Bandscheiben-Forum

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> Probleme nach HWS-OP, Was soll ich tun?
Kakadu
Geschrieben am: 17 Sep 2003, 12:31


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Liebe Bandis,

ich muß Euch heute nochmal um Euren Rat fragen.
Gestern vor 4 Wochen war meine OP an der HWS. Dabei wurde Etage C5/6 mit einem Peek-Implantat versteift. Mir wurden vor der OP 95% Erfolg in Aussicht gestellt, allerdings wurde ich auch auf postoperative Verspannungen hingewiesen.

Zwei Wochen nach OP (kurzstationär = 2 Tage) ging es mir relativ gut und ich merkte wirklich, daß die OP was gebracht hat. Da hatte ich auch die postoperative Halskrause noch an. Danach gingen wieder Beschwerden los: Verspannungen, Panikattacken und Unruhezustände, Übelkeit, steifer Hals, gelber Nebel vor den Augen, Ohrgeräusche, Schwäche, Schmerzen und Zittern in den Armen, Störungen der Beine.
Der Arzt meinte, ich müsse noch bis zu 6 Monate Geduld haben, weil Muskeln und Nerven sich erst wieder regenerieren müssen.

Jetzt sind weitere zwei Wochen vergangen und die Beschwerden sind langsam immer schlimmer geworden.
Ich habe immer noch diese Verspannungen (steifer Hals seitlich) und in Nacken/ Schultern, die immer unangenehmer werden, denn mittlerweile ziehen sich diese durch den ganzen Rücken.
Hinzu kommt, dass meine Beine ganz schwach sind. Mal zieht es hinten durch den Po durch die Kniekehlen und an der Außenseite der Waden bis in die Füße (lahmes, schwaches Gefühl). Bin mit dem rechten Knöchel schon zweimal umgeknickt. Habe auch leichte Wadenkrämpfe. Mein ganzer Körper ist total verspannt und der Schwindel, den ich nach der OP los war, kommt zurück. habe auch allerlei Kleinigkeiten, die kommen und gehen (z.B. Ohrgeräusche und Übelkeit, schwarze Punkte vor den Augen usw.)

Ich gehe jetzt 1x/ Woche zur Spritzentherapie. Da wird ein Lokalanästhetikum und Cortison direkt in die Spinalnerven C6 gespritzt (Nervenblockade). Das erste Mal ist mir nicht so gut bekommen. Gestern war das zweite Mal, da habe ich sofort gemerkt, daß er richtig getroffen hat und fühlte mich für 1/2 Stunde richtig befreit (kurze Zeit auch in den Beinen...) Danach fing es wieder an mit der Schwäche in den Beinen und zwar schlimmer als vorher. Die Arme sind auch schwach. Ich soll jetzt nachts vor dem Schlafen 1 Tetrazepam zum Muskelentspannen nehmen. Habe gestern angefangen, konnte aber nicht so gut schlafen. Das medikament scheint geholfen zu haben, aber sie Schwäche in den Armen ist immer noch da und die Tabletten kann man ja nur über sehr kurzen Zeitraum nehmen wegen der Suchtgefahr.

Ich bin nun total verzweifelt, weil ich nicht weiß, ob sowas normal ist. Die Ärzte sagen immer nur abwarten, aber ich mache mir Sorgen.
Die Gehschwierigkeiten hatte ich vor der Op auch, allerdings nur in den Oberschenkeln, jetzt ziehen sie durchs ganze Bein. Habe Angst, daß ich wieder einen neuen Vorfall habe , der irgendwo aufs Rückenmark drückt... Aber keiner der Ärzte bietet mir ein neues MRT an. Ich komme mir schon so blöd vor, aber ich kann doch nichts dafür!
:sch


Im Haushalt kann ich immer noch nichts machen und mein kleines Kind (knapp 3) kann ich auch nicht betreuen. Wir haben sie nachmittags immer zur Oma gebracht, die fährt jetzt aber zwei Wochen in den Urlaub. Habe eine Haushaltshilfe beantragt (meinen Mann) und die KK ist einverstanden. Meine behandelnden Ärzte haben aber nur unter großem Tra-ra den Antrag ausgefüllt mit der Aussage, vier Wochen nach der OP müßte ich allein klar kommen. Vielen Dank! Nochmal
:weinen

Es wäre nett, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen schildern könntet oder mir sonst Tips zur weiteren Vorgehensweise geben könntet.

