Bandscheiben-Forum

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> HWS-Verletzung beweisen? Welche Untersuchung?
Kopfal
  Geschrieben am: 14 Jun 2008, 15:14


Öfter dabei
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Hallo an ALLE! :;

Und geht in Deckung - hier kommt ein langer, langer Roman!!! :roll

Bin neu hier und hoffe ich schreibe nicht ein bereits bestehendes Thema noch einmal - habe aber auf die Schnelle nichts dergleichen im Forum gefunden!

Ich hatte vor ca. 2 1/2 Jahren einen Autounfall (frontal gegen Leitschiene und das Auto ist dann ziemlich heftig wieder nach hinten geschleudert) - wie es damals schien - ohne Verletzung.
Nach zwei Wochen Schwindel und Physiotherapie schien alles wieder o.k.

Ich muß noch hinzufügen, daß meine HWS bereits vor dem Autounfall ein wenig "angeknackst" war - hatte schon einen leichten Bandscheibenvorfall C5/C6, ständige Verspannungen, ständig Sehnenscheidenentzündung - aber alles noch im grünen Bereich.
Und ich habe eine totale Streckstellung der HWS und bin ein wenig hypermobil (anscheinend).
Dazu kommt noch eine ewig falsche Sitzhaltung (hochgezogene Schultern, Kopf in den Nacken gelegt).

Ca. 4 Monate später (damals bin ich sehr viel mit dem Rad gefahren - ca. 2 h pro Tag - mit oben beschriebener falschen Sitzhaltung) - begann eine merkwürdige Symptomatik, die sich immer mehr verstärkte und schließlich dazu führte, daß ich nicht mehr zur Arbeit konnte.
Schwindel, Gefühllosigkeit der Haut - vor allem im Gesicht und am Hals, teilweise aber ganzkörperlich, Sehstörungen (Fixationsprobleme und massive Probleme beim Bewegungssehen - was z.B. Autofahren für mich unmöglich machte, ebenso wie Lesen oder fernsehen), Hörstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, "Seekrankheit" (Gefühl wie betrunken, Koordinationsstörungen), ständiges Benommenheitsgefühl, Atemprobleme, etc....etc...
Je nach "Belastung" verstärkten sich auch die Symptome. Alles was visuelle Konzentration erforderte und alles, was sich bewegte (Autobus, Zug, Auto, Pferd, Fahrrad) - verstärkte meine Symptome. Nach 5 Minuten Busfahrt war mir übel, ich konnte nicht mehr gerade gehen, etc...

Da begann bei mir - wie bei vielen - mein "Ärztemarathon" - das heißt, zahlreiche Untersuchungen mit Ausschluß zahlreicher möglicher und unmöglicher Erkrankungen (MS, Borreliose, etc...etc..)
Zum Glück kam ich schließlich zu einem Hausarzt, der mich ernst nahm und mir Physiotherapie verordnete. Ich kam zu einer Cranio-Sakral-Therapeutin, durch die meine Beschwerden (sehr langsam) zurückgingen. Erst 3 Monate später schaffte ich es in die Arbeit (mit längerem Hinlegen nach der Busfahrt - Autofahrt war unmöglich) - und erst ca. 6-7 Monate nach Auftreten der Symptome konnte ich wieder ein (fast) normales Leben mit nur noch geringen Einschränkungen führen.
Nach Therapieabbruch drohte aber alles wieder zu kommen. Durch erneute Therapieaufnahme bekam ich alles wieder halbwegs in den Griff, aber es war ein ständiges Auf und Ab.
Zwischendurch ging ich immer wieder zu verschiedenen Ärzten - probierte vieles aus - Dorn-Breuss, Quaddeln, etc...etc...

Jetzt - mehr als 2 Jahre nach Auftreten der Symptome - muß ich immer noch regelmäßig zur Therapie - ich versuche die Abstände zu verlängern, weil ich immer befürchten muß, daß die Krankenkasse irgendwann abspringt! Ich leiste ohnehin schon einen Selbstbehalt, weil ich mich bei meiner Osteopathin (die auch Cranio-Sakral macht) besser aufgehoben fühle als bei anderen Physiotherapeuten.

