Bandscheiben-Forum

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> Reha abgelehnt, was tun?, wie ein schlechter Witz
Viola
Geschrieben am: 04 Aug 2008, 16:07


Boardmechaniker
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Liebe Bandis,

hier mal eine völlig absurde Geschichte:

Ich musste im April auf Betreiben des medizin. Dienstes und der KK Reha beantragen (sonst drohte Krankengeldentzug).

Letzte Woche kam die Ablehnung.

Dabei will ich ja gar nicht auf Reha. Ich habe mich nun zur Versteifungs-Op entschlossen, weil ich fast nur noch liegen kann und mein Zustand immer schlimmer wird. Genauen Termin habe ich noch nicht, aber es wird erst in einigen Monaten sein. (Letzte Woche war ich im KH zwecks Simulation durch Gipstest, was eine deutliche Indikation zur Versteifung ergeben hat. Das Op-Vorgespräch habe ich in zwei Wochen.) Eine Reha vorher wäre wirklich "ein Schmarrn".

Was mich stört, ist also gar nicht die Ablehnung als solche, sondern die Begründung: Meine Gesundheitsstörungen sind nicht so erheblich; kann man ambulant therapieren, Gefährdung der Erwerbsfähigkeit liegt nicht vor und bla bla....Die Hälfte der Diagnosen haben sie einfach verschwiegen.

Dabei bin ich schon seit Oktober 07 AU und war bereits 2006/07 von Oktober bis März AU. Es "läuft" außerdem ein EM-Rentenantrag, momentan (seit Februar) im Widerspruch.

Das kann doch alles nur ein schlechter Witz sein???!!! :baeh Als ich noch gearbeitet habe, habe ich Rehas genehmigt bekommen, nun, wo es wirklich ernst ist, bin ich plötzlich zu gesund???

Es ist so absurd, dass es nur noch zum Lachen ist (meine Ärztin konnte nicht aufhören, den Kopf zu schütteln, und die Dame in der KK, der ich den Bescheid vorgelegt habe, wäre beinah vom Stuhl gefallen.).

Ich weiß nun nicht recht, was ich tun soll. Ich möchte ja die Reha gar nicht, also macht es wohl wenig Sinn, Widerspruch einzulegen? Andererseits möchte ich diese "Begründung" nicht auf mir sitzen lassen oder stillschweigend hinnehmen.

Was meint ihr dazu?
(Die KK will mich nochmal zurückrufen, bin gespannt, was sie ausbrüten.)

:winke Viola
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Tigerente
Geschrieben am: 04 Aug 2008, 17:09


Erfahrene Spondy, Rückenschraubstock & Bandscheibenprothese
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Hallo Viola,

so sehr es Dich auch innerlich trifft - Du bist ja nicht gerade wirklich fit, sonst wäre die Spondylodese ja nicht indiziert - ich halte es für verpuffte Energie, sich darüber jetzt
allzu sehr zu ärgern!

versuche darüber zu stehen - antworte doch einfach, Du machst eh demnächst nen Triathlon, da psst Dir eine Reha sowieso zeitlich nicht so gut...
Vielleicht werden sie ja beim Lesen solcher ironischer zeilen etwas aufmerksam.

Als PPS würde ich dann noch die anstehende Spondylodese mitteilen!

Es macht einfach keinen Sinn, hier nach Logik zu fragen.

Setze Deine wenigen (?) verbliebenen Ressourcen gezielt ein, d.h. bereite Dich gut auf die Spondy vor!
Das ist wichtig - sonst gar nichts!

Schön, dass Dr. Ludwig (war er doch, oder?) so ein gründlicher Diagnostiker ist, die Simulation war also die Bestätigung für die OP-Indikation?!

Nach der OP hast Du die Kopie des OP-Berichtes, Entlassungsbericht & Röntgenbilder.
Darin steht ja schwarz auf weiss, dass Du nicht vor Ablauf von einigen Monaten (besser 6 als 3 Monate warten - meine Meinung!!) in eine Reha kannst!