Vielen Dank schonmal von Eurer Kakadu :sch
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Kessi
Geschrieben am: 17 Sep 2003, 15:33


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Hallo Kakadu,
bekommst du außer Spritzen noch andere Therapien?
Wie siehst mit einer AHB aus?
In den Reha-Kliniken wurden die HWS-operierten viel mit Strom und Wärme behandelt.
Baldige Besserung
wünscht dir Kessi
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Kakadu
Geschrieben am: 17 Sep 2003, 16:13


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Hallo Kessi,

was genau ist AHB? Kenne den Begriff noch nicht.
Falls das so etwas wie eine Kur ist, war der Arzt schon kurz nach der Op der Meinung, das ist unnötig. Es gibt ja auch ambulante Kuren, wo man die Unterkunft selber zahlen muß, nicht die KK. Aber der Arzt war halt nicht der Meinung, daß das nötig ist. Von KG hat er auch noch nichts gesagt. Ich glaube, die gehen wirklich davon aus, dass ich von selbst ausheile.  :sch

Grüße, kakadu
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Anja
Geschrieben am: 17 Sep 2003, 16:20


Öfter dabei
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hallo kakadu,
erst mal ein :trost für dich...

ich bin in 2001 an der hws operiert worden, derartige beschwerden sind mir allerdings nicht geläufig :frage . die probleme in der unteren extremität dürften gar nichts mit der hws zu tun haben.versuch mal deine lws abchecken zu lassen!
wie mir der prof sagte, sind starke verspannungen nach so einer op sind völlig normal.
1. du hast wahrscheinlich unterbewußt angst durch eine falsche bewegung etwas kaputt zu machen

2. bei der op muß die wirbelsäule etwas außeinandergezogen werden damit man richtig an die bandscheibe rankommt. die muskeln in diesem bereich werden auf eine art gedehnt für die sie nicht ausgelegt sind. darauf folgt häufig dass sie sich massiv verspannen.
bei mir wurde das auch erst nach ein paar monaten besser

liebe grüße
Anja
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Kessi
Geschrieben am: 17 Sep 2003, 16:51


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Hallo Kakadu,

AHB=Anschlusshelbehandlung, gibt es meist nach einer BS-OP
verordnet.
Wer behandelt dich nach?I ch denke schon, dass du Physiotherapie benötigst. Das leidige Problem der Verordnung tritt nun wieder auf  :sch
Gruß Kessi :winke
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Ralf
Geschrieben am: 18 Sep 2003, 04:56


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Hallo Kakadu,

ich möchte Dich einfach mal in den Arm nehmen und Dich  :trost .

Leider habe ich von der HWS-OP gar keine Ahnung.

Gib aber bitte nicht so schnell auf. Eventuell kannst Du Dich ja mal in einer anderen Neurochirurgie vorstellen, dann hast Du wenigstens eine zweite Meinung und kannst beruhigt schlafen, wenn dort das gleiche gesagt wird.

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf  :winke
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Anouk
  Geschrieben am: 18 Sep 2003, 10:32


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Hallo Kakadu,

Ich kann Dich sehr gut verstehen, dass Du Dir Sorgen machst. Mir erging es nach meiner 2. OP nicht anders. Bekam ebenfalls
Zitat
Verspannungen, Panikattacken und Unruhezustände, Übelkeit, steifer Hals, gelber Nebel vor den Augen, Ohrgeräusche, Schwäche, Schmerzen und Zittern in den Armen, Störungen der Beine.

