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joergine1 |
Geschrieben am: 23 Nov 2003, 11:51
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: Gast Beiträge: 528 Mitgliedsnummer.: 327 Mitglied seit: 16 Mai 2003 ![]() |
Hallo Raimund,
ich kann Dich und Deine Eltern gut verstehen. Mir ging es am Anfang genauso. Mein Vater dachte immer, daß ich mich hinter den BSv verstecke. Als ich dann in der Klinik lag, in dem meine Schwägerin arbeitet und in der mein Paps immer seine Reha macht, wurde es immer schlimmer. Selbst wenn der Bekannte von meinem Paps( der lag zum selben Zeitpunkt in der Klinik) ihm sagte, daß es mir dort in der Klinik besch..... geht, schaltete er auf taub. Er hörte nur das, was die Ärzte sagten, und die ließen ja immer so durch schimmern, daß man sich die Schmerzen nur einbildet. Selbst als mich meine Eltern einen Tag besuchten und ich wirklich nur am heulen war, nahm nur meine Mutter mich ernst. Ich war fünf Wochen bei meinen Eltern zu Besuch, und fast jeden Tag hatte ich mich deswegen mit meinem Paps in den Haaren. Mein Paps konnte mich nicht verstehen, obwohl er es eigentlich nach empfinden müßte, da er selber durch einen Unfall diese Ausfälle und Nervenschmerzen hat. Erst als ich dann im St. Anna Hospital war, und ich mit meinen Eltern über die Diagnose sprach, bekam ich doch ein wenig Verständnis von ihm. Ich weiß aber auch,daß er sich um mich und um seine Enkelkinder Sorgen macht, denn schließlich ist ja unser Krankengeld nicht so viel, als wenn wir selber wieder richtig arbeiten. Auch wenn man immer wieder die Diskusionen mit den Eltern hat, glaube ich doch, daß sie uns trotz allem sehr lieb haben. Sie fühlen sich einfach nur hilflos, und wissen nicht, wie sie uns helfen können. Auch ich habe in den letzten Tagen wieder so ein Gefühl gehabt. Mein Sohn war krank, und wie gerne hätte ich ihm die Schmerzen noch abgenommen, aber es geht nun mal nicht. Es ist einfach dieses Gefühl der Machtlosigkeit. Man kann nichts dagegen tun. Nur trösten. Manche Eltern können es einfach nicht, aber daß heißt nicht, daß sie uns nicht lieben. Jeder hat seine Art und Weise uns zu zeigen, wie man jemanden mag. Auch wenn Du jetzt im Moment wütend auf Deine Eltern bist, irgendwann werdet ihr euch doch aussprechen und euch wieder vertragen. Also, laß ruhig Deine Wut hier raus, denn schließlich sind wir auch für solche Sachen hier, um Dich zu trösten. :trost :trost Trotzdem wünsche ich Dir noch einen schönen Sonntag. Sabine |
Harro |
Geschrieben am: 23 Nov 2003, 11:57
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Internet-Tramp ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Administrator † 22.10.2024 Beiträge: 12.906 Mitgliedsnummer.: 49 Mitglied seit: 08 Dez 2002 ![]() |
Hi Reimund,
ist schon frustrierend so was zu lesen. Aber lass den Kopf nicht hängen, das wird schon wieder. Es dauert halt seine Zeit, bis man seine Eltern erzogen hat. ;) Ich habe es selber hinter mir, und siehe da es ging, allerdings dauerte es ein paar Jahre. Eltern sind nämlich durchaus lernfähig, auch wenn wir das nicht glauben wollen. :roll Schönen Sonntag Harro :smoke |
Reimund |
Geschrieben am: 24 Nov 2003, 10:13
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 44 Mitgliedsnummer.: 236 Mitglied seit: 02 Apr 2003 ![]() |
Hey
Danke für die Antworten.Es ist sicherlich richtig was Tetje schreibt,das sich wohl noch einiges mehr in der Vergangenheit aufgestaut hat und das sie auch aus Hilfslosigkeit so reagieren. Ich habe in der Vergangenheit immer viel Verständnis für meine Eltern aufgebracht.Sicherlich haben sie auch Ihre Probleme,doch es ist jedesmal so,wenn ich etwas auf den Herzen habe,ist es alles nicht so schlimm oder sie wissen alles besser.Sie haben Ihr schönes Weltbild vor den Augen,wo immer alles schön zu funktionieren hat.Ihr Konzept:Viel arbeiten,Familie gründen,Haus bauen,Spanienurlaub und nach aussen hin was darstellen.Hier schisse ich natürlich quer,weil ich meinen eigenen Kopf habe und auch mal "verrückte Sachen" mache oder mal was neues im Leben ausprobieren möchte. Ein Gespräch mit Ihnen hilft nur immer für einige Tage,danach ist alles wieder so wie es war.Manche Eltern kann man nicht erziehen.Ich werde denen wohl nicht mehr soviel erzählen wie bisher,es sind eben Eltern und keine Freunde.Ist wohl der Unterschied,den ich übersehen haben. Dafür kann ich ja euch auf den "Keks" gehen.:P Bye Bye R. |
