Bandscheiben-Forum

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> OP im Januar 07 und was nun? Bin echt ratlos!
gluehwuermchen
Geschrieben am: 01 Jun 2007, 19:40


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Ich möchte mich kurz vorstellen, ich heiße Heidi bin 36 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder im Alter von 3 und 9 1/2 Jahren. Von Beruf bin ich Rechtsanwaltsfachangestellte und war bis vor kurzem noch in Elternzeit. Mein Leidensweg begann eigentlich vor ca. 9 Jahren, da bin ich in der ersten Schwangerschaft im sechsten Monat auf Gleiteis ausgerutscht. Der Arzt diagnostizierte damals ein Bandscheibenvorfall, gemacht habe ich 9 Jahre nichts. Letztes Jahr bin ich dann mit meinen Kindern eine Rutsche gerutscht, in der beim Schluss kleine Plastiblälle drinnen waren. Dass muss mir wohl den Rest (!) gegeben haben. Seit dem, also seit Juni 2006 bin ich ein halbes Jahr mit den schlimmsten Schmerzen rumgelaufen mit Ausstrahlung ins linke Bein. Mein Orthopäde hat versucht zu spritzen, KK, Fango nichts hat geholfen. Zum Schluss Ende Dez. 06 meinte er, ich soll eine OP machen, so würde es auch keinen Sinn mehr machen. Also entschloss ich mich schwersten Herzen zur OP. Man hat bei mir beide Ebenen gemachen genauer gesagt lautet meine Diagnose: NPP L4/5 und L5/S1 mit Kanalvergrößerung. Außerdem habe ich gesamten Rücken Arthrose. Meine Bandscheibe sieht einer Person mit 50 Jahren gleich. Die Operation war der reinste Horror und zudem wurde diese verfuscht, was ich aber erst später rausstellte. Nach der OP wurde ich in eine 5-wöchige REHA geschickt, konnte da aber so gut wie keine Anwendung machen, weil ich wahnsinnige Schmerzen gehabt habe. Außerdem haben die Ärzte bei der OP meine Blutgefäße verletzt (nur so neben bei). In der Reha habe ich starke Opiade bekommen. Ein CT konnte man dort nicht machen, weil diese über solch ein Gerät nicht verfügten. Wieder zu Hause schickte mich mein Ortopäde erneut zum CT mit folgendem Befund: Kräftig ausgerägtes Postnukleotomie-Syndrom links im Segment L5/S1 mit kräftiger, narbiger Verziehung und noch kräftig ödematösen Veränderung unter Einbeziehung des Nerven L5 und S1 links und Verziehung des Duralschlauchs nach links. Mein Ortopäde hat mich gleich zu seinem Kollegen, einem leitenden Oberarzt an einer städtischen Klinik überwiesen. Er selber führt auch Operationen durch. Nachdem er alles gelesen hat, meinte er seine Kollegen hätten zuviel operiert. Erst einmal hätte man nur L5/S1 operieren sollen und nicht auch L4/5. So ist jetzt mein Rumpf instabil geworden. Außer eine Versteifung an L5/S 1 und Prothese an L4/L5 kann man nichts weiter machen. Meine Chancen stehen 50:50. Die Gefahr bestünde auch, dass ich im Rollstuhl lande. Die Narbenplatte könnte man nicht wegoperieren, da diese immer wieder kommt. Er riet mir von der OP ab und meinte ich solle die Zähne zusammenbeißen und mit den Schmerzen zu leben versuchen. Außerdem solle ich so schnell wie möglich ein Schmerztherapeuten aufsuchen. Bloß als Kassenpatient habe ich meine Probleme wegen den langen Wartezeiten, bis man einen Termin bekommt. Als ich aus der Reha kam, musste ich zwei Monate warten bis ich zum Oberarzt kam nun warte ich schon seit über einen Monat auf einen Termin beim Schmerztherapeuten. Ausgang ungewiss. Antrag auf Schwerbehinderung habe ich gestellt, bis jetzt habe ich noch keinne abschließenden Bescheid erhalten. Die KK hat auch kein Verständnis. Haben meine Unterlagen zum med. Dienst zur Überprüfung geschickt. Vom Arbeitgber habe ich krankheitsbedingte Kündigung erhalten. Werde mich gegen diese nicht wehren, weil ich nicht mehr die Stundenzahl arbeiten kann. Mein Orthopäde meinte, ich könne nicht mehr vollschichtig arbeiten, Reha schrieb im Bericht, dass ich vollschichtig irgendwann wieder arbeiten kann im Wechsel stehen, sitzen, gehen mit entsprechenden Hilfsmittel. Dass ist wirklich absurd. Mein Job besteht zu 90 % aus sitzender Tätigkeit. So habe ich nun den "schwarzen Peter" und darf mich mit Behörden und Ärzten rumschlagen. Obwohl ich mich bei den Schmerzen, die ich noch heute habe, frage, wieso ich mich überhaupt habe operieren lassen?! Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht, weiß wie hoch die Schwerbehinderung aufgrund der Aktenlage festgesetzt wird. Bis heute laufe ich auf Krücken. KK ist auch nur ein Witz. :traurig2
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Kessi
Geschrieben am: 02 Jun 2007, 01:57


