Suche Klinik mit Erfahrung bei LWS-Versteifungen, Bitte prüfen ob löschen ok.

[parvus]

Hallo Thomas,

wie du Dich um Deine Mutter kümmerst ist ja wirklich lobenswert :klatscht

Wenn ich das so alles richtig nachgelesen habe, dann bist du ja fast einmal quer durch Deutschland gedüst um mehrere Meinungen einzuholen.

Wie kamst du jetzt nach Freiburg? Wohnt ihr auch dort in der Nähe?

Habe natürlich, da ich selber aus dieser Ecke stamme, sehr grosses Interesse an einer Fortführung Deines Berichtes.
Also sei bitte so gut und erzähle uns wie es Deiner Mutter in Freiburg in der Klinik ergangen ist.

Besten Dank und alles, alles Gute

parvus :winke

[Aaron]

Hallo Thomas,
vielleicht kannst Du Deine Mutter in der Wicker Klinik (Bad Wildungen) vorstellen. Die sind spezialisiert auf Versteifungen der Wirbelsäule und machen das sogar bei Kindern mit starker Skoliose. (Wenn meine Erinnerung richtig ist). Ein Anruf bringt Euch vielleicht weiter.
Alles Gute Aaron

[MARI]

Hallo Aaron!

Das kann ich nur bestätigen, das ein Anruf in der Wickerklinik weiterhilft. Die erste Frage bei mir war, sind sie privat versichert, ansonsten Wartezeit allein für einen Termin bis zu einem halben Jahr und einen Termin für die OP 1-2 Jahren.

Letztendlich bin ich bei Dr. Rosenthal in Bad Homburg und bei der Re-Spondylodese letztes Jahr in Koblenz bei Dr. Kilian.

Gruß Damaris

[Heidi]

Hallo Thomas,

was ist denn nun mit Deiner Mutter?

Ist sie bereits in der Uniklinik in Freiburg versteift worden,
wenn ja, wie geht es ihr?

Es wäre nett, wenn Du mal wieder berichten würdest.

Auch ganz liebe Grüße an Deine Mutter.

Heidi :winke

[Thomas]

hallo Heidi,

ja, wir waren in Freiburg und meine Mutter ist dort auch operiert worden. Ich habe mit meinem Bericht extra länger gewartet, weil ich erst mal sehen wollte, wie sich alles entwickelt, aber der Reihe nach.

Am 1. April reisten wir zur Aufnahme an, mit dem vermeintlichen Wissen, dass die OP am 5. April stattfinden würde, so wurde mir das jedenfalls ein paar Wochen vorher telefonisch mitgeteilt. Die Neurochirurgie in Freiburg, Breisacherstrasse 64, ist noch relativ neu, der Komplex wurde erst 1995 fertiggestellt. Umgeben von einem sehr großen und weitläufigen Park mit Wiesen und kleinen Gewässern, und lustigen kleinen Entchen, machte das auf uns gleich zu Beginn einen sehr positiven Eindruck.

Dieser Eindruck setzte sich nahtlos fort. Von der Aufnahme bis zum Einzug in ein modernes 2-Bett Zimmer verlief alles relativ schnell und in einer entspannten Atmosphäre. Kein Stundenlanges Warten, keine genervten Ärzte oder Pfleger, sondern hilfbereite Menschen, die sich von der ersten Minute um meine Mutter gekümmert haben. Überhaupt ist es in dem Komplex sehr ruhig, im Foyer plätschert lediglich ein Wasserspringbrunnen, so richtig zum Entspannen und Erholen.
Ein Assistenzarzt nahm mir gleich zu Beginn den Packen Bilder ab (so ca. 50 Stück), sowie die mitgebrachten Befunde und Berichte aus den vorangegangenen 2 OP´s. Nachdem wir das Zimmer so weit eingerichtet hatten, gings auch gleich weiter. Der Assistenzarzt kam wieder und machte erste Untersuchungen, Reflexe, Bewegungen, Gang und unterhielt sich mit meiner Mutter ausführlich über den bisherigen Krankheitsverlauf. Später kam dann nochmals die größere Visite mit PD Dr. Honegger, der zwar schon unterrichtet war, aber sich auch nochmals viel Zeit nahm, um mit meiner Mutter zu sprechen.
Am darauffolgenden Tag wurde uns mitgeteilt, das der geplante OP-Termin aufgrund von Notfällen nicht zu halten sei. Außerdem wollten die Ärzte es zuvor nochmals mit einem Gipskorsett versuchen. Wir dachten zuerst, was soll das bringen, in Aachen hat es gar nichts gebracht, außer zusätzlichen Beschwerden, Druckstellen und fast leichten Prellungen. Aber wir willigten schließlich ein, und meine Mutter wurde von einem Zivi mittels eines fahrbaren Stuhles in die Gipsabteilung gefahren. Ich blieb solange draußen und vertrieb mir die Zeit mit einem kleinen Spaziergang quer durch die Orthopädie. Als ich nach ca. 1 Stunde wiederkam stand meine Mutter schon in der Tür und winkte mir zu. "Sie sei schmerzfrei", strahlte Sie mir entgegen. Ich konnte das kaum glauben, aber es war tatsächlich so. Sowohl bei Ruhe als auch unter Belastung, beim Gehen, fast überhaupt keine Beschwerden mehr. Der nette "Gipser" erklärte uns dann, auf was man beim Anlegen achten muß. Hohlkreuz raus, Verteilung des Gewichtes auf die Hüften, usw. Außerdem hatte er es so gut gemacht, dass meine Mutter auch bequem essen konnte, ohne das etwas drückte oder zwickte.

