Bandscheiben-Forum

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> Infusionen und Kortison-Spritzen bei BSV
Chris
Geschrieben am: 04 Dez 2003, 08:52


Öfter dabei
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Hallo,

nach langem hin und her bin ich nun doch nach 3 Monaten beim Orthopäden gelandet.

Er hat versucht mir meine Bandscheibe wieder einzurenken. Ich muss sagen die erste Woche ging es gut aber nun fangen die Schmerzen wieder an :(

Hatte 6X Krankengymnastik, war nicht schlecht. Gestern bin ich Fahrrad gefahren und habe heute wieder richtige Schmerzen. L5/S1 Vorwölbung.

Nun werde ich wohl Infusionen bekomen, hat jemand Erfahrung damit? ???


Liebe Grüsse,

Christine :winke
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Heidi
Geschrieben am: 04 Dez 2003, 08:57


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Hallo Christine,

was für Infusionen sollst Du denn bekommen, reine Schmerzinfusionen?

Damit habe ich keine Erfahrung, ich bekomme nur Infusionen mit Ketamin (Betäubungsmittel) zur Eindämmung der Schmerzen.

Das Einrenken hilft meistens nur kurzfristig, sollte aber nicht an der HWS gemacht werden, da dort mehr kaputt als gut gemacht werden kann.

Ich bin inzwischen total gegen das Einrenken, aber jeder muß für sich entscheiden was er machen läßt. Meine persönliche Meinung, desto öfter eingerenkt wird, desto mehr nutzen die Wirbel ab.

Liebe Grüße

Heidi :winke
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barbara57
Geschrieben am: 04 Dez 2003, 09:33


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Hi Chris,

Infusionen hatte ich auch, mit Vitamin-B-Komplex und Schmerzmitteln, zusätzlich Spritzen (Kortison) an die Nervenwurzel. Was von beidem mehr geholfen hat, kann ich Dir leider nicht sagen. Kommentar der Neurochirurgen zum Thema Kortison-Spritzen: "veraltete Behandlungsmethode mit geringen Erfolgsaussichten", die Infusionen wurden nicht kommentiert.

Grüsse,
Barbara
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Inka
Geschrieben am: 04 Dez 2003, 15:30


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Hi Chris,

Infusionen habe ich vor der OP, beim Versuch der konservativen Behandlung bekommen und zwar mit Cortison (Fortecortin), Vitamin B-Komplex und Morphium.
Gebracht hat es damals nicht viel.

Jetzt bekomme ich, wie Heidi, seit kurzem Infusionen mit Ketamin, wenn die Schmerzen allzu schlimm werden.

Beim Wort "Einrenken" sträuben sich mir immer die Nackenhaare. Das ist dann die Situation, in der ich plötzlich unheimlich schnell rennen kann, nämlich raus aus der Praxis! :D

Liebe Grüße

:winke Inka
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tigerentchen3
Geschrieben am: 04 Dez 2003, 17:16


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Hallöle !

In Sachen Einrenken kann ich mich Inka nur anschließen. Da finde auch ich im dunklen den Weg aus der Praxis.
Zur Infusion kann ich Dir sagen, daß auch ich diese schon bekommen habe. Ich hatte eine reine Infusion mit Cortison, weil ich auf das Tramal heftig reagiere.
Ich kann dazu nur sagen, daß es mir nichts gebracht hat. Aber ich denke, daß es daran lag, daß da "nur"Cortison drin war und kein weiteres Schmerzmittel.


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ischias
Geschrieben am: 04 Dez 2003, 22:05


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QUOTE (barbara57 @ 4.12.2003, 09:33)
Kommentar der Neurochirurgen zum Thema Kortison-Spritzen: "veraltete Behandlungsmethode mit geringen Erfolgsaussichten", die Infusionen wurden nicht kommentiert.

Es gibt da auch durchaus andere Ansichten ....
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Schräubchen
Geschrieben am: 04 Dez 2003, 23:02


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Was hat es denn nun mit dem Cortison auf sich???

Ischias, du machst nur eine Andeutung, sag mal was dafür spricht.

Würde mich mal interessieren.....


Gruss Schräubchen
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Inka
Geschrieben am: 05 Dez 2003, 00:17


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Hallo Ischias,

da gehts mir wie Schräubchen, mit Andeutungen alleine......?

