Bandscheiben-Forum

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> LWS und HWS und jetzt?
Franzis
Geschrieben am: 10 Mär 2008, 10:40


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Hallo,

ich mache derzeit wegen meinem Bein schon eine Reha, im Mom die abschließende IRENA.
Vor 2 Jahren hatte ich ein Kompartmentsyndrom in Bein/Hüftmuskulatur und deswegen bin ich Gehbehindert. Im Bein gibt es daher zum Teil Totalausfälle in der Beweglichkeit, Gefühl ist etwa 60% verloren. Bein heben und Zehen anziehen ist nicht mehr möglich, ich gehe dauerhaft am Stock und Krücken.

Nun wurde ein MRT gemacht und den Befund würde ich gerne mal vorstellen:

1.
Regelrechte Stellung der LWS, regelrechtes Alignement der Wirbelkörperhinterkanten. Kein Nachweis einer Wirbelkörperhöhenminderung oder eines Knochenmarködems. Mäßiggradige caudale Spondylarthrose, besonders bei LWK 5 7/ SWK 1. In dieser Höhe wie auch bei LWK 4/5 zeigt sich eine Signal- und Höhenminderung der Bandscheibe, bei LW4/5 mit Nachweis einer ausgeprägten Bandscheibenprotrusion, mit recessalen Stenosierungen und Wurzelkontakt zu L5 beidseits.
Bei LWK5 /SWK1 zeigt sich ein rechts paramedianer bis foraaminärer Bandscheibenprolaps, spondylophytär unterfüttert, mit komplexer Foramenenge rechts.
Schmorl'scher Knoten an der Grundplatte von LWK 1.

2.
Leichte s-förmige SKoliose der BWS mit Hyperkyphosierung im unteren Anteil. Regelrechtes Alignement der Wirbelkörperhinterkanten. Kein Nachweis einer Wirbelköprerhöhenminderung. Es zeigen sich multiple Abschlussplattenunregelmäßigkeiten der mittlgiere und der unteren BWS Sinne Schmorl'scher Hernierungen wie bei Zustand nach Morbus Scheuermann. Kein Nachweise relevanter arthrotischer Veränderungen. Signalminderung der Bandscheiben der mittleren und unteren BWS, bei BWK 11/12 zeigt sich eine deutliche Bandscheibenprotrusion, die zu einer Pelottierung des Myelons führt. In den übrigen Höhen regelrechter Status. Kein Nachweise eines Tumors im Bereich der dorsalen Thoraxwand.

Heute war ich nun beim Orthopäden, der hat mir nun gesagt, man kann eigentlich nur Schmerztherapie machen. OP sollte nicht kommen, es wäre zu gefährlich, weil die ganze Lendenwirbelsäule kaputt ist und man gar nich weiß, wo man anfangen sollte. Zudem hab ich ja schon ne krasse Behinderung, das Risiko ist zu groß und OP sollte nur erfolgen, wenn Lähmungen auftreten.

Am Mittwoch gehts nun zum Neurologen, der soll nun den Zusammenhang klären, sind meine Nerven auch durch die Bandscheiben geschädigt oder eben durch die Folgen der Schwerbehinderung usw.

Trotzdem, wäre nett wenn ihr mir mal in einfachen Worten erklären könntet, was das nun wirklich bedeutet. Es ist einfach so, ich hab heute meine IRENA mal unterbrochen, weil ich ja nich wei ob es nun gut oder schlecht ist. Bei der IRENA gehen die jetzt da nicht mehr so drauf ein, ich mache selbstständig mein Programm, unter anderem eben Muskelaufbau mit teilweise 80 kg für Oberkörpertraining - ich denk mal is nich so gut ;)

Es ist einfach so, die 6 Wochen Reha (is ja nicht die erste) hat nich viel gebracht, also um einigermaßen wieder gehen zu können, da muss ich meinen Fuß wenigstens auf 90 Grad hochziehen können. Dies geht nicht, es bleibt also ein Spitzfuß und ich hab nun gelesen, dafür könnte natürlich genauso der Rücken verantwortlich sein.

Zudem schaut es so aus als wenn sich mein Orthopäde da nich rantraut, wenn der von zu gefährlich redet. Was soll ich da jetzt denken .....


FReu mich auf Erläuterung jeder Art :;

LG Franzis
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Ralf
Geschrieben am: 10 Mär 2008, 23:08


Admin
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Hallo Franzis und herzlich willkommen hier im Bandi-Club!

Ist das Kompartmentsyndrom ausreichend diagnostiziert worden? Ist die Ursache bekannt?

Wegen der Übersetzung des Befundes schaue bitte bei uns im Lexikon nach, dort wirst Du fündig!

Warst Du schon mal bei einem Neurochirurgen? Solltest Du mal abklären lassen! Wie lange bestehen denn schon Deine Beschwerden?