Ich habe immer noch massive Probleme, wenn ich in/auf Fortbewegungsmitteln bin, die kleine Ruckelbewegungen machen - was zB bei Bussen und Zügen so ist - aber auch zB bei meinem Firmenbus, mit dem ich höchstens 5 min fahren kann! Weiters werden meine Symptome durch visuelle Anstrengung verstärkt. Ich kann (meistens) ca. 1 Stunde mit dem Auto fahren - manchmal sind aber 15 Minuten schon zu anstrengend, weil ich dem Straßenverlauf mit den Augen schon nicht mehr folgen kann. Auch sonst ist Bewegungssehen oder Fixieren von Dingen mal mehr, mal weniger anstrengend. Eine Brille mit Prisma erleichtert das alles ein wenig (die habe ich aber vor dem ganzen Dilemma auch nicht gebraucht).
Die anderen Symptome, halten sich meistens in Grenzen, kommen nur hin und wieder in schwacher Form.

Mein großes Problem bei dem Ganzen ist, daß ich meine Symptome nicht beweisen kann!
Ich habe schon CT, MRT von Kopf und Nacken gemacht. Da ist wohl ein verstärkter Bandscheibenvorfall C5/C6 erkennbar, aber laut Ärzten ist der nicht wirklich im Nervenkanal und deshalb kann er meine Symptome nicht auslösen (nur das Einschlafen der Hände, das ich manchmal hab).
Nun ist es ja so, daß ein MRT im Liegen ausgeführt wird - im Liegen habe ich normalerweise keine Probleme.
Also wäre wohl ein Funktions-MRT interessant!?????!?
Aber meines Wissens kann man das kaum wo machen lassen und man müßte es selber zahlen und das würde um die 2000 Euro kosten?
Hat jemand Erfahrung damit?
In Deutschland gibt es wohl einige Kliniken - ich bräuchte aber eine Adresse in Österreich - möglichst in der Nähe von Salzburg - also Wien wäre auch schon etwas zu weit!
Ich weiß auch nicht, ob mir mein Arzt sowas verschreiben würde!

Gibt es andere Untersuchungsmethoden, die mir weiterhelfen könnten?
Nicht, daß mich eine eindeutige Diagnose "heilen" würde - aber zumindest den Kampf mit der Krankenkasse und den drohenden Kosten würde es erleichtern!

Bin aber auch für andere Ratschläge sehr dankbar - Behandlungsmethoden, etc.
Ich will ja nicht ewig von der Therapie abhängig bleiben!


Vielen Dank an alle, die meinen "ROMAN" hier lesen! :s

LG, Kopfal



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Mausebein
Geschrieben am: 14 Jun 2008, 15:53


