Bandscheiben-Forum

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> Prodisc L in L5/S1, Mein Erfahrungbericht !!!
Mona01
Geschrieben am: 07 Jan 2008, 11:54


aktiver Schreiber
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Hallo liebe Bandis :winke ,

ich habe wirklich lange überlegt, ob ich meine Geschichte hier im Forum erzähle.
(deswegen war ich auch so lange nicht mehr hier im Forum)

Aber auf Anfrage, wie die OP verlaufen ist und ob ich mit der Prothese zufrieden bin,
habe ich mich nun doch entschlossen, meine Geschichte zu erzählen.
Ich möchte vorher ausdrücklich darauf hinweisen, das ich mich trotz allem, wieder zu so einer OP
entscheiden würde, und möchte keinem Angst machen, der vor so einer Entscheidung steht!!!

Am Freitag dem 20.7.2007 war es dann soweit.
Ich bekam in Höhe L4/L5 ein interspinöses Implantat und in Höhe L5/S1 die Bandscheibenprothese Prodisc L.
Die OP habe ich soweit ganz gut überstanden, und die Röntgenkontrolle war auch ok.
Samstag morgen dachte ich schon :
Ohweh, eine OP mit Bauchschnitt ist ja doch was ganz anderes und nicht ganz ohne :oh ,
da ich sehr starke Schmerzen hatte.Die Brühe, die am Nachmittag bekam, hat mich dann auch sofort wieder
verlassen, so wie am Abend auch.
Sonntag wurde es dann immer schlimmer.Ich bekam unvorstellbare Schmerzen und Krämpfe im Bauch.
Der behandelnde Arzt an diesem Wochenende, war mehrere Male bei mir, da ich auch ohne Nahrungaufnahme
ständig erbrechen musste, und meinte nur zu mir, die Schmerzen seien im normalen Bereich, ich sollte doch mal aufstehen
und mich bewegen, dann würde es auch besser werden.
Gesagt,getan !! Ich schleppte mich also mit Ach und Krach einmal den Flur rauf und runter.
Danach habe ich zum ersten mal in meinem Leben geschriehen vor lauter Schmerzen, aber dieser Assistensarzt
unternahm leider nicht viel, und holte auch keinen Rat eines anderen Kollegen ein.
Nach zwei schlaflosen Nächten, kam dann am Montag endlich der Oberarzt, der mich auch operierte.
Er untersuchte mich genau 3 Minuten, holte sofort einen Chirugen dazu, und zwei Stunden später ging es zur Not-OP.
Es wurde festgestellt, das beim einsetzen der Prothese, der Darm verletzt wurde, was zur Folge hatte,
das sich dieser versucht hat, einen Weg in den Bauchraum zu suchen. Resultat : Nun habe ich nicht nur zwei Ersatzteile
mehr, sondern auch ein ganzes Stück Darm weniger. :B

Wie ich nachher erfuhr, bin ich die erste Patientin, bei der solche Komplikationen auftraten.
Getröstet hat mich das aber wenig.

Um es aber nicht all zu lang werden zu lassen, versuch ich es nun kurz zu machen.

Auf Grund dieses Vorfalles konnte ich so gut wie gar nichts mehr machen.Es hat Wochen gedauert,
bis ich mal wieder ein halbes Brötchen ohne Probleme essen konnte.
Die stationäre Reha hat auch nicht viel gebracht, da ich die Übungen für den Rücken aufgrund des Darmproblems
nicht ausführen konnte.Während der Reha in Bad Oeynhausen,musste ich dann dort noch ins KH,
da meine Verdauung überhaupt nicht funktionierte. Nach drei Wochen Schmerzen hinten,Schmerzen vorne und 2 Wochen Erholung
zu Hause, ging es dann in die ambulante Reha, wo ich dann die ersten richtigen Übungen machen konnte.

