Bandscheiben-Forum

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> OP unumgänglich?, großer bandscheibenvorfall, op notwendig
Hektor
Geschrieben am: 08 Mai 2007, 12:11


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Hallo Gaby,

bin in der selben Situation wie du. Habe morgen Termin beim Neurochirurgen in Klinik zur Abklärung, ob wirklich OP. Aber mit den Schmerzen, die ich seit Anfang Januar habe möchte ich nicht mehr weitermachen. Und Medikamente habe ich langsam auch genug genommen. Selbst nach der zweiten PRT bin ich nicht schmerzfrei, so kann es nicht weitergehen.
Genug gejammert. Vielleicht können wir in Kontakt bleiben, welche OP sie dir und mir empfehlen. Ich überlege auch hin und her, ob ich das wirklich tun soll und bin für jeden positiven Bericht hier im Forum dankbar. Das macht echt Mut.

Wünsche dir gute Besserung

Barbara
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gessfu
Geschrieben am: 08 Mai 2007, 13:57


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Hallo Barbara,

würd mich auch interessieren was bei Deiner Untersuchung rauskommt. Mein Termin steht leider noch nicht fest, werd dazwischen geschoben. Bleiben wir also in Kontakt.

Grüßle Gaby :z
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Andre2
Geschrieben am: 08 Mai 2007, 18:02


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hallo,

mir wurde in etwa die gleiche Diagnose wie dir gestellt.
Ich begann nach der Diagnose mit Physiotherapie, zuerst ging es mir damit ca. 6 Wochen lang, besser. Um dann innerhalb weniger Tage zu eskalieren. Selbst Schmerzmittel wie Tilidin haben kaum noch den Schmerz gelindert. Darauf habe ich mich innerhalb von 4 Tagen zu OP entschlossen.
Sofort nach der OP waren die ärgsten Schmerzen beseitigt. Es ging mir von Tag zu Tag besser und ich dachte hätte ich die OP mal eher machen lassen.
Allerdings fingen die Beschwerden nach ca. 12 Wochen wieder an - zuerst mäßig, aber dann jeden Tag ein klein wenig schlimmer.
Auf jeden Fall wurde es wieder so schlimm wie vor der OP, und das MRT ergab einen neuen Vorfall plus Narbenbildung im OP-Bereich.
Also wurde eine zweite OP durchgeführt (auf Grund der Schmerzen unumgänglich).
Dabei wurde der Reprolaps sowie das Narbengewebe entfernt.
Das ist heute 7 Wochen her und bin ohne Belastung schmerzfrei, bei Belastung - auch geringer z.B. bei der Krankengymnastik wird der rechte Fuß taub.
Die Ärzte meinen das sei noch normal, ja und auch ich bin im Vergleich zu vorher nicht unglücklich.
Aber sollten die Schmerzen bzw. die Ausfälle bei Dir noch erträglich sein überleg es Dir eine OP gut, denn so wie es zuvor mal war wird es auch mit OP nie wieder!
Das ist zumindest mein heutiger Stand.
:kopf

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gessfu
Geschrieben am: 09 Mai 2007, 16:14


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Hallo Andre2,

hab jetzt schon öfter gehört, dass es nach OP nicht mehr so sein wird, wie vorher. Wie ist das gemeint :frage Ich hab gedacht das ich trotz einiger Einschränkungen wieder am normalen :rolleyes: Leben teilhaben kann, ich meine Arbeiten gehen (halbtags) etwas Sport treiben (z.B. walking) und einfach etwas Spaß haben (was zur Zeit einfach zu kurz kommt). Erwarte ich da zuviel oder ist das machbar?

Gruß von Gaby :;
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narader
Geschrieben am: 09 Mai 2007, 17:33


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Zitat
Was ist eine akute Gefahr?

Die gefahr ist akut, wenn ohne baldigste OP ein deutliches Risiko besteht, dass Nerven irreversibel geschädigt werden.
Irreversibel ist das entscheidende Wort.

Zitat
was ist zu vielen ?