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Hallo, Kopfal,
also beweisen kannst du das sehr schlecht, weil ja schon 2 1/2 Jahre verstrichen sind. Ich habe ebenfalls vor dieser Zeit einen Auffahrunfall gehabt und liege seitdem mit der gegnerischen Versicherung im Klinsch, weil ich beweisen soll, dass meine jetzigen Beschwerden immernoch auf den Unfallfolgen beruhen. Nach 1 1/2 Jahren war die Gerichtsverhandlung, dort wurde mir auferlegt, mittels KFZ-Sachverständigengutachten und Medizinischen Sachverständigengutachten, es zu beweisen. Der KFZ-ler stellte fest, dass die Aufprallwucht(Kraftübertragung auf das Fahrzeug) einer Geschwindigkeit von reichlich 11 bis 19 kmH erfolgte, somit eine Verletzung möglich wäre. Der Med.Gutachter der ebenfalls vom Gericht beauftragt wurde, stellte fest, dass meine vorbestehenden Beschwerden sich auf Grund des Unfalls verschlechtert haben und die Beweglichkeit der HWS weiter eingeschränkt ist und chronische Kopfschmerzen hinzugekommen sind, aber das zählt alles nicht. Das ärztliche Gutachten sei subjektiv und ich hätte nicht den Nachweis erbracht.
So wie du Vorschäden hast, hast du verloren, wenn eine große Versicherungsgesellschaft hinter dem Verursacher steht. Mein Anwalt will ja in Berufung gehen, aber ich weiß nicht, ob das überhaupt einen Sinn macht. Wie soll man es den Beweisen, wenn nicht über Gutachter. Es ist für mich total unverständlich, wie eine Versicherung Gutachten anzweifeln kann, wo das Gericht die Gutachter bestellt. ich habe die mir nicht ausgesucht und kannte diese auch nicht. Die Ärzte halten sich alle bedeckt, es sagt keiner direkt, dass das vom Unfall sein könnte.
Bei mir ist es jetzt so, dass ich mich einer OP unterziehen muss an der HWS und ich bin überzeugt, dass die Verschlimmerung meiner Beschwerden ohne den Unfall nicht so gravierend gewesen wären. Aber: Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei.
Trotzdem wünsche ich dir, dass dir ein Arzt das bescheinigt, aber daran glauben tue ich nicht.gruß Astrid
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Mausebein
Geschrieben am: 14 Jun 2008, 16:04


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Ich muss meinem Beitrag hinzufügen, dass die beiden Gutachten erst vor kurzem, also 2 1/2 Jahre nach dem Unfall erstellt wurden und die gegenerische Versicherung nun natürlich sagt, bei der neuerlich Verhandlung im Mai diesen Jahres, dass man das nach so langer zeit ja garnicht beweisen kann!!! Frag ich mich natürlich, warum sie das im vorigen Jahr vor Gericht beantragt haben, dass diese Gutachten zum Beweis zu erstellen sind.?
:h
Astrid
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knubbelche
Geschrieben am: 14 Jun 2008, 18:29


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hallo kopfal,
herzlich willkommen hier im forum :;

ich kann dir leider nicht weiter helfen,aber lies mal die beiträge von nicoline. die hatte einen schweren ski unfall. vielleicht findest du ja parallelen zu ihr und kannst ihr eine pm mitteilung schicken.
hoffe das dir sonst noch jemand weiter helfen kann.

l.g. knubbelche
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Kopfal
  Geschrieben am: 15 Jun 2008, 19:00


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Hallo!
und vielen Dank für Eure Antworten!

@ Mausebein:
Bei mir ist es Gott sei Dank so, daß ich den Unfall allein fabriziert habe, weil mein Auto auf rutschiger Fahrbahn geschleudert ist. Deshalb brauche ich keinen Beweis, daß das alles von dem Unfall herrührt.
Wichtig für mich wäre ein Beweis für die Krankenkasse, daß ich eine Verletzung der HWS habe, die behandelt werden muß.
Ich habe zwar viele Symptome - aber die kann man alle mit bis dato gemachten Untersuchungen nicht beweisen. Ich könnte ebensogut nur ein "Märchen" erzählen. Und wenn die Krankenkasse mal die Therapie nicht mehr zahlt, wird sie mir genau das vorwerfen.

Da ich aber leider immer noch von den Therapien abhängig bin, um meinen jetzigen Zustand aufrechtzuerhalten und leider finanziell nicht allzu weit springen kann - wäre es für mich sehr wichtig, einen "Beweis" zu haben - das heißt, eine konkrete Diagnose, die durch irgendetwas wie Röntgenbilder, MRT, o.ä. belegt ist.

Wünsche Dir aber alles, alles Gute im Kampf mit der Versicherung - ich hab schon vieles über solche Probleme gehört und bin trotz allem froh, nichts mit einer gegnerischen Versicherung zu tun zu haben!


@Knubbelche
Vielen Dank für Deinen Tip!
Werde mich darum kümmern!


LG und nochmal Danke!
Kopfal
:;
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HWS77
Geschrieben am: 15 Jun 2008, 20:47


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Hallo!