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Hallo Gluehwuermchen :winke ,

herzlich Willkommen hier im Forum.

So lange liegt deine OP noch nicht zurück,
was bekommst du denn an Behandlungen zur Zeit, machst du KG, leichte Spannungsübungen?

Warum läufst du an Krücken, hast du eine Lähmung im Bein,
warst du schon bei einem Neurologen, gibt es ein EMG?

Bis du einen Termin beim Schmerztherapeuten bekommst,
solltest du mit deinem Hausarzt über eine Schmerzbehandlung sprechen,
die Schmerzen können sich sehr schnell chronifizieren.
Die Zähne brauchst du nicht zusammenbeißen, was bekommst du denn jetzt an Schmerzmittel verordnet?
Hast du ein TENS-Gerät?

Schaue dich mal auf unserer Seite für Behandlungsmöglichkeiten um,
dort findest du viele Informationen.
Osteopathie ist auch eine gute Möglichkeit, ist keine Leistung der KK,
ein gut ausgebildeter Therapeut ist sehr wichtig.

Viele Grüße
von Kessi
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gluehwuermchen
Geschrieben am: 02 Jun 2007, 12:28


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Hallo Kessi,

ich laufe deshalb an Krücken, weil ich kraftlos in den Beinen bin (vor allem links) und Schmerzen beim Laufen bzw. Gehen habe. Schmerzmittel habe ich zwar ibu 600 mg und Novogil, aber das bringt gar keine Linderung. Deshalb nehme ich im Moment gar nichts. Ich habe erst ein Schmerztherapiezentrum hier in Stuttgart gefunden. Die haben mir erst einmal ein 20 seitiges Formular zugeschickt, welches ich ausgefüllt an diese wieder zurückgesandt habe. Da stand u.a. auch eine Frage, ob ich Schwerbehinderung beim Versorgungsamt gestellt habe. Wahrheitsgemäß habe ich diese Frage mit ja beantwortet. Nun musste ich über ein Monat warten und erhielt dann die Antwort von Ihnen, dass sie mir erst einen Termin geben können, wenn der Antrag beim Versorgungsamt durch ist und die Prozente feststehen. Als ich beim Versorgungsamt den Stand des Antrages erfragt habe und mitgeteilt habe, dass Eile geboten ist, weil ich keinen Termin beim Schmerztherapeuten bekomme, hat die Dame nur den Kopf geschüttelt und gesagt, dass sie dies zum ersten Mal hört. So was sollte man gleich bei der Ärztekammer anzeigen. So bin ich nun wieder auf der Suche nach dem nächsten Schmerztherapeuten.
Krankengymnastik erhalte ich, aber er kann mit mir gar nichts machen außer ganz wenig im Nacken und oberen Bereich zu massieren, weil ich im unteren Bereich nur Schmerzen habe. Er meinte ich solle so schnell wie möglich zum Schmerztherapeuten. Mein ganzer Körper sei voller Schmerzen. Was die Ostopathie anlangt, stehe ich diesem skeptisch gegenüber. Mein Krankengymnast ist Ostopathe und hat mir neulich der Vorschlag unterbreitet, ich solle eine Fastenkur machen unter naturärtzlicher Aufsicht. Denn Sinn versteh ich einfach dabei nicht.

