Bandscheiben-Forum

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> großer Bandscheibenvorfall ?
ninquelote
Geschrieben am: 08 Feb 2008, 00:38


Öfter dabei
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Hallo,

ich bin neu hier, habe heute einen großen Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule diagnostiziert bekommen. (Die genaue Diagnose lautet "großer medo-rechts lateral bis intraforaminal caudalwärts gerichteter Bandscheibenvorfall LWK 5/SWK 1 mit Affektion der rechtsseitigen Wurzeln L5 (intraforaminal) als auch S1 (abgangsnah). Kleines Wirbelkörperhämangiom LWK 4" - falls mir das jemand interpretieren kann: ist das wirklich sehr heftig ? Ich verstehe zwar in etwa, was die Worte bedeuten: Die Bandscheibe ist nach rechts und unten ausgetreten, die Nervenwurzeln sind dadurch beeinträchtigt (was mir in der ersten Zeit recht heftige Ischiasschmerzen bereitet hat) und vermutlich für die tauben Zehen verantwortlich ist, die ich noch immer habe. Außerdem habe ich so etwas wie eine kleine Blutgeschwulst in/an/zwischen ? einem Wirbel. Aber was heißt das genau ? Auch wenn ich die Worte so in etwa verstehe, sagt mir das trotzdem inhaltlich nichts. Aus der Reaktion meines Orthopäden zu schließen ist mein Befund wohl heftig und bedarf möglicherweise einer OP (und das, obwohl er mir, als ich vor dem MRT da war sagte, dass er eigentlich gegen OPs ist und das in den meisten Fällen ohnehin nicht nötig ist).

Merkwürdigerweise fühle ich mich aber gar nicht so schlecht (der Bandscheibenvorfall trat auch akut schon Anfang Januar auf, hatte vorher schon ca. ein halbes Jahr mit Ischiasbeschwerden zu tun). Heute habe ich nur noch wenige Schmerzen, hauptsächlich bei Überanstrengung, sonst nur leichte drückende Schmerzen in der LWS, die Ischiasbeschwerden sind fast komplett weg, bin auch, nachdem meine Ferien vorüber waren (zwei Wochen nach dem aktuten Geschehen) wieder ganz normal arbeiten gegangen (okay, angenehm war das nicht, aber aushaltbar). Und die erwähnten tauben Stellen am rechten Fuß sind mir noch erhalten geblieben. Schmerzmittel nehme ich nur noch bei Bedarf, ich habe jetzt schon mehrere Tage völlig ohne verbracht und das war - solange ich mich nicht überanstrenge (dann treten schon noch mal stärkere Schmerzen auf) - auch kein Problem.
Spricht das denn nicht dafür, dass ich vielleicht doch keine OP brauche, da sich mein Zustand doch schon ziemlich gebessert hat ?

Mein Doc möchte, dass ich noch zu einem anderen Arzt gehe und ne zweite Meinung einhole...mal schauen. Ich möchte eine OP gerne vermeiden !

nin
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wi-ro
Geschrieben am: 08 Feb 2008, 06:30


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Hallo Nn,

erstmal herzlich willkommen im Forum :;

Zitat
Spricht das denn nicht dafür, dass ich vielleicht doch keine OP brauche, da sich mein Zustand doch schon ziemlich gebessert hat ?


Wann ist eine OP-Indikation gegeben ?

- wenn Schmerzen, auch trotz Medis die Lebensqualität stark einschränken

- wenn Lähmungserscheinungen wie Ameisenlaufen oder Bewegungseinschränkungen vorhanden sind.

Zitat
Mein Doc möchte, dass ich noch zu einem anderen Arzt gehe und ne zweite Meinung einhole...mal schauen. Ich möchte eine OP gerne vermeiden !


Dein Arzt hat Recht, ich würde Dir empfehlen, nimm die MRT-Bilder und gehe damit zu einem Neurochirurg, der ist der Spezialist für die Wirbelsäule und kann am besten beurteilen ob eine OP angeraten ist.

Zitat
Und die erwähnten tauben Stellen am rechten Fuß sind mir noch erhalten geblieben.


