Bandscheiben-Forum

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> Schon Chronisch ?, Schmerzen seid Monaten
Karlihund
Geschrieben am: 25 Feb 2008, 09:47


Stammgast
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Hallo Bandis, Habe mal eine frage . Plage mich nun schon seid mitte September 2007 mit meiner LWS rum. Trotz 2mal PRT sind die Schmerzen noch da. :r auch Tabletten helfen kaum noch .die nehme ich auch schon seid Oktober.

Kann mich nicht bücken und mein rechtes Bein bekomme ich nicht gestreckt.

Ab wann kann man sagen das sich die Schmerzen chronifiziert haben ? Oder ist es noch lange nicht soweit ?

Und wer stellt fest ob Schmerzen chronisch sind ?

:winke By Heike
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chrissi40
Geschrieben am: 25 Feb 2008, 11:26


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Hallo Karlihund,

Zitat:
Ab wann kann man sagen das sich die Schmerzen chronifiziert haben ? Oder ist es noch lange nicht soweit ?

Und wer stellt fest ob Schmerzen chronisch sind ?


Im Grunde kann jeder Arzt feststellen ob die Schmerzen sich chronifiziert haben,
nur die Schmerztherapeuten oder auch die
othopädischen Schmerztherapeuten haben wohl insgesamt das bessere Now-How dafür.
Insgesamt spricht der Mediziner nach ca. 6 Monaten von chronischen Schmerzen .
Ich habe dir mal etwas zum Lesen herausgesucht von der Deutschen Schmerzliga.
Welche Medikamente nimmst du denn wenn ich mal fragen darf?

Gute Besserung und liebe Grüße chrissi :angel


-----Akuter und chronischer Schmerz
Grundsätzlich kann man akute und chronische Schmerzen unterscheiden. Akute Schmerzen sind zwar unter Umständen äußerst unangenehm, erfüllen aber eine wichtige Warnfunktion, wenn akute Beeinträchtigungen des Körpers stattfinden (z. B. bei Verbrennungen, Schnittwunden, Quetschungen o. ä.).
Chronische Schmerzen haben dagegen diese sinnvolle Meldefunktion verloren. Sie sind Folge bleibender Veränderungen des Nervensystems und erlangen oft einen eigenständigen Krankheitswert, man spricht dann von Schmerzkrankheit (auch: Schmerzsyndrom).

Welche Arten von Schmerzen gibt es?
Man kann drei Hauptgruppen von Schmerzen nach ihrem jeweiligen Ursprung unterscheiden:

Die erste Gruppe wird als Nozizeptorenschmerz bezeichnet. Dabei werden spezielle Schmerzrezeptoren (z. B. in der Haut) durch Verletzungen gereizt, der Schmerzimpuls wird an das Zentralnervensystem weitergeleitet und so die Schmerzempfindung vermittelt.

Neuropathische Schmerzen entstehen als Folge von Schädigungen des Peripheren oder Zentralen Nervensystems (z. B. nach Amputation, Querschnittlähmung, Herpes zoster oder bei diabetischer Polyneuropathie).

Die dritte große Schmerzgruppe umfasst Schmerzen infolge funktioneller Störungen (z. B. Rückenschmerzen durch Fehlhaltungen). Hierzu zählt man auch Schmerzen, die mit psychosomatischen Vorgänge in Verbindung gebracht werden können (z. B. Muskelverspannung bei emotionalem Stress).

Psychosoziale Einflüsse können schmerzverstärkend oder chronifizierend wirken und sollten daher auch bei der Schmerztherapie berücksichtigt werden. Wichtig ist es für den Arzt, einen physiologischen Schmerz von grundlegenden psychischen Störungen zu unterscheiden, die sich ebenfalls in Klagen über Schmerzen äußern können. -----
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parvus
Geschrieben am: 25 Feb 2008, 20:29


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Hallole Heike,

vielleicht schaust Du einmal bei einem Schmerzdoc vorbei :z
Vielleicht kann dort via Akupunktur und auch gezielter Medikation Deinem Schmerzpegel entgegengewirkt werden.

Grüßle und alles Gute :winke parvus
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Erman
Geschrieben am: 19 Jul 2008, 09:50


Öfter dabei
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Was bedeutet es denn, wenn sich der Schmerz chronifiziert hat?
Geht er dann nie wieder weg oder gibt es auch dann Heilungsmöglichkeiten?
Hat z.B. eine PRT überhaupt Chancen bei chronischen Schmerzen erfolgreich zu sein?
Habe meine Beschwerden nämlich schon seit fast einem Jahr und mache mir deswegen ziemliche Sorgen...

