Bandscheiben-Forum

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> Akuter BSV und arbeiten gehen?, Habt Ihr Tipps oder Ratschläge?
salsa
Geschrieben am: 15 Jan 2008, 18:07


aktiver Schreiber
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Lieber Erasmus,

ich möchte dir meine Erfahrung mit Kranksein und Arbeiten mitteilen.
Da ich selbstständig bin, habe ich September 2006, als mein BV-Rezidiv im MRT zu sehen war, zunächst die Arbeit drastisch reduziert, aber nicht aufgegeben. Ich dachte - muss doch wenigstens das Nötigste tun, die Kunden halten und dann - danach, wenn die letzten aktuellen Aufträge abgearbeitet sind, dann mache ich so lange frei, bis es mir gut geht.

So. Mein Befund hat sich bei dieser Strategie masssiv verschlechtert und mir viel Leiden und Schmerzen und Ängste und eine OP 02/2007 eingebracht. Auch seit dieser OP habe ich massive Schmerzprobleme und bin bis jetzt immer noch nicht arbeitsfähig - und das als Selbstständige.

Ehrlich du, man hat nur einen Körper und wenn der austillt, dann muss man echt NUR AN SICH denken.
NIE, NIE hätte ich mir gedacht, dass mir so eine lange Krankheitszeit blüht, aber jetzt sitze ich schon ganz schön lange drin in dem Schlamassel.

Auch deine Schüler können dir deine Gesundheit nicht wiedergeben, wenn du sie jetzt aus lauter Pflichtgefühl auf's Spiel setzt.
Du fühlst dich verantwortlich - prima, das kann ich verstehen. Ich würde sagen, dann denke - und denke - und denke dir was aus, wie deinen Schülern sonst noch geholfen werden kann, auch wenn es was ganz Utopisches ist. Einfach erstmal phantasieren.

Es muss dir natürlich nicht so mies bekommen wie mir, wenn du weiter arbeitest, ich kann ja nicht beurteilen, wie du dich fühlst und einschätzt. Aber jedenfalls - MIR - ist diese große Zuverlässigkeit anderen gegenüber NICHT bekommen.

Hey - ich wünsche dir gute Besserung und ein langes, gesundes und schmerzfreies Leben.
Besten Gruß - salsa
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erasmus
Geschrieben am: 16 Jan 2008, 00:17


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Ok, ok, ok, Ihr Lieben,

das Votum fällt ja ganz eindeutig aus... in der Tat bin ich jetzt erstmal zuhause und versuche mir meine Schmerzbehandlung und KG zu organisieren, mich auf die neue Situation einzustellen usw.

Wenn ich ehrlich bin, war´s aber nicht nur meine Entscheidung - auch meine Familie hat ziemlich Druck gemacht. Jetzt, wo ich die ganze Zeit da bin, gehe ich Ihnen aber fast schon wieder auf die Nerven ;-)

Was mich interessiert:
mein BSV ist ja nun offensichtlich fast vier Wo alt und ich hab ihn am Anfang noch gar nicht so eingeschätzt. Mit Schmerzmitteln kann ich mich offensichtlich so "zudröhnen", das ich nicht mehr viel merke vom Bandscheibenschaden. Wo liegt das Risiko für mich, oder wer kann mir helfen, das Risiko vernünftig einzuschätzen ... im Grunde könnte mir ja auch zuhause die Bandscheibe weiter rausrutschen.

Ganz herzlichen Dank nochmal an Euch alle für die persönlichen Postings - war mir echt eine Hilfe

Euer Erasmus
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Corinna76
Geschrieben am: 16 Jan 2008, 08:06


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Corinna78: Das ist ja ne Riesensauerei mit der Kündigung (oder gab es schon vorher Stress am Arbeitsplatz?) Warst Du beim Rechtsanwalt? [/QUOTE]
Hallo,

es gab leichte Auseinandersetzungen mit dem Mann meiner Chefin! Waren auch vor dem Arbeitsgericht, da Sie mich mit 2Wochen Kündigungsfrist abservieren wollten!!!!
Pech gehabt, Sie haben verloren!!