Den genauen Ablauf weiß ich nicht mehr, jedenfalls wurde uns angeboten, vor Ostern nochmals nach Hause zu fahren. Dies nahmen wir dann auch in Anspruch und fanden uns mitte der darauffolgenden Woche wieder in der Klinik ein. Das Korsett hatten wir daheim selbständig entfernt. Am Freitag nachmittag war dann die große Visite (ca. 10 Personen), bei der auch Prof.Dr. Zentner und einer der beiden späteren Operateure, Dr. Hubbe, anwesend waren. Und wieder gab es eine kleine Überraschung. Die Ärzte hatten die Bilder und die Berichte, auch mit anderen Kollegen nochmals eingehend studiert, und waren der Meinung, dass man eventuell mit einem etwas kleineren Eingriff dasselbe Ergebnis erzielen könne (nicht 3 Etagen, sondern nur 1).

Diesbezüglich wolle der Schmerztherapeut, Dr. Wolter, einige Tests durchführen, und ob wir damit einverstanden wären. Wir waren zunächst nicht so begeistert, weil wir uns auf die Stabilisierung schon festgelegt hatten. Die Argumente der Ärzte überzeugten uns dann doch, im ungünstigsten Falle verzögere sich die geplante OP eben nochmals um ein paar Tage. Kurz und gut, wir stimmten zu, und Dr. Wolter, ein sehr netter und zuvorkommender Arzt, verfrachtete meine Mutter selbst! mitsamt Bett in seine Abteilung. Dort führte er an insgesamt 3 Tagen Facettenblockaden durch. Meine Mutter musste dann jeweils die Beschwerdeempfindlichkeit schriftlich notieren, kurz vor dem Eingriff, 1 Stunde danach, 2 Stunden danach, bei Ruhe, bei Belastung, usw. Wie auch immer, das brachte lediglich eine geringe Schmerzlinderung, und aufgrund dessen, entschlossen sich die Ärzte dann doch für die OP, und zwar so, wie sie ursprünglich auch geplant war, eine Stabilisierung der Höhen LW2/LW3, LW3/LW4 und LW4/LW5.

Bis es dann soweit war, verging dann nochmals einige Zeit und am Freitag, den 23. April war es dann soweit. Auch die ganze Zeit dazwischen, eine hervorragende Versorgung, sehr nette und kompetente Pfleger, Ärzte die sich immer wieder nach dem Stand erkundigt haben, sehr gutes Essen, dies alles ließ meine Mutter wieder neue Hoffnung schöpfen. Zwischenzeitlich hatte sich meine Mutter mit einer sehr, sehr netten Seelsorgerin, einer Inderin, angefreundet. Sie besuchte meine Mutter fast jeden Tag, ging mit ihr im Park spazieren und machte ihr immer wieder Mut, einfach toll.
Übrigens, das Frühstück und das Abendessen wurde als Buffet in einem schönen Raum der Station serviert. Das war sehr angenehm, man konnte die Zeit relativ frei einteilen und auch nur das essen, worauf man Appetit hatte.

