Bandscheiben-Forum

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> Cauda-equina-Syndrom, "out of control"
Joachim Scheidt
  Geschrieben am: 01 Mär 2008, 20:48


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Grüss Gott, hallo und guten Abend

Nach nunmehr 10 Jahren WS-Erfahrungen und ca. 8 Eingriffen ( BS-OP, Spondylodese, Racz-Kathedern, Edit-Therapie, ISG u. Facettendenervierung) kam nun erst die Taubheit in den Fingern und den Oberarmen zu der Taubheit entlang S1 seit 1998 (in 03/07) und dann eine sogenannte Reithosenanästhesie ( 12/07) die im cauda- equina-Syndrom endete (mit allen Begleiterscheinungen). MRT von HWS, BWS, LWS zeigen keine spinale Enge bzw. die Indikation für eine weitere OP.

Was kommt als Nächstes - der Rollstuhl?!

Wie entwickelt sich so etwas weiter?!

Jo Scheidt, Saarbrücken

P.S.
Ich habe gottlob keine Depressionen und lächle noch nach wie vor, bin aber maßlos enttäuscht von unserem medizinisch-orthopädischen System und deren Auswirkungen für uns Betroffenen.
PM
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chrissi40
Geschrieben am: 01 Mär 2008, 21:48


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Zitat:
und dann eine sogenannte Reithosenanästhesie ( 12/07) die im cauda- equina-Syndrom endete (mit allen Begleiterscheinungen). MRT von HWS, BWS, LWS zeigen keine spinale Enge bzw. die Indikation für eine weitere OP.


Hallo Jo,

na ist ja schön das du mal wieder hier bist,
hab ja schon lange nichts mehr von dir gelesen,
und dies klingt auch nicht besonders gut, bei dem Syndrom wird
doch normalerweise operiert ??
eigentlich verwunderlich, denn die symptome sind ja nicht von fernerliefen sondern zeigen ja das etwas in dem Nervenbereich faul ist,
also ob das im Rollstuhl endet hoffe ich mal nicht für dich,
ich finde du hast einen schweren Weg, sei froh das du nicht in Depressionen verfällst :up
Ich wünsche dir endlich mal richtig viel Glück :angel
und das dir mal geholfen werden kann.

Ganz liebe Grüße chrissi
PM
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Joachim Scheidt
Geschrieben am: 02 Mär 2008, 05:19


Stammgast
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Hallo chrissi.

Das mit der OP dachte ich auch, aber der Professor (Neurologe) in dessen Praxis ich seit vorigem Jahr in Behandlung bin hat "meine Geschichte" von Anfang an wieder aufgerollt und sich sämtliche Bilder und Berichte besorgt. Sämtliche Untersuchungen wurden wiederholt:
- MRT von LWS, BWS, HWS, Kopf
- Liquorentnahme und Bluttests
- neurologische Gerätediagnostik und Untersuchungen

Das Ergebnis war dann einfach und logisch.

Im März 1998 hatte ich den ersten Bandscheibenvorfall im Bereich L5/S1 mit Lähmungserscheinnungen ins rechte Bein und der sogenannten Reithosenanästhesie. Hier ist es dringend geboten den gequetschten Nerv innerhalb von sechs Stunden zu operieren um Langzeitschäden zu vermeiden. Die OP erfolgte 18 Stunden später.

Es tritt dann nach der OP eine Besserung auf, die wie in meinem Falle nur sechs Monate anhielt. Dann kam bekannterweise die Spondylodese L5/S1 und die bleibenden Lähmungserscheinungen im rechten Unterschenkel und Fuß. Die IDET-Therapie bei L4/L5 in Langensteinbach beschleunigte dann die Chondrosen der LWS und bewirkte nachhaltig die Verschlechterung der Statik und den Druck auf die Segmente der WS. Die Reflexe waren daher in 2004 vom Bauch abwärts nicht mehr auslösbar.
Ein Paar unglückliche Umstände kamen hinzu. Altersbedingte leichte Prostatavergrößerungen wirkten sich unverhältnismäßig gravierend in Blasenentleerungsstörungen und Gefühlsstörungen im Kreuz-Darmbein-Bereich bis hin zur zeitweiligen Impotenz (nach längerem Sitzen und Druck auf die untere LWS) aus. Eine Ende vorigen Jahres durchgeführte OP am Enddarm und dem Schließmuskel steuerte dann ihren Anteil bei. Bei der Entfernung einer Analfistel wurde ein Drittel des inneren Schließmuskels entfernt. Da die Nerven und Muskel im Unterleib nicht voll funktionsfähig waren kam die Mastdarmschwäche hinzu. Ich habe meinen Darm dahingehend trainiert in den frühen Morgenstunden sich zu entleeren. Danach kann ich erst das Haus verlassen.
In diesem unteren Teil der WS ist kein Rückenmark und die Nerven laufen parallel zur LWS wo sie sich in die unteren Extremitäten verteilen. Von daher ist diese Art der Querschnittslähmung zwar weniger dramatisch aber ebenso irreparabel und schleichend.

Nun weiß ich warum das so ist und kann mir weitere Touren durch die bundesdeutschen Arztpraxen sparen.
Für seine Gründlichkeit bin ich dem Professor dankbar und respektiere auch die Klarheit und Deutlichkeit in der Bewertung bisheriger Behandlungen und Befunde.

Grüsse an ALLE

Jo Scheidt :sonne
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Topsy
Geschrieben am: 02 Mär 2008, 07:26


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Hallo Jo,

mir wurde ein Cauda equina Syndrom anoperiert und was ja nicht sein darf, ist ja auch nicht. Also wurde erst nach einiger Zeit etwas in die Wege geleitet und von der Rerithosenanästhesie "profitiere" ich noch heute.

Es gibt Tage, da spür ich so gut wie gar nichts und dann wieder die ganze Palette. Zurückgeblieben ist eine leichte Lähmung in den Beinen und die versuch ich zu ignorieren. So hab ich mich einigermaßen mit der Sache auseinandergesetzt und fahre ganz gut damit.

Du bist ja auch auf dem richtigen Weg und ich wünsche Dir, dass Du damit klar kommst.

Ich wünsche Dir gute Besserung und paß auf Dich auf
Liebe Grüße
Topsy :winke
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Heidi
Geschrieben am: 02 Mär 2008, 10:06


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Hallo Jo,

schön ddas man von Dir auch mal wieder etwas hört.

Das was Du im letzten Jahr alles durchmachen mußtest, ist ja nicht so schön, nur gut das Du jetzt einen so guten Arzt hast und er Dir hilft.

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

Liebe Grüße

:; Heidi
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parvus
Geschrieben am: 02 Mär 2008, 14:20


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Hallole :winke

na da ist ja einiges gegangen :streichel

Ich kann auch aus der Ferne nur alles Gute wünschen und dass Du professionelle Hilfe und vor allem Akzeptanz erfahren darfst :trost

Die besten Wünsche schickt :winke parvus
PM
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