Bandscheiben-Forum

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> Fragen zu Gleitwirbel-OP
Timo
Geschrieben am: 27 Mai 2007, 22:16


Neu hier
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Liebe Bandis,

auf der Suche nach Informationen über Gleitwirbel bin ich auf diese Seite gestoßen. Nicht ich selbst sondern meine Mutter (62) ist davon betroffen.

Ihre Diagnose lautet:
* degenerative Spondylolisthese (Meyerding Grad I) Höhe LWK 4/5 mit breitbasigem Bandscheibenvorfall, bilateral-intraforaminal
* LWK 3/4 mit geringer Spondylathrose
* mäßige Einengung des Spinalkanals
* deutliche Einengung der Neuroforamina

Die Krankengeschichte begann im September 2006. Besuch verschiedener Ärzte, kurze Klinikaufenthalte. Krankengymnastik und Schmerzmittel. Ende Januar war meine Mutter ohne Medikamente nahezu schmerzfrei. Um Ostern kam dann ein heftiger Rückfall. Einlieferung ins Krankenhaus (Gilead, Bielefeld). Dort hat man ihr erstmals die Versteifungsoperation mit Schrauben und Metallgestänge richtig erklärt. Aufgrund ihrer starken Schmerzen raten die Ärzte zur OP.

Sie ist jetzt wieder zu Hause und lebt unter Tramal und Paracetamol mehr schlecht als recht.

Ich mache mir große Sorgen und habe unendlich viele Fragen. Einige davon schreibe ich hier mal hin, in der Hoffnung, dass Ihr vielleicht ein paar Antworten habt:

Gibt es eine Alternative zur klassischen Versteifungsoperation (Spondylodese) mit Metallgerüst?

Kann man nach Eurer Einschätzung bei obiger Diagnose die B-Twin Methode anwenden?

Was ist der Unterschied zwischen B-Twin und der unter http://www.neurochirurgie-praxis.de/minima...sive_stabil.htm beschriebenen minimal-invasiven Sponylodese?

In welchen Kliniken kann man die OP minimal-invasiv durchführen lassen? Neben der Klinik in Offenbach habe ich noch die Emma-Klinik http://www.emmaklinik.com/de/expertenrat/f...q_fragen_id=923 gefunden. Im medizinischen Zentrum Kreis Aachen wird bei Wirbelgleiten eine OP mit dem Namen „Ventrodorsale Repositionsspondylodese“ angeboten. Der Chefarzt Dr. Krappel hat in 2005 einen Vortrag über „minimal-invasive Spondylodese (TLIF) mit dem MetrX-System“ gehalten.

Kann man eventuell die Coflex-Methode anwenden?

Ist jemand von Euch auf eine dieser Methoden operiert worden? Wo? Von wem? Wie geht es Euch???

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Und gute Besserung an alle, die auch betroffen sind.

Viele Grüße,
Timo
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mareike
Geschrieben am: 27 Mai 2007, 22:46


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Hallo Timo,

ich bin etwas älter als deine Mutter. Voriges Jahr im März habe ich aufgrund eines Gleitwirbels eine Versteifung an der LWS 4/5 bekommen. Meines Wissens geht nur die Versteifung. Ich bin froh, daß die OP gemacht wurde, obwohl sehr viele Bandis danach nicht zufrieden sind und ziemliche Schmerzen haben.

Da ich chronisch krank bin, nehme ich Opiate und mir geht es verhältnismäßig gut.Es gibt natürlich Tage, wo der Rücken ziemlich schmerzt, dann lege ich mich hin und die Schmerzen lassen nach.

Ich bin in Braunschweig in der Neurochirurgie operiert worden. Du schreibst von Aachen. Dort bin ich an der HWS operiert worden von Dr. Sanker, Neurochirurgie. Der Doc hatte mir gut geholfen und das Leben wieder lebenswert gemacht.

Ich würde deiner Mutter raten, zwei oder drei Meinungen bei Neurochirurgen einzuholen.

Wünsche deiner Mutter alles Gute, daß sie sich für die richtige OP entscheidet.

