Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


3 Seiten: 123 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> Nicht mehr zum aushalten, Schmerzen werden immer schlimmer
caro37
Geschrieben am: 16 Mär 2008, 19:36


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 49
Mitgliedsnummer.: 8.065
Mitglied seit: 09 Feb 2007




Hallo allerseits,

muss mich echt mal ausjammern. Mein Mann kann es nicht mehr ertragen.
Ich war vor paar Tagen wieder bei meinem Neuro, hab ihm erklärt, dass die Schmerzen unerträglich sind, an schlafen ohne Schlaftabletten nicht mehr zu denken ist. Außerdem habe ich seit dem das Haargefühl im Rachen verschwunden ist, dasselbe nun an der rechten Lippe, so ein komisches Gefühl, wie wenn beim Zahnarzt eine Betäubung langsam nachlässt.

Daraufhin bekam ich Wärme plus Reizstrom. Tens hab ich selber, bringt auch nichts. Er hat manuell an meiner HWS rumgezogen und auch kurz geruckt. War sehr unangenehm. Aber auch das hat das Irritationsgefühl nicht verbessert, im Gegenteil.
Ich mache täglich meine Übungen auch wegen der LWS, Tabletten helfen nicht mehr. Meine KG meint, ich bin so verspannt, sie kommt gar nicht in die Tiefe. Der Doc. hatte das bestätigt.

Ich habe wegen der Reha noch keinen Bescheid, da der Hausarzt die Unterlagen noch nicht an die Krankenkasse weitergereicht hat.
Habe mich jetzt für eine Psycho-Therapie angemeldet, soll Mitte April zum Vorgespräch kommen. Musste alles Mögliche ausfüllen, dazu noch aufschreiben, was ich für Probleme habe, damit er sich für das Erst-Gerspräch erst mal ein Bild machen kann.

Hat jemand mit einer Psychotherapie zwecks Schmerzen, Erfolg gehabt? Ich fühle mich ständig angespannt, kann mich bemühen wie ich will, auch die Medis helfen nicht. Mache auch warme Umschläge, tut gut und dann ist es wieder wie zuvor.
Kann kaum noch meinen Haushalt bewältigen.

Entschuldigung, dass ich mich jetzt mal ausgeheult habe, aber wenn ich denke, dass ich diese Schmerzen bis ins Grab ertragen soll, werde ich noch verrückt und verliere jeden Mut.

Wünsch Euch allen gute Besserung und danke fürs Lesen.

Viele Grüße Caro37 :B
PMEmail Poster
Top
Sunny
Geschrieben am: 16 Mär 2008, 21:07


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 694
Mitgliedsnummer.: 7.042
Mitglied seit: 18 Okt 2006




Hallo Caro,

das ist schon was - komm mal her :streichel ! Schmerzen können einen schon in den Wahnsinn treiben, aber die müssen doch auch wieder wegzubekommen sein! Du hast geschrieben, dass warme Wickel guttun, nimm doch noch zusätzlich ein Heizkissen oder ein Körnerkissen, dann hast Du länger etwas davon. Viele im Forum haben auch geschrieben, dass sie Wärmepflaster gegen die Schmerzen aufkleben - habe es selbst noch nicht probiert - kannst ja mal im Forum drüber nachlesen.
Natürlich sind das alles nur vorübergehende Hilfsmaßnahmen! Warst Du schon mal bei einem Osteopathen? Ich gebe sehr viel darauf, mir konnte er die Schmerzen lindern/ manchmal wegnehmen. Wäre doch toll, wenn Dir das auch helfen würde!

Ganz liebe Grüße und alles, alles Gute!
Sunny :;
PM
Top
Christine
Geschrieben am: 16 Mär 2008, 22:26


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 236
Mitgliedsnummer.: 1.300
Mitglied seit: 08 Aug 2004




Hallo caro,

lass Dich mal :trost - die Meisten hier können Dich gut verstehen, was heftige und lange andauernde Schmerzen bedeuten. Ich habe auch einen verständnisvollen und lieben Ehemann, aber immer kann (und will) man den Partner ja nicht mit seinen gesundheitlichen Problemen belasten.

