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blackbeautystella |
Geschrieben am: 26 Okt 2007, 12:00
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 14 Mitgliedsnummer.: 9.325 Mitglied seit: 12 Jul 2007 ![]() |
:winke Hallo zusammen,
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen wie folgende? Anfang 2006 bekam ich (w, 51 Jahre) kontinuierlich zunehmende Rückenbeschwerden im Lendenwirbelbereich mit Sensibilitätsausfällen in beiden Beinen. Schließlich konnte ich wegen unerträglicher Schmerzen kaum mehr drei Schritte gehen.Im Befund der Magnetresonanztomographie zeigten sich zwei Bandscheibenvorfälle, eine extrem ausgeprägte Spinalkanalstenose und Osteochondrose L3/4 sowie L4/5. Nach eingehender Beratung durch Fachärzte wurde die Indikation für eine Operation mit Einbringen eines „Coflex“-Titan-Implantates gestellt. Die ersten Wochen nach der kurzfristig angesetzten OP vom 28.04.06 war ich - abgesehen von Narben- und Wundheilungsschmerzen – weitgehend schmerzfrei. Leider bekam ich ca. drei Monate später wieder Beschwerden - diffuse, auch in die Beine ausstrahlende Schmerzen sowie Ameisenkribbeln und Taubheitsgefühle im rechten Bein. Eine im Juli 2006 durchgeführte Myelographie gab zum Glück keinen Hinweis auf Lockerung der beiden Titanimplantate als Schmerzursache. Im OP-Bereich hatten sich jedoch Narbenwucherungen gebildet (neige dazu). Trotz diverser konservativer Therapien (Krankengymnastik, Massage etc.) verschlimmerten sich meine Schmerzen, so dass ich zu Beginn 2007 einen Neurologen aufsuchte. Danach stellte ich mich mit den kompletten aktuellen Befunden beim Chirurgen vor, der nach gründlicher Prüfung der Bilder sagte, eine Versteifungs-Operation zwischen L3 und L5 wäre die beste Lösung, da meine Beschwerden – bedingt durch fortschreitende Arthrose - nur so auf Dauer beseitigt bzw. gelindert werden könnten. Diese umfangreiche Operation wurde im März 2007 in zwei „Etappen“ durchgeführt: Am 06.03.07 wurden zunächst die Titan-Implantate entfernt, es folgten „Dekompression (Befreiung der Nervenwurzel, die durch den Druck permanent gereizt wurde und Schmerzen verursachte) L4/5 dorsal und Narbenresektion (Entfernung von Narbenwucherungen, die ebenfalls Druck auf die Nervenwurzel ausübten), Reposition und Stabilisation L3 – L5 mit Click’x-Instrumentarium“ (insgesamt 6 Schrauben, d.h. 2 Stück pro Wirbel)“. Am 09.03.07 wurde eine kortikospongiöse Spanentnahme am linken vorderen Beckenkamm durchgeführt (d.h. es wurden Knochenspäne entnommen), dann über einen Bauchschnitt ein Syncage („Käfig“) L3/4 sowie L4/5 eingebracht, nach entsprechender Bandscheibenresektion (Abtragung der defekten Bandscheiben) sowie Entfernung von Osteophyten (Knochenzacken) im Bereich des Bandscheibeneingangs L3/4 und L4/5. Die zweite OP, die fast drei Stunden dauerte, nahm mich ziemlich mit; ich hatte noch mehrere Wochen danach erhebliche Schmerzen im Bereich des Beckenkamms, wo mir die Knochenspäne entnommen worden waren. Wenige Tage nach den OPs wurde vom Sozialdienst des Krankenhauses ein Reha-Aufenthalt für mich eingeleitet. Der Termin dafür war nach meinem Empfinden verfrüht, was ich auch kundtat. Ich hatte noch starke Schmerzen, trotz diverser Schmerzmittel (direkt nach den OPs hatte ich ca. 4 Tage eine „selbststeuerbare“ Schmerzpumpe bekommen) und fühlte mich körperlich und nervlich sehr entkräftet. Dennoch trat ich 2 Tage nach Krankenhausentlassung die Reha an. Die ersten beiden Wochen hatte ich permanent mittel- bis starke Schmerzen und fühlte mich völlig erschöpft. Die Anwendungen (Krankengymnastik, Thermalbad ab dem 10. Tag etc.) und damit ein fast lückenlos gefülltes Tagesprogramm, empfand ich zum Großteil als Stress. Zum Glück hatte ich eine verständnisvolle Stationsärztin, die auf meine Bitte die Anzahl der Termine etwas reduzierte und erwirkte, dass mein zunächst auf drei Wochen anberaumter Aufenthalt um eine Woche verlängert wurde. Mittlerweile war ich in eine reaktive Depression „gerutscht“, die nur ganz langsam und allmählich verschwindet. Meine erste Zeit nach der Reha zu Hause war furchtbar anstrengend, zumal ich mich noch immer völlig geschwächt fühlte. Die Schmerzen hatten sich zwar gebessert, doch wie sollte es weitergehen? Einige Ärzte rieten von Krankengymnastik und jeglicher körperlicher Belastung zu diesem Zeitpunkt noch ab (obwohl dies in der Reha schon durchgeführt worden war) und empfahlen Wärme, Entspannung sowie vor allem viel Ruhe. Andere waren der Meinung, ich solle weiter gezielt etwas