Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


2 Seiten: 12 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> OP vs. konservative Behandlung, Massenprolaps L5/S1
ChristophS
Geschrieben am: 16 Nov 2007, 09:10


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3
Mitgliedsnummer.: 10.204
Mitglied seit: 15 Nov 2007





Guten Morgen,

ich bin neu hier im Forum und dankbar für den Austausch mit anderen erfahrenen Betroffenen, von denen ich mir Anregungen/Ratschläge erhoffe:

Bei mir ist heute vor einer Woche im MRT der LWS ein schwerer Befund festgestellt worden, der lautet: "Massenprolaps im Segment L5/S 1 bei großvolumiger Vorwölbung der Bandscheibe nach dorsal, links paramedian um bis zu 10 mm mit Sequestration nach cranial und caudal; Entwicklung einer spinalen Stenose und deutlicher recessalen Beengung links". Wegen der Größe des Vorfalls war sich der Radiologe nicht ganz sicher, ob es sich hier nicht etwa sogar um einen Tumor (und nicht um ausgetretenes Bandscheibengewebe) handelt. Das wurde inzwischen aber von Neurochirurgen anhand der Bilder ausgeschlossen.

Dem Befung vorausgegangen waren im Anschluss an einen Urlaub in den Herbstferien (auf viel zu weicher Matratze) heftige linksseitige Schmerzen, die über einen Zeitraum von einigen Wochen durch regelmäßige Spritzen und Infusionen vorübergehend gemildert werden konnten. Die Schmerzen wurden aber extrem heftig, als ich mit meinem Sohn und seinen Freunden (unvorsichtigerweise) etwas Fußball gekickt hatte. Autofahren war danach nicht mehr möglich und selbst Gehen wegen heftiger Schmerzen in der linken Gesäßhälfte kaum mehr möglich. Lähmungserscheinungen und Gefühlsstörungen habe ich allerdings trotz des heftigen Befundes bis heute nicht.

Im Anschluss an die daraufhin durchgeführte MRT war ich bei zwei Neurochirurgen (Uni bonn und Mediaparkklinik), die mir beiden zu einer offenen Operation (mikrochirurgisch am 3 D Mikroskop) rieten, da eine konservative Behandlung zumindest extrem langwierig (6-12 Monate lt. Mediaparkklinik) bzw. wg. der Größe des Vorfalls gar nicht erfolgsversprechend sei (Uni Bonn).

Seit ein paar Tagen sind die Schmerzen deutlich zurückgegangen und mein Orthopäde hält eine konservative Behandlung weiter für nicht ausgeschlossen, da aktuell keine Eile geboten sei (so auch die Kliniken), solange keine Taubheit etc. auftritt. Ich bin daher etwas im Zwiespalt. Im Moment bin ich noch krankgeschrieben, das ist aber natürlich kein Dauerzustand. Vermutlich muss ich bei konservativer Behandlung mein Leben deutlich umstellen, Genaues weiß ich aber nicht. Bei einer OP winkt kurzfristige Besserung (??), ich höre aber immer, dass man alle konservative Möglichkeiten ausschöpfen soll.

Sicherlich waren/sind andere in einer ähnlichen Sitution und können mir daher evtl. hilfreiche Ratschläge geben.

Vielen Dank!!





Mit den
PMEmail Poster
Top
Eumel1979
Geschrieben am: 16 Nov 2007, 10:26


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 923
Mitgliedsnummer.: 6.330
Mitglied seit: 02 Aug 2006




Hallo Christoph,

erst mal herzlich willkommen hier... :;

Da hast Du ja ordentlich zugelangt.

Wenn der NC sagt, daß derzeit keine Eile geboten ist und Du sagst, daß Du keine Lähmungen hast, dann würde ich persönlich es erst einmal über die konservative Schiene probieren. Sicherlich ist das evtl langwierig und Du mußt ab sofort viel Geduld in allen Dingen haben, aber einen Versuch ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall wert. Du wirst Dich bestimmt auch in bestimmten Situationen umstellen müssen. Vielleicht besuchst Du mal einen Kurs für Rückenschule. Da lernt man eigentlich alles, was in diesem Zusammenhang wichtig ist.

Eine OP ist auch keine Garantie, daß es Dir langfristig besser geht. Und operiert ist man schnell...

