Bandscheiben-Forum

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> BSV L5/S1, Arzt irgendwie mit dem Latein am Ende
Ave
Geschrieben am: 28 Jun 2007, 19:52


Querulantin aus Überzeugung
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Vor 2 Jahren BSV L5/S1, zwischendurch eine Besserung, vor gut einem Jahr wieder drastische Verschlechterung.
Im MRT hat man festgestellt, ich hätte eine Entzündung im Bereich der defekten Bandscheibe, außerdem diagnostizierte man mir Osteochondrose.
Ich war beim Neurologen, der konnte aber keinerlei neurologischen Ausfälle finden. Lähmunserscheinungen hatte ich ja gottseidank nie.
Beim Neurochirurgen wandte man die CT-gesteuerte Infiltration an, aber außer, dass mir nach der Spritze der Kreislauf zusammenbrach, passierte nichts.
Nachdem mich Krankengymnastik auch nicht wirklich weiter brachte und auch verschiedene Schmerzmittel nur immer kurzzeitig Linderung brachten, war ich im April diesen Jahres 5 Wochen auf Reha.
Besser ging es mir danach auch nicht.
Nach der Reha bekam ich neue Schmerzmittel, damit war ich zumindest für 4 Wochen relativ schmerzfrei, aber seit einiger Zeit helfen die mir auch nicht mehr.
Ich mache jeden Tag brav meine Rückenstabilisationsübungen, ich gehe auch wieder arbeiten, so langsam aber sicher habe ich auch Angst um meinen Arbeitsplatz, wenn ich dauernd fehle.
Aufgrund von Schulterproblemen bekam ich wieder Krankengymnastik verschrieben und ich erzählte meiner Krankengymnastin, dass meine Rückenbeschwerden einfach nicht besser werden.
Sie schlug mir jetzt vor, ich solle es mit orthopädischer Manualtherapie versuchen, sie wüsste jetzt sonst auch nicht mehr weiter. Hat jemand damit Erfahrung?
Heute war ich beim Orthopäden, weil mich meine Schmerzen ziemlich in die Knie gezwungen hatten. Nachdem er meine Krankengeschichte noch einmal studiert hatte, erklärte er sich mit seinem Latein am Ende. Er wisse auch nicht mehr, wie er mir noch helfen solle.
Er zog - trotz fehlender neurologischer Ausfälle - eine OP in Betracht.
Er schickte mich mit der Empfehlung nach Hause, ich solle darüber gut nachdenken, ob ich denn überhaupt eine Op wolle.
Hm - wenn das die einzige Möglichkeit ist, die Schmerzen zu lindern, dann beiß ich gerne in den sauren Apfel.
Es gibt doch sicher auch minimalinvasive Op-Methoden, in denen das ausgetretene Bandscheibengewebe entfernt werden kann, oder?
Wäre lieb, wenn mir hier jemand ein wenig weiterhelfen könnte.
Danke im Voraus!
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claudia6
Geschrieben am: 28 Jun 2007, 20:02


Öfter dabei
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Hallo
ich habe vor 12 Jahren eine solche OP machen lassen - mit Erfolg!! Hatte danach nie mehr Probleme an der Stelle. Allerdings jetzt seit 2 Monaten an einer anderen.... von daher wenn eine Stelle bis geheilt ist muss das nicht bedeuten dass du nie mehr Probleme bekommst - aber ich würde die OP auch wieder machen lassen! Probiere auch jetzt nur so lange aus wie ich es aushalte.
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Topsy
Geschrieben am: 28 Jun 2007, 20:47


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Hallo Ave,

es gibt auch die sogenannte soziale OP-Indikation. Sie kommt bei Patienten in Frage, die schon einen langen Leidensweg und erfolglose konservative Behandlungen hinter sich haben.

So eine OP ist zwar keine Garantie auf Besserung und die Garantie wird Dir auch kein Mensch geben können.

Auch mußt Du ganz allein diese Entscheidung treffen, op ja oder nein.

Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy :winke

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chipsy
Geschrieben am: 28 Jun 2007, 22:55


Neu hier
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Hallo,

Mitte Januar hatte ich (männlich 39 Jahre) den bekannten hellen ziehenden Ausstrahlungsschmerz links vom Gesäß über deb Beinbeuger bis zum Waden mit erheblicher Bewegungseinschränkung. Ich konnte mich ohne Schmerzmittel kaum mehr bewegen. Ende Februar lautete die Diagnose nach der MRT:
Wurzelkompressionsyndrom S1 li. bei sequestiertem Bandscheibenvorfall Lw5/Sw1 li.
Nach 10 Sitzungen KG empfiel mir der Neuruchirurg die OP nach der Mikrochirurgischen Methode, obwohl kein Taubheitsgefühl im Bein vorhanden war.
Wenn die Nerven durch das in den Spinalkanal eingedrungene Bandscheibengewebe lange Zeit unter Kompression sind, sterben diese ab. Die betroffenen Nerven sind nich reparierbar.
Folge: Eingeschränkte Impulse zu der Beinmuskulatur. deshalb auch die frühe OP.