Bei der klassischen Nukletomie geht die Wissenschaft davon aus, dass bei 10-15% der Operierten ein Postnukleotomie-Syndrom auftritt.
10-15%, das halte ich für deutlich zu viel. Besonders dann, wenn das Risioko vermeidbar wäre.
Wenn eine OP unumgänglich ist, dann muss man das Risiko von 10-15% hinnehmen.
Anderenfalls sollte man es nicht übereilt hinnehmen. Das finde nicht nur ich, sondern da sind viele Orthopäden meiner Meinung.

Zitat
Und hier ist die Dunkelziffer meines Wissens nach nicht bekannt, wieviele "nicht operierte Patienten" mit dauerhaften Schmerzen bzw. Taubheitsgefühl oder gar Paresen leben (müssen).

Es gibt Untersuchungen, wie das Befinden 3 Jahre nach einem BSV ist. Zum Befinden gehören Schmerzen, Gefühlsstörungen und Paresen dazu.
Die Untersuchungen sagen, dass es entweder den Nichtoperierten im Schnitt etwas besser geht oder gehen von keinem signifikantem Unterschied aus.
Es gibt keine Untersuchung die Hinweise gibt, dass es Operierten im Schnitt besser geht.

Zitat
Dann wären da noch die Nebenwirkungen der Schmerzmedis ....

Ja, das ist ein Risiko. Deswegen sagen viele orthopäden auch, wenn ein halbes Jahr kosequente konventionelle Therapie nicht genug gebracht hat (nicht genug gebracht heißt für mich: man kommt nicht ohne Dauereinnahme von Medis aus), dann ist ein minimalinvasiver Eingriff angezeigt.
Wie immer mit der Ausnahme:akute Gefahr irreversibler Nervenschäden. Dann sollte man immer sofort operieren und nicht warten, bis die Nerven tatsächlich bleibend geschädigt sind.
Deswegen sollte jeder vor einer OP auch von einem Neurologen untersucht worden sein, der kann sagen, ob eine akute OP-Indikation vorliegt.

Zitat
Jeders Ding hat zwei Seiten.

Ja. In meiner Reha habe ich genug kennengelernt, die eine wahre OP-Odyssee hinter sich hatten, weil bei einer OP was schiefgelaufen ist.
Dann folgten weitere OPs um das wieder zu reparieren.
Danke, aber nein danke.

Klar, ich kenne auch erfolgreich Operierte und erfolgreich Nicht-Operierte.
Trotzdem: eine OP ist nicht mehr rückgängig zu machen. PUNKT.
In vielen Fällen kann man eine OP aber immer noch nachholen.
Wenn also keine akute Gefahr im Verzug ist, gibt es keinen Grund, übereilt zu operieren.
Betonung liegt auf übereilt. Wer sich nach 4 bis 6 Monatenkonsequenter, qualitativ hochwertiger Physiotherapie immer noch mit Beschwerden herumplagt, die so nicht akzeptabel sind, der kann sich dann ja operieren lassen und ist sich dann wenigstens sicher, dass es keine unnötig übereilte OP war.

Zitat
Ich stehe dazu, das ich mich lieber operieren lassen würde, als über einen längeren Zeitraum (die Schulmedizin geht bei einem BSV ohne OP von ca. 12 - 26 Wochen aus) starke Medikamente zu nehmen.


Deine Entscheidung, die du für dich natürlich treffen kannst und darfst.
Es ist dein gutes Recht so zu entscheiden. Für dich.

Generell gesagt ist imho letztlich eine reine Riskoabwägung.
Welches Risiko werte ich höher: die Nebenwirkungen der Medis oder die Gefahren einer OP (Kunstfehler, Postnukleotomiesyndrom usw.).
Eine Pauschalantwort darauf kann auch ich nicht geben.