Also Kopf hoch. Vielleicht holst Du Dir im Zweifel noch eine zweite Meinung vom Doc.

LG und Gute Besserung
Eumel
PMEmail PosterUsers Website
Top
wi-ro
Geschrieben am: 16 Nov 2007, 10:54


bekennender Rockfan
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.450
Mitgliedsnummer.: 3.088
Mitglied seit: 28 Aug 2005




Hallo Christoph,

Zitat
Massenprolaps im Segment L5/S 1


wenn es tatsächlich ein Massenprolbas ist, solltest Du eine OP in Erwägung ziehen, mit einem Massenprolabs ist nicht zu spassen..

Es gab in der Vergangenheit schon einige Beiträge zum Thema Massenprolabs,

Zitat
Ein Massenprolaps ist ein Bandscheibenvorfall, der so groß ist, daß er nicht nur den einen oder anderen Nerv, der aus der WS austritt , drückt, sondern alle, die im Spinalkanal vorhanden sind (-> Kaudasyndrom) bedroht.
Leider wissen das auch sogar viele Röntgenärzte nicht und schreiben im Befund:
großer Vorfall = Massenprolaps


hier nachzulesen

Zitat
Bei einer OP winkt kurzfristige Besserung (??), ich höre aber immer, dass man alle konservative Möglichkeiten ausschöpfen soll.


Mein NC hat mir mal folgendes gesagt:
"Es gibt Befunde da sollte man manuelle Therapien nicht mehr primär in Betracht ziehen"

Gerald :winke
PM
Top
AntjeM
Geschrieben am: 16 Nov 2007, 11:37


Öfter dabei
*

Gruppe: Awaiting Authorisation
Beiträge: 24
Mitgliedsnummer.: 9.412
Mitglied seit: 25 Jul 2007




[FONT=Geneva] :sonne
Hallo, du hast fast den gleichen Befund wie ich, lies mal meine Beiträge. Ich habe auch keine Lähmungserscheinungen und auch keine Probleme mit den Ausscheidungen. Ich schöpfe die konservativen Möglichkeiten voll aus. Da ich schon 60 Jahre jung bin, ist esbei mir nicht mehr so weit bis zur Rente, ich weiß nicht, wie jung du bist.
Lass dich jedenfalls nicht unterkriegen und fange nicht zu früh an zu arbeiten, denn kann es noch schlimmer werden. Die Gesundheit ist nun mal das wichtigste Gut, das wir haben!
Ich wünsche dir viel Kraft und GEDULD ... Antje
PMYahoo
Top
deuse
Geschrieben am: 16 Nov 2007, 14:10


Stammgast
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 61
Mitgliedsnummer.: 10.168
Mitglied seit: 12 Nov 2007




Hallo Antje :;

also mein befund ist wesentlich geringer als deiner. ich selbst bin 45 jahre und habe eine sitzende tätigkeit als buchhalterin im beruf.
habe jetzt seit 3 wochen krankenschein + habe jetzt ein verlängerung von weiteren 3 wochen.
als ich heute auf der arbeit anrief musste ich mir erst mal das gejammer von meiner kollegin, die jetzt meine arbeit übernehmen muss, anhören.
folgendes:

"das darf doch nicht wahr sein. kommst dieses jahr überhaupt noch.
du kannst doch autofahren und deine termin einhalten, dann kannst du ja wohl auch für 2-3 std. am tag kommen und deine arbeit machen."
dabei geht dies überhaupt nicht. natürlich kann ich meine termine wahrnehmen, denn im laufen, gehen + liegen habe ich überhaupt oder wenig schmerzen. nur im sitzen habe ich höllische schmerzen.
ich hab auf jedenfall geärgert, vielleivht sollte ich nächst woche meinen chef anrufen und ihn davon berichten.
dabei bin ich ein mensch, der gerne arbeitet und in seinem beruf aufgeht.
na, ja kann man wohl nichts anderes erwarten von den kollegen. ich werd mir es merken.

grüße
steffi deuse :heul
PMEmail PosterYahoo
Top
Bets
Geschrieben am: 18 Nov 2007, 17:50


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 34
Mitgliedsnummer.: 9.910
Mitglied seit: 05 Okt 2007




Hallo Christoph,

bei deinem Befund ist es sicherlich ein langer Weg schmerzfrei durch konservative Therapien zu werden. Aber welchen Weg man geht, kann man nur selber entscheiden.

