Bandscheiben-Forum

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> Neuvorstellung / Frage zu Prodisc-L, Neuvorstellung
Ziegenpeter
Geschrieben am: 03 Apr 2008, 16:32


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Hallo an alle,

erstmal vielen, vielen Dank an all diejenigen, die sich in diesem Forum geäußert und ihren (Leidens-)Weg geschildert haben!!! :winke
Egal ob positive oder negative Erfahrungen gemacht wurden: es kann sehr wichtig für die eine oder andere Entscheidung/Meinungsbildung eines anderen hier werden.

Ganz kurz (?) zu meiner Krankheits(-vor-)geschichte: zum ersten mal AU gewesen vor 9 Jahren (1999 bis 2001) wegen Beschwerden im Bereich L5/S1 (tief sitzender, stechender Schmerz bei statischer Belastung schon nach ganz kurzer Zeit; < 10 Minuten). Ich hatte damals sehr viel ausprobiert, viele (Fach-)Ärzte verschiedenster Fachrichtung konsultiert (es waren ca. 20 Ärzte vom Zahnarzt über den Heilpraktiker, Sportarzt, Orthopäden, Neurologen etc. etc.). Mit dem Ergebnis, daß ich teils zu ein und demselben Bild (CT, MRT egal) völlig konträre Aussagen von verschiedenen Ärzten bekam. Sowohl was die Interpretation als auch die daraus abzuleitenden Maßnahmen anbelangte. Ich hatte Aussagen von wegen „Joggen sie eine zeitlang, dann wird das schon wieder“ bis hin zu „da müssen wir sofort operieren, also versteifen“. Eine zweimonatige ambulante Reha-Maßnahme (mit dem gesamten Programm von Bädern über Fango, Schlinge, Gerätetraining) verschlimmerte meinen Zustand nur noch.
Ich hatte mich dann Anfang 2001 für eine zweite OP (Perkutane Laserdiskuskompression; eine erste OP im Jahr 2000 brachte überhaupt gar nichts; Fehlentscheidung meinerseits!) bei Dr. Stern in Dortmund entschieden. Die brachte dann - nach langer Genesungszeit von 6 Monaten - die Besserung. Ich war im Sommer 2001 wieder arbeitsfähig. War wieder fähig einen ganzen Tag im Büro zu verbringen. Juchhu!!!!

Mein Fazit (natürlich nicht appellativ gemeint) aus meiner 2 Jahre währenden Odyssee von vor 9 Jahren:

1) Glaube niemals der Aussage nur eines Arztes bezüglich deines Gesundheitszustandes
2) Du selbst entscheidest, was du hast und welche Schritte zur Heilung unternommen werden müssen
3) Finde den Arzt, der zu deiner Krankheit passt
4) Habe Geduld
5) Eine OP ist das letzte Mittel der Wahl. Meistens. Aber nicht immer.
6) Es gibt deutlich mehr schlechte als gute Ärzte. Dabei beziehe ich auch die Fähigkeit mit ein, mit Menschen menschlich, fair und offen umgehen zu können. Haben ganz viele Ärzte offensichtlich nie gelernt!

Fortsetzung der Geschichte: dieser - nie ganz schmerzfreie - Zustand nach der 2. OP hielt 6,5 Jahre. Jetzt habe ich wieder exakt die gleichen Beschwerden an der gleichen Stelle seit November 07.
Im Dezember ging's ja noch. Ich konnte nicht mehr sitzen; mich aber wenigstens im Liegen wieder erholen. Nach einem heißen Bad (sic!!!) Anfang Januar bekam ich innerhalb von zwei Stunden so schlimme Schmerzen, daß ich von da an nur noch mit Tilidin + Diclo über die Runden kam. Ich hatte nun auch Schmerzen im Liegen. Teils wurden diese Schmerzen bei längerem Liegen auch noch schlimmer. Ein ganz seltsamer Zustand, den ich damals vor 9 Jahren so nie gehabt hatte. Anfang Februar (nach drei Wochen!) wurde es dann besser. Die Schmerzen im Liegen waren weg. Seit Anfang März wieder Verschlechterung und aktuell wieder Zustand wie im Januar. Hööööllllleee!!!! Nehme allerdings jetzt kein Tilidin mehr, weil ich einen Medikamentenkopfschmerz entwickelt habe im Januar, der bis heute nicht ganz weg ist. :-(
Als Nebeneffekt treten bei statischer Belastung Taubheitsgefühle in beiden Fersen auf.

Maßnahmen: aufgrund meiner Erfahrung von damals bislang keine (mal abgesehen von Medikamenten und Arztbesuchen)! Habe CT, Röntgenfunktionsaufnahme und MRT gemacht. Ein Untersuchung des Blutes ergab, daß ich an keiner Entzündung leide.

Ergebnis der Bilder:
CT-Beurteilung (Radiologe): deutliche Zeichen der Bandscheibendegeneration im Segment L5/S1 mit Vakuumphänomen. Kein Rezidivprolaps. Allgemeine Bandscheibenprotrusion, wenig raumfordernd im Segment L4/5. Die Segmente L2/3 und L3/4 sind unauffällig. Allenfalls diskrete Spondylarthrose in L5/S1 beidseits.

