Bandscheiben-Forum

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> Wirbelgleiten - wann Operation?, Unsicherheit
carmen1234
Geschrieben am: 09 Dez 2008, 12:16


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Liebe Leidensgenossen!

Ich lesen schon eine ganze Weile in Eurem wirklich sehr gut gemachten Forum mit.

Heute wende ich mich mit einer mich seit längerem beschäftigenden Frage an Euch.

Im März diesen Jahres hatte ich plötzlich wie aus heiterem Himmel sehr starke Schmerzen in das linke Bein ausstrahlend. Mein Orthopäde behandelte mich bis Juli auf eine ISG-Blockade. Die Schmerzen wurde jedoch nicht besser, so dass er ein MRT anordnete. Dieses ergab, dass ich ein Ventralgleiten des LWK5 um 7 mm, höhergradige Forameneinengung li. und eine ausgeprägte Spondylarthrose habe.
Daraufhin stellte ich mich in der Neurochirurgie vor, die mir eine operative dynamische Stabilisierung nach Cosmic empfahlen.

Jetzt meine Frage: Ich bin ein sehr schmerztoleranter Mensch und komme trotz Permanentschmerz mit 4-5 Schmerzmitteleinnahmen in der Woche zurecht. Ich bin mir nur nicht sicher, wann der Zeitpunkt erreicht ist, zu dem man nun doch die Operation andenken sollte, damit der Schmerz nicht chronisch wird.

Btw. , alle konservativen Maßnahmen von Krankengymnastik, Ostopathie, Massage, Yogaübungen, Magnetfeltherapie usw. habe ich bereits durch ohne dass sich eine wesentliche Besserung eingestellt hat.

Ich wäre dankbar, wenn mir jemand seine Erfahrungen mitteilen könnte, wann er sich zur OP entschlossen hat.

Vielen Dank schon im Voraus.




Carmen
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goggo
Geschrieben am: 09 Dez 2008, 16:03


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Hallo Carmen,
ich hab auch alles an konservativen Maßnahmen durch einschließlich 4 Wochen Reha, die mir im Eilverfahren genehmigt wurde. Ich bin zwar auch nicht zimperlich, aber der Dauerschmerz ist nicht mehr auszuhalten, ich bin zickig, schlecht drauf und könnt dauernd heulen. Ich kämpfe seit Mai mit mir, weil ich so viel SchiXXX vor einer OP hatte.
Ich war letzte Woche im Krankenhaus und wurde auf den Kopf gestellt - OP muss sein - und ich jetzt bin ich nach diesem langen Leidensdruck endlich dazu bereit.
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Viola
Geschrieben am: 09 Dez 2008, 21:03


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Hallo Carmen,

erst mal herzlich willkommen im Forum!

Ich denke, deine Frage kann man nicht so einfach beantworten. Denn der Weg zur Operation ist so unterschiedlich wie die Bandis selbst.

Letztlich bist DU selbst diejenige, die den Startschuss dazu gibt, nämlich dann, wenn du sagst, dass deine Lebensqualität durch die Schmerzen so sehr abnimmt, dass du stark darunter leidest. Z.B. wenn du anfängst, dich aus dem "normalen Leben" zurückzuziehen, wenn du kaum mehr zu was fähig bist außer dem Nötigsten oder gar nicht mehr regelmäßig arbeiten kannst. Für mich war immer dann der Punkt gekommen, wenn ich mir gesagt habe: "Recht viel schlimmer kann es ja nicht mehr werden." Denn jede Operation hat ja auch ihre Risiken.