Vielleicht hast du ja schon einige Berichte von mir gelesen, wenn du das Forum schon durchstöbert hast.
Ich hatte vor über 5 1/2 Jahren einen Unfall und habe erst nach über 3 Jahren einen Arzt gefunden, der eine richtige Diagnose stellen konnte. Vorher hatte ich eine wahre Ärzteodyssee durch halb Deutschland. ??? Keiner konnte (oder wollte?) mir helfen.

Ich denke, es ist schon sehr schwer, solche Beschwerden, die du hast nachzuweisen, bzw. insbesondere nachzuweisen, dass sie vom Unfall kommen.

Du schreibst, dass du gerne ein funktionelles MRT lassen machen würdest. Ich kann dir da zwar keine Adresse in Österreich nennen, aber in München gibt es jemanden der solche Aufnahmen macht. Von Salzburg aus geht das ja noch von der Entfernung her. Ansonsten müsstest du vielleicht mal in einer MRT-Praxis, die so ein Gerät haben (z.B. www.mrt-koeln.de hier in Deutschland anrufen und nachfragen, ob die dir vielleicht auch eine Adresse in Österreich geben können.

Ich wünsche dir alles Gute!
Viele Grüße
Alexandra
PMAOL
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Wienerin
Geschrieben am: 16 Jun 2008, 07:49


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Hallo Kopfal!

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht - habe nämlich auch eine Kopfgelenksinstabilität, nur daß der Grundschaden bei mir von einem Reitunfall stammt.

In Sachen Funktions-MRT in Wien bzw. Österreich muß ich Dich enttäuschen, so was wird bei uns nicht gemacht bzw. haben auch die Ärzte reichlich wenig Ahnung von den Kopfgelenken bzw. den Beschwerden, die von Schäden in diesem Bereich ausgehen können. Ich selbst habe mir ein HWS-MRT im Jänner 08 sowie ein Schädel-MRT im Mai 08 "erkämpft" - beides ohne besonderem Befund. Dabei habe ich beim Schädel-MRT vorher etliche Male darauf hingewiesen, daß es bei mir wohl immer wieder - speziell im Liegen - zur Kompression der Vertebralarterie kommt. Und was habe ich bekommen? Drei Folien wunderschöne Gehirnschichten - die Kopfgelenke wurden lediglich auf einer Aufnahme ziemlich unscharf dargestellt, von Blutgefäßen ist nichts zu erkennen...

Du siehst, Du bist nicht alleine. Der einzige Beweis, den ich momentan in der Hand habe, sind zwei funktionelle Röntgenaufnahmen, die privat angefertigt wurden. Nachdem auch ich mittlerweile große Bedenken habe, wie lange die Krankenkasse und mein Arbeitgeber hier noch mitspielen habe ich mich kürzlich zusammengepackt und bin ins Allgäu zu einem Radiologen gefahren, der sich u.a. auf die Diagnostik von Kopfgelenksschäden spezialisiert hat - wäre von Salzburg gar nicht so weit. Bei Interesse gebe ich Dir gerne per PM die Kontaktdaten.

Alles Gute für Dich!

LG, Wienerin

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Nicoline
Geschrieben am: 16 Jun 2008, 13:04


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Hallo Kopfal, :;

da Knubbelche meinen Namen hier ja bereits genannt hat (danke, denn eigentlich hätte ich schon viel eher etwas schreiben wollen), werde ich mich hier nun auch einmal zu Wort melden.

Da scheint es Dich ja auch ziemlich erwischt zu haben! :streichel
Viele der Beschwerden und Probleme, die Du beschrieben hast, kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut.

Bei mir war es ebenfalls ein gewissermaßen selbstverschuldeter Unfall, nämlich ein schwerer Sturz auf den Kopf (aufs Kinn) beim Skifahren.
Ich hatte also zu keinem Zeitpunkt ein Recht auf Schadensersatz oder so und befand mich zu dem Zeitpunkt des Unfalls auch noch mitten im Studium. Umso frustrierender und verletzender war es für mich, dass ich sieben Jahre lang teils als Simulant, Psychopath und Hypochonder abgestempelt wurde von Ärzten und anderen Personen aus meinem Umfeld. Erst als ich schließlich durch einen BSV in der BWS inkomplett querschnittsgelähmt war, schenkten Ärzte und mein Umfeld mir mehr Glauben.

