Bandscheiben-Forum

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> Spondylodiszitis & Spinalkanalstenose
Lebensfreude_01
Geschrieben am: 27 Dez 2008, 14:33


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Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich (Mitte 70) wende mich fast schon verzweifelt an dieses Forum, in der Hoffnung endlich einen Ansatz zur Linderung der Schmerzen bzw. Heilung zu bekommen.
Die Krankengeschichte:
Seit Jahren liegt eine degenerative Wirbelsäulenverkrümmung vor.
Die Schmerzen im Rücken wurden trotz regelmäßiger orthopädischer Behandlung immer stärker, sodass im Frühjahr 2008 nur noch kurze Strecken zu Fuß zurückgelegt werden konnten.
Der Orthopädie wurde gewechselt. Neben den üblichen schmerzlindernden Injektionen (wahrscheinlich Scandicain 0,5%), folgte eine Behandlung mit 10 Akkupunktur-Sitzungen. Die Schmerzen blieben. Im Oktober 2008 folgte eine Kernspintomographie, mit folgender Diagnose:

Links-konvexe Torsionsskoliose der LWS
deutlich aktivierte Osteochondrosen L3/L4 & L4/L5
harte Bandscheibenprotrusionen
Bandscheibendegeneration und -protrusion auch L2/L3
multisegmentale mäßiggradige Enge des Spinalkanals L2/L3 und L3/L4

Es folgte eine Tablettenmedikation und Behandlung mit Spritzen. Aufgrund der weiterhin bestehenden Schmerzen Anfang November 2008 Einweisung in die orthopädische Abteilung eines Universitätsklinikums.

Erste Woche: Injektionen mit Scandicain 0,5% (anschließend rechtes Bein Taubheitsgefühl)
Tramadol 100 / Tramadolor 200
Nachweis einer Entzündung im Körper (Keine Behandlung)
Rückgrat-Massage
Ergo-Therapie
Fango (nicht Anspruch genommen)

Zweite Woche: Aufgrund der weiterhin bestehenden und zunehmend stärker werdenden Schmerzen, massive Beschwerden beim
Chefarzt. Es folgten:
Klassische Röntgenaufnahme
MRT mit Kontrastmittel
Diagnose: Spondylodiszitis (bakteriell)
Biopsie (ca. 90 min) mit Entnahme eitriger Flüssigkeit
Legen einer Drainage war geplant, jedoch nicht möglich. Begründung:
Die Entzündung sei zu klein; man verfüge nicht über geeignetes Katheder-Material
Nach der Biopsie: Taubheitsgefühl im rechten Bein

Dritte, vierte, fünfte Woche:
strengste Bettruhe, mit intravenöser Gabe von Antibiotikum und
Schmerzmitteln

Dann Krankenhausentlassung mit folgender Diagnose:
Psoasabszeß rechts
Spondylodiszitis L3/L4
deutliche Spinalkanalstenose L3/L4 und L4/5
Osteochondrose TH12-L5
Therapieempfehlung:
Orale Antibiose 12 Wochen
Bettruhe
analgetische Therapie
Stützkorsett
regelmäßige Laborkontrollen (aktuell: CRP von 207 auf 29 gesunken)

Soweit so gut. Die starken Schmerzen bleiben allerdings. Auch bei der aktuellen Medikation mit Avalox 400 und Rifa 600 (wg. Entzündung) und Novaminsulfon 500mg (6 Stück am Tag) und Tilibin Hexal Comp. 4 mg (3 Stück am Tag), ist kaum möglich den Tagesablauf zu bewältigen. Aktives Laufen ist kaum und nur schwer möglich. Die Schmerzen sind am Morgen ganz besonders groß und lassen manchmal im Tagesablauf nach.
Der Schmerz ist weder „klopfend“ oder pulsierend, sonder eher wie ein „Hexenschuss“ zu beschreiben. Die Oberschenkel sind lahm und ohne Kraft.
Was mich sehr skeptisch macht, ist die Tatsache, dass die Entzündung abheilt und der Schmerz bleibt.
Hat jemand aus dem Forum einen Tipp oder Hinweis, was man noch machen kann? Ich bin für jeden Ratschlag dankbar, etwas Lebensfreude zurückzugewinnen.
Vielen DANK!
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joggeli
Geschrieben am: 27 Dez 2008, 15:42


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Hallo

und herzlich willkommen hier :winke

du hast ja einige baustellen an Deiner WS.

Ich kann Dir nur raten, einen Neurochirurgen aufzusuchen, damit er sich deine Bilder ansehen kann.
Es wundert mich nicht, dass Deine schmerzen trotz abheilung der Entzündung nicht nachlassen - da die Schmerzen wohl nicht von der Entzündung kommen.