Fango habe ich einmal versucht nach der OP, habe aber so starke Schmerzen im OP-Bereich danach gehabt, dass ich es habe bleiben lassen. Meine Zeit verbringe ich eigentlich nur mit Warten, Telefonieren mit Behörden/Ämter/Ärzten und wieder Warten, Warten und nochmals Warten. Meine persönliche Meinung ist die, dass man einfach auf sich selbst gestellt ist. Hilfe bekommt man von ärztlicher bzw. behörderlicher Seite nur wenig bis gar nicht. Und als Kassenpatient hat man drei Mal das Nachsehen!!!

Liebe Grüße

Heidi
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Heidi
Geschrieben am: 02 Jun 2007, 12:54


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Hallo Heidi,

das mit dem Schmerztherapiezentrum in Stuttgart ist mir zu hoch, wieso mußt Du erst
Prozente beim Versorgungsamt haben, bevor sie Dich behandeln, dass kann es ja
wirklich nicht mehr sein. :nein

Wer hat Dir denn nach der OP Fango auf die operierte Stelle gelegt??

Wärme führt doch zu vermehrter Narbenbildung, dass müßten doch die Therapeuten
wissen, dann brauchst Du Dich auch nicht zu wundern, dass an der operierten Stelle
sich soviel Narbengewebe gebildet hat.

Zitat
Mein Krankengymnast ist Ostopathe und hat mir neulich der Vorschlag unterbreitet, ich solle eine Fastenkur machen unter naturärtzlicher Aufsicht. Denn Sinn versteh ich einfach dabei nicht.


Den Sinn verstehe ich auch nicht, dann suche Dir doch einmal einen anderen, der will
wohl nur Geld verdienen.

Will denn die Dame vom Versorgungsamt jetzt Druck machen, damit Du Deinen Bescheid
schneller bekommst?

Warst Du denn schon einmal bei einem Neurologen und hast die Nervenleitge-
schwindigkeit messen lassen? Wenn nicht würde ich das erst einmal in Angriff nehmen.

Liebe Grüße

Heidi :;
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Kessi
Geschrieben am: 02 Jun 2007, 13:11


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Zitat (gluehwuermchen @ Samstag, 02.Juni 2007, 13:28 Uhr)
Hallo Kessi,

ich laufe deshalb an Krücken, weil ich kraftlos in den Beinen bin (vor allem links) und Schmerzen beim Laufen bzw. Gehen habe. Schmerzmittel habe ich zwar ibu 600 mg und Novogil, aber das bringt gar keine Linderung. Deshalb nehme ich im Moment gar nichts. Ich habe erst ein Schmerztherapiezentrum hier in Stuttgart gefunden. Die haben mir erst einmal ein 20 seitiges Formular zugeschickt, welches ich ausgefüllt an diese wieder zurückgesandt habe. Da stand u.a. auch eine Frage, ob ich Schwerbehinderung beim Versorgungsamt gestellt habe. Wahrheitsgemäß habe ich diese Frage mit ja beantwortet. Nun musste ich über ein Monat warten und erhielt dann die Antwort von Ihnen, dass sie mir erst einen Termin geben können, wenn der Antrag beim Versorgungsamt durch ist und die Prozente feststehen.

Hallo Heidi,

du solltest auf jeden Fall probieren, einen Termin beim Neurologen zu bekommen,
dort kann festgestellt werden, ob eine Nervenschädigung bei dir vorliegt.

So ein Schmerzfragebogen vor einem Termin beim Schmerztherapeuten auszufüllen und zurückzuschicken ist normal,
daran kann der Arzt schon viel erkennen.
Was ich auch nicht nachvollziehen kann, wieso du dort erst einen Termin nach Entscheidung des Versorgungsamts bekommen kannst :kinn ,
die OP liegt noch nicht so lange zurück, mit einer Schmerztherapie, KG und viel Geduld sollte doch an Besserung gedacht werden.

Gibt es bei euch noch andere Ärzte mit Zusatzausbildung spezielle Schmerztherapie?
Ich denke mit Medikamenten kannst du auch leichte KG machen und ohne Krücken laufen, denn dadurch bilden sich deine Muskeln immer mehr zurück.
Hast du in der Reha Spannungsübungen erlernt?

Fango sollte nach einer OP nicht angewendet werden, fördert die Narbenbildung,
wusste ich selbst auch nicht, habe ich hier im Forum erfahren.

Du kannst bei deiner KK mal nach Rückenkursen/ Rückenschulen nachfragen,
wird meist sehr günstig angeboten.

Viele Grüße
von Kessi :winke

PM
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