Zu deiner Befürchtung, dass der Schmerz chronisch wird: Ein Schmerz, der seit März besteht, ist bereits chronisch. Denn man spricht im Allgemeinen nach sechs Monaten von einem chronischen Schmerz (sagt meine Schmerztherapeutin). Das bedeutet aber NICHT, dass du den Schmerz nie wieder loswirst, auch wenn die Ursache weg ist. Das habe ich jetzt wieder mal selbst erfahren. Ich hatte über zwei Jahre lang heftigste Ischiasschmerzen im rechten Bein. Vor knapp vier Wochen wurde ich operiert, und seitdem ist dieser Schmerz so gut wie weg! Laut "Schmerzgedächtnistheorie" müsste er, zumindest auf lange Zeit, eingebrannt sein.... :vogel

Alles Gute für deine Entscheidung
Viola
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carmen1234
Geschrieben am: 10 Dez 2008, 15:34


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Liebe Viola, lieber goggo!

Ersteinmal vielen Dank für Eure Statements!

Dir lieber goggo wünsche ich viel Glück für Deinen Eingriff (habe mal Deine Beiträge nachgelesen), .... Du bist ja wirklich nicht zu beneiden, da ist mein Problem ja als
durchschnittlich anzusehen, wenn ich lese, was Du alles durchmachst.

Für Dich Viola freue ich mich, dass Deine OP so spontane Erfolge zeigt.

Ich für mich bin mir nur nicht klar, ob meinem Körper der Schmerzmitteleinsatz dann
und wann, oder ein operativer Eingriff mehr schadet. Denn ich bin mir durchaus im
Klaren, dass man keine Garantie für eine gelungene Operation hat.
Ich habe keine große Angst vor dem Eingriff, .... was mich jedoch etwas bedrückt ist
die nachfolgende Rehabilitationszeit. Da ich freiberuflich tätig bin, ist diese Zeit, in der
ich keine Einnahmen habe und meine Patienten sich "verlaufen" könnten, natürlich ein
Riesenproblem, dem ich gerne aus dem Wege gehen würde.

Seid Ihr der Ansicht, wenn man mit einem moderaten Schmerzmitteleinsatz über die
Runden kommt, dass man die Op noch "schieben" sollte, oder sind Eure Erfahrungen so,
dass ihr retrospektiv sagen würdet: "Warum habe ich das nicht schon früher gemacht!"


Ganz lieben Gruss in die Runde


Carmen
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carmen1234
Geschrieben am: 10 Dez 2008, 16:10


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Mir ist gerade noch etwas eingefallen:

Hat sich schon jemand mit der axiALIF-Methode behandeln lassen?

Laut Ärzten würde hierbei die Krankenhausaufenthaltsdauer auf ca. 3 Tage verkürzt und die postoperative Schmerzmitteleinnahme sozusagen entfallen.



Lieben Gruss


Carmen
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Wienerin
Geschrieben am: 11 Dez 2008, 11:32


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Servus Carmen!

Ich wurde im Juli 2007 im Segment L5/S1 mittels AxiaLIF versteift. Wenn Du in der Suchfunktion "AxiaLIF" eingibst, findest Du auch den einen oder anderen Beitrag von mir. Mein stationärer Aufenthalt belief sich auf 5 Tage, insgesamt war ich knappe 5 Wochen im Krankentand (wobei ich schon wesentlich früher stundenweise im Büro war). Hinterher betrachtet würde ich aber dennoch empfehlen, sich etwas mehr Schonung zu gönnen - immerhin ist es trotzdem eine Versteifungs-OP mit den gleichen Auswirkungen wie PLIF, ALIF, XLIF oder wie auch immer sie heißen.

Falls Du mehr dazu wissen möchtest, so beantworte ich Dir gerne alle Fragen. So wahnsinnig viele AxiaLIF-Patienten gibt es schließlich noch nicht. :D

Liebe Grüße,
Birgit
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Viola
Geschrieben am: 11 Dez 2008, 19:24


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Hallo Carmen,

Zitat

Ich für mich bin mir nur nicht klar, ob meinem Körper der Schmerzmitteleinsatz dann
und wann, oder ein operativer Eingriff mehr schadet.