MRT-Beurteilung (Arzt 1, Radiologe): Osteochondrose mit Wasserverlust in den Segmenten L4/5 und L5/S1. Spondylarthrose der drei unteren LWS-Segmente.

MRT-Beurteilung (Arzt 2, Orthopäde): man erkennt auf den durchgeführten MRT-Aufnahmen im Segment L5/S1 eine „black disc“. Es besteht allerdings nur ein geringes Wirbelkörperödem.

Schick! Hat nicht jeder... so ne black disc.... :-((

Arzt 2 plädiert übrigens für eine BS-Prothese.

Achja: ein Neurochirurg sagte zu meinen Bildern und meinem Zustand, er könne nichts besonderes erkennen. Ich solle ein konservatives Vorgehen in Erwägung ziehen. Von den dreißig Minuten die ich bei ihm war, ist er während 20 Minuten über andere Ärzte und deren Befundkatastrophen hergezogen....

Auf der Webseite von Synthes:
Zitat ( http://www.synthesprodisc.com/html/Patient_FAQ.80.0.html)

findet sich folgendes:
---------------Zitat ------------------
In order to be a candidate to receive the Prodisc-L implant, you must meet the following minimum requirements.

1) Must be suffering from degenerative disc disease (DDD) at the lumbar spine. DDD is defined as a disc that is worn out or has become injured and is causing pain. This determination is made based on history, physical examination and x-rays.
2) Should have had at least 6 months of conservative treatment without relief of symptoms (e.g., medications, physical therapy)
? 3) Vertebrae must be dimensionally large enough to support the device
4) Must not have an active infection, either throughout your body or localized to your spine
? 5) Must have good bone quality (no osteoporosis or osteopenia)
? 6) Must not be allergic to cobalt, chromium, molybdenum, polyethylene or titanium
7) Must be old enough that the bones in your body are mature and no longer growing
? 8) Must not have spinal anatomy that would prevent implantation of the device or cause the device to be unstable in your body, as determined by your doctor
----------- Zitatende

Sind all diese Punkte bei Euch (Prodisc-Kandidaten) im Vorfeld geklärt worden? Von wem? Bei mir sind 4 von diesen 8 Punkten derzeit unklar (Punkte 3, 5, 6, 8). Muß man da vorher zu zig Voruntersuchungen?

Liebe Grüße an alle
:;
Ziegenpeter
PS: puh, ist etwas länger geworden als gedacht. Habe auch an drei verschiedenen Tagen daran gesessen.... weil das in einem durch zu schreiben, halte ich rückenmäßig gar nicht mehr aus
PM
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Irongirl
Geschrieben am: 03 Apr 2008, 17:01


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Hallo Ziegenpeter,

ich gehöre ja zu den zufriedenen ProDisc-Trägern und kann Dir nur sagen, dass ich unmittelbar nach der OP schmerzfrei war (mal von dem normalen Wundschmerz abgesehen).

Im Vorfeld wurde bei mir 'nur' die Metallverträglichkeit abgeklärt, da ich eine bekannte Nickelallergie habe (ist zu 1% enthalten, auch wenns auf der Liste nicht draufsteht). Wenn aber kein Verdacht auf Metallallergien besteht, besteht auch kein Handlungsbedarf.

Ob der Raum (Platz) für die Prothese ausrechend ist, ist m.W. eh erst während der OP feststellbar. Das bandscheibenfach muss noch ausreichend beweglich sein, damit die Prothese dazwischen passt. Das wird einem aber immer vor der OP als möglich Komplikation erzählt. Wenn's nicht langt, muss versteift werden.

Knochendichte/Osteoporose, kann z.T. im Röntgenbild grob beurteilt werden, kann man aber auch vorher bestimmen lassen.

Der letzte Punkt :sch

Ein erfahrener Doc (für Prothesen) kann Dir aber sicher die Fragen alle im Vorfeld beantworten.

Für weitere Fragen steh ich Dir aber gerne zur Verfügung (allerdings bin ich ab morgen im verlängerten Wochenenden :klatscht )

LG
Irongirl
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Ziegenpeter
Geschrieben am: 03 Apr 2008, 17:07


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Hallo Irongirl,

ja, von Dir habe ich schon einiges gelesen. :;
Danke für die schnelle Antwort!

Hast ne PN von mir....

Ziegenpeter
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Flecki58
Geschrieben am: 04 Apr 2008, 21:58


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Hallo Ziegenpeter, ich bin nicht sicher ob meine Antwort auf Deine persönliche Mail angekommen ist. Auf jeden Fall bin ich von Rische und meiner Prodisc begeistert und würde es jederzeit wieder machen lassen. Knochendichte bei mir war nicht ausreichen deshalb wurde L4/L5 erst operiert und 6 Monate später L5/S1.
Ich denke das ein erfahrener Arzt anhand Deiner Angaben und Beschreibungen Deiner Beschwerden sich gut ein Bild von dem Ausmaß Deiners Vorfalls machen kann.
Bei Detalierten Fragen melde Dich gerne noch mal bei mir
alles Gute Flecki58
PM
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