:; mareike
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Klaeuschenp
Geschrieben am: 28 Mai 2007, 16:34


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Hallo Timo,

laßt Dich über die veschiedenen OP-Methoden nicht verwirren.

Beim Gleitwirbel bleibt nur eine Versteifungs-OP. Über den Rücken wird mittels Stäben und Schrauben die Versteifung durchgeführt. In einigen KH wird eine Repositionierung vorgenommen, in anderen wird bei Meyerding I ohne Spinalkanalstenose auch gerne darauf verzichtet. Über den Bauch erfolgt die Entnahme der BS und das Auffüllen mit Knochenspänen oder Titancage und Knochenspänen.
Wie das ganze minimal invasiv gehen soll (die Schrauben sind 4 bis 6 cm lang) ist mir schleierhaft.
Die beschriebene ventrodorsale Methode ist in Wirbelsäulenzentren standart.

Hier wird das Ganze nochmal genau beschrieben:

http://www.krupp-krankenhaus.de/Kliniken/O...gsoperation.htm

LG, Klaeuschenp :up
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Hoppel41
Geschrieben am: 29 Mai 2007, 20:56


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Hallo Timo :; ,

das ist aber echt lieb, dass Du Dich so um Deine Mutter sorgst :klatscht :klatscht .
Zur Versteifung kann ich Dir nur sagen, dass ich von L4-S1 nach der TLIF-Methode operiert worden bin. Bei mir wurden die Entnahme der BS, die Entnahme des Knochenspans aus dem Beckenkamm, das Einsetzten der Titan-Cages und des Knochenspans in den Bandscheibenraum und die Fixierung der WS mit Schrauben und Platten durch einen etwa 15 cm langen Schnitt rechts seitlich neben der WS gemacht.

Du siehst also, dass es diverse Methoden gibt, die alle zum Ziel führen. Ich bereue die Versteifung keinen Moment, waren doch alle vorher dagewesenen Schmerzen sofort nach der OP verschwunden.

Gehe mit Deiner Mutter zu einem guten Wirbelsäulen-Zentrum und lasst Euch dort beraten. Die minimalsten Eingriffe sind nicht immer die besten.

Liebe Grüsse
Uschi

@Klaeuschenp
Ich habe jetzt schon in mehreren Beiträgen von Dir gelesen, dass Du sagst, dass die Entnahme der BS und das Einsetzen der Cages immer durch den Bauchraum erfolgen würde. Mir ist das nicht mehr als Standard bekannt :kinn .
PM
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Klaeuschenp
Geschrieben am: 30 Mai 2007, 19:38


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@ Uschi,

das liegt vermutlich daran, dass bei meinen beiden Versteifungs-OP's (in verschiedenen KH's) jeweils auch ein Bauchschnitt erfolgte. Einmal rechts und einmal links vom Bauchnabel.

Die Bauchhöhle wurde allerdings nicht geöffnet. Man hat, wie mir versichert wurde, dann aber drumherum operiert.
Man spricht doch auch immer von dorsoventral (hinten und vorn).

Ich habe nur sehr vereinzelt davon gehört, dass der vordere Zugang über die Seite erfolgte.

LG, Klaeuschenp :up
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diverle
Geschrieben am: 30 Mai 2007, 19:57


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Hi :winke
muss auch was dazu beitragen.

ich wurde von vorne ( Kaiserschnitt oder Bikinischnitt) und von hinten Op.
In der WWK machen sie es auch von hinten, mal so dann wieder so.
In Göppingen wird erst von Hinten dann nach 6 Wochen von vorne in der Leiste .



Glg Wolfgang :;

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Hoppel41
Geschrieben am: 31 Mai 2007, 09:20


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Huhu Klaeuschenp :; ,

zum Thema "dorsoventral" kann ich nur sagen, dass auch meine Versteifungs-OP als "dorsoventral" bezeichnet wurde, obwohl nur ein Schnitt auf dem Rücken erfolgte.