Frau Dr. Herrero brachte dann am Donnerstag ein Modell der LWS mit und erklärte uns haarklein, wie die OP ablaufen würde. Sie erklärte uns auch, daß dies kein kleiner Eingriff werden würde, und nicht vergleichbar sei beispielsweise mit einem Bandscheibenvorfall. Das hatte sich meine Mutter auch gedacht, aber es gab für Sie nichts anderes als diese OP. So kam es dann auch. Wie die OP abgelaufen ist, und was genau gemacht wurde, erzähle ich im nächsten Posting ~~~ Pause ;) ~~~

[parvus]

Hallo Thomas,

ich habe Deinen Bericht hier nun ganz gespannt verfolgt und erwarte sehnsüchtig die Fortsetzung. :o

Auf welcher Station lag Deine Mutter? Ich kenne zwei Stationen dort auf der Neurochirurgie "Wartenberg" und "Krause".

Ausserdem interessiert es mich brenned wie Deine Mutter nun operiert wurde, da ich ja auch aus der Nähe Freiburg bin und somit in der Uniklinik neurologisch betreut werde und man weiß ja nie ..... was kommt.

Alles Gute zunächst verbunden mit den besten Genesungswünschen

:streichel :sonne parvus

[Thomas]

hallo parvus,

danke für deine Genesungswünsche. Es war die Station "Fedor Krause". Bericht folgt.

liebe Grüsse,
Thomas

[Hansi]

:D

Hallo Thomas,

aus dem ersten Teil Deines sehr interessanten Berichtes meine ich bereits herauszulesen, dass die Op erfolgreich war. Es freut mich, dass der Aufenthalt in Freiburg so einen guten Erfolg gebracht hat.
Mir haben sie auf einer anderen Station vor Jahren den Hals aufgeschnitten und zwei Jahre vorher ein Teil welches ich jetzt nicht näher benennen möchte :braue .
Ich kann aus beiden Aufenthalten daher die Freundlichkeit und Kompetenz der Ärzte und des Pflegepersonals in Freiburg nur bestätigen. Ich würde bei der Notwendigkeit vermutungsweise ohne nachzudenken auch wieder nach Freiburg gehen. Leider habe ich die Möglichkeit der Op bei meinen Knochen wahrscheinlich nicht mehr!

Liebe Grüße

Hansi

[Ralf]

Hallo Thomas,

schön, daß Du Dich noch mal meldest. Bestelle bitte Deiner Mutter liebe Grüße und alles Gute. Ich bin auch schon gespannt auf Deinen weiteren Bericht.

Liebe Grüße

Ralf :winke

[Thomas]

am Freitag war es dann soweit. Die Op-Vorbereitungen, wie Lagerung, Abdeckung, Anästhesie dauerten ca. 1 Stunde. Die eigentliche Operation begann dann um 9 Uhr morgens und dauerte ca. 6 Stunden.

In den genannten Höhen wurden Titan-Bananencages eingesetzt, die zuvor mit kortikospongiösem Knochenspänen angereichert wurden. Ergänzend wurden Längsträger auf zuvor eingebrachte Pedikelschrauben eingesetzt und fixiert.

Die ersten 2-3 Tage danach waren schon ziemlich heftig. Kein Wunder, bei einer ca. 25 cm langen Narbe. Ich glaube, das ist aber generell bei solchen Eingriffen immer so. Wir haben andere Leute dort getroffen, bei denen war der Ablauf in etwa derselbe. Nach einer knappen Woche ging es dann in die Reha nach Bad Krotzingen. Dort hatte Sie dann heftigste Schmerzen, eigentlich die ganzen 4 Wochen über. Nervenschmerzen in den Beinen, Rückenschmerzen, Wundschmerzen und was weis ich noch alles. Die Ärtze versicherten uns, dass auch dies noch einigermaßen normal ist, und tatsächlich, es hat sich etwas gebessert.
Es ist immer so ein auf und ab, mal 3-4 Tage außerordentlich gut, dann doch wieder etwas schlechter. Man sagte uns, die Verknöcherung und der ganze Prozess, kann bis zu einem Jahr dauern. Also haben wir noch Hoffnung, das es noch besser wird.

Abschließend kann ich nur sagen, dass die OP sinnvoll war und auch eine Besserung gebracht hat. Die Beschwerden sind bei weitem nicht mehr so schlimm, wie sie vor der Operation bestanden. Die Operateure haben, soweit ich das als Laie beurteilen kann, sehr sorgfältig und sehr gut gearbeitet. Es grenzt schon fast an ein Wunder, das es besser wurde, nach den vorausgegangenen beiden Operationen. Ich hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben.

liebe Grüsse,
Thomas