Bandscheiben-Forum

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> Dann werde ich mal anfangen zu nervern :-)
momo1607
Geschrieben am: 20 Mär 2007, 23:10


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Hallo an alle,

Los gehts mit meinen Beschwerden:

Einige davon habe ich ständig ( unscharfes Sehen, Müdigkeit und Ein- und Durchschlafprobleme weil ich öfters auf die Toilette muß oder nicht länger auf einer Stelle liegen kann),
die meisten Beschwerden aber kommen überraschend und gehen nach einigen Tagen wieder.

Kribbeln in den Händen, Armen, Füßen und Beinen
schwere unruhige Beine
zucken in beiden Daumeninnenflächen (habe ich sogar mit meinem Handy aufgezeichnet) und in den Fußsohlen
milchiges sehen (als wäre Creme darin)
keine Ausdauer bei Spaziergängen
Probleme beim Schlucken (wie ein Schleimpfropfen)
Schmerzen in der linken Gesichtshälfte vom Oberkiefer bis zum Ohr
ziehen im Nacken und in der Schulter links
frieren und kalte Füße
stolpriger Gang durch Schwindelgefühl (direkt danach Pünktchen vor den Augen)
Blase kann nicht richtig entleert werden
Verstopfung
Schlafstörungen

Nun zu den Arztgängen:

Alles fing ca. 2000 an.
Ich hatte Kribbeln in den Händen ohne Befund.
2004 stellte man fest das ich mir 1995 durch einen Halswirbelschaden hatte.Ich bekam ein Titanimplantat zwischen C5 und C6.
Die Beschwerden ließen aber nicht nach sondern nahmen in längeren Abständen sogar zu.
Im selben Jahr operierte man ein CTS rechts und gleich zweimal hintereinander links. Zwischendurch entfernte man einen Backenzahn links weil ich unerträgliche Gesichtsschmerzen hatte.
Danach folgte eine weitere OP : Hemiresektionsarthroplastik links
und zur Krönung noch eine weitere: Revision Sulcus ulnaris.
Da ich den Ärzten vertraute ließ ich das alles über mich ergehen in der Hoffnung irgendwann wieder Beschwerdefrei zu sein.
War ich aber nicht.

2005 kam dann noch die Blasensache dazu. Ich mußte ständig auf die Toilette weil ich meine Blase nicht mehr vollständig entleeren konnte. Meine Ärztin diagnostizierte eine Senkung der Gebärmutter und schickte mich ins Krankenhaus.Nach der Entfernung meiner Gebärmutter war die Blasensache aber nicht weg sondern begleitet mich bis heute -vor allem nachts-.

Ich wollte natürlich nun nicht mehr zum Arzt weil ich Schiß vor erneuten Operationen hatte.

Anfang diesen Jahres wurden die Beschwerden aber so stark das ich zwei Tage kaum laufen konnte.
Wieder in die Klinik!
Ein MRT vom Lendenbereich ergab jedoch nur eine leichte Vorwölbung.Nach Angaben des Arztes aber nichts akutes.
Als wieder raus aus der Klinik und sofort zum Hausarzt.Der überwies mich wieder zu meinem Neurochirurgen der bereits die Halswirbelsäule operiert hatte. Nach erneutem MRT auch an der HWS nichts gravierendes aufzufinden und lt. Aussage des Neurochirurgen kommen die Beschwerden nicht vom Halswirbel oder Lendenwirbel.
Er stutze aber als ich ihm meine ,mittlerweile, dazu gekommenden Bschwerden aufzählte und erklärte mir das eine ZNS Entzündung vorliegen könnte, und um zum Beispiel Multiple Sklerose und Borreliose auschließen zu können überwies er mich (Zwecks Auschluß einer ZNS Entzündung) zu einem Neurologen damit dieser auch eine Nervenwasseruntersuchung in die Wege leitet. Er gab mir noch den Rat all meine Beschwerden und meine bisherigen Erkrankungen, Operationen und auch kleinere Eingriffe aufzuschreiben und dem Neurologen vorzulegen.

Was ich auch tat.