Hansel |
Geschrieben am: 24 Nov 2003, 10:27
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Hansel ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 1.527 Mitgliedsnummer.: 44 Mitglied seit: 04 Dez 2002 ![]() |
Hallo Reimund, auch ich musste leider genau das Gleiche feststellen wie Du. 4 Vorfälle sind bei mir bekannt, 3 Jahre war ich aus dem Job. Und ? Ich habe genau das selbe gehört, und als ich wieder Arbeit hatte, hieß es:" Naja, wird schon gehen, vielleicht wird es ja was, Hauptsache Du hast wieder Geld". Eben komme ich vom Arzt, mit Verdacht auf weiteren bzw. weitere Vorfälle. Zufällig sprach ich grade mit meiner Mutter, die meinte: "Ach du Sch....., wie kann das denn sein...aber ist ja nicht so schlimm. Wenn Du den Job nicht mehr machen kannst, gehst Du eben auf Rente, Deine Freundin verdient ja gut....." Der Hammer: Ich hatte grade erst berichtet, da schwärmt sie mir ohne Ende eins vor, von ihrem neuen Freund. Das war genau das, was ich grade gut gebrauchen kann. Ich habe in den letzten Jahren so viel Mist (grade aus der Familie) gehört, daß meine Eltern bei mir fast auf dem Abstellgleis stehen. Ein Bruder hat auch nur Geld im Sinn, der andere versteht mich gut, und die Schwester hält am besten zu mir. Aber so ist das......am besten ist: Hilf Dir selbst, es macht sonst keiner. Jeder Fremde oder Freund zeigt scheinbar mehr Verständnis als die eigenen Eltern. Nur umgehen können muss man damit. Ich kann es mittlerweile Und Du wirst es auch sicher noch schaffen. Ich wünsche Dir alles Gute Gruss Bandihansel (mit noch weniger Bandscheiben als vermutet :unsure: ? ) |
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Heidi |
Geschrieben am: 24 Nov 2003, 10:40
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Admin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Administrator Beiträge: 4.563 Mitgliedsnummer.: 2 Mitglied seit: 10 Nov 2002 ![]() |
Hallo @All,
ich kann dazu nur sagen, dass ich in dieser Beziehung sehr gut mit meinen Eltern sprechen kann und sie mir auch zuhören und Mut zusprechen. Da sie ja Beide selber Probleme mit dem Rücken haben, können sie auch sehr gut mitfühlen, da kann ich sehr froh drüber sein. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es sehr schmerzt, wenn so wenig Interesse rüber kommt, da ich diese Erfahrung mit der anderen Seite machen mußte. Man lernt halt daraus und reagiert dementsprechend. Liebe Grüße Heidi :winke |
Inka |
Geschrieben am: 24 Nov 2003, 11:53
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...die immer noch an das Gute im Menschen glaubt ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 2.403 Mitgliedsnummer.: 482 Mitglied seit: 25 Aug 2003 ![]() |
Hallo :winke
das ganze Thema hat mich doch auch ganz schön zum Nachdenken gebracht. Nicht nur darüber, wie meine Mutter reagiert (wobei ich Ihr aufgrund Ihres Alters da absolut nichts vorwerfen möchte und werde). Nein, viel mehr über mein Verhalten als Mutter bzw meine Reaktionen, wenn mein Sohn mir mal sein Leid klagt. Ich fürchte, ich habe da nicht immer so ganz toll reagiert :( . Hmm, ich denke, das nächste Mal werde ich mich bemühen noch ein bisserl besser zuzuhören und ihn vielleicht auch fragen, was er denn gerne von mir hätte in so einer Situation. Es würde mir sehr weh tun, wenn er ähnlich negativ von mir denken würde und sich von mir alleingelassen fühlen würde. Danke für dieses Thema (auch wenn es aus einem traurigen Grund geschrieben wurde). Liebe Grüße :winke Inka |
Strubbel |
Geschrieben am: 24 Nov 2003, 13:53
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Unbequem aber Liebenswert ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 745 Mitgliedsnummer.: 410 Mitglied seit: 30 Jun 2003 ![]() |
@Tetje