Angesichts der Probleme und Leiden, die ich bei anderen gesehen habe, die erst durch eine OP kamen, rate ich zu einer gut durchdachten Entscheidung.
Ausnahme ist wie gesagt wenn akute Gefahr besteht dass Nerven dauerhaft kaputtgehen, dann sollte man nicht zu lange zögern sondern rasch operieren.

meine 2 ¢
N.
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wi-ro
Geschrieben am: 10 Mai 2007, 05:48


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Hallo Gaby,


Zitat (gessfu @ Mittwoch, 09.Mai 2007, 17:14 Uhr)
Hallo Andre2,

hab jetzt schon öfter gehört, dass es nach OP nicht mehr so sein wird, wie vorher. Wie ist das gemeint :frage  Ich hab gedacht das ich trotz einiger Einschränkungen wieder am normalen :rolleyes: Leben teilhaben kann, ich meine Arbeiten gehen (halbtags) etwas Sport treiben (z.B. walking) und einfach etwas Spaß haben (was zur Zeit einfach zu kurz kommt). Erwarte ich da zuviel oder ist das machbar?

Gruß von Gaby  :;


Man kann nach einem BSV ob nun Op oder nicht, wenn er "verheilt" ist wieder ganz normal alm Leben teilnehmen, und bis auf ein paar Einschränkungen wieder alles machen.

die Einschränkungen wären Fallschirmspringen, Achterbahn fahren, Bungee-Jumping, ich würde auch die Finger von div. Ballsportarten und Eishokey lassen :z

Mit Rückengerechtem Verhalten und vernünftiger Muskulatur ist ein uneingeschränktes Leben möglich.

Gerald :winke
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wi-ro
Geschrieben am: 10 Mai 2007, 06:49


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@ Narader

mein letzter Einwand in dem Beitrag :z

Zitat
dann ist ein minimalinvasiver Eingriff angezeigt.
Wie immer mit der Ausnahme:akute Gefahr irreversibler Nervenschäden. Dann sollte man immer sofort operieren und nicht warten, bis die Nerven tatsächlich bleibend geschädigt sind.

nicht jeder BSV kann minimalinvasiv operiert werden.
Zitat
Bei der klassischen Nukletomie geht die Wissenschaft davon aus, dass bei 10-15% der Operierten ein Postnukleotomie-Syndrom auftritt.


Diese Zahl 10-15% setzt sich so zusammen,weil es bei minimalinvasiven Eingriffen bei ca. 25-35% der OP's zu einem Re-Prolabs kommt, bei sog. offenen OP's "nur zu ca. 3-10% (ist klinisch bewiesen).

Traue nur der Statistik die man selbst verbogen hat.

Zitat
Ausnahme ist wie gesagt wenn akute Gefahr besteht dass Nerven dauerhaft kaputtgehen, dann sollte man nicht zu lange zögern sondern rasch operieren.


Fakt ist, jeder BSV bei dem Schmerzen oder neurologische Ausfälle vorhanden sind, die Nerven bedrängt/geschädigt sind. Es kann Dir auch kein Neurologe seriös beantworten ob der Nerv, "sei es durch OP oder ohne OP" sich wieder komplett erholt. Wenn der Nerv zu lange Bedrängt ist, kann sich ein Schmerzgedächtnis bilden.

Fakt ist ebenfalls, das es durch die OP weniger langfristige Nervenschädigungen gibt, weil die Nerven nicht so lange Bedrängt sind. Ich bin ca. 60 Std. nach BSV operiert worden, mein Nerv war noch nicht verfärbt, und mei linker Spann ist immer noch (unangenehm) Taub, und das 16 Monate nach OP, was wäre da mit meiner Parese passiert ?

Als letztes noch zum Thema Studien

Zitat
Es gibt Untersuchungen, wie das Befinden 3 Jahre nach einem BSV ist. Zum Befinden gehören Schmerzen, Gefühlsstörungen und Paresen dazu.

Es gibt auch eine Studie in den USA (vom Erfinder/Entwickler einer BS-Prothese :z in Auftrag gegeben) die genau das Gegenteil besagt.

So und nun als allerletztes:
Ich bin kein Befürworter von OP's ! Aber es gibt Zeiten für konservative Behandlungen und Zeiten für OP's.

Gerald :winke
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narader
Geschrieben am: 10 Mai 2007, 18:04


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Zitat (wi-ro @ Donnerstag, 10.Mai 2007, 07:49 Uhr)
...Aber es gibt Zeiten für konservative Behandlungen und Zeiten für OP's.
...

