Bandscheiben-Forum

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> Osteochondrose
feiler4
Geschrieben am: 18 Feb 2009, 18:59


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Hallo,
ich will mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Michaela, bin 35 Jahre alt und komme aus der schönen Oberpfalz
Meine Krankengeschichte:
Seit mehr als 4 Jahren Rückenschmerzen (dachte immer das ist normal, da ich am Schreibtisch arbeite Im Februar endlich mal Mut zur Kernspin. Diagnose: BSV L5/S1 mit Ausfallerscheinungen und Blasenproblemen. 14.02.08 erste OP.
Im Mai dann Narbengewebsbildung - wieder Schmerzen - wieder OP, während der OP wurde ein Rezidiv festgestellt.
Im Juli Reha in Starnberg
Im September erneute (schlimme) Schmerzen - neue Bilder - nix is!
Es wurden dann Facettenblockaden gemacht und ich sollte mich für die Langzeitblockaden wieder melden. Da ich aber meinen Körper kenne :z dachte ich mir, daß da wieder was faul ist! Also bin ich nicht ins KH und bin weiter zur KG, Wassergymnastik und Massage. Hat auch ein wenig was gebracht.
Im November hatte ich die Schn... voll und bin wieder zur Arbeit *Juhuuuu*
Im Februar hab ich es nicht mehr ausgehalten und bin wieder in die Röhre.
Ergebnis: Rezidiv :heul OP unumgänglich.

Heute hab ich meinen OP Termin bekommen: Freitag der 13. März :up

Jetzt hätte ich noch eine Frage zu meinem Befund. Vielleicht kann mir diese jemand beantworten?

Die nette Ärztin meinte, ich hätte eine beginnende Osteochondrose. Vorrangig sei jetzt aber erst einmal die OP. Der Arzt der dabei war meinte, über die Osteochondrose klären Sie mich dann während meines KH-Aufenthaltes auf! Muss sagen, es war heut die Hölle los und einige Patienten warteten schon über 6 Stunden!!!

Kann mir jemand was zu dieser Osteochondrose sagen? Welche Folgen kann diese haben? Welche Therapien gibt es hier?

So, sorry das war jetzt ziemlich viel, aber musst jetzt mal sein, denn das tut so gut :D

Liebe Grüße und Danke an alle im voraus
Michaela
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joggeli
Geschrieben am: 18 Feb 2009, 19:22


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Hallo Michaela,

geh mal nach oben rechts, da steht Lexikon und da unter O.
Da wirst Du was zu Ostechondrose finden :z

Ansonsten weiterhin gute besserung und viel Geduld!

LG

Joggeli :sonne
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feiler4
Geschrieben am: 18 Feb 2009, 19:47


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Hallo Joggeli,

hab natürlich schon im Lexikon geschaut :z und auch schon ein bisschen gegoogelt...

Dachte mir nur, ich bekomm evtl. von betroffenen ein paar Antworten! Hab mich (seh ich jetzt grade) auch nicht genau ausgedrückt, sorry!

Wollte wissen was kann es nach sich ziehen, was muss man beachten, muss man hier wieder eine OP über sich ergehen lassen, wie kann man vorbeugen usw. und so fort.....

Trotzdem vielen lieben Dank für den Tipp :troest

LG
Michaela
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joggeli
Geschrieben am: 18 Feb 2009, 20:21


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Hallo Michaela,

da bei einer osteochondrose einer verschmälerung der BS vorliegt, kann das eine Arthtose der kleinen Gelenke (facetten) nach sich ziehen.

Es gibt wahrscheinlich von 100 Leuten die ein MRT bekommen 80 die sowas haben und von den 80 vielleicht 50 die keine Probleme bekommen.

Das A und O ist der Muskelaufbau der Muskeln um die kleinen Gelenke -sprich die tiefe Muskulatur des Rückens, sowie die bauchmuskulatur und die Stärkung der Beckenbodenmuskeln. (Nordic walking, Pilates, Aqua fit etc)
Da Dir KG, Wassertherapie was gebracht haben, siehst du, dass Du auf dem richtigen weg warst bzw. bist.
Aber man muss die Übungen TÄGLICH zuhause weitermachen. :z

Ansonsten kann man eine BS-Prothese einsetzen, aber nur wenn die Facetten noch intakt sind. Die OP ist allerdings sehr umstritten.
Meine behandelnden Ärzte halten nicht sehr viel davon, andere sind davon begeistert.
Aber so ist das halt drei Ärzte fünf Meinungen :z

Machst du aktuell Rückengymnastik?

Nimmst Du Medis?
Was hast Du "ausser" den Schmerzen für Symptome? Ausfälle, Lähmungen? Warum will man operieren?

Es gibt sicher noch viele konservative Wege, bevor man unters Messer geht - eine Zweitmeinung wäre auch nicht schlecht.
Bist Du bei einem NC oder Orthopäden in Behandlung?