Du hast Deine Schmerzen doch schon länger, wenn ich in Deinem Profil richtig lese? - Warst Du schon einmal bei einem Schmerztherapeuten? Auch wenn man sich vielleicht erst scheut, starke Schmerzmedis zu nehmen - sie helfen letztendlich, wieder etwas Lebensqualität zurück zu erhalten.

Dass Du eine Psychotherapie machen willst, ist ein wichtiger und richtiger Schritt. Ich bin selber seit über einem Jahr in psychotherapeutischer Behandlung - weil mich meine Schmerzen in vielerlei Hinsicht fertig machen - kann nicht mehr arbeiten (bekomme zurzeit Rente), Haushalt, Garten, Unternehmungen - die Liste ist lang. Auch wenn sich die Erfolge nur langsam einstellen und ich in mancher Hinsicht ein schwieriger Patient bin (ich will es einfach nicht akzeptieren, dass es nicht mehr so wie früher geht!), tut es mir unendlich gut, meinen "Ballast" dort abladen zu können und zu erkennen, was mit mir überhaupt passiert ist.

Wenn Deine Therapie speziell auf Schmerzen zugeschnitten ist, wirst Du (hoffentlich) Techniken erlernen, wie Du Dich besser entspannen und Deinen Schmerz wenigstens vorübergehend innerlich "ausschalten" kannst. Außerdem wirst Du lernen, mit Deinen Schmerzen und der daraus resultierenden Situation besser umzugehen. Zuerst ist es vielleicht schwierig und man muss auch dort ein bisschen mitarbeiten bzw. nach der Sitzung an sich arbeiten, aber Du wirst sehen - es wird Dir gut tun.

Bis es soweit ist, dass Du die richtigen Techniken erlernst, kannst Du Dich vielleicht wenigstens immer mal wieder so bequem wie möglich hinlegen (im Bett oder auf der Couch - wo Du halt am besten entspannt liegen kannst), evtl. auch mit Kissen unter den Arm oder so. Dazu ein Heizkissen (mir drückt das Körnerkissen am Hals) und eine CD mit entspannender Musik - und ganz wichtig - wenn es geht - kein Zeitdruck, keine Störungen - Telefon leise usw. Ich schlafe dann zwar sehr schnell ein, aber wenn ich schlafe, habe ich keine Schmerzen. Zuerst habe ich mich darüber geärgert, weil ich eigentlich Entspannungsübungen machen will, aber meine Psychologin hat mir vor Augen geführt, dass eben auch die Siesta entspannend ist. Seither lege ich mich tagsüber hin, wenn ich es will - vorher mit schlechtem Gewissen - heute mit dem Wissen, dass es gut für mich ist.

Hm, ich habe eben noch gelesen, dass Dein Arzt an Deiner HWS "geruckt" hat - das sollte er bei Deinen Baustellen ja nun wirklich nicht! Ein bisschen Traktion (also vorsichtiger Zug) ist erlaubt, das macht meine Physiotherapeutin auch - aber nur sehr sanft und keinerlei ruckartige Manipulation!

Alles Gute für Dich :troest
und viele liebe Grüße
Christine
PMEmail Poster
Top
minta
Geschrieben am: 16 Mär 2008, 23:48


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 266
Mitgliedsnummer.: 10.729
Mitglied seit: 01 Feb 2008




Hallo caro,

lass' Dich mal :streichel !
Du hast nicht gejammert, Du musst Dir das doch mal von der Seele reden , dazu sind wir doch da, dass wir
von Zeit zu Zeit auch die Last des Anderen tragen.
Mir gefällt nicht, dass der Arzt an Deiner Wirbelsäule herumgezogen und "geknackt" hat. Ich dachte immer,
dass dies der Vergangenheit angehört.
Ganz dringend brauchst Du eine Schmerztherapie, sicher gemischt aus medikamentöser und entspannender
Therapie. Dazu brauchst Du einen Schmerztherapeuten. Den Weg in die Psychotherapie gehst Du ja schon,
das ist eine gute Entscheidung, wenn man nicht mehr ein - noch aus weiss. Ausserdem kann man Körper und
Seele nicht trennen.
Nutze auch Wärmequellen, wie z.B. Heizkissen usw., was hier schon einige beschrieben haben, tu' Dir Gutes!
Alles Liebe und eine Besserung Deiner Beschwerden
wünscht Dir minta :z
PM
Top
caro37
Geschrieben am: 17 Mär 2008, 10:31