Nun ja, wie geht es mir jetzt ??
Meinen Beruf kann ich nicht mehr ausführen,und werde nun umschulen müssen.
Die Prothese sitzt am rechten Fleck, so wie es sein sollte.
Schmerzen habe ich nach wie vor, jedoch deutlich weniger als vor dem Eingriff.
Zumindest funktionieren meine Beine wieder richtig.Kein Kribbeln mehr und taub ist auch nichts.
Die Schmerzen die ich im Rücken habe,werden wohl nicht mehr weg gehen.Aber mit den Medikamenten,
kann man sich gut und mal weniger gut über Wasser halten.

Manchmal hat man halt diese Tage, wo nichts geht. Aber das kennt ihr ja:Bandi halt !!

Auch wenn ich Tage dabei habe wo ich nur heulen könnte, lasse ich mich nicht entmutigen, und stehe
immer noch hinter meiner Entscheidung, mich für diese OP entschieden zu haben.

Hat gut getan, mal alles hier rein zu schreiben.
Werde nun wieder öfter hier rein schauen.


Lieben Gruss Mona01

P.S.: Frohes neues Jahr noch euch allen. :hallo
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hsto
Geschrieben am: 07 Jan 2008, 14:02


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Liebe Mona,
oh man, das ist ja der Hammer. Lass dich erst mal ganz doll :streichel . Da hast du ja wirklich etwas mitgemacht.
Wer denkt denn schon an so etwas?
Ich kann mich noch gut erinnern, wie du damals im Forum vor der OP geschrieben hast und habe mich schon gewundert, dass man solange nichts von dir hörte.
Na ja. Mir fehlen echt die Worte.

Ich hoffe für dich, dass deine Rückenschmerzen besser werden und du eine gute Umschulung findest.

Sei lieb gegrüßt von einer sprachlosen

Hsto.
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Irongirl
Geschrieben am: 07 Jan 2008, 16:37


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Hallo Mona,

mensch, das hört sich ja wirklich besch.... an.
Ich habe ja gleicher Stelle meine Prodisc sitzen. Wenn ich nun Deinen Erfahrungsbericht lesen, so wird mir eigentlich richtig bewußt, wie sowas auch ausgehen kann.

Und (hört sich vielleicht jetzt etwas doof an) es macht auch dankbar!

Ich habe das ungemeine Glück für meine Docs sowas wie der 'Vorzeigepatient' gewesen zu sein.

Menno, ich wünsche Dir alles Erdenkliche und ganz viel Glück bei der Umschulung :sonne

Liebe Grüße

Gabi
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Harro
Geschrieben am: 07 Jan 2008, 18:46


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Moin moin liebe Mona,
danke, für deinen doch sehr aufschlussreichen Bericht. :D

Nur er war im falschen Forum, habe ihn dann sogleich ins Richtige befördert.

Liebe Grüsse und weiterhin gute Besserung, Harro :winke
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Ralf
Geschrieben am: 07 Jan 2008, 21:03


Admin
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Hallo Mona,

leider ist die Gefahr recht groß, daß der Darm verletzt wird, oder sich einfach nicht richtig legt. Klar ist es nicht tröstlich, wenn es nur X Prozent sind und man selber dazugehört.

Ich denke auch, daß man selbst bei dieser Misere, von einer erfolgreichen OP reden kann.

Danke für Deinen Bericht und weiterhin gute Besserung wünscht Dir

Ralf :winke
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Mona01
Geschrieben am: 08 Jan 2008, 12:07


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Vielen dank, für eure Antworten.

Eigentlich habe ich trotz allem, in vielen Sachen Glück.
Die Zeit war wirklich nicht einfach, jedoch hat eigentlich alles andere auf Anhieb geklappt.
Sprich alle Anträge sind direkt bewilligt worden,ect.........

Was vielleicht für einige noch wissenswert ist, die in Recklinghausen (Knappschaftskrankenhaus)
behandelt worden sind, und es vielleicht noch wollen.

Die meisten Krankenkassen lehnen seit 2008 die ambulante Behandlung dort ab.
Ich muss meinen Orthopäden nun davon überzeugen, das er mir für die Nachsorge eine EINWEISUNG ausstellt,
da man mit einer Überweisung keinen Termin mehr bekommt. :kopf



Lieben Gruss Mona
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