LG

Joggeli :winke
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feiler4
Geschrieben am: 19 Feb 2009, 07:38


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Hallo Joggeli,

danke für die verständliche Erklärung!

Übungen mache ich IMMER TÄGLICH zu Hause (ausser wenn die Schmerzgrenze erreicht wird).

Momentan macht meine Krankengymnastin spezielle Übungen für die tiefe Rückenmuskulatur mit mir (und für die kleinen Muskelstränge??? glaub ich).

Medikamente nehme ich momentan nur Diclac retard und abends 1 halbe Tetrazepam: Hilf aber nicht viel, da ich bis November Tilidin nahm...

Momentan hab ich wieder "Beinausfälle" d. h. manchmal wird der Oberschenke taub, manchmal die Wade. Mein kleiner Zeh ist ständig taub (bis zur 2. OP waren meine 4 Zehen taub, also schon mal eine Besserung)! Dann hab ich den ständigen Ziehschmerz direkt von der LWS über die rechte Pobacke bis in die Zehen (das ist so ungefähr wie wenn ein Band kurz vorm Zerreissen ist - also ich kann mein rechtes Bein nicht mehr als 25 % heben und kann es auch nicht durchstrecken) Manchmal knickt mir das Bein unterm Gehen einfach weg.

Operiert werde ich, da der BSV wieder sehr großvolumig ist und auch wieder auf die Nerven drückt. Dies ist auch die Meinung dreier Neurochirurgen! Gestern hatte ich auch das Vergnügen mit dem Chefarzt in unserem KH und der ist wirklich ein sehr annerkannter Arzt in diesem Bereich! Dieser meinte auch, daß man jetzt akut den Vorfall operieren muss und sich dann nach der OP gezielt um diese Osteochondrose kümmern sollte!

Und auf diesem Gebiet kenn ich mich halt gar nicht aus! Mir wurde es zwar gestern kurz von 4 Ärzten erklärt, aber Du weißt ja: Fachlatein....

So, jetzt muss ich wieder was arbeiten :B

LG
Michaela
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Jannymh
Geschrieben am: 20 Feb 2009, 16:17


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Hallo,

in meiner Baustelle in der LWS ist jetzt (nach einem BSV in 2008) auch eine deutliche Osteochondrose festgestellt worden.
Ich habe allerdings schon länger Erfahrung damit, da auch meine BWS von Oseochondrose betroffen ist.

Dort ist der "Umbau" und die "Verknöcherung" der Wirbel aber schon weiter forstgeschritten.
Auf die durch Bandscheibenschäden entstandenen Osteochondrose folgte (trotz regelmäßiger KG und deutlicher Gewichtsabnahme zur Entlastung des Rückens) eine Spondylose deformans (Gott sei Dank nur mit knöchernen Anbauten der Wirbel nach vorne) sowie eine Facettenarthrose.
Da hat also quasi eins aufs andere aufgebaut, was laut meinem Ortho wohl auch sehr oft passiert, aber nicht zwangsläufig passieren MUSS.

Er hat mir sehr schön bildlich beschrieben, das die betroffenen Wirbelabschnitte vom Körper umgebaut (verkalkt, vernöchert) werden, um die Wirbelsäule zu stabilisieren. Ich solle mir einfach vorstellen, das die WS an den entsprechenden Schadstellen zu einem harten, starren Stück Bambus wird.

Solange dieser "Umbau" läuft, ist mit Beschwerden zu rechnen.
Ist dieser aber abgeschlossen, so verliert man zwar etwas Beweglichkeit im befroffenen Segment, wird aber in der Regel schmerzfrei.
Komplikationen treten nur dann auf, wenn knöcherne Anbauten etwa den Spinalkanal einengen, oder auf Nerven drücken.
Es kann wohl manchmal auch zu einer "erosiven" Osteochondrose kommen, bei der die Knochen der Wirbel so morsch werden, dass deren Grund- und Deckplatten brechen (daran mag ich gar nicht denken). Manchmal passiert es wohl auch, dass die Bandscheibe zwischen den Wirbeln komplett aufgerieben wird....
Naja, dies zählt bestimmt bei weitem nicht alles auf, aber es MUSS ja nicht so kommen.....und wir wollen mal optimistisch bleiben!

Osteochondrose zählt jedenfalls zu den Verschleißerkrankungen, mit der die Ärzte sehr oft zu tun haben.
Dieses "tägliche Brot" ist daher nicht besonders aufregend für sie, insbesondere, da es ja auch keine Heilung dafür gibt - sondern der Körper sich am Ende quasi (wenn alles glatt läuft) selbst hilft.

Naja, ich finde es natürlich nicht gerade prickelnd, mit 43 Jahren schon so einen massiven Verschleiß in der WS zu haben.
Es macht mir ehrlich gesagt auch ganz schön Angst, denn meine Erfahrung ist halt, das die Probleme in einem Wirbelsäulenabschnitt beginnen und sich dann weiter ausweiten.
Da die Statik nicht mehr stimmt, wird ganz zwangsläufig immer irgendwo eine Stelle überbelastet.
Zumindest bei mir hat die Rückenmuskulatur das nicht verhindern können.