Ist trotz allem ziemlich scheiße!

Gute Besserung

corinna
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salsa
Geschrieben am: 16 Jan 2008, 08:37


aktiver Schreiber
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Lieber Erasmus,

ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen.
Ich weiß ja nicht, wie glaubwürdig ich bin, denn ich wurschtel ja mit meinen eignenen Schmerzen rum.
Aber jedenfalls die Richtung ist so - bewegen so viel und so gut wie möglich, alles was keine Schmerzen macht ist erlaubt. Sich selbst beobachten und wahrnehmen und 'auswerten'.

Physio ist gut, sie sollte dich beraten können. Mir halfen eine Weile lang sehr gut Manuelle Therapie, Osteopathie und Feldenkrais. Schwimmen (Rücken) oder wenigstens bewegen in warmem Wasser. Übungsmäßig KG fragen und/oder Arzt, jeder BV ist anders. Vielleicht KG-Gerät (= medizinisches Gerätetraining unter physiotherapeutischer Anleitung und Begleitung in speziell dafür ausgestatteten KG-Praxen).

Aber, wenn alles frisch ist, dann achtet man schon sehr darauf, dass erstmal die Schmerzen nachlassen. Nicht zu früh belasten. Das ist wirklich bei jedem verschieden. Wärme. Immer wieder Entspannung - seelisch und die verkrampften Muskeln - ggf. auch ein Muskelrelaxans, das hilft bei mir besser als die Schmerzmittel (ich bin jetzt nach mehreren Wochen endlich wieder fast schmerzfrei und seit einigen Tagen Medi-frei - !!! - yippiieeh). Auch da muss man sich beobachten, denn zu viel Muskelentspannung ist ja auch nicht gut.
Schüssler-Salz Magnesium (Nr. 7) ist gut für den Muskelstoffwechsel. Der Körper verbraucht in dem Stress viel Magnesium. Es gibt noch mehr Schüssler-Salze, die gut für den Muskelstoffwechsel sind. Stöber mal im Internet.

Vielleicht Vitamin-B-Komplex und Vitamin E - gut für den Muskelstoffwechsel. (Nachdem ich vor ca. 3 Monaten alle diese Mittelchen in den Schrank gestellt habe, weil es mir so gut ging, habe ich sie jetzt jedenfalls erstmal wieder hervorgeholt. Na guuut, dann eben nochmal eine Weile damit weitermachen).

Das Maß finden. Sich nicht kränker machen, als man ist, sich nicht gesünder machen, als man ist.
Und na ja, bitte fühl dich nicht verkohlt, Krankheitsbewältigung und -auseinandersetzung. Es IST jetzt so, du funktionierst nicht so, wie vor kurzem, die Situation hat sich verändert und 'will wahrgenommen und berücksichtigt werden'.

Das klingt alles schlau und ich hänge ja selber immer wieder in irgendwelchen Löchern,
aber dies sind meine Erfahrungen, was sonst könnte ich dir geben?

MIR GEHT ES GERADE SOO VIEL BESSER!!!


AAAALLES GUTE wünsche ich dir
und einen guten Start in den Tag.

Herzlich - salsa



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erasmus
Geschrieben am: 16 Jan 2008, 19:44


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Ihr Lieben, Liebe Salsa,

vielen herzlichen Dank für die vielen Tipps.

war heute nachmittag beim KG (habe ich mir vom HA verschreiben lassen, obwohl der NC meinte, dass bräuchte ich jetzt nicht ... er möchte einfach abwarten, Schmerzmittel geben und dann in vier Wo operieren, wenn´s nicht besser wird).