Ich habe nach zwei BSV L4/L5/S1 auch gedacht ich krieg das wieder hin. Anderthalb Jahre Schmerzen und mit den Schmerzen dann das kompette Therapieangebot: Infusionen, CT-Injektionen, KG, Reha und Schmerzmittel. Trotzdem verschlimmerten sich meine Schmerzen, konnte mein linkes Bein kaum mehr belasten. Dazu kam, ich war Monate krank geschrieben. Habe trotzdem keine OP gewollt, sondern eine Nucleoplasty machen lassen. Danach konnte ich die Schmerzen durch zusätzliches Narbengewebe nicht mehr aushalten. Mit Medikamten wie Tilidin und Lyrica als Höchstdosis habe ich mich täglich abgeschossen. Allerdings war ich dadurch längst nicht schmerzfrei.
Dann war ich soweit, diesen Monat wurde ich operiert. Zwei Stunden nach der OP stand ich das erste Mal auf. Und die Schmerzen waren weg. Bisher ist das so geblieben, einige Bewegungen sind noch unangenehm, aber ich hoffe, das wird noch. Hinterher ist man immer schlauer, und ich frage mich, wie hätte ich den Nerv auch sonst entlasten können, eine BS bildet sich nur bedingt zurück, und wenn dann auch in den ersten 3 Monaten nach dem Vorfall.

Das muss natürlich bei dir nicht so laufen. Drücke dir die Daumen, lass dich nicht zu lange quälen.

LG Bets



PMEmail Poster
Top
ChristophS
Geschrieben am: 18 Nov 2007, 18:19


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3
Mitgliedsnummer.: 10.204
Mitglied seit: 15 Nov 2007




Hallo,

zunächst einmal besten Dank für Eure guten Tipps und Wünsche.

Ich fürchte auch, dass es ein längerer schmerzhafter Prozess werden könnte, auch wenn es sich im Moment ganz gut entwickelt. Derzeit nehme ich keine Schmerzmittel und kann damit leben. Ich bin aber gespannt, wie sich demnächst das Arbeiten auswirken wird. Sicher werde ich meinen Arbeitsplatz bandscheibenfreundlich ausbauen müssen. Habt Ihr da Erfahrungen und Ratschläge (Fußbank, Stehpult etc.)? Sicher werde ich auch auf die Anregung einer Rückenschule zurückkommen und werde mich mal nach Adressen im Raum Bonn erkundigen müssen.

Was eine mögliche OP angeht, haben die Neurochirurgen in Bonn (Neurochirurgie der Uniklinik) und Köln (Mediaparkklinik) das Risiko einer Vernarbung als eher gering dargestellt. Wenn ich so die Beiträge im Forum lese, kann das aber auch ganz anders kommen und dem gilt auch meine größte Sorge. Da kam man im voraus wohl nichts Genaues sagen und insofern scheint mir eine OP nie ganz risikolos!! Andererseits leuchtet mir schon ein, dass das ganze Bandscheibengewebe aus dem Wirbelkanal entfernt gehört, da es sonst bei der Grüße des Vorfalls immer wieder eng und schmerzhaft sein wird...

Noch etwas: Kann mir jemand Tipps in Sachen guter matratze geben, ich glaube da muss ich auch mal ran??

Vielen Dank und lieben Gruß, Christoph

PMEmail Poster
Top
Tanja-Aafje
Geschrieben am: 18 Nov 2007, 23:00


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 7
Mitgliedsnummer.: 9.793
Mitglied seit: 17 Sep 2007




Hallo,
mein Tipp ist auch erstmal alles konservativ probieren.
Wenn keine Lähmungserscheinungen und Ausfälle da sind, ist nicht Gefahr im Verzug und Fakt ist: Eine OP bietet keine Garantie, aber Risiken. Der einzige Faktor ist die Zeit. Und was sind schon ein paar Wochen gegen Folgeschmerzen oder -erscheinungen nach einer OP. :nein

Kann nur von der wundersamen Heilung meiner Tochter berichten :angel , die von 2 NC als aussichtslose KAndidatin eingestuft wurde und eine OP indiziert wurde. Gut fand ich in der BG Unfallklinik, in Frankfurt, dass sie dann von mehreren Ärzten untersucht wurde und nach interner Beratung die Empfehlung zur konservativen Behandlung erging. War auf jeden Fall besser als diese Schnellschußdiagnosen von den Kollegen, die uns immer in Aufruhr versetzt haben :hair .