Ich legte dem Neurologen nun meine mühselig erstellten Schriftstücke in die Hand und er fing an zu lesen. bereits nach 1 Minute gab er mir diese zurück nahm den Telefonhörer in die Hand und sagte mir das er jetzt meinen Hausarzt anruft damit dieser eine Psychotherapie in die Wege leiten kann.
In dem Moment muß ich geguckt haben wie jemand der versucht Pudding an die Wand zu nageln!!!!
Ich fragte ihn ob er mich nicht wenigsten (so wie es auf der Überweisung vom Neurochirurgen stand) untersuchen möchte. Erst lehnte er die Untersuchung ab, weil er meinte das die Symtome doch völlig eindeutig wären. Doch auf mein Bitten hin untersuchte er mich trotzdem. Ich mußte mit der Fingerspitze zur Nase greifen und einmal hin und zurück laufen. Seine Antwort darauf : "Hab ich doch gesagt : Psychosomatisch!"
Ich erklärte ihm dann das ich zurzeit ja auch keine Beschwerden habe bis auf die , die mich immer Begleiten.(unscharfes Sehen, Müdigkeit und nächtliches ständiges Wasserlassen)
Eine Nervenwasseruntersuchung hielt er für völlig übertrieben und auch absolut überflüssig !!!
Nachdem ich ihm aber sagte das ich die Praxis nicht eher verlassen würde, bis ich eine Einweisung für eine Klinik zwecks Nervenwasseruntersuchung hätte, rief er in der Klinik an und meinte zum dortigen Neurologen : " Ich habe hier eine Patientin bei der alle Unteruchungen negativ waren, sie besteht aber auf eine LP, ich habe ihr aber bereits gesagt das all ihre Beschwerden rein psychosomatisch seien."

Ich bekam dann den Termin für die LP.
Donnerstag im Krankenhaus angekommen, sagte man mir das die Untersuchung erst am nächsten Tag stattfinden würde. Mir war es wurscht Hauptsache sie würde überhaupt gemacht.
Am nächsten morgen dann erste Untersuchungen: Blut, AEP und VEP
mittags dann die LP.
Am Abend sagte mir der Assistensarzt das man mich gerne bis Montag wegen einem MRT dabehalten würde.Auf meine Frage, warum und ob etwas nicht in Ordnung wäre, folgende Antwort: Es ist noch zu früh etwas darüber zu sagen, wir benötigen erst das komplette Untersuchungspaket."
Montag 13:00 Uhr MRT.
Die Untersuchung wurde zuerst ohne Kontrastmittel gemacht. (Einglück)
Denn als man mir das Kontrastmittel in die Vene spritze bekam ich innerhalb von wenigen Sekunden einen allergischen Schock

Jetzt bin ich wieder Zuhause und weis trotzdem nicht woher meine Beschwerden kommen.
Eines weis ich aber ganz sicher. SIE SIND NICHT PSYCHOSOMATISCHER NATUR !

Lieben Gruß
Marlies

PS.
Als nächstes folgt mein Entlassungsbericht !!! Ich glaub das passt hier nicht alles rein.
PM
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momo1607
Geschrieben am: 20 Mär 2007, 23:12


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Hab ja gesagt das ich euch nerve
:z :z :z


Bericht:
Medianus SEP:
Normalbefund ( N20Antwort rechts 18 ms, links 17,8 ms)

Tibialis - SEP:
Bds. normale Latenz (P40 rechts 38,4 ms, P40 links 37,8 ms) signifikante Amplitudenminderung rechts. Befund spricht für Läsionen der sensiblen Bahnen vom rechten Bein.

VEP:
Rechts regelrechte Reizantwort (P100 103 ms), links verzögerte Reizantwort gegenüber rechts (P100 111 ms).Kontrolle empfohlen.