Der Physiotherapeut war echt total hilfreich, hat mir ganz viel erklärt: also er ist auch dagegen, dass ich jetzt sofort arbeite. Er hat sich erstmal den Befundbericht vom Radiologen durchgelesen und mich drauf hingewiesen, dass ich einen engen Spinalkanal habe und das deswegen auch ein kleiner Prolaps ein ziemliches Problem darstellen kann. Dann hat er nicht viel gemacht ... aber sehr viel erklärt, aufgezeichnet usw. Er hat mich vor allem drauf aufmerksam gemacht, dass ich nicht soviel sitzen darf, und was ich vermeiden muss (nicht nur die üblichen Sachen wie nach vorne beugen ...). Er hat als erster überhaupt über das Risiko gesprochen, dass das ganze noch viel schlimmer wird, wenn ich arbeite ... der HA und der NC hatten das gar nicht auf dem Plan (obwohl beide mich ja auch krank schreiben wollten...)
Also ein Hoch auf alle Physiotherapeuten

Dann ein total nettes Telefongespräch mit einem lieben Kollegen, der zur Zeit grad im Ausland ist: auch er hat mir ein bißchen in´s Gewissen geredet, dass ich ja wohl nicht meine Gesundheit auf´s Spiel setzen dürfte. In unserem Beruf sei es wohl so, dass man sich ziemlich verantwortlich fühle für viele Leute und deshalb die Tendenz habe, die Zähne zusammen zu beißen und durch ...

Das Forum hier ist echt hilfreich, :ap und ich danke nochmal allen, die gepostet haben

E. :winke


P.S. Salsa, freut mich sehr für Dich, dass es jetzt besser geht!!! :)
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salsa
Geschrieben am: 17 Jan 2008, 09:29


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Hi lieber Erasmus, einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich dir.

Guut, dass du bei einem kompetenten Pyhsiotherapeuten gelandet bist. Die helfen einem oft mehr als all die Ärzte. Aber die Ärzte braucht man halt für Medikamente, Untersuchungen, Formalitäten usw.

Dein NC hat ja wenigstens das MRT veranlasst, so dass es jetzt einen klaren Befund gibt. Das ist ja gut, zu wissen, was los ist.
Ansonsten - also meine ganz persönliche Meinung ist: den kannst du ansonsten 'in die Tonne kloppen', wie man hier in Berlin sagt.
Aspirin und dann gleich OP, wo gibts denn so etwas.

Heutzutage schöpft man erstmal ALLE möglichen konservativen Maßnahmen aus, ehe man operiert.
Es gibt sogar präoperative Reha-Maßnahmen, also eine Reha-Programm in einer Klinik, um zu versuchen Besserung/Heilung ohne OP zu bewirken. (Das habe ich leider damals nicht gewusst, habe mich von Ärzten und Schmerzen verrückt machen lassen, war von Ärzten nicht besonders umfanssend beraten worden).

Also - erstmal gute Behandlung finden, abwarten, beobachten und einen guten Arzt finden. Scheint, dass du da noch nicht so in guten Händen bist. Aber dein HA ist ja schon mal eine Hilfe.

Bei allen Tipps und Ratschlägen - wie geht es dir denn jetzt?
Du kannst rumlaufen, aber nicht sitzen? Kannst du spazieren gehen ohne Schmerzen?

Ich wünsche dir, dass du einen - deinen - guten Weg findest.
Lieben, herzlichen Gruß - salsa
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erasmus
Geschrieben am: 17 Jan 2008, 12:30


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Zitat (salsa @ Donnerstag, 17.Januar 2008, 09:29 Uhr)
Heutzutage schöpft man erstmal ALLE möglichen konservativen Maßnahmen aus, ehe man operiert.
Es gibt sogar präoperative Reha-Maßnahmen, also eine Reha-Programm in einer Klinik, um zu versuchen Besserung/Heilung ohne OP zu bewirken. (Das habe ich leider damals nicht gewusst, habe mich von Ärzten und Schmerzen verrückt machen lassen, war von Ärzten nicht besonders umfanssend beraten worden).

