer mit ihren Fotohandys aber geholfen hat mir keiner.
Naja zucke seitdem als Beifahrer fast immer zusammen und an entspannten mitfahren ist nicht zu denken.
Vor dem Unfall hatte ich schon eine Reha genehmigt bekommen.
Es wurde eine Neurologische Untersuchung gemacht mit Befund Gehirnerschütterung und Trauma.
MRT HWS-Distorsion, BWS Prellung, Prellung Thorax und noch einige andere Prellungen, beidseitiger Tinitus.
Überweisung MHH Psychosomatik.
Aber wie gesagt die BG drängt. Eine Wiedereingliederung, ich bin Prüfer beim TÜV habe ich abgebrochen. Mir wurde ein Krankentransportschein von zu Hause zur Arbeit ausgestellt (ich kann immer noch kein Auto fahren) auf meinen Einwand, das ich aber auch KFZ fahren müßte wurde mir vorgeworfen Sie wollen nur nicht. Also fuhr ich zwei Tage zur Arbeit und brach dann ab.
Ich ließ mich an diesen Tag nochmal von einem Orthopäden untersuchen. Mit dem Ergebniss, das meine Wirbelsäule stark verschlissen ist und mehrere alte Bandscheibenvorfälle (von denen ich nichts wußte) vorliegen. Nach seinen Aussagen kann ich meinen Job so nicht mehr bzw zeitlich auf den Tag verteilt ca. 2-3 Std ausüben.

Aus diesen Gründen muß ich jetzt schauen wie ich mich am besten verhalte.
Mit der gegnerichen Versicherung setzt sich mein Anwalt auseinander aber die warten auch ab was die Begutachtung ergibt.
So das wars erst mal
Mfg Wolfgang

Mir geht es bestimmt nicht gut aber anderen geht es mit Sicherheit viel schlechter. allen gute Besserung und positiv denken

[tanja12101]

:z Hi Wolfgang,

ersteinmal muß ich Dir sagen,daß ich es nicht fassen kann,daß menschen mit Fotohandy an einem Unfallort stehen,Fotos machen und Dir nicht geholfenhaben.

Ich bin echt fassungslos.

Was sind das nur für Menschen?

Ich wünsche Dir alles,alles Gute und Gute Besserungg.


LG,
Tanja

[Hermine]

Hallo Wolfgang,

da stehen einem die Haare zu Berge wenn man sowas liest (mit Fotohandys und niemand hilft). Unglaublich wirklich.

Code

Naja zucke seitdem als Beifahrer fast immer zusammen und an entspannten mitfahren ist nicht zu denken.

Genauso geht es mir auch, obwohl ich Beifahrerin war bei dem Unfall) - wenn ich selbst fahre ist es nicht so schlimm, aber als Beifahrerin komme ich Ziel total verkrampft aus dem Auto, ich krieg schon Panik wenn einer auf der rechten Spur nur einen Ansatz macht nach rechts herüberzuziehen (ohne Blinker) - man kriegt wirklich richtig einen weg bei so einem Unfall - das verfolgt einen (bin zwar in psychoitherap., Behandlung unter anderem auch des wegen , aber soweit bin ich immer noch nicht locker im Auto zu sitzen als Beifahrer)

Ich bin auch noch aus dem Auto raus, habe meinen Sohn aus seinem Kindersitz genommen und dann war es ersteinmal kurz dunkel .... naja! Wir leben noch, das ist wichtig.

Code

Nach seinen Aussagen kann ich meinen Job so nicht mehr bzw zeitlich auf den Tag verteilt ca. 2-3 Std ausüben.

Das ist doch eine Aussage die die EU-Rente befürwortet :kinn Antrag musst Du ja dann stellen (so war es bei mir damals auch, die Rente wurde von einem Arzt befürwortet und mit diesem Schreiben bin ich dann zur Rentenberaterin meiner KK gegangen und mit ihr zusammen habe ich dann alles fertig gemacht (Antrag) und dann ging es los, fast 3 Jahre hat es gedauert, (Gutachten ohne Ende etc.) bis ich die Rente durch das Sozialgericht zugesprochen bekam)


Wie lange bist Du jetzt schon AU?