Am 14.03.07 OP.
Am selben Tag lief ich schmerzfrei im Zimmer auf und ab.
Einen Tag nach der OP ging ich konzentriert 4 Stockwerke im Krankenhaus einmal runter und hoch.
2 Tage nach der OP wurde ich entlassen.
Danach 6 Wochen ambulante KG.
3 Wochen nach der OP konnte ich Schwimmen, Radfahren und Krafttraining Oberkörper im Sitzen mit geradem Rücken ausüben.
4 Wochen nach der OP: Beintraining, Hüft-Abduktion, Gluteus-Training, Beinbeugemuskulatur im Stehen.
Seit der 6. Woche betreibe ich wieder regelmäßig schmerzfrei Krafttraining im Fitnessstudio, natürlich rückengerecht. Ich kann schmerzfrei Joggen, Rennradfahren und meine große Leidenschaft, das Motorradfahren (Supersportmaschine) konnte ich bereits 8 Wochen nach der OP ausüben.
Jetzt, 14 Wochen nach der OP muss ich sagen, ich würde mich sofort wieder dieser OP unterziehen. Bis jetzt absolt schmerzfrei.


Gruß

Uli

Hier kurz die Unterschiede zweier OP-Methoden:

Für einen mikrochirurgischen Eingriff braucht man eine kurze Vollnarkose, während man eine endoskopische Operation in örtlicher Betäubung durchführen kann. Bei einem mikrochirurgischen Eingriff benützt man ein Operationsmikroskop. Die endoskopische Technik benützt so genannte Endoskope. Die Rezidivquote, also die prozentuale Wahrscheinlichkeit, dass an der gleichen Stelle noch einmal ein Bandscheibenvorfall auftritt, liegt bei der mikrochirurgischen Operation zwischen zweieinhalb und drei Prozent und bei einem endoskopischen Eingriff bei weit über zehn Prozent. Die Nachbehandlung ist bei beiden Eingriffen gleich. Die Patienten dürfen jeweils schon am Abend aufstehen. Beide Operationen sind ambulant möglich, auch wenn dies nicht immer empfehlenswert ist. Wir favorisieren in fast allen Fällen den mikrochirurgischen Eingriff.

Das Operationsmikroskop bei der Mikrochirurgie ist ein bisschen größer als ein normales Mikroskop. Es wird über das Operationsfeld gefahren, und der Operateur sieht durch so genannte "Head Mounted Displays", die man wie eine Brille vor den Augen hat, das Operationsfeld in bis zu 25facher Vergrößerung. Mit dieser Technik geht man in der Regel durch den Wirbelkanal am Nerv vorbei zum Bandscheibenvorfall. Großer Vorteil ist, dass man bei dieser Methode zweifelsfrei den Nerv sieht und klar erkennt, wie stark er unter Druck ist. Am Ende der Operation ist man sicher, alles ausgetretene Bandscheibenmaterial entfernt zu haben, so dass der Nerv wieder Platz hat.

Die Endoskope dagegen sind Staboptiken, wie man sie auch bei einer Kniespiegelung benutzt. Diese optischen Hilfsmittel werden über einen kleinen, etwa einen Zentimeter langen Schnitt in der Haut durch eine Arbeitskanüle zum Bandscheibenvorfall hingeführt, meist von außen durch die Muskulatur. Der Nachteil ist, dass man in diesen kleineren Arbeitskanülen, durch die neben der Optik auch die kleinen Instrumente durch müssen, viel weniger Platz hat und auch viel weniger Möglichkeiten hat, etwa den Nerv zu manipulieren, kleine Blutungen zu stillen oder auch den Bandscheibenvorfall wirklich ganz zu entfernen. Das ist technisch sehr schwierig und auch nicht bei jedem Bandscheibenvorfall möglich.
PMYahoo
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Metallicat
Geschrieben am: 29 Jun 2007, 23:28