Man hat mir erklärt, dass es so genannt wird, weil trotz des Zugangs nur über den Rücken auch ventral (nämlich im Bandscheibenfach) die Cages eingesetzt werden. Nur geschieht das, im Gegensatz zu der von Dir beschriebenen Öffnung des Bauchraums, durch das Neuroforamen, daher auch der Name TLIF (Transforaminale Lumbale Interkoporelle Fusion). Diese OP-Methode hat den Vorteil, dass ein ventraler Schnitt entfällt und nur eine einseitige Entfernung des Facettengelenks notwendig ist.

Aber, wie Diverle schon schrieb, ist das wohl von Klinik zu Klinik und von Patient zu Patient unterschiedlich :sch .

Liebe Grüsse
Uschi

PM
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Thinka
Geschrieben am: 01 Jun 2007, 07:48


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hallo!

bei mir haben sie auch "nur "von hinten versteift.ein bauchschnitt blieb mir erspart,genauso wie die knochenspanentnahme,weil sie künstliches material genommen haben.
es ist also wahrscheinlich wie immer:sehr unterschiedlich und doch ähnlich :z

mir wurde gesagt,das es beim wirbelgleiten keine wirkliche alternative zur versteifung gibt,wenn man denn operiert,weil es sonst eben trotzdem sich zu sehr bewegt,aber das haben die anderen dir ja auch schon geschrieben..

alles gute thinka
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Timo
Geschrieben am: 04 Jun 2007, 16:33


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Liebe Bandis,

vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.

Ich muss zugeben, dass ich mir erhofft hatte, etwas Anderes von Euch zu lesen. Dass die Methode mit den Stäben und Schrauben total veraltet ist, und dass die OP heute viel einfacher ist.

Leider hat ein ein Telefongespräch mit einem "Spezialisten" Eure Aussagen bestätigt, nämlich dass bei der vorliegenden Diagnose nur eine Versteifung mittels Metallgerüst hilft.

Auch wenn Ihr nicht das geschrieben habt, was ich lesen wollte, habt ihr meiner Mutter und mir sehr geholfen. Ihr habt bestätigt, dass es nicht anders geht. Das hilft zwar nicht gegen die Angst vor der OP ( :ph34r: ), aber gegen die Unsicherheit, ob sie das richtige tut.

Am Mittwoch hat meine Mutter einen Vorstellungstermin bei einem weiteren Neurochirurgen. Außerdem hat sie ihre Unterlagen an eine Spezialklinik geschickt, um noch eine Meinung (die x.te) zu bekommen. Sie hofft natürlich weiterhin auf eine Wende, glaubt aber nicht mehr ersthaft daran. Sie (und ich ebenso) hat sich wohl damit abgefunden, dass sie um diese aufwändige OP nicht herum kommt. (Ihre Schmerzen haben sich zuletzt verschlimmert. Es ist bei ihr wohl so, dass der Wirbel ständig hin- und hergleitet. Zwar nicht sehr stark, aber eben bei fast jeder Bewegung.)

Danke an Euch auch für die Erklärungen zu den realistischen OP Methoden. Ich gebe zu, dass ich zu der Kategorie Leute gehöre, denen schon beim Lesen schlecht wird. :hair

Alles Gute Euch allen und viele Grüße,
Timo

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november
Geschrieben am: 05 Jun 2007, 15:26


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Hallo Timo, mach dir nicht so viele Sorgen ! Ich bin 2005 das erste Mal versteift ;leider mit falscher Methode=dynamische stabisation der LWS(ALSO mehrere Meinungen holen;ich hatte nicht diese Möglichkeit,da alles sehr "notfallmässig" passierte)Vor 2 Wochen bin in Breisach (Helios -Klinik)von Prof.Dr.Pfeiffer neu versteift worden,ventral wird dann 2.7.07 gemacht.
Was ich dir sagen will:wenn die Wundheilung erst abgeschloßen ist und die Schrauben und Stäbe und Knochen .... richtig sitzen merkt man nicht viel von!Ist natürlich keine kleine Sache,aber es wird wieder!!!!!!!!!!!VLG november :roll
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