Die Protrusion (Vorwölbung) in L4/L5 wird meiner Meinung nach eher ein Vorfall sein, welcher sich bereits ins Neuroforamen gelegt hat und dort die abgehende Nervenwurzel bedrängt. Zur Verdeutlichung noch ein Bild:

Angefügtes Bild

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf :winke
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Franzis
Geschrieben am: 11 Mär 2008, 01:12


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Hallo Ralf,

das Kompartmentsyndrom is' auf Grund von etwa 36 Stunden Bewusstlosigkeit entstanden, diese wiederum auf Grund von Drogenmissbrauch (einmaliger Rückfall nach über 11 Jahren Cleanzeit). Daraufhin wurde ich vor zwei Jahren 11 Mal operiert und zum Teil ganze Muskelstränge wurden entfernt. Das Ganze hat aber keine Zusammenhang mit den Bandscheiben-Vorfällen.
Es ist nur so, dass ich nach diesen besagten OPs eben auch schon 'ne ReHa gemacht habe und damals zwar auch extreme Einschränkungen in der Beweglichkeit des Beines und der Hüfte hatte, aber den Fuß ganz aufsetzen konnte. Das hat sich aber innerhalb der zwei Jahre wieder zurückentwickelt, und mit der ReHa jetzt konnte da keine wesentliche Änderung herbeigeführt werden.

Da irgendein Nerv in Oberschenkel/Hüfte komplett freiliegt (Weiß den Namen grad nicht auswendig ;) ), ging man davon aus, dass die nicht funktionierende Ansteuerung des Fußes daran liegt. Jetzt, nach der Diagnose der ganzen Wirbelschäden, ist natürlich schon anzunehmen, dass auch dieser Druck auf die Nervenstränge im Spinalkanal (mal aus meiner laienhaften Sicht so ausgedrückt) seinen Teil dazutut.

Je mehr dass ich hier im Forum und anderweitig im Netz nun gelesen haben, welche Beschwerden hier begleitend auftreten können, umso mehr entdecke ich bei mir. Ich arte jetzt sicher nicht zum Hypochonder aus, aber ich hab' bisher im Grunde alles irgendwie auf die Schwerbehinderung geschoben. Natürlich habe ich seit Jahren extreme Rückenschmerzen und viele andere Symptome, wie beispielsweise Kribbeln in den Fingern (eingeschlafene Hände), zum Teil großflächige Taubheitsgefühle der Haut und komplette Taubheit in den Zehen und Fuß..

Bis vor einem Jahr habe ich Valoron in hoher Dosis eingenommen, diese aber dann aus Eigeninitiative abgesetzt, weil es einfach mit meiner früheren Drogensucht nicht vereinbar war und ist. Ich lebe mit den Schmerzen, für den ein oder anderen vielleicht unverständlich, weil man es sich leichter machen könnte - aber für mich hat ein suchtfreies Leben oberste Priorität!
Die Aussage von meinem Orthopäden heute drängt mich aber genau wieder in diese Ecke, weil er ja klar und deutlich gesagt hat, dass man am Zustand eigentlich nichts mehr machen kann, eine OP zu gefährlich sei (aus welchen Gründen auch immer), und nur eine langfristige/dauerhafte Schmerztherapie in Frage kommt.
Ich von mir aus würde mich eher dem Risiko einer OP stellen und vielleicht sogar dadurch eine Besserung oder Linderung meiner Schwerbehinderung im Bein erreichen. Natürlich erwarte ich weder hier im Forum noch von irgendwelchen Ärzten, dass dem auch 100%ig so wäre.
Da aber keine klare Aussage über den Grund der Gefährlichkeit der OP kam, häng' ich da jetzt in der Luft, und dazu hätt' ich schon gern Informationen - Was ist so gefährlich?

Am Mittwoch habe ich einen Termin bei einem Neurologen, der soll natürlich auch klären, ob die Ausfälle im Bein nun von dem Unfall kommen, oder von den geschädigten Bandscheiben herrühren. Donnerstag ist nochmal Nachbesprechung bei meinem Orthopäden. Der hat mir auch bereits angeboten mich einem Neurochirurgen vorzustellen, und das werde ich dann auch annehmen.

Es ist nun mal so, durch meine sehr merkwürdige Gangart auf Krücken (zum Teil halt schräg), wird die Wirbelsäule zusätzlich schwer belastet. Meine Schwerbehinderung macht dem Ganzen also zusätzliche Probleme, und das auch umgekehrt, weil durch die Fehlhaltung der die Wirbelsäule wiederum Becken, Hüfte und Bein nicht richtig belastet werden.

Für diese Woche habe ich nun mal meine IRENA komplett abgesagt, weil ich ja nicht mal weiß, ob Gerätetraining mehr kaputt macht als dass es hilfreich wäre. Das wird aber am Donnerstag dann beim Orthopäden erläutert.

