Bandscheiben-Forum

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> Was kann ich tun?, Angst vor Rückschlag
Robert1968
Geschrieben am: 21 Apr 2008, 00:58


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Hallo,

nachdem ich viele Berichte in diesem Forum gelesen habe, bekomme ich es mit der Angst und frage mich, wie ich mich vor einem erneuten Rückschlag schützen kann.
Zu mir: Ich bin 39, arbeite als Chemiker vorübergehend in den USA und bin hier weitestgehend auf mich allein gestellt. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich (noch in Deutschland) einen schweren Hexenschuss bei der Gartenarbeit gehabt. Am Abend ging es noch einigermaßen, aber als ich nachts raus musste, kam ich nicht mehr hoch! Ich kroch zur Toilette und rief am nächsten Tag den Notarzt, der einen Bandscheibenvorfall diagnostizierte (rechtes bein gestreckt hoch...). Drei Tage später war es mir möglich, zum Arzt zu gehen: Die gleiche Diagnose (rechtes bein gestreckt hoch...). Beim Schuhe zubinden dann ein weiterer Hexenschuss (beim Arzt, Orthopäde). Nachdem ich um Hilfe rief kam die Schwester und meinte, ich solle solche Verrenkungen tunlichst unterlassen (toll, hätte sie mir auch vorher sagen können). Sie half mir hoch, aber ich konnte mich nicht auf den Beinen halten. Daher gab mir der Arzt eine schmerzstillende Infusion - aber auch die Half nicht. Da es Mittwoch-Nachmittag war sollte ich aber die Praxis möglichst umgehend verlassen. Man sagte mir, entweder sie nehmen jetzt eine Taxe und fahren nach Hause, oder wir rufen den Krankenwagen. Ich sagte, ich kann wohl nicht in eine Taxe einsteigen, daher wollte ich ins Krankenhaus. Es hieß dann, der Krankenwagen braucht noch eine Stunde, so lange könne man nicht mehr warten und bestellte ein Großraumtaxi. Auf Krücken mit Unterstützung meiner Begleitung schaffte ich es ins Taxi, mit diesem ins Krankenhaus, wo geröntgt und untersucht (rechtes Bein...) wurde. Diagnose: Bandscheibenvorfall. Man verschrieb mir Ibuprofen und Diclofenac auf und schickte mich nach hause: Ein Arzt-Tag, völlig sinnlos, voller Schmerzen und es ging mir schlechter als zuvor!
Nach drei Wochen besserte es sich, verschwand dann ganz für 6 Monate. Im Sep. 2007 bekam ich dann Schmerzen im rechten Bein, so dass ich kaum liegen konnte. Erneut Notarzt (rechtes Bein usw.). Der Notarzt spritzte mir eine lokale Betäubung (mehrmals unter die Haut gespritzt), mit der ich dann zumindest liegen konnte. Es besserte sich dann erst wieder, ich ging zu einem anderen Arzt, der mich zur CT schickte. Diagnose: Bandscheibenvorfall, rechts austretend auf den Nerv drückend. Mein Arzt verschrieb mir 2 mal 6 Stunden Krankengymnastik mit Übungen zum selber machen. Das half, es dauerte aber 8 Wochen, bis die Schmerzen weg waren. Dann flog ich in die USA und hier ging es mir die ersten 5 Monate gut. Vor 4 Wochen besuchte mich meine Freundin und nach einer hektischen Shoppingtour erwischte es mich tags drauf erneut: Zwei Tage kam ich nicht hoch. Zum Glück war meine Freundin bei mir, ohne sie hätte ich nichts zu essen und zu trinken bekommen. Es besserte sich dann wieder, allerdings hatte ich noch einen kurzen Rückschlag vor zwei Wochen. Seitdem bin ich auf dem Weg der Besserung (noch Schmerzen nach längerem stehen oder gehen, die aber nach kurzen Sitzpausen wieder verschwinden).
Wenn ich nun lese, wie schlimm so etwas werden kann, bekomme ich es mit der Angst und frage mich, wie ich mich vorbeugend vor einem Rückschlag und einer Verschlimmerung schützen kann.
Wäre dankbar für jede Anregung aus Eurem Erfahrungsschatz.

Beste Grüße, Robert
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Robert1968
Geschrieben am: 21 Apr 2008, 01:34


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Ich nochmal:

Falls ein Fachmann da ist, hier mein Befund, den ich nicht richtig einzuschätzen weiß:
Okt 2007:
Normale Weite des lumbalen Spinalkanals. Erheblich verschmälerte Bandscheibennebenraum L5/S1. Mäßig degenerative Veränderungen, durchaus altersentsprechend. Ausgeprägte transligamentäre dorsale Verwölbungen Bandscheibendichtengewebes mediale und rechts im Segment L5/S1 mit Kompression der Nervenwurzel S1 rechts.
Massiver medio-rechts-lateraler Prolaps L5/S1.

Vielleicht kann mir jemand dabei helfen, den Befund (die Gefahren) richtig einzuschätzen.

Viele Grüße, Robert

Nachtrag: Habe mich bei Euch schon schlau gemacht und kenne jetzt die Ausrücke, bzw. ihre Bedeutung. Für ein paar Verhaltensregeln wäre ich aber jedem Bandi und Fachmann dankbar. Viele Grüße, Robert
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Topsy
Geschrieben am: 21 Apr 2008, 06:42


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Hallo Robert,

das ist natürlich schlimm, dass Du immer wieder in dieses tiefe Loch fällst.

Sehr, sehr wichtig ist, dass Du Deine erlernten KG-Übungen auch zu Hause machst. Selbstverständlich auch in der Zeit, wo es Dir gut geht.

Ein rückengerechtes Verhalten will ich mal voraussetzen und daran mußt Du auch immer wieder denken. Keine schnellen Drehungen, denn da bekommt man die Quittung sofort. Kein schweres Heben und Tragen. Bewegung ist sehr gut und auch bei der Arbeit sollte man darauf achten, dass man nicht zu lange sitzt, steht usw., denn Abwechslung tut gut.

Zur Unterstützung könnte man auch eine Orthese tragen, aber die natürlich nicht immer, da sonst der Muskelabbau folgt. Ich selber z.B. mache meine Rückenbandage beim Putzen um und es ist sehr hilfreich. Vielleicht wäre das für Dich auch eine Möglichkeit für evtl. Extremshopping o.ä..

Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy :winke
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Robert1968
Geschrieben am: 21 Apr 2008, 06:56


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Hallo Topsy,

vielen Dank für Deine Antwort und Deine Tipps. Das schlimmste ist bei mir zurzeit die Angst vor einem Rückschlag, weil ich hier niemanden habe. Es geht mir aber von Tag zu Tag besser und ich führe auch täglich meine Übungen durch - am Anfang, als die Schmerzen da waren noch nicht, aber seit ein paar Tagen wieder regelmäßig. Wozu ich gar keine lust habe ist hier ins Krankenhaus zu müssen und eine OP vornehmen zu lassen. Zum Glück treten bei mir keine Lähmungserscheinungen oder Blasenschwächen auf, also Anzeichen die eine OP unumgänglich machen. Ein leichtes Taubheitsgefühl habe ich allerdings seit Jahren (also auch schon vor dem Hexenschuss letztes Jahr) in beiden großen Zehen. Mein Arzt in Deutschland weiß aber darüber bescheid.

Viele Grüße, Robert
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