Bei mir wurde bis heute weder ein MRT, noch ein CT von meiner HWS (incl. Kopfgelenke) gemacht seit dem Unfall. 3 Monate nach dem Unfall wurden mal ein paar läppische Röntgenbilder von meiner mittleren und unteren HWS gemacht. Nachdem darauf natürlich nichts Auffälliges zu sehen war, hieß es, ich hätte eine völlig gesunde und jungfräuliche HWS. Es seien keine weiteren Untersuchungen bezüglich der HWS nötig. Hahaha, dass ich nicht lache!!! :h

Als ich nach einem Sturz im Januar dieses Jahres zunehmend extreme Beschwerden bekam, habe ich nochmals meinen ganzen Mut und Kampfgeist zusammen gerauft. Ich wollte endlich wissen, was bei dem Unfall vor 7 Jahren wirklich mit meiner HWS passiert ist.
Also bin ich auf Anraten zu einem Arzt ins Allgäu gefahren, der sich auf Verletzungen der HWS und die Folgen von HWS-Traumata spezialisiert hat. Er machte die ersten funktionellen Röntgenaufnahmen von meiner oberen HWS und stellte darauf eine schwere Instabilität der Kopfgelenke fest, sehr wahrscheinlich aufgrund einer beidseitigen Zerreißung des atlanto-axialen Kapsel-Band-Apparates.
Er riet mir dringend zur Versteifung meiner Kopfgelenke von C0-C3 (vom Hinterhaupt bis zum dritten Halswirbel).

Kurze Zeit später erschien im Februar in den Medien ein sehr negativer Artikel über diesen Arzt und noch ein paar weitere Ärzte. In dem Artikel hieß es unter anderem, dieser Arzt würde an völlig gesunden Halswirbelsäulen herumschnippeln. Diese Verletzung der Lig. Alaria gäbe es in Wahrheit gar nicht und die Patienten hätten wohl eher ein psychisches Problem. Hinter dieser Hetzjagd in den Medien steckten wohl die Unfall-Versicherungen. Das Ende vom Liede war jedenfalls, dass dieser Arzt noch am Erscheinungstag des Artikels gefeuert wurde und er nun gezwungen ist, um im Ausland zu arbeiten.
So hatte ich zwar endlich einen fähigen Arzt gefunden, der mir hätte helfen können, aber dank dieser Schmutzkampagne konnte und kann er es nun eben leider doch nicht.
Somit stehe ich leider nach wie vor ohne einen Arzt da, der mir wirklich helfen kann. Für mich steht fest, dass ich mich operieren lassen will. Meine Beschwerden sind einfach zu heftig.

Für die Suche nach einem neuen Operateur ist es sehr wichtig, dass die Diagnose von Dr. M. bestätigt ist. Daher habe ich vor 1 1/2 Wochen nochmals Röntgen-Funktionsaufnahmen von meinen Kopfgelenke machen lassen in der Uni-Klinik in Frankfurt. Damit wurde dann die Diagnose von Dr. M. auch zweifelsfrei bestätigt. Die Krankenkasse hat das vollständig bezahlt und die Bilder habe ich schließlich digital auf CD mitbekommen.

Ein Funktions-MRT wäre zwar sicher auch für mich nicht schlecht gewesen, aber leider geht das bei mir nicht mehr, da ich aufgrund meines implantierten Blasenschrittmachers nicht mehr ins MRT darf. Vielleicht werde ich nochmal ein Funktions-CT machen lassen. Beides wird leider nicht von der Krankenkasse bezahlt, soweit ich weiß.