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Hallo Ave! :winke
Klingt ja recht abenteuerlich bei Dir. Natürlich kann man mikrochirurgisch operieren. Hat Uli ganz wunderbar beschrieben. Ich frage mich nur, warum sich nicht erstmal um die Entzündung gekümmert wird. Die Infiltration hat ja nicht geklappt, aber Kortison ist dann m. E. die erste Wahl. Bevor man gleich mit Atombomben auf Spatzen schießt würde ich erst konservativ weiter machen.
Was soll denn eine orthopädische Manualtherapie sein? Ist das so was wie die Behandlung beim Osteopathen? :sch
Vielleicht solltest Du Dir auch noch eine zweite Meinung einholen. Außerdem traue ich dem Urteil eines Orthopäden sowieso nicht so recht. Die haben mir viel zu leicht Hammer und Meißel in der Hand! :h
Da Du noch keine Lähmungen hast, besteht ja nicht unbedingt die Notwendigkeit einer Operation. Außer - wie Topsy geschrieben hat - die soziale OP-Indikation aufgrund des Leidensdrucks. Aber eine OP gibt Dir auch keine Garantie, wie Claudia schreibt. Im schlimmsten Fall macht das Narbengewebe später mehr Ärger als der Vorfall je gemacht hat. Bei Uli hat's ganz wunderbar geklappt - freut mich für ihn. Allerdings (sorry Uli) hätte ich bei dem Befund erstmal eine Serie PRT's machen lassen. Und 10x KG sind auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Aber jeder soll es so machen wie er es für richtig hält. Die Entscheidung kann einem eh niemand abnehmen. Mit dem Ergebnis müssen wir leben.

Viel Erfolg und weiterhin gute Besserung :up
und natürlich ganz liebe Grüße
Metallicat
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Sinnola
Geschrieben am: 30 Jun 2007, 08:24


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Hallo Uli, war sehr erstaunt, als ich gelesen habe, daß du so früh nach deiner mikroch. OP schon wd. soviel KG und v.a. Gerätetraining machen durftest. Bei mir hieß es früh. nach 3 Wo. schwimmen u. Radfahren, keinesfalls KG od. Gymnastik, damit sich der Nerv erholen kann. Komisch, daß da die Verhaltensmaßregeln so unterschdl. sind.
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Freude
Geschrieben am: 30 Jun 2007, 09:05


aktiver Schreiber
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Hallo Sinnola, las gerade Deinen Beitrag. Ich wundere mich auch langsam über die unterschiedlichen Methoden. Ich bin immer mehr verunsichert. Ich war 6 Tage nach OP in der Reha und da ging es zur Sache. Meine Schmerzen sind auch über 2 Monate nach OP eher schlimmer als besser. Hoffentlich ist alles okay, kein Narbengewebe oder sowas , bin echt in Sorge. Freude
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Basti
Geschrieben am: 30 Jun 2007, 09:48


Öfter dabei
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Hallo Ave,

also meine Mikrodiskotomie der Bandscheibe L5 S1 war am 16.05.07. Drei Wochen lang ging es mir sehr gut; am 09.06 der Rückfall; seitdem kann ich kaum laufen, muß wieder starke Medi nahmen; im KH wo ich operiert wurde hat man mich abgewiesen und gebeten erstmal MRT draussen (also vor Ort) zu machen - die ist zum Glück "schon" am Montag, 02.07 (drei Wochen nach Rückfall!!!). Was ich sagen will ist, daß ich mich für eine OP nur dann entscheiden würde, wenn ich ein KH habe wo ich mir sicher bin, daß ich da gut aufgehoben wird - was ich von der St.Josef Uniklinik (!!) in Bochum auf keinen Fall behaupten kann. Es sei denn man ist Privatpatient; dann springen sie alle im Dreieck um dich herum...

Also Fazit:
wenn du OP durchführen willst und die Zeit dazu hast -> suche Dir ein wirklich gutes KH, wo der Patient immernoch das Wichtigste ist (wird ja wohl schwer zu finden, ich weiß)
Wünsche viel Glück und Erfolg

B.
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Ulmerspatz
Geschrieben am: 30 Jun 2007, 15:52


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:; Hi Ave,
ich würde Dir raten zwei oder drei Neurochirurgen aufzusuchen und mir die unterschiedlichen Meinungen zu Deinem Krankheitsbild anhören. Bevor du nicht mit einem Spezialisten über eine eventuelle OP gesprochen hast, fällt Dir die Entscheidung sicherlich schwer.
Wie alt ist denn Dein letztes MRT? Falls Du einen Rat vom Neurochirurgen willst, sollte es nicht älter als 6 Monate sein.
Dir muss halt auch bewusst sein, dass Du 2-3 Monate arbeitsmäßig ausfällst, solange dauert der Heilungsprozess. Minimum!

Ich persönlich bin vor einem Jahr operiert worden und bin super zufrieden und schmerzfrei :D - allerdings auch erst seit gut 3 Monaten!

Hab Geduld und laß Dich nicht operieren, wenn Du es a) nicht wirklich willst und b) nicht zu 100% Deinem Chirurgen vertraust!

Wünsche Dir eine gute Besserung :trost !
PM
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Sinnola
Geschrieben am: 30 Jun 2007, 17:45


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Hallo Babs, welche Beschwerden hattest Du nach Deiner OP noch, und was hast Du dagegen gemacht? Wie lange nach d. Op bist Du wd. arbeiten gegangen? Lg, sinnola
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