Das meiste ist mir leider geblieben.

Ich würde an Deiner Stelle wie Ralf schon schrieb einen unabhängigen Neurochirurgen aufsuchen.

Ich drück Dich ganz fest und Kopf hoch.

Liebe Grüsse Inge :winke
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Kakadu
Geschrieben am: 18 Sep 2003, 18:18


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Hallo Leute :winke

vielen dank für Eure Antworten.
Mein Arzt war bereits beim OP-Vorgespräch der Meinung, daß man nach einigen Wochen in sein altes Leben zurück kann. KG bräuchte man nur in ganz seltenen Fällen. Zwei Wochen nach OP habe ich ihn auch gefragt, ob es nicht vielleicht hilfreich wäre, eine Kur zu beantragen, um den heilungsprozess zu unterstützen. Nein, das wäre nicjt nötig. Dabei würde meine KK zahlen (sind sehr kulant), aber wenn der Arzt es nicht für nötig hält...
Habe außer der OP mit 2 Tagen KH-Aufenthalt und den 3 Spritzen bisher nichts bekommen und eiere nun so durch die Gegend.
Soll jetzt jeden Abend vor dem Schlafen eine Tetrazepam zur Muskelentspannung nehmen. Die helfen einigermaßen, wobei ich trotzdem merke, daß das Grundproblem nicht behoben ist. Man kann die Dinger ja auch nicht ewig nehmen...

Am Dienstag nächste Woche gehe ich nochmal in die Emma-Klink nach Seligenstadt zu Dr. Urban. Vielleicht kann er mir weiterhelfen. Eine zweite Meinung ist vielleicht doch nicht schlecht.
Fühle mich irgendwie alleingelassen...

meint Ihr, ein neues MRT wäre nötig?

Eure Kakadu

@ Anja,
das mit den auseinandergezogenen Wirbeln und überdehnten Bändern und Muskeln wurde mir auch erklärt. Klingt auch sehr logisch.
Wie ging es Dir denn nach der OP. Waren Deine neurologischen Ausfälle (hattest Du welche) gleich ganz weg?
Wie geht es Dir jetzt?
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Heidi
Geschrieben am: 19 Sep 2003, 05:32


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Hallo Kakadu,

vielleicht solltest Du auch mal Deine LWS untersuchen lassen, da Deine Ausfallerscheinungen in den Beinen sich eher nach LWS anhören. Das würde ich dann mal MRT-mäßig checken lassen.

Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen, dass Deine HWS-Verspannungen schnell verschwinden, damit Du wieder einigermaßen schmerzfrei leben kannst.
 :trost  :trost

Ich bin mal gespannt, was Dr. Urban aus der Emma-Klinik sagt.   :up

Liebe Grüße

Heidi   :winke
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Kakadu
Geschrieben am: 19 Sep 2003, 18:05


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Hallo Heidi,

vielen Dank für's Mut machen.
Bin auch mal gespannt, was Dr. Urban sagt. Vielleicht hat er ja ein Einsehen und ordnet ein MRT an.

War heute mit meiner Familie ein Stückchen unterwegs. Ich bin nach fünf Minuten aus dem Auto ausgestiegen und vom Hals bis in die Beine war die ganze linke Seite verspannt, verkrampft und die linke Pobacke bis ins Bein gereizt und mir war total schwindelig. Ich konnte nicht mal mehr allein in die Apotheke gehen, um meine Besorgungen zu machen. :weinen

Fühle mich von den Ärzten im Stich gelassen...

Wie lange kann man eigentlich diese Tetrazepam nehmen ohne abhängig zu werden. Nehme jetzt seit drei Tagen 1 vor dem Schlafen.
Wenn man  die absetzt irgendwann, kommen die Beschwerden dann zurück?


Viele Grüße, Eure Kakadu
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