AEP:
Normalbefund


Abweichungen der Laborwerte:

Leukozyten 10.7 (zu hoch)
Erythrozyten 4.15 ( zu niedrig)
Creatinin 0.94 ( zu hoch)
Gesamt - Protein 5.9 (zu niedrig)

Liquor:
Albumin 37,4 mg/dl (Referenzbereich 1,0 35,0 mg/dl)
IgG 3,5 mg/dl (Referenzbereich 1,0 - 3,4 mg/dl)
IgA 7,1 mg/ l (Referenzbereich 0,2 - 5,0 mg/ l)
IgM 0,31 mg/ l (Referenzbereich 0,10 - 1,30 mg/ l)
Gesamt - Protein 60,0 mg/dl (Referenzbereich 10,0 - 45,0 mg/dl)
Zucker im Liquor 67 mg/dl (Referenzbereich 40 - 65 mg/dl)
Borrelien - IgG negativ. Borrelien - IgM negativ. TPHA negativ.
Oligokonale Banden in Liquor und Serum negativ. Negative MRZ- Reaktion.

Beurteilung:
Keine chronisch-entzündliche ZNS- Erkrankung.

Röntgen:
MR craniell nativ und mit Gadolinium
Beurteilung: Bei Nativ-Untersuchung kein eindeutiger Nachweis einer path.Herdsetzung. Etwa 3 mm große Hyperintensität im Rostrum des Balkens. DD Fett, DD aber weniger wahrscheinlich entzündlicher Herd. Eine KM-Serie konnte nicht gefahren werden wegen anaphylaktischer Reaktion auf das KM Pro-Hance.


Zusammenfassung, Therapie und Verlauf:
Aufgrund der diffusen neurologischen Symtomatik wurde eine Liquorpunktion und eine Bildgebung des Gehirns durchgeführt mit cMRT, wobei sich keine Symptomatik erklärenden Befunde finden ließen. Bei der kernspintomographischen Untersuchung bot die Patientin eine anaphylaktische Reaktion auf das Kontrastmittel ProHance, so daß die Untersuchung abgebrochen wurde und die Patientin vorübergehend auf der internistischen Intensivstation überwacht wurde.
In Zusammenschau aller Befunde lässt sich ein pathologischer ZNS-Prozess ausschließen. Zur Verlaufskontrolle und definitiven Diagnose empfielt sich ein MRT mit Kontrastmittel im Verlauf, wobei auf eine adäquate Prämedikation zu achten ist (etwa drei Tage Cortison vor KM Gabe).
Auch die visuell evozierten Potentiale sollten ambulant kontrolliert werden.


Das wars jetzt aber erst mal


Gruß
Marlies

PM
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Marry48
Geschrieben am: 20 Mär 2007, 23:21


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Liebe Marlies

Das ist ja alles höllisch, was Du hast. Bleib am Ball und lass es uns wissen, was im Entlassungsbericht steht.
Wenn die Ärzte nicht weiter wissen, heißt es immer Psychosomatisch, das kenne ich auch schon.
Ich wünsche Dir alles Gute und ich hoffe wir lesen von Dir.

Viele Grüße Marry
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Kerstin 2309
  Geschrieben am: 21 Mär 2007, 08:49


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Ach du lieber Gott, du musst ja inzwischen dein Medizinstudium abgeschlossen haben, oder.... :total

Ja, mit der Diagnose "Psychosomatisch" ist man eben auch schnell fertig als Arzt....da soll man mal nicht "Psychosomatisch" werden!
Gruß Kerstin
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primel
Geschrieben am: 21 Mär 2007, 09:54


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Ach Mensch,bei Deiner Leidensgeschichte und der * tollen * Unterstützung der verständnisvollen Ärzte ,wäre es kein Wunder wenn Du wirklich bald eine psychosomatische Unterstützung brauchst.

GlG primel
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momo1607
Geschrieben am: 21 Mär 2007, 14:30


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Hallo ihr alle,

Danke für eure Antworten. :s

So, nun war ich bei einem Neurochirurgen Professor Dr. ...... um mir eine 2.te Meinung eines Neurochirurgen einzuholen. Ihr glaubt nicht was da gewesen ist.
Ich ihm meine Beschwerden aufgezählt. Meine Arztberichte vorgelegt und dann....
Zwar hat er mich untersucht und Nervenmessungen gemacht ( Alle Werte waren abweichend) er wollte aber Anhand der MRT Bilder nichts dazu sagen weil er meinem ersten Neurochirurgen (der mich auch operiert hat) nicht ins Handwerk pfuschen möchte ??
Kurz und bündig, "Wenn mein Vorgänger nichts feststellen konnte und sie der Meinung sind es sei nicht psychosomatisch, dann leiden sie an chronischen Schmerzen."