Meine Frage ist nun generell: Macht es überhaupt Sinn auf eine OP zu drängen?
Wie oben auch schon gefragt, was ist an einer so umfangreichen OP (Wenn er schon sagt, die komplette LWS is betroffen, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll, sozusagen) so gefährlich?
Das soll nun nicht bedeuten, dass ich das Ganze als Lapalie hinstellen will, aber bei so vielen OPs, die ich shcon mitgemacht habe, gehe ich vielleicht auch ein wenig anders an das Ganze ran und hoffe, dass ich von euch ein paar Infos bekomme, was denn auch alles schief laufen kann.


Ebenfalls alles Gute an jeden Leser! :;



LG Franzis
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Ralf
Geschrieben am: 11 Mär 2008, 09:20


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Hallo Franzis,

über die Schwere des Kompartmentsyndroms hattest Du ja vorher nicht geschrieben und so kam mir der Verdacht, daß evtl. auch eine Falschdiagnose vorgelegen hat, in Deinem Fall sind diese Bedenken allerdings ausgeräumt.

Ohne Deine Befunde etc. und Deinen Ortho zu kennen, möchte ich dennoch sagen, daß ich eine gewisse Hilflosigkeit vom Ortho heraushöre, daher der Vorschlag mit dem Neurochirurgen. Der Neurochirurg sollte aber schon ein guter sein, der ein breites Spektrum in Bezug auf Skoliose und Bandscheiben-OP aufweist. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, mit geringen Mitteln zumindest eine Linderung Deiner Beschwerden herzustellen.

Sicherlich, auch wenn die ganze Wirbelsäule betroffen sein mag, so kann man doch nicht gleich sagen, daß alle Etagen Schmerzen bereiten. Hier gilt es nach dem Ausschlussprinzip den Verursacher zu finden. Flapsig ausgedrückt, kann jeder NC L4 bis S1 erfolgreich operieren, wenn es denn der Verursacher war. Aber das ist ja das Spezialgebiet des Neurochirurgen, daher ist dort eine Vorstellung unerlässlich.

Gefährlich ist jede OP im Rahmen der allgemeinen Risiken und im Besonderen an der Wirbelsäule, aber dafür gibt es ja eben Spezialisten.

Wünsche Dir alles Gute und berichte weiter!

Liebe Grüße

Ralf :winke
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gnurpselma
Geschrieben am: 11 Mär 2008, 19:16


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hey franzis,

für mich hört sich das so an als wenn dein dok nicht weiterweiß. suche dir einen neuen. schaue hier im forum nach dort findest du auch welche. oder rufe bei deiner kk an die nennen dir auch welche oder bei der ärztekammer.

viel, viel kraft und alles gute gnurpselma
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Hermine
Geschrieben am: 11 Mär 2008, 20:58


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Hallo Franzis,

herzlich willkommen bei uns im Forum.

Das was ich zu Deinem Beitrag und Anliegn schreiben wollte wurde eigentlich schon alle bereits geschrieben :z

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Am Mittwoch habe ich einen Termin bei einem Neurologen, der soll natürlich auch klären, ob die Ausfälle im Bein nun von dem Unfall kommen, oder von den geschädigten Bandscheiben herrühren. Donnerstag ist nochmal Nachbesprechung bei meinem Orthopäden. Der hat mir auch bereits angeboten mich einem Neurochirurgen vorzustellen, und das werde ich dann auch annehmen.


Wunderbar und ich denke die Untersuchung bei dem Neurologen und auch die Vorstellung bei einem Neurochirurgen ist erstmal ein guter Weg.

Die Schmerztherapie die Dein Orthopäde vorgeschlagen hat würde ich an Deiner Stelle auch unbedingt in Angriff nehmen (achte bitte daruf dass der Arzt (meist Anästhesisten) den Zusatz speuielle Schmerztherapie hat ..... oder dass Du Dich in einer Schmerzambulanz in einer Klinik vorstellst) hier kannst Du auch bei deiner KK nachfragen ob sie Dir dort einen entsprechenden Schmerztherapeuten oder eine Schmerzambulanz nennen können.

Code
Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, mit geringen Mitteln zumindest eine Linderung Deiner Beschwerden herzustellen.
............... Das hoffe ich auch sehr für Dich und drücke Dir ganz dolle die Daumen und versuche vor allem positiv nach vorne zu schauen.

Wenn Du jetzt bei den entsprechenden Fachärzten warst wirst du bestimmt mehr wissen und stelle dort bitte auch alle Fragen die Du hast (am besten machst Du Dir einen Spikzettel mit den Fragen die Du hast und lasse Dir alles genaustens erklären was Du nicht verstehst bzw. bei den Gesprächen verstehen nicht solltest.)

LG und berichte mal bitte weiter
Hermine
PM
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