Deine Beschwerden bezüglich der Verarbeitung von visueller Information kommen mir sehr bekannt vor. Im Alltag gehört das bei mir mitunter auch zu meinen größten Problemen. Es gibt Tage, an denen sie sehe ich so unscharf, dass ich schon fast gar nichts mehr sehen kann. Bei einer augenärztlichen Kontrolle stellte man bei einer Gelegenheit (am Tag nach meiner BWS-Operation) eine Sehkraft von minus neun auf beiden Augen fest, also sehr erheblich!! Ich habe meinen eigenen Freund kaum noch erkannt, als er neben meinem Bett stand.
Zusätzlich leide ich öfter unter Doppelbildern und bei Lesen kommt es mir nach kurzer Zeit so vor, als würden die Buchstaben vor meinen Augen tanzen. Da es mir nebenbei auch an der nötigen Konzentration mangelt, lese ich schon seit Jahren kaum mehr Bücher, höchstens mal kürzere Geschichten und Artikel.
Bei zwei neuropsychologischen Untersuchungen wurde beide Male festgestellt, dass die Verarbeitung von visueller Information sehr eingeschränkt ist und viel zu träge abläuft. Das macht sich vor allem beim Fernsehen gucken bemerkbar, wo mir alles viel zu schnell geht und ich die Handlung nicht verstehe und ständig nachfragen muss. Ich bin daher schon seit 3 Jahren nicht mehr im Kino gewesen. Es ist für mich keine Entspannung, um abends einen Spielfilm im Fernseher zu sehen. Im Gegenteil, ich bin oft todmüde danach und muss mich extrem konzentrieren, um dann hinterher doch nur die Hälfte verstanden zu haben vom Film.

Wie äußern sich denn bei Dir die Atembeschwerden?
Wie funktioniert das bei dir mit der Brille mit Prisma?

Ich hoffe, ich habe dir etwas weiterhelfen können mit meinen Erfahrungen. Ich denke, es tut ganz gut, zu wissen, dass man nicht alleine in so einer Situation ist. :trost

Liebe Grüße von Nicoline :winke


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Fritzihusi
Geschrieben am: 20 Jun 2008, 11:57


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Hallo ihr :; ,

vielleicht darf ich mal kurz was zur Prismenbrille sagen:

habe seit Geburt an ein sehr schwaches rechte Auge, habe dadurch ein congenitales(angeborenes) Schielsyndrom und kann ohne Prismenbrille nicht räumlich sehen, weil sich das stärkere linke in den Vordergrund schiebt,, der Seheindruck des schlechteren Auges wird dann vom Gehirn unterdrückt und nur noch das linke Auge "sieht".

Damit das schlechtere Auge wieder mitschaut, habe ich eine Prismenbrille verschrieben bekommen. Die Prismenbrille ist bei Augenärzten umstritten, weil direkt in den Sehmechanismus eingegriffen wird( weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll). Hatte jahrelang eine Augenärztin, die sehr dagegen was, konnte aber zum Schluss überhaupt nicht mehr räumlich sehen und hatte größte Schwierigkeiten, im Dunkeln oder durch Tunnel Auto zu fahren. Außerdem bin ich ständig angeeckt, weil ich die Entfernungen nicht mehr abschätzen konnte.

Mit der Prismenbrille ist räumliches Sehen wieder möglich, allerdings werden die Sehachsen dabei von der Brille korrigiert, das schwache Auge gewöhnt sich dran und man muss wieder nachkorrigieren. Wenn man Pech hat, muss dann doch eine Schieloperation durchgeführt werden.

Das ist so das, was ich zur Prismenbrille zu sagen hätte, ist bei Augenärzten umstritten, wenn nötig feine Sache, aber mit Risiko und gehört in die Hände eines guten Augenarztes!!

Fritzi
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Eumel1979
Geschrieben am: 20 Jun 2008, 12:24


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Hallo Fritzi,

habe auch ständig Probleme mit der HWS und hier und da auch schon mal Blockaden der Kopfgelenke gehabt. Trage neuerdings auch eine Prisma-Brille- habe ich vorher nie gebraucht. Wenn ich das lese, sollte ich es wohl besser lassen, um das ganze nicht noch zu verschlimmern oder??

LG Eumel
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