Ich soll zu einem Neurologen gehen und mir Antidepressiva gegen die Schmerzen verschreiben lassen. ??

Ganz ehrlich? ICH GLAUB ICH BIN IM FALSCHEN FILM !!!
PM
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Vreni
Geschrieben am: 21 Mär 2007, 20:48


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Hallo Marlies :;

du hast aber auch gleich zugeschlagen mit deinen Beschwerden.
Dass die Ärzte lieber Patienten mit eindeutigen Diagnosen haben, solltest du doch jetzt schon gemerkt haben, oder?

Aber mal im Ernst: leichte Antidepressiva gegen Schmerzen und muskelentspannende Medikamente haben hier schon vielen Leuten geholfen.
Das kann auch ein Stoffwechselproblem sein, oder einfach überreizte (entzündete?) Nerven.

Ich würde es an deiner Stelle mal mit diesen Medikamenten probieren.
Was wirklich hilft, kann dir sowieso keiner garantieren.
Das musst du ausprobieren, das ist kein einfacher Weg.

Es wäre natürlich schon interessant, die Ursache für deine Probleme rauszukriegen.
Aber leider gibt es eine große Anzahl von Patienten, bei denen sich körperlich (Laborwerte und Bilder) nichts finden lässt.
Wahrscheinlich ist da auch die Medizin noch nicht soweit.
Dann kann man nur versuchen gegen die Symptome vorzugehen.
Und das geht eben meist nur mit Medikamenten.

Ich hoffe dass du einen fähigen Arzt findest, der etwas für dich passendes verschreibt.

Und vergiss nicht, zwischendurch etwas für dein Wohlbefinden zu tun.
Nicht so viel ärgern ... :braue

Viele Grüße
Vreni
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momo1607
Geschrieben am: 21 Mär 2007, 22:03


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Hallo Vreni,

Ich bin eigentlich auch nicht von Grund auf gegen Medikamente. Wenn sie mir meine Schmerzen und Beschwerden nehmen, solls mir ja recht sein.
Ich sehe aber halt auch den Nachteil. Denn ich bin erst 40 Jahre alt und wie lange soll ich meinen Körper mit Medis vollpumpen ?
Wenn die Ursache nicht gefunden wird und ich nach einiger Zeit die Medikamente absetzen möchte ist alles wieder da, und dann ?

Jedes Medikament hat Nebenwirkungen vor allem wenn sie über lange Zeit eingenommen werden. und mir ist sicherlich auf Dauer nicht geholfen wenn meine momentanen Beschwerden bekämpft werden und ich dann auch noch wegen der Nebenwirkungen behandelt werden muß.

Und wer garantiert mir das die Nebenwirkungen dann ernst genommen werden? Und sie nicht auch wieder als psychosomatisch oder chronisch zugeordnet werden?


PM
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Vreni
Geschrieben am: 21 Mär 2007, 22:15


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Hallo Marlies :;

ich bin genauso alt/jung wie du und kann deine Bedenken schon verstehen.

Wer sagt dir denn dass du dann Medikamente bis ans Lebensende nehmen musst?
Vielleicht bessert sich ja auch was unter der Behandlung.
Wenn du es nicht versuchst kannst du es nicht wissen.

Meine Mutter nimmt seit 20 Jahren sehr starke Medikamente, damals mit noch viel mehr Nebenwirkungen.
Außer erhöhtem Blutdruck und Zuckerwerten (die sie leicht mit Bewegung bekämpfen könnte) hat sie gar nichts.

Also sieh es nicht so negativ!
Die Lebensqualität die dir dadurch gegeben wird ist doch auch was wert.
Wenn du ins Auto steigst fragst du ja auch nicht wie viele Unfälle es gibt...

Kopf hoch!
Vreni
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