(...)

Bei allen Tipps und Ratschlägen - wie geht es dir denn jetzt?
Du kannst rumlaufen, aber nicht sitzen? Kannst du spazieren gehen ohne Schmerzen?

Liebe Salsa,

das mit der präoperativen REHA habe ich nicht gewusst - ganz herzlichen Dank für die Tipps.

Also momentan kann ich (mit Schmerzmitteln: Diclo 150 mg und Tramal 50 mg p.d.) stehen, liegen und laufen. Sitzen tut weh nach ganz kurzer Zeit, soll ich auch nicht. sagt der Physiotherapeut. Vorgestern ging es mir (relativ) richtig gut - da bin ich sehr weite Strecken (ca. 4 Km) gelaufen, weil mein Lieblings-HA weit entfernt wohnt (und ich ja nich Auto fahren kann)

Danach wurd´s dann viel schlimmer :( Ich habe aber den Eindruck, selber ne Medikation zu finden, die mir guttut. Der HA ist dabei sehr kooperativ, der NC leider überhaupt nicht. Vl folge ich dem Rat von Hermine aus einem anderen thread und gehe bald mal zum Schmerzi.

Also, ich bleibe auch die nächste Woche zuhause ... aber es macht mich ganz kirre, nicht zur Arbeit zu kommen. Gottseidank habe ich ziemlich nette Kollegen, die sich um alles mögliche kümmern.

Hast Du oder haben andere Forumsteilnehmer Einschätzungen, Prognosen, Ideen, Prophezeiungen :z , wie lange so etwas dauern kann, bis es von selber ausheilt? Wochen? Jahre? Jahrhunderte?

glg :;

erasmus

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salsa
Geschrieben am: 17 Jan 2008, 12:45


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Lieber Erasmus,

mir geht es ganz schön gut. Ich bin seit einigen Tagen nahezu schmerfrei, kann laufen, sitzen, Auto fahren. Sitzmarathons habe ich natürlich nicht riskiert, aber es ist schon wie ein neues Leben auf dem Sofa mal zu SITZEN oder beim Essen zu sitzen. So gut ging es mir im Oktober schon einmal, dann kamen Einbrüche, Rückschläge, Mist!

Deine Belastungsgrenzen musst du austesten - 4 km ist vielleicht ein bisschen viel für einen Test. So viel Belastung wie es geht, aber nicht ZU viel. Das kann man nur selber herausfinden.

Wie lange das dauern kann? Das ist bei jedem anders, ich fühle mich nicht kompetent eine Ferneinschätzung zu geben. Teils kann man ja schon wieder alles Mögliche machen, obwohl es noch nicht ausgeheilt ist. Aber - vorsichtig gesagt, 1/2 Jahr ist schnell vorbei, kann auch ein ganzes Jahr sein.

Wie gesagt, das bedeutet nicht, dass man so lange rein gar nichts machen kann, aber es bedeutet, dass man sehr auf sich achten muss, der Phystiotherapie treu bleiben, später dann regelmäßig Kräftigung, eben sich regelmäßig um sich kümmern muss. Das bedeutet es.

Bei mir hat es beim 1. Mal gut 2 - 2 1/2 Jahre gedauert, bis ich so RICHTIG fit war und mir keine Gedanken mehr um irgendwelche Überlastungsgefahren machen musste. Dann habe ich mich mehrere Jahre richtig gesund gefühlt und vielleicht auch deswegen regelmäßiges Training und Rückenpflege vernachlässigt.

Du - es ist am besten, wenn du von jetzt an immer etwas für deinen Rücken tust. Nicht aufhören damit.

Aber so beweglich, wie du bei alldem bist, denke ich (vorsichtig ferngeschätzt), dass du es gut schaffst wieder völlig auf die Beine zu kommen.

Lieben herzlichen Gruß - Uta
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