Genau wie Du mit Deinem/Euren Sohn verfährst, so geht es mir zu Hause auch. Wenngleich z.B. mein Vater garnicht so genau weíß, wie es sich mit diesen Beschweren lebt (dafür hat er genug andere), so ist er besorgt und fragt immer wieder mal nach, wie es mir geht. Bei meiner Mutter ist es letztendlich so, dass sie die gleichen Beschwerden hat, nur noch viel schlimmer (zusätzlich total verdreht, Stenosen HWS und LWS, nicht mehr operabele Nervenschädigungen, ist 20 Jahre älter als ich und bereits seit ein paar Jahren EU). Die MRT-Bilder von ihr und mir ähneln sich unheimlich. Vieler meiner Beschwerden hat meine Mutter schon durchlebt und vor denen, die ich noch nicht kenne, möchte sie mich möglichst bewahren. Verständnis gibt es ohne Ende - war aber auch bereits vorher immer schon da, meine Eltern hatten immer ein offenes Ohr für mich und ich konnte auch immer mit jedem noch so schlimmen Mist zu meinen Eltern. Auch ist denen das wichtig, was mit uns ist und nicht das, was andere Leute sagen, was man nicht tun darf, weil x und y und überhaupt. NEE, zum Glück kenne ich es anders. Und meinen Sohn erziehe ich genauso. Er weiß, dass es Sachen gibt, die finde ich nicht so toll, aber ich sage ihm auch gleichzeitig, dass ich es gut finde, dass er es mir sagt, verrät o.ä. Gemeinsamkeit, Zusammenhalten ist für uns alle sehr wichtig, nicht nur, wenn es einem gut geht. Liebe Grüße Strub |
Kessi |
Geschrieben am: 24 Nov 2003, 19:49
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PremiumMitglied Gold ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 3.227 Mitgliedsnummer.: 322 Mitglied seit: 13 Mai 2003 ![]() |
Hallo,
die Erfahrungen von einigen sind ja sehr unschön. Manchmal ist es auch so, dass Eltern selbst einfach Angst haben..., davor wenn sie nicht mehr können...., wenn sie Hilfe benötigen. Hoffnung und Erwartung....leider kann man selbst vieles nicht mehr und diese nicht immer erfüllen. Gewisse Arbeiten gehen jetzt schon nicht mehr :kinn, was man sonst sehr zügig erledigt hat. Strubbel, deine Mutter wird voller Sorge um dich sein, hoffen, dass es bei dir zum Stillstand kommt. Gruß Kessi :winke |
Hansel |
Geschrieben am: 24 Nov 2003, 22:35
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Hansel ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 1.527 Mitgliedsnummer.: 44 Mitglied seit: 04 Dez 2002 ![]() |
Ja liebe Bandis,
bei mit ist es auch so, daß meine Eltern -meiner Meinung nach- "kneifen", oder einfach nicht wissen wollen, daß sie mit Schuld an meinem jetzigen Zustand tragen. Als ich mit 17 meine Ausbildung zum Steuerfachgehilfen gemacht habe, habe ich jeden Tag nach Feierabend in der Firma meiner Eltern geschuftet (Metallverarbeitung), habe geschweisst, an Maschinen wie Bandsägen und Biegeautomaten gearbeitet, Eisenträger und schwere Gitter geschleppt. Weil sie das Geld für einen Gabelstapler nicht ausgeben wollten. Ich weiss nicht wieviele LKW mit Eisen ich von Hand abgeladen habe, immer unter Stress, immer unter Hochdruck. An den Wochenenden bin ich dann -als ich den Führerschein hatte- mit dem LKW los, und habe die Baustellen beliefert, die in der Woche nicht zu schaffen waren. Eigentlich hätten die Eltern merken müssen, daß das für einen jungen Menschen unverantwortlich ist. Im letzten Jahr habe ich es Ihnen vorgehalten, als sie sich immer wieder fragten, woher denn das kommt. Immerhin habe ich 8 Jahre lang so weiter gemacht, immer in dem Glauben, eine gut florierende Firma zu übernehmen (was ja auch eigentlich so war). Aber unter diesen Bedingungen habe ich dann gekündigt, zumal sie sich auch regelmässig aufgeregt haben, das ich mit krankem Rücken im Bett lag (jedes Jahr in der Hochsaison im November). Wenn ich Kinder hätte, wäre das das Letzte was ich Ihnen antun würde, das weiss ich ganz bestimmt. Ich könnte diese Story nun endlos fortsetzen, will Euch aber nicht langweilen. Nur mal darauf hinweisen, daß Eltern Verantwortung tragen, und junge Menschen nicht immer wissen, was sie tun. Wer macht sich in dem Alter auch Gedanken darüber ? :h Hansel |
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