unternehmen, um die Rückenmuskulatur wieder aufzubauen. Ich versuchte, einen Mittelweg zu finden, mich „rückenbewußt“ zu bewegen und immer wieder Ruhepausen einzulegen; hinzu kamen ein paar Massagen und KG-Sitzungen. Leider nahmen meine Schmerzen trotzdem weiter zu. Auf dem Röntgenbild war erkennbar, dass sich die „Ersatzteile“ (wieder zum Glück!) nicht gelockert oder verschoben hatten. Der Orthopäde bestätigte meinen Eindruck, dass ich schon viel zu zeitig zur Reha geschickt worden war; in der Regel solle man mit dem Rückenaufbautraining erst drei, vier Monate nach einer so umfangreichen Operation beginnen. Er verschrieb mir weitere Krankengymnastik (zu der ich mich mühsam „hin schleppte“, da ich noch immer völlig erschöpft war bzw. bin), und versorgte mich mit Medikamenten gegen die chronischen Schmerzen (ich nehme derzeit morgens und nachmittags je zwei- bis dreimal 100 g Tramundin, abends Tetramdura 50 mg (Tetrazepam) und Novalgin nach Bedarf), um diese etwass zu lindern. Dennoch: Das Bücken fiel mir jeden Tag schwerer, und meine Schmerzen, verstärkt durch ausgeprägte Muskelverspannungen, zerr(t)en zunehmend am ohnehin schon geschwächten Nervenkostüm. Leider kam niemand auf die Idee, ein Kernspin durchführen zu lassen (wg. „gestörter Sicht“ im Bild aufgrund der Versteifungselemente). Vor 14 Tagen hatte ich dann einen „Zusammenbruch“, als ich mich von einer liegenden Position – rückengerecht – herrüberrollte, um ins Sitzen zu kommen. Der Schmerz war unerträglich! Mein Hausarzt, der mich ein paar Tage abends mit Schmerzspritzen versorgte, riet mir, mich unbedingt wieder bei meinem Operateur vorzustellen. Meine Akutschmerzen waren nach ein paar Tagen etwas zurückgegangen. Der Chirurg veranlasste (endlich!) ein Kernspin, auf dem sich ein weiterer großer Bandscheibenvorfall zwischen L2 und L3 zeigte, d.h. einen Wirbel höher als die beiden versteiften zwischen L3 und L5. Nach eingehender Beratung entschloss ich mich zu einer weiteren Versteifungs-OP, im „Anschluss“ an die bereits versteiften Wirbel, die am 31.10. (wieder in 2 Etappen) stattfinden wird. Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich absolutes Vertrauen in meinen Chirurgen habe, welches durch den optimalen Sitz der „Ersatzteile“, im Röntgenbild erkennbar, noch untermauert wird. Es gibt wahrscheinlich mehrere Ursachen für den neuen Bandscheibenvorfall: der schon sehr ausgeprägte degenerative Prozeß sowie eine „falsche“ bzw. fehlende Nachsorge. (Von der Alphaklinik wurde mir 6 Monate nach der allerersten Operation das Kiesertraining empfohlen, welches ich 3 Monate machte.) (Habe übrigens auch Probleme mit der HWS, die ich vorerst jedoch hinten an stelle.) Gerne beantworte ich Euch, wenn etwas unklar ist, alle Fragen und sage schon mal danke im voraus für Euer Feedback :; |
Kessi |
Geschrieben am: 26 Okt 2007, 22:43
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PremiumMitglied Gold ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 3.227 Mitgliedsnummer.: 322 Mitglied seit: 13 Mai 2003 ![]() |
Hallo Blackbeautystella,
vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Schade für dich, dass nach deiner OP nun ein weiterer BSV über der Versteifung aufgetreten ist, das kann leider passieren :streichel , dieses Segment wird nach einer OP stärker belastet. Bis zu deiner nächsten OP ist es nicht mehr lange, ich wünsche dir, dass alles ohne Komplikationen verläuft :up . Es wäre wirklich besser, wenn du danach erst mal die Wundheilungsphase abwartest, es muss alles erst richtig einwachsen, ist ja auch eine größere OP. Eine zu frühe Rehamaßnahme bringt dir nichts, KG, Muskelaufbau kannst du dann immer noch machen. Alles Gute für dich, viele Grüße von Kessi :winke |
blackbeautystella |
Geschrieben am: 27 Okt 2007, 16:13
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 14 Mitgliedsnummer.: 9.325 Mitglied seit: 12 Jul 2007 ![]() |
:winke Hallo Kessi, danke für Deine lieben Worte! Wenn ich die nächste Versteifungs-OP hinter mir habe, warte ich auf jeden Fall mehrere Wochen ab, bis ich zur Reha gehe. Die Dame vom Sozialdienst des Krankenhauses hat meinen Wunsch nach Ruhe und Erholung von den großen Operationen einfach ignoriert und mir den frühen Termin regelrecht aufgezwungen :h Ich bin sicher, dass es einigen anderen "Bandis" auch so ergangen ist. Stimmt es, dass die Vorschrift seitens des Kostenträgers (bei mir die BfA) gilt, man müsse einen Reha-Aufenthalt direkt nach dem Eingriff antreten? Wieviel zeitlichen Spielraum hat man dabei?