Das wird Dir auch noch ein wenig erhalten bleiben, es kann bis zu 12 Monatenm dauern bis das Taubheitsgefühl wieder weg geht, allerdings gibt es keine Garatie, das es komplett weggeht.

Gerald :winke
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Fritz
Geschrieben am: 08 Feb 2008, 09:07


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Hallo Nin,

ich kann mir gut vorstellen das Du eine OP vermeiden willst, das ist klar.
Die Ärzte sagen immer wenn keine großen Ausfallerscheinungen, sprich Lähmungserscheinungen oder Störungen der Blasen- und Darmfunktion auftreten, sollte man um eine OP herumkommen.

Der Arzt hat Dir doch bestimmt Therapievorschläge gemacht, sprich Krankengymnastik usw., die für Deinen Fall in Fragen kommen, oder?
Wenn nicht, dann sprech nochmal mit ihm darüber.
Den Vorschlag mit der zweiten Meinung finde ich sehr gut, das solltest Du machen.

Ich drücke Dir fest die Daumen das Du eine gute Lösung findest.
Alles Gute und Gute Besserung.

Gruß,
Fritz
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ninquelote
Geschrieben am: 11 Feb 2008, 00:11


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Hi,

nein, bisher meinte mein Arzt, ich dürfe erst mal nicht mit konventioneller Therapie anfangen (Krankengymnastik etc.) (?!)...warum auch immer (das hat er mir nicht wirklich gesagt - zu gefährlich, damit den Status Quo zu zerstören ?)

nin
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Fritz
Geschrieben am: 11 Feb 2008, 08:28


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Hallo Nin,

aha das ist ja interessant.
Was hat Dir der Arzt denn für die nächsten Tage und Wochen geraten?
Du sollst jetzt lieber Ruhe bewahren oder?
Bekommst Du Infusionen oder Spritzen oder was wird mit Dir gemacht?

Pass bitte gut auf Dich auf.
Gute Besserung.

Grüße,
Fritz
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ninquelote
Geschrieben am: 11 Feb 2008, 23:45


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Hallo,

ja, im wesentlichen erst mal abwarten, möglichst vorsichtig sein (auf keinen Fall bücken, heben ...das übliche), und Donnerstag nächste Woche will er mich nochmal sehen. Morgen früh habe ich den Termin beim zweiten Orthopäden im lokalen Krankenhaus (ich hoffe, der wird mich nicht auch am liebsten dabehalten wollen). Mal sehen, was der dazu sagt. Offenbar ist es so, dass da auf keinen Fall nochmal irgendwas weiter verrutschen sollte, weil es dann so richtig schiefgehen könnte (z.B. Cauda-equina) und es sowieso verwunderlich ist, dass das noch nicht passiert ist.

Ansonsten habe ich nur Schmerzmittel verschrieben bekommen (Diclo 75 und irgendwelche Tropfen, die ich aber nur einmal versucht habe (weil Diclo ja auf die Dauer nicht gut für den Magen ist), und die bei mir offenbar nicht wirklich wirken (wie die heißen müsste ich nachsehen...), Spritzen wollte ich nicht, nachdem mich ein anderer Orthopäde mit einer Spritze in den Ischias (da hat die Bandscheibe bevor sie "vorgefallen" ist wohl schon drauf gedrückt) im letzten September erst mal 5 Tage mit rasenden Kopfschmerzen lahmgelegt hat (die habe ich überhaupt nicht vertragen).

nin
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MB65
Geschrieben am: 12 Feb 2008, 01:00


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Hallo ninquelote!

Ich möchte mich der Meinung von wi-ro anschließen: gehe bitte unbedingt zu einem Neurochirurgen! Was ich hier schon so alles über Orthopäden gelesen habe....
Wenn die Schmerzen weniger werden, muss das nicht unbedingt heißen, dass es besser wird, solange das Taubheitsgefühl noch da ist.

Viele Grüße,
Martina
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Fritz
Geschrieben am: 12 Feb 2008, 08:40


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Hallo Nin,

ich schließe mich auch wi-ro und MB65 an, du solltest so schnell wie möglich zu einem Neurochirurgen gehen, er ist der Spezialist!
Bitte schieb das nicht auf die lange Bank!
Du solltest das so bald wie möglich abklären lassen, wie es weitergeht!