Es wäre wohl mal wichtig rauszufinden, was genau deine Schmerzen verursacht - die Protrusion, die Spinalkanalstenose, die Ostechondrose - alles kann für Deine Schmerzen verantwortlich sein.

Da heisst es einen guten doc finden, der das mal genau abklärt.
Was für spritzen hast du genau bekommen - unter Röntgendurchleuchtung an die WS oder einfach nur unter die Haut?

Was nimmst Du aktuell für Medis? Hattest du schon Physiotherapie und Krankengymnastik?

Warum hast du Fango abgelehnt? - Bei dauernden schmerzen verkrampft die Muskulatur und dadurch kommt man nicht aus dem schmerzkreislauf raus - fango kann da gut helfen, die Muskeln zu entspannen.


LG

Joggeli :sonne
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Lebensfreude_01
Geschrieben am: 27 Dez 2008, 16:32


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Hallo und vielen Dank für die schnelle Antwort!

Die Spritzen wurden nicht unter einem Röntgengerät verabreicht, sonder „ganz normal“.

Die aktuelle Medikation:
Avalox 400 und Rifa 600 (wg. Entzündung)
Novaminsulfon 500mg (6 Stück am Tag) und Tilibin Hexal Comp. 4 mg
(3 Stück am Tag)

Zu Physiotherapie und Krankengymnastik bin ich im Moment überhaupt nicht im Stande, da ich nur wenige Schritte laufen kann. So bin ich mehr, oder weniger an mein Heim gebunden. Ich arbeite etwas mit dem Terra-Band.
Fango wäre wohl absolut verkehrt gewesen, da die Wärme die Entzündung begünstigt hätte.

Mir ist das Klinikum Neuharlaching in München (Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wiederherstellungschirurgie) empfohlen worden.

Könnte dies ein Ansatz für den Neurochirurgen sein?

Bis dann
"Lebensfreude"
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joggeli
Geschrieben am: 27 Dez 2008, 16:50


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Zitat (Lebensfreude_01 @ Samstag, 27.Dezember 2008, 16:32 Uhr)

Die Spritzen wurden nicht unter einem Röntgengerät verabreicht, sonder „ganz normal“.
Mir ist das Klinikum Neuharlaching in München (Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wiederherstellungschirurgie) empfohlen worden.   

Könnte dies ein Ansatz für den Neurochirurgen sein?



Hallo nochmal,

ich persönlich würde keinen Orthopäden an meine WS lassen.
Die Neurochirurgen sind die Speziallisten und extra dafür ausgebildet. ein Orthopäde kann sich gern um Knie und Hüften kümmern, aber bitte nicht um die WS.

Du sollstest Dir einen Schmerztherapeuten suchen, der, wenn die Entzündung ausgeheilt ist, mal genau an die WS spritzen kann und dadurch sehen kann woher deine Schmerzen kommen.
Dann kann er Deine Medis anpassen, damit du Physio machen kannst. Anscheinend bist du nicht sehr gut eingestellt.

Mit fango und Entzündung hast Du natürlich recht, aber wenn jetzt die Entzümdung ausgeräumt und behandelt ist, solltest Du es mal mit Wärme probieren, Du wirst schnell merken ob es Dir gut tut - ansonsten versuch es mal mit Kälte.

wie hat man sich eigentlich die Eiteransammlung an der WS erklärt? Es muss ja irgendwo herkommen? Hattest du eine Verletzung?

Denke bei Dir ist noch viel rauszuholen, wirklich gescheit diagnostiziert wurde die Ursache Deiner Schmerzen ja noch nicht.

Wünsch Dir viel Glück bei der Arztsuche - manchmal sehr schwierig.

LG

Joggeli
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Lebensfreude_01
Geschrieben am: 27 Dez 2008, 17:19


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Hallo Joggeli,

es macht mir Hoffnung, dass wahrscheinlich noch etwas herauszuholen ist.

Zitat

wie hat man sich eigentlich die Eiteransammlung an der WS erklärt? Es muss ja irgendwo herkommen? Hattest du eine Verletzung?

Der Professor meinte, dass dies durch irgendeine baktierelle Infektion (z.B. Nasennebenhöhlenemtzündung) ausgelöst sein könnte. Die Entzündung wäre dann halt an der WS hängen geblieben.

Ich persönlich glaube fast, dass durch die mechanische Belastung der WS wg. der degenerativen WS-Verkrümmung, die Entzündung ausgelöst wurde.