Unsere Tochter hat natürlich den Vorteil, dass sie erst 15 J. war und stationär zur Reha mit 5-6 Anwendungen täglich. Wenn ich hier manchmal lese, wie langwierig die Besserung ist, kann ich mich nur immer erneut Wundern, das Annika nach ihrem"Massenprolabs" nach wenigen Wochen wieder fast wie neu ist.
Bewegung, Bewegung, Bewegung, sagen alle Bandis in meiner Familie, aber sutsche und mit Sinn und Verstand.
Lass dich nicht von deinen Kollegen ärgern. Hab auch grad Hazzel in der Firma und das nervt mich mehr als die Krankheit (habs derzeit am Knie-Bandi ist meine Tochter, Mama, Onkel etc)- das belastet :baeh , kann dir nachfühlen. Versuchs mal mit verdrängen. :s

Alles Gute für dich Gruß Tanja
PMEmail Poster
Top
AntjeM
Geschrieben am: 20 Nov 2007, 15:01


Öfter dabei
*

Gruppe: Awaiting Authorisation
Beiträge: 24
Mitgliedsnummer.: 9.412
Mitglied seit: 25 Jul 2007




:sonne Hallo Christoph,
schön daß du deine Schmerzen im Moment gut aushalten kannst! Hoffentlich bleibt es so!
Lies mal zum Beruflichen meinen Beitrag "Berufliche Wiedereingliederung abgebrochen".
Zum Arbeitsplatz:
Meine Beraterin bei der AOK ist 31 und hat auch einen BSV, ihr Arbeitgeber hat ihr den Arbeitsplatz rückengerecht eingerichtet mit einem hochzufahrenden Schreibtisch (sie kann daran sowohl stehen, als auch sitzen) und einem Rückengerechten Schreibtischstuhl. Außerdem hat sie sich selbst kleine Hilfen in der Arbeitszeit eingebaut: z.B. ihr Locher steht auf der Fensterbank, somit muss sie öfter aufstehen, wenn sie etwas wegheften will; außerdem macht sie die Ablage für ihre Kollegen mit, d.h. sie geht mindestens 2 mal am Tag in den Keller-Bewegung tut gut!
Nun wünsche ich dir, daß es dir weiterhin so "gut" geht wie im Moment, viele Grüße ... Antje
PMYahoo
Top
dom
Geschrieben am: 20 Nov 2007, 20:29


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 26
Mitgliedsnummer.: 9.370
Mitglied seit: 19 Jul 2007




Hallo Christoph,

es ist eine schwere Entscheidung für oder gegen OP. Ich habe ungefähr 6 Monaten mit Schmerzen im rechten Bein gekämpft und stand kurz vor OP als meine Schmezen zurück gingen. Ich habe für mich entschieden noch etwas abzuwarten. Der NC war nicht gerade begeistert und hat mich auf die Risiken hingewiesen. Jetzt sind etwa 4 Wochen vergangen und ich fühle mich gut, gehe fleißig arbeiten (Büroarbeit). Ich gehe jeden Tag spazieren, ich mache meine Übungen und gehe 2 mal die Woche schwimmen. Manchmal spüre ich etwas im Bein und habe etwas Angst, manchmal frage ich mich ob nicht die OP die bessere Wahl wäre, aber ich denke dass eine OP auch Risiken birgt. Ich versuche mir kurzfristige Ziele zu setzen - jetzt möchte ich sehen ob bis Ende des Jahres etwas besser wird.
Na ja, keiner kann sagen ob ein Massenprolaps konservativ zu behandeln ist. Der NC hat bei mir OP geraten, im KH im Koeln (wurde 12 Tage eine konservative Behandlung durchgeführt) haben mir gesagt ich soll weiter KG machen und nur wenn es schlimmer wird sollen wir über OP reden.

Also wie du siehst es gibt unterschiedliche Meinungen.

Die Entscheidung liegt bei dir, aber ist sehr stark abhängig von der jeweilige Situation (Arbeit, Arbeitgeber usw.).

Gute Besserung
dom
PMEmail Poster
Top

Topic Options 2 Seiten: 12 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 6.6853 ]   [ 23 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version