Jetzt heißt es für mich erst einmal "Augen zu und durch"; ich halte Dich bzw. Euch gerne auf dem laufenden, wenn ich nach den Operationen zu Hause und wieder "sitztauglich" bin :D. Herzlichen Gruß von Maria :winke |
parvus |
Geschrieben am: 27 Okt 2007, 16:39
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 9.356 Mitgliedsnummer.: 754 Mitglied seit: 17 Jan 2004 ![]() |
Hallole :winke
Code man müsse einen Reha-Aufenthalt direkt nach dem Eingriff antreten? Das wäre dann eher dem Begriff AHB = Anschlussheilbehandlung zuzuordnen :z Diese sollte innerhalb 2 Wochen nach einem KH-Aufenthaltes angetreten werden und bezieht sich auf ganz bestimmte Erkrankungen, sprich nicht nur weil man im KH war, kann man dies anschließend absolvieren. Eine BS-OP ist dazu eine Indikation. Die Reha/AHB-Klinik wird in der Regel vom KH aus bestimmt. Eine Rehabilitationsmaßnahme ist zwar vom Aufenthalt an sich auch genau zu vergleichen, jedoch kann zwischen einem KH-Aufenthalt und einer solchen bewilligten Maßnahme (die man ja auch ohne einen vorherigen KH-Aufenthalt oder einer OP erhalten kann) sogar bis zu 6 Monate liegen. Also, wenn Dir die Ärzte eine AHB zugesprochen/empfohlen haben, dann erfolgt sie nach dem KH-Aufenthalt rasch, wenn sie Dir aber eine Reha zusprechen/empfehlen, dann kann diese auch längerfristig geplant erfolgen. Viele Operateure, so kann man hier im Forum öfters lesen, halten von einer allzufrühen AHB/Reha nach OP nichts. Dazu also immer den Operateur befragen, da eine frühe Mobilisation manchmal angezeigt und manchmal eben nicht angezeigt ist. :z Alles Gute Dir :winke parvus |
blackbeautystella |
Geschrieben am: 27 Okt 2007, 17:11
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 14 Mitgliedsnummer.: 9.325 Mitglied seit: 12 Jul 2007 ![]() |
:winke Hallo Parvus, hab' Dank für Deine rasche und informative Antwort, die mir ein gutes Stück weiterhilft. Werde diesmal wachsam sein :z. Habe schon oft erlebt, dass Krankenhausärzte, ganz gleich auf welcher Hierarchiestufe, sich mit "verwaltungstechnischen" Dingen so gut wie gar nicht auskennen. Wenn man dazu selbst noch von einer OP geschlaucht und etwas durch den Wind ist :rolleyes: , fällt es einem mit ein wenig Hintergrundwissen leichter, Entscheidungen zu treffen. Ciao, Maria :winke
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parvus |
Geschrieben am: 27 Okt 2007, 17:13
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 9.356 Mitgliedsnummer.: 754 Mitglied seit: 17 Jan 2004 ![]() |
Huhu :winke
Code Hallo Parvus, hab' Dank für Deine rasche und informative Antwort Gerne geschehen! Alles Gute Dir weiterhin und mache nur was Dir guttut :winke Grüßle parvus |
wulff |
Geschrieben am: 19 Nov 2007, 19:37
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 86 Mitgliedsnummer.: 9.033 Mitglied seit: 04 Jun 2007 ![]() |
:winke
hab deinen Beitrag gerade überflogen. Ich kenne mich mit der Thematik nicht aus, aber eine Bekannte von mir wurde ebenfalls versteift und irgendwie sind die Schrauben aufgrund verfrühter Reha gebrochen. Sie leitet eine Selbsthilfegruppe zur Thematik der Spondylodese. (kann sein das sie zzt. aber noch in Reha ist) Gruß Wulff |
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