LG
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Hermine
Geschrieben am: 19 Jul 2008, 10:48


sci vias - so gut es geht
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Hallo Erman,

hier mal einiges zum chron. Schmerz damit Du vielleicht etwas beruhigt bist :

Im Gegensatz zum akutem Schmerz , der dem Gehirn ein Warnsignal für körperliche Störungen meldet, hat sich der chronische Schmerz von der ursprünglichen Funktion abgelöst und existiert selbstständig. Hier handelt es sich jetzt auch um eine eigenständige Diagnose - eine chronifzierung tritt nach ca. 6 Monaten Schmerzen ein.

Patienten mit chronischen Schmerzen, sollten entsprechend den vielfältigen Ursachen und verstärkende Faktoren ihrer Krankheit mit einer Kombination sich ergänzender Verfahren behandelt werden, die sowohl körperliche, seelische als auch soziale Aspekte umfassen.

Um die Fehlleistung der schmerzverarbeitenden Nervenzelle zu stoppen, liegt der Behandlungsansatz von chronischen Schmerzen zum einen in der Unterbrechung der Schmerzleitung, zum anderen auch in einer Veränderung der Schmerzwahrnehmung des Patienten

Chronische Schmerzen kann man u.a mit Medikamente behandeln, diese bilden häufig die Basis einer Dauerbehandlung. (medikamentöse Schmerztherapie die man am besten bei einem enstprechenden Schmerztherapeuten durchführt)

Die Medikamente richten sich nach den WHO-Richtlinien:

Stufe I: Nichtsteroidale Antirheumatika bei leichten Schmerzen;
Stufe II: Opioide bei mäßig starken bis starken Schmerzen;
Stufe III: Opioide bei starken bis stärksten Schmerzen.

Nicht selten steht am Anfang der Behandlung ein Entzug von solchen Schmerzmedikamenten, die für die Chronifizierung der Schmerzkrankheit mitverantwortlich sein können. Vor allem bei Kopfschmerzen entwickelt sich leicht ein so genannter Medikamenten-induzierter Kopfschmerz, wenn die Erkrankten an mehr als zehn Tagen pro Monat ein Schmerzmittel einnehmen.

Zusätzlich können bei bestimmten Schmerzformen weitere Medikamente gegeben werden, etwa entkrampfende Mittel bei Koliken. Bestimmte Antidepressiva haben völlig unabhängig von ihrer stimmungsaufhellenden Wirkung eine sehr gute schmerzlinderne Komponente. Der Einsatz von Antidepressiva ist unterstützend in der Schmerztherapie sehr wichtig.

Eine weitere Gruppe von Mitteln gegen Dauerschmerzen stammen aus der Gruppe der Anti-Epileptika. Vor allem gegen Nervenschmerzen (Neuralgien) haben sich Wirkstoffe wie Carbamezepin, Oxcarbazepin, Gabapentin oder Pregabalin bewährt.

Andere Therapien

Neben der Psychotherapie (auch sehr wichtig begleitend zur medikamentösen Therapie) stehen je nach Schmerzform weitere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

-mit transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) werden die Nervenstrukturen durch das Anlegen von Stromimpulsen auf der Haut gereizt. Durch diese Maßnahme wird des körpereigene spinale Schmerzhemmsystem aktiviert;

-Akupunktur;

-Krankengymnastik zur Stärkung oder Entlastung von Muskelgruppen;

-Bewegungstherapie;

-Verhaltenstherapie wie Stressbewältigungstraining oder Biofeedback;

-Autogenes Training;

-Nervenblockaden z.B. Sympatikusblockade durch die intravenöse Gabe von Guanethidin;

-Implantierbare Schmerzpumpen zur kontinuierlichen Abgabe von Medikamenten zur Schmerzmittelspiegelerhaltung;

-Regionalanästhesien z.B. mit Periduralkatheter;


Der Lebensstil sollte geändert werden.

Aber auch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten, wie eine Änderung der Ernährung oder ein Wechsel des Arbeitsplatzes, können den Schmerzalltag positiv beeinflussen.

Bestimmte Therapieformen können nur stationär oder ambulant in einer Schmerzambulanz durchgeführt werden. Neben den apparativen Voraussetzungen müssen vor allem speziell geschulte Ärzte die Therapie ansetzen und überwachen. Wegen der vielfältigen Therapieformen wird sich das ärztliche Team einer Schmerzambulanz aus Experten verschiedener Fachrichtungen wie Anästhesie, Psychotherapie, Chirurgie, Orthopädie und Neurologie zusammensetzen und sich an der Therapie beteiligen.

Zur Verlaufs- und Erfolgskontrolle werden standardisierte Schmerzfragebögen, Schmerztagebücher und Verlaufsdokumentationsbögen eingesetzt, welche auch zu Hause geführt werden müssen.

(Quelle: teilweise netdoktor)

Vielleicht hilft Dir das ja etwas weiter :streichel, mit den richtigen aufeinander abgestimmten Therapien hat man durchaus gute Chancen als Schmerzpatient ein trotzdem angenehmes Leben zu führen.

LG
Hermine
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