Vielen DANK für die Hinweise und den Austausch!!
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harleymaus
Geschrieben am: 28 Dez 2008, 10:50


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Hallo Lebensfreude,
ich schlies mich joggeli an,such Dir einen Neurochirurgen!
ich bin bei Dr.Schröder und Kestlmeier im Tal in München,wurde von Dr.Schröder schon 2x operiert.
Kann die zwei docs sehr empfehlen...
die Wartezeit ist zwar caotisch aber es lohnt sich!
L.G. Harleymaus
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Lebensfreude_01
Geschrieben am: 28 Dez 2008, 16:21


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Hallo Harleymaus,

danke für den Tipp.

Allerdings wäre mir ein NC im Ruhrgebiet deutlich lieber. Das Klinikum Harlaching ist mir aus dem Bekanntenkreis empfohlen worden, da der Chefarzt dort wohl über relativ große Fähigkeiten verfügen soll.

Für einen Hinweis bzgl. eines NC im Ruhrgebiet wäre ich dankbar.

Morgen werde ich das Thema NC bei meinem Hausarzt ansprechen. Mal schauen, was der sagt.

inen schönnen "Rest"-Sonntag!

"Lebensfreude"
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Lebensfreude_01
Geschrieben am: 29 Dez 2008, 18:33


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Hallo liebe Forumsteilnehmer,

nun geht mir echt langsam der Hut hoch.

Was heute passiert ist:
1. Heute habe ich mit dem Prof. aus der Klinik telefoniert und ihm gesagt, dass es mit Laufen immer noch nicht so gut läuft und ich massive Schmerzen habe, wenngleich die Entzündungswerte rückläufig sind.
Seine Antwort (sinngemäß): Es ist gut, wenn Sie Schmerzen beim Laufen haben, dann bewegen Sie sich nicht so viel und die Entzündung kann abheilen.
?????

2. Schmerzmittel
Meine Apothekerin hat mich darauf hingewiesen, dass die Einnahme von Tilidin vollkommen ausreicht und damit Novaminsulfon überflüssig sei.
Der Prof. meint: Novaminsulfon einnehmen und Tilidin absetzen.
Mein Hausarzt, mit dem ich Heute ebenfalls tel. Kontakt hatte meint: Ich soll beide Mittel weiter nehmen und zusätzlich IBUprofen 500mg (Gibt’s die überhaupt?)

3. NC
Ich habe aufgrund der Anmerkungen hier im Forum einen NC (Uni-Klinik) ausgewählt. Der schreibt auf der seiner Internetpräsenz allerdings, dass er nur Patienten ambulant nur behandelt, welche eine Überweisung von einem Orthopäden, Neurologen, oder Neurochirugen mitbringen.
Mein Hausarzt (Internist - Kardiologie) meint, dass er auch die Ü schreiben kann und der NC dies akzeptieren muss. Ist dies richtig?

„Lebensfreude“ :traurig2
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joggeli
Geschrieben am: 29 Dez 2008, 20:54


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Hallo,

ich denke das ist richtig, was Dein HA sagt.
wieso sollst Du, wenn Du zu einem NC gehst, eine Überweisung von einem NC mitbringen ???

Also schön und gut, was die dame aus der Apotheke sagt, aber erstmal hat Dein doc zu sagen, welche Medis Du wie nehmen musst/sollst.
Was ich nicht verstehe, warum du was absetzten sollst, wenn Du immer noch Schmerzen hast?

Meines Wissen sind das unterschiedliche Wirkstoffe in Novamin und Tillidin.
Korrigiert mich wenn ich falsch liegen :z

Solange ich Schmerzen hab, setz ich nichts ab, ausser man gibt mir eine Alternative zu meinem Präperat, weil man der Meinung ist, es wirkt nicht.

LG

Joggeli :winke
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Lebensfreude_01
Geschrieben am: 29 Dez 2008, 22:53


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Hallo,

erneut vielen, vielen Dank für die Antwort! (Dennoch: Aufgrund der Schmerzen und vor allem mangelnden Mobilität verzweifle ich langsam)

Der von mir "auserwählte" NC schreibt auf seiner Internetseite folgendes:
Zitat

Die Überweisung zur ambulanten Behandlung kann leider nur durch einen niedergelassenen Chirurgen, Neurologen oder Orthopäden erfolgen.


Der NC ist Chefarzt einer Uni-Klinik und hat ambulante Sprechstunden.

Joggeli,
Du hast mir geschrieben:
Zitat

Was ich nicht verstehe, warum du was absetzten sollst, wenn Du immer noch Schmerzen hast?


weil ich die Belastung meiner inneren Organe so gering wie möglich halten möchte.

Dein Hinweis zu den unterschiedlichen Wirkstoffen werde ich nachgehen. Danke für den Hinweis!

GLG Lebensfreude :traurig2
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