LG
Hermine :winke

[bertel01]

Morgen an alle,
Au bin ich seit dem 2.8.08. Aber nur die Aussage hilft mir nicht, das muß alles in schriftlicher Form vorliegen.
Und solange kein endgültiges Ergebniss von der MHH (Psychosomatik) und das Gutachten aus Kassel vorliegt halten sich alle Ärzte bedeckt.
Mir kommt es so vor, das keiner von den behandelnden Ärzten einen Arsch in der Hose hat und als Erster handelt.
Also bleibt mir nichts anderes übrig als das MHH - Ergebniss abzuwarten. Bis dahin werde ich über den SoV. noch mal die Lage sondieren
und mit KG und Massagen etwas in Richtung Beweglichkeit und Schmerzlinderung zu bewirken.
LG Wolfgang :;

[Hermine]

Huhu,

sag mal bist Du auch in schmerztherapeutischer Behandlung ?

Sicherlich musst Du alles schriftlich haben und es wäre doch gut wenn Dir ein Arzt die EU-Rente empfiehlt und Du mit dem Schreiben zu dem Rentenberater Deiner KK gehst so wie ich das damals auch machen musste.

Gerade in dem ganzen Verfahren ist es ganz wichtig dass Deine behandelnden Ärzte voll hinter Dir stehen .... vorallem wenn man anfangen darf Gutachten ggfls. auseinder zufriemel weil da was ganz anderes geschrieben wurde/wird.

Also auch ganz wichtig dass man regelmäßig beim Doc ist bzw. bei den Docs (was man eigentlich zwangsläufig sein wird, muss)

LG
Hermine :winke

[bertel01]

Hallo,
Die Ärzte im Krankenhaus sind Chirurgen für die ist der Fall im Prinzip erledigt. Aber leider muß ja alles über den Durchgangsarzt laufen.
Habe heute die faxen dicke gehabt und mir einen Termin beim Neurochirurgen geholt. Ich möchte wissen woher diese Taubheitsgefühle kommen, und was man dagegen unternehmen kann. Mal sehen was dabei rauskommt. Habe nach dem letzten Blutbild meine Katadolon abgesetzt einige werte haben sich veracht facht. Wie sagt man so schön wenn Du noch Schmerzen spürst lebst Du noch :D

Bis dann LG Wolfgang :up

[HWS77]

Hallo Wolfgang!

Aus deinem Posting ergeben sich für mich einige Fragen und Anmerkungen:

Du schreibst, dass du Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Bereich der HWS hast und deswegen sogar Schlafstörungen. Nur frage ich mich gerade, warum du mit diesem Beschwerdebild in der Psychosomatik behandelt werden sollst? :kinn Bekommst du denn entsprechende Schmerzmittel? Wenn nicht gezielt was gegen den Schmerz getan wird, dann kann er sich ganz leicht chronifizieren (wenn das nicht sogar schon geschehen ist nach einem halben Jahr).

Es ist sehr gut, dass du jetzt selber aktiv geworden bist und einen Termin bei einem NCH gemacht hast. Weißt du, viele Ärzte können oder vielmehr wollen wohl gar keine Verletzungen an der HWS feststellen.

Ich hatte selber einen schweren Unfall (2002) und bin über 3 Jahre quer durch Deutschland von einem (angeblichen) Spezialisten zum Nächsten gefahren. Seit dem Unfall sind ständige Schmerzen und Schwindel mein ständiger Begleiter. Ohne starke Schmerzmittel geht gar nichts.
Alle Ärzte, die ich in der Zeit aufgesucht hatte sagten, naja das gibt sich wieder oder die Beschwerden könnten nach so langer Zeit nicht mehr vom Unfall kommen. Ich stand auch schon kurz davor in eine Psychosomatik zu müssen, weil man meine Beschwerden nicht mehr ernst genommen hat. Erst nach über 3 Jahren bin ich zu einem Neurochirurgen gekommen, der innerhalb kürzester Zeit eine konkrete - und ziemlich harte - Diagnose stellen konnte. Und diese Diagnose habe ich von einem zweiten NCH kurz danach bestätigt bekommen. Der erste NCH hatte mir sogar gesagt, dass man Anzeichen für meine Verletzung (Riss oder Anriss (li.) bzw. Überdehnung (re.) der Kopfgelenksbänder, Verletzung der Gelenkkapsel) schon bei den allerersten Röntgen- und CT-Aufnahmen hätte sehen können. Da hätte längst ein Arzt weiterforschen müssen.