Hmm, zum Schmerzbild:
Ich weiß leider nicht, was typisch für diese Erkrankung ist.
Meistens fängt ja alles im Rücken mit einem Bandscheibenproblem (Vorwölbung, Vorfall) an....
Da ich sowohl BSVs als auch Arthrose haben, kann ich auch gar nicht mehr auseinander halten, welche Beschwerden nun woher rühren.

Viele meiner LWS Beschwerden (Kribbeln und Taubheit im Bein, Ischiasschmerzen) kommen sicher von meinem BSV L4/5.
Ich nehme auch an, das die Ödembildung bei der Osteochondrose im Wirbel 4/5 druckmäßig nicht gerade gut für die in der Mitte liegende Bandscheibe ist.

Genrell schmerzen aber die Stellen meiner BWS und meine LWS, die mit Osteochondrose diagnostiziert sind, immer ganz leicht und ziemlich dumpf.

Dort wo der Umbau wohl im Moment voll im Gange ist, in der LWS, fühlt es sich bei manchen Bewegungen fast so an, als wollte die WS genau an der Stelle durchbrechen.
Nach längerem sitzen oder liegen, fühlt sich mein Rücken sowieso an, als sei er 100.
Ich gehe dann (bilde ich mir jedenfalls ein) auch erst mal schief und krumm, wie eine alte Frau.
Wenn ich mich 5-10 Min. bewegt habe, gehts dann aber besser.

Ich habe übrigens den Eindruck, das die Osteochondrose in Schüben verläuft.
4-6 Wochen habe ich dann richtig fiese Schmerzen - und dann gehts wieder eine ganze Zeit.
Nasses und kaltes Wetter verschlimmt übrigens alles.

Ich nehme regelmäßig Metamizol als Schmerzmittel. Tilidin, wenn`s mal gar nicht mehr geht.

Es bestünde natürlich auch die Möglichkeit, dem Schmerz mal mit einer Facetteninfiltration oder irgendwelche Nervenverödungen zu Leibe zu rücken.
Bei ineinander übergehenden degenerativen Veränderungen der WS ist es aber wohl gar nicht so einfach zu lokalisieren, was nun genau gerade im Moment die Beschwerden verursacht.
Es besteht also die Gefahr, dass man infiltriert oder sogar operiert (?) wird, diese Behandlung aber leider nicht den gewünschten Erfolg hat.

Ich habe jetzt im Moment gerade wieder eine 6 wöchige Schlecht-Phase hinter mir, die -ganz ehrlich gesagt- diesmal auch ziemlich an meinem Nervenkostüm gezerrt hat.
Rückenschmerzen können einen echt mürbe machen, besonders wenn man Nachts bei jedem drehen seinen Rücken "spürt"!

Solange ich mit dem Metamizol aber einigermaßen zurechtkomme, nehme ich es aber hin....

So, hoffe, ich konnte Dir mit meinen Erfahrungen ein wenig helfen.
Wie sehen denn deine konkreten Beschwerden aus?
Hast Du vielliecht auch das Gefühl, das die Veränderungen im Rücken in Schüben verlaufen?

Würde mich freuen, wieder von Dir zu hören, LG, Janny :;






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feiler4
Geschrieben am: 20 Feb 2009, 16:49


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Hallo Janny,

:s genauso eine Erklärung habe ich mir gewünscht! Vielen, lieben Dank!

Schlechtes Wetter spüre ich auch sehr stark! Meine aktuellen Beschwerden sind der Dauer-Rückenschmerz (BSV L5/S1), am allerschlimmsten aber der Beinschmerz: Fängt im Rücken an geht über die re. Pobacke bis in die Zehen. Es ist dann ein Dauergefühl, so als ob jemand versucht ein Band in meinem Bein zu zerreissen. Am übelsten sind dann die Ausfälle beim aufstehen wenn mir das Bein wegsackt!
Die Krämpfe sind auch nicht von schlechten Eltern :z
Aber habe jetzt am 13.3. meinen OP Termin und hoffe, daß die Schmerzen dann wieder weg sind (die schlimmsten zumindest).
Oh je aber Du bist ja auch nicht zu beneiden! Das der doofe Rücken sich auf die Psyche schlagen kann, hab ich auch schon gemerkt. Habe auch ab und zu "schlechte" Tage...
Schübe weiß ich nicht ob ich habe, da ja dieser Dauerschmerz vorhanden ist! Bin ja schon glücklich, daß sich der Vorfall dieses Mal nicht wieder meine Blase mit hinzugenommen hat! Das war letztes Jahr echt übel....
Noch einmal vielen herzlichen Dank für die super Erklärung!
Bin ja gespannt was mir die im KH dann erzählen.

LG
Michaela
:streichel
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