Hallo Gerald,
da sind wir einer Meinung.
MfG
N.
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anjanosi
Geschrieben am: 11 Mai 2007, 19:59


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Hallo Gaby,
bin heute zu euch gestossen! Am Freitag, 13. April (tolles Datum, oder? :hair ), hatte ich meine 2. OP (L4/5). Die erste war im März 2003, nachdem ich den Vorfall wohl schon während meiner Schwangerschaft 1998 bekommen habe. Ich lebte zu der Zeit in einer Gewaltehe in Amerika, füchtete dann mit meiner 5 Monate alten Tochter unter falschem Namen zurück nach Deutschland und bin seitdem auch alleinerziehend. Psychischer Druck wirkt sich auch negativ aus, finde ich. Meine Tochter hat ADHS, ist sehr anstrengend - puh!

Es war schon ein Schock für mich, dass ich das 2. Mal an derselben Stelle operiert werden sollte. Der Prolaps ist auch schon wieder etwa 1 Jahr alt gewesen. In dieser Zeit habe ich sehr harte Stallarbeit über Monate gemacht, und jetzt quälte ich mich wieder mit Schuldgefühlen herum: "Hättest du nur aufgepasst!!!" Aber was tut man nicht alles, wenn man keinen Unterhalt bekommt und seiner Tochter ein Pony ermöglichen möchte. Seit 1 1/2 Jahren schaffe ich das irgendwie, habe aber die Stallarbeit runtergeschraubt und zahle deshalb mehr Stallmiete.

Ich habe kurz vor meiner letzten OP von dieser Knorpelzell-Transplantation gehört, bei der aus dem entnommenen Gewebe neues gezüchtet und wieder in die Bandscheibe eingebracht wird. Man sagte mir aber (habe drei Ärzte gefragt), dass es bei mir für so etwas zu spät sei. Habe jedoch irgendwie das Gefühl, dass ich als Privatpatientin diese OP-Technik ermöglicht bekommen hätte. Hat jemand von euch auch so etwas erlebt?

LG
Anja
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anjanosi
Geschrieben am: 11 Mai 2007, 20:02


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Hallo Gaby,
bin heute zu euch gestossen! Am Freitag, 13. April (tolles Datum, oder? :hair ), hatte ich meine 2. OP (L4/5). Die erste war im März 2003, nachdem ich den Vorfall wohl schon während meiner Schwangerschaft 1998 bekommen habe. Ich lebte zu der Zeit in einer Gewaltehe in Amerika, füchtete dann mit meiner 5 Monate alten Tochter unter falschem Namen zurück nach Deutschland und bin seitdem auch alleinerziehend. Psychischer Druck wirkt sich auch negativ aus, finde ich. Meine Tochter hat ADHS, ist sehr anstrengend - puh!

Es war schon ein Schock für mich, dass ich das 2. Mal an derselben Stelle operiert werden sollte. Der Prolaps ist auch schon wieder etwa 1 Jahr alt gewesen. In dieser Zeit habe ich sehr harte Stallarbeit über Monate gemacht, und jetzt quälte ich mich wieder mit Schuldgefühlen herum: "Hättest du nur aufgepasst!!!" Aber was tut man nicht alles, wenn man keinen Unterhalt bekommt und seiner Tochter ein Pony ermöglichen möchte. Seit 1 1/2 Jahren schaffe ich das irgendwie, habe aber die Stallarbeit runtergeschraubt und zahle deshalb mehr Stallmiete.

Ich habe kurz vor meiner letzten OP von dieser Knorpelzell-Transplantation gehört, bei der aus dem entnommenen Gewebe neues gezüchtet und wieder in die Bandscheibe eingebracht wird. Man sagte mir aber (habe drei Ärzte gefragt), dass es bei mir für so etwas zu spät sei. Habe jedoch irgendwie das Gefühl, dass ich als Privatpatientin diese OP-Technik ermöglicht bekommen hätte. Hat jemand von euch auch so etwas erlebt?

LG
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