Also ganz wichtig, dran bleiben und dafür sorgen, dass alle notwendigen Untersuchungen gemacht werden, bis du genau weißt, woher deine Beschwerden kommen.

Das zum medizinischen. Jetzt noch was zum rechtlichen bzw. zur Begutachtung:

Grundsätzlich ist es wichtig, dass du alle Befunde im Zusammenhang mit deinem Unfall sammelst. Lass dir von allem Kopien geben. Nach Möglichkeit auch von Röntgen- und MRT-Aufnahmen. Wenn du zu einer Begutachtung musst, dann möchten die meisten Gutachter die Aufnahmen in Ruhe ansehen. Es ist aber schon vorgekommen, dass dann plötzlich - meist sehr aussagekräftige - Aufnahmen verschwunden waren. Also gib nie die Originale aus der Hand!

Grundsätzlich dürfte es für dich schwer werden, genau zu beweisen, welche Beschwerden genau durch den Unfall ausgelöst wurden, da du schreibst, du hättest schon ältere Bandscheibenvorfälle. Dies wird jede Versicherung versuchen für sich zu nutzen und eine Zahlung zu verweigern. Deshalb ist es ganz wichtig, dass von allen Ärzten alles, was im Zusammenhang mit deinem Unfall steht, ganz genau dokumentieren. Glaube mir, jedes noch so kleine Wort, aus dem die Versicherung einen Zweifel ziehen kann, werden die ausschlachten. Ich prozessiere schon seit über 5 Jahren und trotz eindeutiger Diagnosen zweifelt die Versicherung alles an. Auch versucht man mir schon verschleißbedingte Beschwerden anzudichten, dabei bin ich gerade erst 32 geworden (und war bei dem Unfall 25).

Zitat (bertel01 @ Dienstag, 10.Februar 2009, 13:45 Uhr)

Ich warte noch auf eine Rehamaßnahme in der MHH  Psychosomatik und eine Begutachtung (Auftraggeber Berufsgenossenschaft) in Kassel durch das Institut für med. Begutachtung Dr. Schröter. ...
Meine Fragen:
...
Wer kann mir etwas über das Begutachtungsinstitut sagen.

Zum Schluss noch was zu dem von dir genannten Begutachtungsinstitut. Als ich den Namen gelesen habe, da haben alle Alarmglocken gleichzeitig geschrillt. :hair :hair Wenn du noch irgendeine Möglichkeit hast, versuche diesen Gutachter Dr. Schröter abzulehnen. Einen kleinen Einblick über seine Tätigkeiten und das IMB (Institut für med. Begutachtung) findest du
hier oder hier.

Gib da im Forum einfach mal den Namen Schröter ein, und du wirst zahlreiche Beiträge finden. Gehe auch ins neue Forum und suche da, auch dort wird was über ihn und IMB zu lesen sein.

Alles Gute, und wenn du noch Fragen hast, dann melde dich!
Viele Grüße
Alexandra :;

[Hermine]

Huhu,

joh, wenn man Schmerzen spürt lebt man tatsächlich noch :z -man kann auch lernen mit Schmerzen umzugehen.

Hut dass Du zu einem NCH gehst und ich würde Dir gerne auch noch anraten einen Neurologen aufzusuchen der einmal Deine Nerven misst um zu sehen ob da alles i.O ist oder diese für die Taubheitsgefühle verantwortlich sind weil bereits welche geschädigt oder irritiert sind.

LG
Hermine