Ich wünsche Dir für das, was kommt, ganz viel Erfolg - und vor allem, dass die Versteifung
Dir wieder zu einer guten Lebensqualität verhilft.

Es ist kein Spaziergang - aber bei Weitem auch keine Qual!! :up
Die Heilung dauert lange - aber es lohnt sich! (WENN Du einen guten Operateur und viel Geduld in der Zeit nach der OP hast!!!) :sonne

GLG

von der Tigerente

Marlies :winke
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Fitze
Geschrieben am: 04 Aug 2008, 19:10


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Hallo Viola,

"Als ich noch gearbeitet habe, habe ich Rehas genehmigt bekommen, nun, wo es wirklich ernst ist, bin ich plötzlich zu gesund???"

Das ist doch klar. Wenn man schon Rentenantrag gestellt hat, dann wollen die einen von der Liste haben. Wer Rente bekommt, kommt nicht mehr in den Arbeitsmarkt. "Dann braucht er auch keine Reha mehr, bzw. nicht so bevorzugt." Wenn man noch im Arbeitsprozeß steht soll man ja schnell wieder fit gemacht werden, damit der worst case der Rente und der große Kostenschwanz erst gar nicht eintritt. Damit die Rente abgewendet wird meinen die es lohnt sich eben noch in Erhaltung der Gesundheit zu investieren. Ansonsten ist in deren Augen Hopfen und Malz eh schon verloren wozu also noch investieren? :h

So isser nu mal unser super Sozialstaat. :B

Nicht ärgern und auf das wesentliche konzentrieren.

Viele liebe Grüße :;
Fitze

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Viola
Geschrieben am: 08 Aug 2008, 18:47


Boardmechaniker
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Hallo Marlies, hallo Fitze,

danke für eure Antworten! Ihr habt recht; ich werde mich über den Bescheid nicht mehr ärgern, nur noch wundern!

Und gedanklich habe ich auch schon einen Brief aufgesetzt, so nach dem Motto: "Vielen Dank für Ihr nettes Schreiben. Ich musste herzlich darüber lachen, und da Lachen bekanntlich gesund ist, kann ich mir somit evt. in Zukunft sogar die ambulante Psychotherapie sparen...Ich habe sowieso Besseres vor als eine Reha...nur zu Ihrer Information: es ist zeitnah eine Spondylodese geplant..." Irgend so was in der Art (danke, Marlies :P )

Ob sie allerdings die Ironie kapieren, weiß ich nicht, denn was in den Hirnwindungen der Mitarbeiter der RV so vor sich geht, bleibt ein großes Rätsel.

Ja, Marlies, der Gipstest hat die Indikation zur Spondy untermauert. Schon nach wenigen Stunden (!) hat die Nervenwurzel angefangen, sich zu erholen. Einen Tag, nachdem ich vom Gips befreit war, war der Schmerz wieder da wie eh und je. Habe nun am 19. 8. nochmal einen Termin bei Dr. Ludwig, wo wir alles genau besprechen und ich einen Termin für die Op bekomme.

:winke Viola
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Viola
Geschrieben am: 12 Aug 2008, 19:05


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Hallo,

aus aktuellem Anlass ein Nachtrag:

Heute habe ich meinen "Protestbrief" an die Reha-Stelle in den Postkasten geworfen (allerdings dann doch in sachlicherer Form). Anschließend bin ich zum VdK; sie sollten für mich ein anderes Schreiben an die EM-Rentenstelle weiterschicken (Ich wollte die DRV informieren, dass ich demnächst operiert werde.) Und was passiert da? Die VdK-Mitarbeiterin hält mir meinen Rentenbescheid unter die Nase, der heute (!) angekommen ist: Volle Erwerbsminderungsrente bis April 2010!!!!! Ich kann es noch gar nicht recht glauben...