Ich hab halt unter den Nebenwirkungen immer ziemlich stark gelitten, die traten wenige Stunden nach Einnahme (bei den Infusionen schon während die noch lief) auf und die Langzeitnebenwirkungen (Mondgesicht etc), die hatte ich dann auch ziemlich lange. Ich hab echt "Schiss" vor Cortison, obwohl es immer wieder geholfen hat die akuten Beschwerden wenigstens etwas zu lindern.

Was ist nun richtig und was ist falsch daran :frage

Klär uns doch bitte auf, wenn Du kannst, ja?

Liebe Grüße

Inka (wie immer schlaflos :weinen )
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ischias
Geschrieben am: 05 Dez 2003, 07:25


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Also das mit dem Cortison:

normalerweise geht in dem (durch Bandscheibe oder knöcherne Enge) gedrückten Nerv eine Entzündungsreaktion -allerdings ohne Bakterien- vor. Diese Reaktion bewirkt u.a. eine Volumenzunahme des Nerven durch Wassereinlagerung in den Nervenzellen. Da der Grund für den ganzen Ärger ja durch die Enge und den daraus resultierenden Druck entsteht, sollte versucht werden diese Enge irgendwie zu beseitigen. Und das geht am besten durch Wegnahme dessen, was drückt also Op der z.B. Bandscheibe oder aber, durch Volumenreduktion dessen, was gedrückt wird. Und da greift das Cortison numal am wirksamsten aller Präparate ein. Es unterdrückt die körpereigene Entzündungsreaktion und fürhrt dadurch zur Abschwellung des Nerven und somit zu etwas besseren Platzverhältnissen. Daneben soll es noch eine ganze Reihe anderer Mechanismen geben, die an der lokalen Schmerzentsehung beteiligt sein sollen. z.B. entzündungsbedingte Ausschüttung der Substanz "P" (=pain), durch Sauerstoffmangel bzw. Ausschüttung anderer Stoffwechselsubstanzen (Prostaglandine; da greifen Medis wie Diclofenac, Ibuprofen usw. an) bedingte Ansäuerung des Gewebes...

Cortison zur Bekämpfung des radikulären (Nervenwurzel-) Schmerzes sollte allerdings nie in solchen Dosierungen gegeben werden, daß die Nebenwirkungen voll zum Tragen kommen. Außerdem darf es nur nach Abwägung der Risiken verordnet werden, so können z.B. ein aktives Magengeschwür oder Diabetes mellitus oft Kontraindikationen darstellen. Ein Arzt der seinen Patienten bis zum Mondgesicht aufsättigt, hat da irgendwas nicht verstanden (außer es handelt sich um andere Gründe Cortison einzunehmen, da muss man das manchmal in Kauf nehmen..). Viele Patienten berichten über Hitzgefühle, "flush" (rote Gesichtsfarbe) u.ä. bei oder nach der Cortison-Infusion, das scheinen aber keine anhaltenden Nebenwirkungen zu sein und sofern sie erträglich sind sollte man versuchen damit zurecht zu kommen.

Die Nebenwirkungen von lokalen Cortisoninjektionen, also an einen Nerven oder an Gelenke haben in der Regel keine systemischen Nebenwirkungen, also Blutzuckererhöhung, Knochenerweichung usw. Allerdings erfordert das Setzen der Spritzen Erfahrung und Können, ich persönlich würde mir eine Wurzelblockade oder eine Blockade der Facettgelenke stets nur unter CT- bzw. Röntgenkontrolle setzen lassen. Manche sagen, daß epi/peridural eingebrachtes Kortison lokale Vernarbungen machen kann, welche ihrerseits später Beschwerden verursachen können. Da würde ich aber von irgendwelchen Kathetern (Ratz und wie sie noch alle heißen) viel eher abraten...

Und wichtig: bei nachgewiesenem Bandscheibenvorfall und passendem Beschwerden (was häufig nicht der Fall ist), stellt das Cortison den Versuch dar und nicht das Allheilmittel, ist die konservative Therapie ausgeschöpft, muss der Leidensdruck so hoch werden, daß der Patient die Operation selber will.

ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung Ihnen gedient zu haben,

ischias
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Inka
Geschrieben am: 05 Dez 2003, 07:38


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DANKE :up :up

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