Ich würde sagen, das kommt auf die Art der Schmerzmittel an. Jahrelang Entzündungshemmer (z.B. Diclofenac, Ibuprofen...) regelmäßig zu nehmen, ist z.B. wenig sinnvoll, da die Wahrscheinlichkeit eines Magengeschwürs dann stark zunimmt. Opioide hingegen schaden den inneren Organen so gut wie nicht; allerdings besteht hier einerseits die Gefahr einer körperlichen Abhängigkeit (d.h. man kann sie nicht einfach so absetzen, sondern muss ausschleichen und dabei anfangs Entzugserscheinungen in Kauf nehmen), andererseits der Toleranzbildung (man braucht immer höhere Dosen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen). Es gibt auch noch andere Wirkstoffgruppen, aber Nebenwirkungen haben sie alle.

Ich würde dir raten, zu einem guten Schmerztherapeuten zu gehen, denn jeder Mensch reagiert anders auf Medikamente, so dass man manchmal Verschiedenes ausprobieren muss. Bist du gut eingestellt, so kannst du die Op bestimmt noch hinausschieben, ohne dir durch die Medis dauerhaft zu schaden.

Zitat

sind Eure Erfahrungen so,
dass ihr retrospektiv sagen würdet: "Warum habe ich das nicht schon früher gemacht!"


Obwohl ich eine sehr lange "Leidenszeit" hinter mir habe, sage ich dazu eher "Nein". Es ist nämlich eines meiner persönlichen Prinzipien, Vergangenem möglichst nicht nachzuweinen. Denn ändern kann ich ja doch nichts mehr daran. Es ist, wie es ist. Es gab Gründe, warum ich es nicht früher habe machen lassen, und in der gleichen Situation würde ich mich wahrscheinlich wieder genauso entscheiden.

Verlass dich einfach auf dein "Bauchgefühl"! Ich kann verstehen, dass du dir Gedanken um deinen Beruf machst, aber das sollte nicht das ausschlaggebende Argument sein. Du schreibst von "Patienten". Würdest du ihnen nicht auch sagen, dass letztlich die eigene Gesundheit wichtiger sein sollte als alles Andere? Denn was nützt es, wenn du irgendwann nur mehr auf dem Zahnfleisch daherkommst und immer wieder kurzfristig Termine absagen musst? Und immerhin: Der Zeitpunkt der Op ist ja planbar. Stell dir vor, du hättest einen Unfall und würdest von einem Tag auf den anderen ausfallen. Dann müsste es auch irgendwie gehen. So aber kannst du immerhin vorher noch alles bestmöglich ordnen und organisieren.

:winke Viola
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carmen1234
Geschrieben am: 11 Dez 2008, 21:31


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Herzlichen Dank an die "Wienerin" und Viola für Eure Mühe, die Ihr Euch mit mir macht. Ich bin sehr gerührt.
Heute hat man bei meiner Mutter ein weit fortgeschrittenes Carcinom festgestellt, jetzt werde ich mich wohl erst einmal darum kümmern müssen.

Vielen Dank nocheinmal

von einer sehr traurigen, aber doch ob der Zuwendung und Zeit, die Ihr aufwendet sehr gerührten


Carmen
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Wienerin
Geschrieben am: 12 Dez 2008, 09:38


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Ach Carmen, da hast Du jetzt wohl wirklich andere Sorgen. :trost Ich drücke Dir bzw. Deiner Mutter ganz fest die Daumen, damit sich das Blatt doch zum Guten wendet. Kenne das leider aus der eigenen Familie und kann deshalb gut nachvollziehen, was gerade in Dir vorgeht. :sch

Alles Liebe, Birgit
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Viola
Geschrieben am: 12 Dez 2008, 20:52


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Hallo Carmen,

auch mir tut es sehr Leid, dass nun deine Mutter so krank ist! Ich wünsche Euch beiden alles Gute und viel Kraft für die schwierige Zeit, die wohl auf euch zukommt! :streichel

:winke Viola
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