Laß Dir doch zu den Tabletten einen Magenschutz aufschreiben, z.B. Pantozol, das habe ich im Krankenhaus auch dazu bekommen.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Grüße,
Fritz
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ninquelote
Geschrieben am: 13 Feb 2008, 21:06


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Also, der "Zweitorthopäde" aus dem KH hier :z meint, es ist zwar heftig, aber sooooo tragisch wie das Orthopäde 1 sieht ist es auch wieder nicht.

Seiner Meinung, da ich akut keine *großen* neurologischen Ausfälle habe (bis auf nach wie vor die Zehen und die Seite vom Fuß (Kraft ist aber normal, nur das Gefühl ist beeinträchtigt), und der Achilles-Sehnen-Reflex geht gar nicht) und auch nicht extreme Schmerzen habe, könnte ich es ruhig erst mal mit konservativer Therapie versuchen (es sei denn irgendwas würde schlimmer, dann soll ich *sofort* wieder in der Klinik auftauchen (die ist zum Glück ganz in der Nähe), dann *ist* auf jeden Fall sofort ne OP fällig, aber das ist ja auch klar), muss halt schauen, was geht, und gut aufpassen und auf den Körper hören (bzw. denselben gut beobachten und bei der kleinsten Verschlechterung *sofort* Alarm schlagen. Natürlich *kann* bei einem solchen riesigen Vorfall was passieren, *muss* aber nicht).

Und wenn durch die konservative Therapie keine Verbesserung eintritt könnte ich, bevor ich ne OP versuche auch bei denen eine 10-Tägige Intensiv-Reha machen, wo erst mal mit Spritzen (die irgendwie die Bandscheibe schrumpfen lassen sollen, wenn ich das nicht völlig falsch verstanden habe?) und intensiver KG versucht wird, die Sache in den Griff zu bekommen. Und operieren lassen, kann ich mich dann immer noch...

Wie gesagt, der hat mir eigentlich erst mal wieder Mut gemacht, dass es doch ohne OP gehen könnte (sollte/wird :-)). Mal schauen, was Orthopäde 1 dazu sagt, nächste Woche bin ich dort...ich hoffe, ich darf endlich Physio machen...werde den auch mal fragen, ob er mich noch an einen Neurochirurgen überweist (was macht der anderes als die Orthopäden? Das hört sich außerdem schon wieder so nach herumschnippeln an ;-)).

nin

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MB65
Geschrieben am: 13 Feb 2008, 21:41


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Hallo nin!

Es gibt auch Orthopäden, die ausschließlich Wirbelsäulen behandeln, das wäre OK. Der Neurochirurg ist aber in der Regel der Spezialist, wenn es um Wirbelsäulen-/Bandscheibenbedingte Nervenstörungen geht - das ist ja bei Dir der Fall (Taubheitsgefühl, Reflex erloschen). Da die Neurochirurgen (auch hier bitte: Spezialgebiet Wirbelsäule) eben auch "herumschnipseln", können sie in der Regel auch am besten beurteilen, ob eine OP notwendig und sinnvoll ist oder nicht. Frage kritisch, warum OP, welche Alternativen/Aussichten es gibt. Risiken, mögliche Rückfälle oder Folgen usw.

Und dann kommt es noch etwas auf Deine persönliche Situation an. Es kann sein, dass Du es monatelang mit den verschiedensten Medis und Therapien versuchst. Das kann gut gehen, kann aber auch nicht. Eine Garantie wird Dir keiner geben. Wenn Du dann doch unters Messer musst, kannst Du nochmal ca. 2-3 Monate AU rechnen.

Die Entscheidung liegt im Moment ganz bei Dir, deshalb nutze die Möglichkeit, die Ärzte genau zu fragen und lass es Dir auch noch mal auf "deutsch" erklären, wenn Du etwas nicht verstehst.

Viele Grüße und lass Dich nicht unterkriegen,
MB65
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