Tja, die DRV ist eben immer für Überraschungen gut. Gestern war ich noch zu gesund, als dass meine Erwerbsfähigkeit in Gefahr war, heute bin ich Rentnerin.... :vogel

Es grüßt euch eine verwunderte, aber erleichterte
Viola
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Fritzihusi
Geschrieben am: 12 Aug 2008, 20:23


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Hi Viola,

hi, hi :D Die wußten schon, wie schlecht es dir geht, deshalb hast du die Kur ja auch nicht bekommen. Die schauen nur aufs Geld. Die Kur wäre bei deinem Gesundheitszustand unnütz gewesen (deren Ansicht nach).

Habe das selbst in der letzten Kur erleben müssen. Bin dahin, aber bestimmt nicht mit der Absicht, Rentnerin zu werden. War damals noch etwas blauäugig. Als in der Kur feststand, dass ich bis auf weiteres nicht arbeitsfähig war, konnte ich auch keinen Verlängerungsantrag in der Kur stellen, das kann man nur, wenn man arbeitsfähig aus der Kur entlassen werden wird. Tolle Sahne, musste dann nach der festgesetzten Zeit nach Hause, weil an dem Gesundheitszustand erst mal so nichts zu machen war, die meisten bekamen Verlängerung mit der Aussicht auch wieder arbeitsfähig zu sein.

Aber gib nichts auf diese dummen Standartschreiben, dass du vorher arbeitsfähig warst. Abgelehnt wird immer erst und wenn "der Kunde" dann Einspruch einlegt, geht es oft sehr schnell( beim Antrag auf die oben genannte Kur bekam ich auch erst diesen Standartbrief, meine Ärzte kippten vor Unverständnis von den Stühlen!!!- Sofort Einspruch einlegen- und dann komme ich als Rentnerin aus der Kur nach Hause. Und die wenigsten ( mir waren nur 2 weitere Mitpatienten bekannt, werden verrentet, aber mir ging es wirklich sau miess)

Ist alles Gott sei Dank schon 7 Jahre her, mir geht es sehr viel besser und ich fahre Anfang September wieder in Kur ( diesmal genehmigt von der KK, da ich zur Zeit Hausfrau bin, wurde von der Rentenversicherung abgelehnt, mit der Begründung, meine Arbeitsfähigkeit sei nicht gefährdet -werden noch darum streiten, wer die Kur finanzieren wird, aber nicht mein Ding, Gott sei Dank)

So, Ende mit jammern, ärgere dich nicht weiter über das, wie oder was sie von deinem Gesundheitszustand meinen zu wissen, es ist dein Ding!!!!

Alles Gute
Fritzi
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Viola
Geschrieben am: 12 Aug 2008, 22:04


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Hallo Fritzi,

ja, da passieren ja wirklich die tollsten Sachen mit unseren Anträgen! :laugh

Nein, ärgern tu ich mich jetzt nicht mehr, habe keinen Grund mehr dazu; es ist wirklich eher eine Geschichte zur Erheiterung :P !

Schön übrigens, dass es dir wieder besser geht! Die Hoffnung habe ich für mich auch noch nicht ganz aufgegeben. Insofern bin ich froh, dass die Rente erst mal auf Zeit ist.

:winke Viola
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parvus
Geschrieben am: 12 Aug 2008, 22:54


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Hallole und Gratulation :klatscht

Ja, wundern darf man sich über nichts, denn in der Regel liegt es wohl daran, dass die rechte Seite nicht weiß, was die linke gerade beschlossen hat. :B

Für Dich jedoch ist jetzt zunächst ein großer Schritt getan und weitere Schritte zur Genesung liegen jetzt vor Dir, verliere dies einfach nicht aus den Augen :z

In dem Sinn, lasse es nun ruhiger und entspannter angehen und ärgere/wundere Dich nicht weiter! Du siehst, es kommt eh alles wie es kommen soll.

Grüßle und alles Gute :winke parvus
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