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 49
Mitgliedsnummer.: 8.065
Mitglied seit: 09 Feb 2007




Hallo Christine, hallo Sunny,

danke für die trostreichen Worte. Ich weiß, dass es hier fast nur viel jüngere Menschen gibt, die von diesen Problemen betroffen sind, das ist doppelt schlimm.

Mein Neuro hat deswegen meinen Kopf etwas ruckartig bewegt, eben weil ich das komische Taubheitsgefühl an der Lippe habe, übrigens auch an den Zehen, alles rechts. Eigentlich müsste er ja als Facharzt wissen, was er tut.
Ich benutze jeden Abend die Rotlichtlampe, habe stets einen warmen Schal um, selbst in der Wohnung.
Ich werde mir wohl eine Microwelle anschaffen müssen, damit ich die Körnerkissen warm machen kann.

Osteop. habe ich auch schon probiert, hat mir nichts gebracht, Cranio Sacrale, Myroflex, einfach alles. Schmerzmittel schlucke ich auch genug, die helfen nicht. Ich merke selber, dass ich vollkommen verspannt bin und versuche ständig, mich locker zu halten.
Nachmittags versuche ich autogenes Training, aber da schlafe ich meist kurz ein, schadet bei meiner Schlaflosigkeit auch nichts. Wenn es mir ganz mies geht, dann machen sich nachts alle meine Glieder selbständig, d.h. ich muss alles ständig bewegen.
Meine Nervenmessungen waren komplett in Ordnung, ich verstehe dann nicht, woher dieses lausige Kribbeln kommt, das macht mir angst.

Meine ganze Hoffnung setze ich auf eine Reha, vielleicht wird es ja besser, wenn mal alles zur Ruhe kommt. Im Haushalt geht das ja nicht.

Danke und allen gute Besserung
Liebe Grüße :winke
Caro
PS. Ich kenne mich PC-technisch nicht so gut aus, wenn ich Fehler mache, bitte ich um Entschuldigung.
PMEmail Poster
Top
Land-Ei
Geschrieben am: 17 Mär 2008, 14:53


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 634
Mitgliedsnummer.: 10.995
Mitglied seit: 01 Mär 2008




Hallo caro37!

Ich kann dich sehr gut verstehen...bin zwar selber nicht erkrankt,habe aber einen schlimm rückenkranken Partner.Der macht zur Zeit eine ambulante Phsychotherapie (war Auflage der Rentenversicherung um weiter auf Zeit berentet zu werden).Aus seiner Sicht bis jetzt nicht wirklich hilfreich.Die ersten Sitzungen wurde die komplette Kindheit aufgearbeitet,der schulische und berufliche Werdegang und all solche Sachen.Ist mir persönlich unverständlich,wie man dadurch lernen soll,mit seinen Schmerzen besser umzugehen.Er macht es jetzt seit 7 Monaten.Ca 2 Jahre soll die Therapie dauern.Ich wünsche ihm,das es was bringt,kann es mir aber nicht so recht vorstellen!
Sorry,aber so denke ich eben!

Ich wünsche dir alles erdenklich gute und drücke dich ganz doll :streichel Heike
PMEmail Poster
Top
Christine
Geschrieben am: 17 Mär 2008, 15:55


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 236
Mitgliedsnummer.: 1.300
Mitglied seit: 08 Aug 2004




Hallo Heike, :winke

die ersten Sitzungen waren bei mir auch nicht anders, aber ich fand diese "alten Kamellen" schon wichtig, damit die Therapeutin mich wirklich kennen lernt. Viele Verhaltensmuster wurzeln in unserem früheren Privat- und Berufsleben, ohne dass wir es selbst erkennen und wissen.

So hat sich beispielsweise bei mir herauskristallisiert, dass ich ein sehr, sehr hohes Anspruchsdenken an mich und meine geleistete Arbeit habe (gleich welcher Art - Beruflich, Haushalt, Privat). Und das erschwert mir das Abfinden mit meiner Krankheit, die Einschränkungen dadurch, der Berentung usw. - Ich bin da wohl ein besonders hartnäckiger Fall... akzeptiere einfach nicht oder inzwischen nur sehr langsam, dass es nicht mehr 150%ig geht, schon gar nicht mehr 100%, sondern vielleicht nur 50 oder 75%. Und plötzlich ist man nichts mehr wert, weil man nicht mehr leistungsfähig ist. Bei Anderen lasse ich locker "Fünfe gerade sein" - aber nicht bei mir! Schrecklich, da heraus zu kommen... - aber allein die Erkenntnis ist der erste Schritt, um an sich zu arbeiten.

Ich sehe meine Psychotherapie bei meiner chronischen Krankheit vergleichbar mit guter Schmerztherapie:
Schnellschüsse gibt es nicht und sollten weder versprochen noch erwartet werden.

Vielleicht hilft Dir und Deinem Bandi meine Erkenntnis ein bisschen für das bessere Verständnis der Langzeittherapie - meine wurde auf drei Jahre bewilligt, ich habe jetzt ca. 1,5 Jahre herum und krabbele nur langsam aus meinem "Loch" heraus. :ph34r:

Alles Gute und viele Grüße :bank
Christine
PMEmail Poster
Top
bibo
Geschrieben am: 17 Mär 2008, 16:04


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 246
Mitgliedsnummer.: 7.615
Mitglied seit: 21 Dez 2006




Hallo Caro,

ich war im Rahmen meiner Schmerztherapie auch bei einer Psychologin. Dort wurde nicht meine Kindheit aufgearbeitet, sondern ich habe gelernt, mit meinen Schmerzen umzugehen. Nach ca. 1/2 Jahr hatte ich es dann "drauf".

Es hat mir viel geholfen. Es war eine Psychologin mit Schwerpunkt Schmerztherapie.

Hoffentlich hilft es Dir auch.

Viele Grüße,

Bibo

PMEmail Poster
Top
Aventurin
Geschrieben am: 17 Mär 2008, 17:27


Boardmechaniker
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 425
Mitgliedsnummer.: 6.059
Mitglied seit: 29 Jun 2006




Hallo Caro,

hast Du auch mal nachgeforscht, ob Du evtl. einen verschobenen Atlas hast?

Ist nur schwierig jemanden zu finden, der das diagnostiziert. Ärzte kümmern sich nicht drum, oder wollen sich nicht drum kümmern.

Ist nämlich etwas schwierig, den da wieder hinzubekommen, wo er hingehört. Können nur ganz wenige. Außerdem ist es dann die Frage, ob der Atlas dann auch hält, die HWS kann nämlich auch instabil sein.

Alles Gute

:winke

Aventurin
PMEmail Poster
Top
Sunny
Geschrieben am: 17 Mär 2008, 18:49


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 694
Mitgliedsnummer.: 7.042
Mitglied seit: 18 Okt 2006




Huhu alle zusammen,

da jetzt mehrere von Euch geschrieben, dass man seine Kindheit/Vergangenheit aufarbeiten muss/sollte, habe ich folgende Frage: glaubt Ihr, dass hierfür auch eine Familienaufstellung hilfreich wäre? Oder ist das damit nicht zu vergleichen? Demnächst wird nämlich ein Kurs angeboten (über Familienaufstellung) und ich überlege schon daran teilzunehmen, um evtl. den Schmerzen "auf die Schliche zu kommen" bzw. die Schmerzen evtl. besser zu bewältigen. Ist das jetzt ein Schwachsinn oder was meint Ihr dazu? Hat das schon jemand gemacht?

Ganz liebe Grüße und vielen Dank für Eure Antworten!
Sunny :;
PM
Top

Topic Options 3 Seiten: 123 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.5287 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version